Schmidt Newton - Komakorrektor

  • Hallo, eine Frage, die mich schon länger Beschäftigt.


    Ich arbeite teilweise mit einem SchmidtNewton von Meade 200/800 und stelle fest, daß doch eine erkennbare Koma zu sehen ist, die mich auch beim Selfguiding mit der ST10 stört.
    Hat jemand Erfahrung, ob ein normale Komakorrektor hier die Sache verbessert, oder verschlimmert?


    Danke für Eure Hilfe
    Christian

  • Danke für den Hinweis, aber der hilft mir für die Praxis nun gar nicht, weil laut dieser Beschreibung die Schmidtplatte die Koma korrigiert, was Sie in der Realität ja nicht ganz tut, Und hier wäre es nun von Interesse, ob jemand schon einmal einen Komkorrektor in dieser Konstruktion verwendet hat und ob es dadurch zu Veränderung der Randstrahlen nach besser oder schlechter gekommen ist.


    Christian

  • Hallo Christian -
    ein Schmidt-Newton hat geringere Koma als ein normaler Parabolspiegel, ist aber nicht Komafrei. Desweiteren stört bei lichtstarken Systemen die Bildfeldwölbung. Beides wird mit einem Komakorrektor reduziert. Evtl kommt es bei einem Schmidt-Newton dabei aber zu einer Überkorrektur, jedoch sollte diese nur etwa 10-20% dessen ausmachen, was ohne Korrektor an Bildfehlern entsteht.


    Gruß


    ullrich


    P.S. das sind nur theoretische Überlegungen, nicht jedoch praktische Erfahrungen. hoffe dennoch, daß Dir das weiterhilft.

  • Also wenn ich mir das recht überlege, dann kann die Schmidtplatte das Koma nicht 100% korrigieren. Auch ein Komakorrektor schwächt das Koma nur sehr gut ab, aber lässt genauso einen Rest über. Und so wie ich Dich verstehe, hast Du ein geringes Restkoma festgestellt. Hm... Also einen versuch wäre es wert. Wenn Du jemanden kennst, der einen passenden Korrektor besitzt. Einen kaufen würde ich nicht deswegen.
    Mal eine Frage?! Kann man eigentlich an der Schmidtplatte was einstellen? Die funktioniert doch auch nur, wenn der HS richtig justert ist. Wenn da ein Fehler vorliegt, korrigiert sie nicht mehr richtig. ist es das vielleicht?!

  • An der Schmitdplatte kann mann nichts verstellen, lediglich den Hauptspiegel kann mann weiter nach vorne oder hinten verschieben, das allerdings nur ein wenig. Die Justierung des Gerätes ist von mir sehr genau durchgeführt worden und die Koma ist auch nicht sehr stark. Ich wollte nur wissen, ob man die Koma noch verbessern kann.
    Kommt wohl wirklich auf einen praktischen Versuch an


    Danke trotzdem
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Samson</i>
    <br />...Ich wollte nur wissen, ob man die Koma noch verbessern kann...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du kannst einen längeren Tubus nehmen und die Schmidtplatte weiter nach vorne setzen. Wenn der Abstand der Schmidtplatte zum Spiegel der zweifachen Brennweite des Systems entspricht, dann ist die Koma verschwunden.


    Gruß,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn der Abstand der Schmidtplatte zum Spiegel der zweifachen Brennweite des Systems entspricht, dann ist die Koma verschwunden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja...aber...
    Die Bildfeldwölbung ist dann gleich dem halben Radius, außerdem passt das dann nicht mit der gerechneten Schmidtplatte. Sei der HS sphärisch, so wird die Schmidtplatte in doppeltem Abstand auch die doppelte Wirkung haben. Mithin eine 100%ige Überkorrektur der sphärischen Aberation erzeugen, was eine deutlich schlechtere Abbildung zur Folge hat.
    Außerdem ist ein Tubus doppelt so lang wie die Brennweite dann doch wieder recht unhandlich...


    Gruß


    ullrich

  • Hallo


    mit einem Komakorektor verbessern? die sind für unkorrigierte Systeme gerechnet, sehr wichtig für die Wirkung ist der Abstand Korrektor zur Bildfeldebene, normalerweise für SLR-Kameras fest vorgegeben, den Abstand könnte man vieleicht etwas ändern um die Korrektur zu beeinflußen.
    Sollte man aber erst mal per Software durchrechnen.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />
    mit einem Komakorektor verbessern? die sind für unkorrigierte Systeme gerechnet, sehr wichtig für die Wirkung ist der Abstand Korrektor zur Bildfeldebene, normalerweise für SLR-Kameras fest vorgegeben, den Abstand könnte man vieleicht etwas ändern um die Korrektur zu beeinflußen.
    Sollte man aber erst mal per Software durchrechnen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Ich hab das mal mit OSLO durchgerechnet, und in der Tat ist der Abstand Komakorrektor - Aufnahmeebene sehr wichtig und auch absolut bildentscheidend, viel mehr als z.B. ob der Newton jetzt f/4 oder f/6 hat.


    Gerade bei CCD-Cams kann man aber die meist notwendigen 55mm (KB-Auflagemaß) nicht exakt einhalten und handelt sich so unnötigerweise ein Restkoma ein.


    Bei einem Schmidt-Newton kann man von der Theorie her einen ganz normalen Komakorrektor einsetzen, da bei den üblichen SNs (Schmidtplatte nicht im Krümmungsradius vor dem Spiegel sondern viel näher da) nur eine Abschwächung des Komas erfolgt, ein f/5 SN hat dann ein Koma wie ein f/6 Normal-Newton, aber dieses Restkoma ist vom Aufbau her gleich, d.h. es läßt sich mit einem normalen Komakorrektor beheben.


    Gruß,
    Frank.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Bildfeldwölbung ist dann gleich dem halben Radius, außerdem passt das dann nicht mit der gerechneten Schmidtplatte. Sei der HS sphärisch, so wird die Schmidtplatte in doppeltem Abstand auch die doppelte Wirkung haben. Mithin eine 100%ige Überkorrektur der sphärischen Aberation erzeugen, was eine deutlich schlechtere Abbildung zur Folge hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, da hast Du wohl recht.
    Trotzdem mal ein netter Link dazu:


    http://www5f.biglobe.ne.jp/~kztanaka/flatschmidtcamera.html


    Der Kollege hat die Schmidtplatte um den Faktor 1,3 nach vorne gesetzt und die Restfehler mit einem kleinen ED-Objektiv korrigiert. Die damit geknipsten Fotos sehen wirklich nicht schlecht aus.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Frank, Frank und Jens,


    Bei den Meade SN bin ich mir nicht sicher, ob die sich wirklich an die 'original' Auslegung des Schmidt-Newton gehalten haben. Es gibt auch Systeme nach 'Wright', die einen oblat elliptischen HS haben und eine modifizierte Schmidtplatte. (staerkere Korrektur) Die sind Komafrei. Jemand muesste mal einen Meade SN durchmessen. Ich hatte mal einen 8zoll SN aus der uralten Baureihe von Meade vor vielen Jahren. Bei dem hatte ich den Verdacht, dass es in Wirklichkeit ein Wright war.


    Hier ein netter Vergleich der Systeme:
    http://silverstar.pccenter.ru/fov.htm


    (Ist aus Russland und da kommt natuerlich der Maksutov-Newton auch drin vor!)


    Ich schliesse mich den beiden Franks an, dass die kommerziellen Komakorrekturlinsen (Baader/Lumicon/Televue) fuer Newtonspiegel mit bestimmtem Oeffnungsverhaeltnis ausgelegt und gefertigt sind. Bei abweichenden Oeffnungsverhaeltnissen kann man die Korrektur optimieren indem man den Abstand des Korektors von der Fokalebene variiert. Naeher zum Fokus verringert sich die 'Wirkung' des Korrektor. Weiter weg vom Fokus verstaerkt sie sich. Natuerlich sind dem Grenzen gesetzt. Man kann ja z.B. nicht mit dem Korrektor in die Camera reinkriechen. Ich habe zur Zeit Stress mit dem Baader Korrektor und dem 'dicken' Filterrad fuer die Starlight Cameras. Da muesste der Korrektor genau dort 'schweben' wo die Filter sind. (dumm gelaufen!)


    Am Ende wuerde ich sagen: Ausprobieren! Einfach mit dem Korrektor verschiedene Abstaende probieren. Mit ein wenig Iteration wird sich schon ein Optimum finden lassen. Zumindest wenn man mal eine Spezialanfertigung von Korrektoroptik und Teleskop ausschliesst. ;)


    Clear Skies,


    Gert

  • Danke für die interessanten Angaben von Euch. Ich habe jetzt zwar die Möglichkeit einen Komakorrektor auszuprobieren, aber leider ist gestern irgendetwas an meiner ST-10XME kaputtgegangen und ich bekomme kein Bild mehr. Wahrscheinlich werde ich die Kamera zu Baader schicken müssen. Ich hoffe es ist nichts was zu lange dauert, dann werde ich die Sache mit dem Komakorrektor probieren und Euch berichten.
    Zur Zeit bin ich allerdings leicht verzweifelt wegen der Kamera


    Christian

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