Veränderungen in Deep Sky Objekten

  • Hi Leute,


    Vor kurzem hab ich ne wirklich sensationelle Animation von M1 auf Astrobin gesehen. Dort wurden so wie ich mich noch erinnere etwa 10 Bilder (1 Bild pro Jahr) zu einer Animation zusammengefügt. Man hat die Veränderungen des Pulsarwind-Nebels (ich glaube der heisst so?) wirklich super animiert gesehen.


    Jetzt Frage ich mich ob es sinnvoll ist, jedes Jahr auf NGC6960 zu halten um Veränderungen darin festzustellen.


    Was meint Ihr? Hat man da aussichten auf Erfolg für ne kleine Animation?
    Oder was wären so die typischen Objekte wo es sich lohnen würde?


    mfg.
    Thomas

  • Hi Thomas,



    der Krebsnebel M1 ist eine relativ frische Supernova, und die Ausdehnung ist noch sehr klein. Da zeigt sich noch Bewegung, wenn man ihn mit hoher Brennweite aufnimmt. Die Supernova wurde ja erst vor knapp 1000 Jahren (im Jahr 1054) beobachtet!


    NGC6960 ist Teil des Cirrusnebelkomplexes. Die Supernova ist alt (man geht davon aus, dass sie vor ca. 50000 Jahren beobachtet werden konnte, und natuerlich existieren keine Aufzeichnungen davon). Dazu ist dieser Nebel weit ausgedehnt. Die relative Expansion zum Durchmesser ist also viel kleiner. Ich glaube nicht, dass man da von Jahr zu Jahr was sehen kann.


    "Frische" Supernovaueberreste, die man mit hoher Vergroesserung abbilden kann weil sie noch nicht so weit ausgedehnt sind, sind zur Dokumentation der Expansion signifikant besser geeignet.


    SN1987A waere nett, aber wohl zu weit weg. Der Krebsnebel ist um 7000 Lichtjahre entfernt, SN1987A ueber 100000 Lichtjahre. Das wird mit seeingbegrenzten Amateurteleskopen wohl nicht gehen.

  • Hi Juergen,


    Danke für Deine Worte, klingt alles sehr logisch.


    Ich werde dieses Jahr mal versuchsweise auf NGC 6888 halten und schauen ob sich da was "rührt"[:D] Da hab ich ja 2017 schonmal drauf gehalten. Müsste eigentlich ein guter Kandidat sein. Ist nur 4700Lj entfernt, relativ frisch, und ist auch von meinem Standort prima abzulichten.


    mfg.
    Thomas

  • Hi Thomas,



    dann viel Erfolg ... allerdings ist mit einem Jahr die Zeitbasis noch recht klein. Ideal waere, historische Aufnahmen zu digitalisieren und zu stapeln. Z.B. DeepSkyStacker wuerde die Sterne aufeinanderlegen, wodurch auch Verzeichnungen kompensiert wuerden. Veraenderungen im Nebel wuerden dann sichtbar. Allerdings setzt das voraus, dass die Sterne keine hohen Eigenbewegungen haben.

  • Hi Juergen,


    Wenn sich was geändert hat, dann wäre das natürlich ein ansporn da jedes Jahr drauf zu halten. So die nächsten 10 Jahre lang? Warum nicht[:D] Mal schauen, ich krame dann diesen Beitrag wieder raus und werde Bericht erstatten[:)]


    mfg.
    Thomas

  • Hi Walter,


    Also die Animation von NGC 2261 sieht schon hammermässig aus. Und da ist ja Monatlich oder eher schon in geringerem Intervall veränderung zu sehen. Steht auf meiner ToDo Liste, danke! (Verdammt, ich brauche ein Zweit-Setup[:D])


    mfg.
    Thomas

  • Hallo ans Forum,


    M1, der Krebsnebel ist nicht nur zum Beobachten ein schönes Objekt sondern auch geschichtlich eine interessante Sache.


    Im Jahr 1054 wurde diese Supernova beobachtet, und ist heute als Krebsnebel Messier 1 bekannt, aber anscheinend nur im damaligen China, haben dort damals Astronomen diese Supernova gesehen und beobachtet, unsere Vorfahren in Europa, vor etwa tausend Jahren haben von dieser Supernova scheinbar wenig bis "gar nix" mitgekriegt.


    Aufzeichnungen gibt es in Europa dazu so gut wie keine, in China dagegen schon.


    Aber auch vor gut tausend Jahren muß diese Supernova, der Vorläufer des heutigen Krebsnebel auch hell und deutlich als " vermeintlich neuer Stern , zwischen den Hörnern des Sternbildes Stier mittendrin, auch über Europa ganz eindeutig mit dem bloßem Auge ganz leicht zu erkennen gewesen sein.


    Historische Berichte aus Europa zu dieser Supernova fehlen - die Chinesen haben sie wohl gesehen, aufgezeichnet und das Ereignis geschildert, die damaligen Menschen in Europa anscheinend..nicht ?...


    Naja, ist ja auch schon fast tausend Jahre her [;)]


    Was übriggeblieben ist, ist ein schöbnes Deep-Sky Objekt fast tausend Jahre später.


    Der Krebsnebel ist ein schönes Objekt, schaue ich mir immer wieder gerne an.


    Man fängt bei solchen Objekten wenn man diese so beobachtet, auch etwas an "kuriosen" Gedanken hin und wieder zu spinnen...geht zumindest mir halt manchmal so.


    Ich meine , wenn ich mir planetarische Nebel wie den Hantelnebel (M27) oder auch den Ringnebel ( M57)durchs Teleskop so anschaue, in ein paar Milliarden Jahren wird unser eigenes Sonnensystem ( bzw. was davon noch übrig sein wird ) dann ebenfalls ein planetarischer Nebel sein und so mal enden.. ähnlich wie Hantel und Ringnebel.


    Das ist schon faszinierend.


    Freundliche Grüße.

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