Optikfehler Leica Tele

  • Hallo
    Ich versuche gegenwärtig ein Teleobjektiv an meine Atik 460 exm zu adaptieren. Den Abstand zwischen Bajonett und Kamerachip bekomme ich so langsam hin. Hauptproblem war das Filterrad. Nach dem ich alle mechanischen Teile auf ein Minimum gekürzt habe bin ich jetzt ein wenig früher auf Unendlich als es die Marke auf dem Objektiv anzeigt.
    Wenn ich mir die Aufnahmen ansehe sind aber alle Sterne dreieckig. Woran kann das liegen und was kann man da machen?


    Das Problem tritt auf dem ganzen Bild mehr oder weniger gleich auf und ist auch vom Filterhersteller unabhängig.


    Hier mal ein Ausschnitt:




    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,


    Du schreibst nur in der Überschrift etwas von einem Leica-Tele. Um was für ein Tele handelt es sich genau? Wie alt? Wie weit hast Du abgeblendet?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Karl,


    Zusammengefasst: Du verwendest ein 50 Jahre altes Objektiv, das für analoge Fotografie gerechnet wurde und eine seiner Zeit entsprechende Verarbeitung und Vergütung hat. Du verwendest es an einer modernen CCD-Kamera mit kleinen Pixeln und blendest fast nicht ab. Und dann erwartest Du eine Abbildungsqualität wie bei einem modernen Apo.


    Merkst Du was? [;)]


    Ich denke, das Objektiv leistet genau das, was es damals (vor 50 Jahren!) leisten konnte und sollte. Das Problem ist nicht das Objektiv, das Problem sind Deine Ansprüche. Nur weil da Leica drauf steht, kannst Du nicht die Qualität erwarten, die man von einem modernen Objektiv dieses Herstellers kennt. Das Teil ist ein Oldtimer und früher war nicht alles automatisch besser als heute. Ein Porsche aus den 60ern fährt auch nicht so schnell und gut wie ein nagelneuer 911er Turbo. Und wenn man nach dem Objektiv googelt, liest man in den einschlägigen Foren auch, dass es von Leica in diesem Bereich damals schon bessere Objektive gab als das 250er Telyt.
    Du kannst versuchen weiter abzublenden und eventuell einen UV/IR-Cut einzusetzen, wenn Du nicht schon einen in der Kamera hast. Zwei bis drei Blendenstufen sollten eine deutliche Verbesserung bringen, natürlich um den Preis geringerer Lichtstärke. Oder Du machst Nägel mit Köpfen und das Leica zu Geld. Und dann holst Du ein modernes Objektiv in diesem Bereich. Zum Beispiel das Canon 200mm 1,8 L, das bei f/4 schon Vollformat bis in die Ecken perfekt ausleuchtet.
    Oder Du lernst mit der altersgemäßen Abbildungsqualität des guten alten Stücks zu leben. Ich fotografiere auch gerne mit einem 50mm Auto-Yashinon aus den 70ern, obwohl ein Canon 50mm 1,8 sicherlich eine bessere Qualität liefern würde. Aber das hat halt nicht den Charme und lässt sich manuell nicht so gut fokussieren.


    Aber wenn Du zeitgemäße Ergebnisse anstrebst, solltest Du auch auf zeitgemäße Technik setzen. Es ist leider nicht so, dass alte analoge Objektive alles alte Schätze sind. Eher das Gegenteil ist der Fall und es gibt nur wenige Ausnahmen. Mit der digitalen Fotografie sind die Ansprüche an die Objektive massiv gestiegen und diese alten Stücke können da in den meisten Fällen nicht mehr mithalten.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Für ich sieht es aus als ob die Linsen verspannt sind. Vielleicht ist das durch die unterschiedliche Abkühlung vom Metall und dem Glas gekommen oder das Objektiv ist zu fest verschraubt. Wenn längeres auskühlen nichts bringt, ist es ein mechanisches Problem und dann muss es wohl oder übel ganz oder teilweise zerlegt werden.


    Wenn ein leichtes Lösen des Objektivrings vorne nichts bringt, würde ich da nichts mehr drann machen, in was anderes investieren oder es einfach aktzeptieren.

  • Hallo Marcus


    Wie gesagt bin ich am Tag recht zufrieden mit der Optik. An meinen OMD's geht es recht gut und an der Sony A7 2 muss ich es noch ausprobieren. Deshalb kommt verkaufen nicht in Frage. Es gibt Dinge von denen trennt man sich nur ungern. Das Canon Objektiv mag ja gut sein aber für ab und zu nachts ist mir ein Canon Objektiv die falsche Firma. Ich selbst habe ja MFT und meine Tochter E und beide Glas bis 200 mm. Also wenn es eine Nutzung am Tag und selten bei Nacht geben sollte blieben vernünftiger weise nur die Original Bajonette oder ein Adapter der ja auch kein Schnäppchen und immer ein Kompromiss ist.


    Also werde ich mich bescheiden , etwas abblenden und dann akzeptieren was geht.

    Ebenso könnte ich noch ein älteres Sigma 70-300 ausprobieren SA habe ich adaptiert und Nikon ist in der Mache, weil ich noch den Bereich von 90 bis 180 noch abdecken möchte eine Nikon Scherbe könnte ich mir sicher ausleihen um sie Bei Nacht zu probieren. Mir geht es primär darum meine Schmalbandfilter für größere Felder zu benutzen. Das ist ja eine 35 Nano Ha Aufnahme und mit der Zeichnung des Nebels geht schon was. Ganz klar ist mir aber immer noch nicht warum die Sterne flächendeckend dreieckig sind? Weil mein SX Filterrad zu dick ist mache ich Sucherguiding. Nicht das es daran liegt. Das muss ich auch noch ausschließen.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,


    Wenn Du tagsüber mit dem Leica zufrieden bist, ist doch gut. Ich habe da vollstes Verständnis für. Aber die Anforderungen bei Astrofotografie sind halt deutlich höher als bei Tageslicht. Das 200mm Canon war ja auch nur ein Beispiel, ich kann ja nicht wissen welches Kamerasystem Du sonst noch nutzt.
    Andere Ursachen als die Optik sind natürlich auch im Rahmen des möglichen. Beim Guiding könntest Du etwas mit den Parametern spielen und schauen ob sich etwas ändert. Aber dreieckige Sterne deuten eher auf Spannungen in der Optik, da bin ich ganz bei Matthias.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Karl,


    ich schließe mich der Ansicht an, dass das Objektiv einen leichten Defekt ausweist, entweder verspannt, dezentriert, vllt. hat es mal in seinem langen Leben einen Fall getan oder einen Schlag erhalten. Da der Fehler im ganzen Bild rel. gleichmäßig ist schließe ich Verkippung weitgehend aus.


    Das Thema altes Objektiv und neue CCD/CMOS-Kamera kann so nicht verallgemeinert werden, im schwarzen Forum kannst Du gerade sehen, was mit einer primitiven aber gut umgesetzten Selbstbaunachführung und z.B. einem DDR-Sonnar 3.5/135 oder einem alten Orestegor 2.8/135 und verschiedenen alten M42-Linsen geht. Da sollte das Leica schon min. mitschwimmen oder etwas besser sein. Das ist weit mehr als das was Du da zeigst. Abblenden (1 - 2 Stufen) solltest Du auf jeden Fall, nur die allerwenigsten Objektive bringen ihre beste Leistung bei Offenblende!


    CS
    Jörg

  • Hallo Matthias und Marcus


    Ich wollte eigentlich nur sagen das ein Objektiv das ich eventuell nur 5-6 mal im Jahr benutze entweder eine Zweitverwendung braucht oder preislich im Rahmen bleiben muss (zumindest bei mir). Da ich für Tageslicht gute Optiken von 7- 210 mm habe würde ich, wenn überhaupt, auf eine Top Festbrennweite für mein MFT System setzen. Da aber das Auflagemaß von Spiegellosen sehr klein ist geht ein Filterrad nicht. Deshalb das Telyt für Astro, wobei von 135-250 mm auch ein anderes gegangen wäre wenn denn der Preis im Rahmen gewesen wäre.
    Verspannung ist sicher naheliegend. Das Objektiv hat an der Frontlinse einen Spannring mit zwei Schlitzen aber da braucht's wohl ein spezielles Werkzeug. Und da gibt es eventuell eine zweite Ursache. Wie das Objektiv so schwer ist habe ich Leitrohrschellen verwendet. Davon eine im Bereich der Frontlinse. Das habe ich nun geändert, kann aber bei diesem Wetter nichts ausprobieren.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,


    versuch es mal nur am Stativanschluß zu halten, ich habe schon mehrfach festgestellt, dass das klemmen von Fotoobjektiven solche Effekte hat, selbst bei so Brocken wie dem Zeiss 4.0/300 ...


    Jörg

  • Hallo Jörg


    Ich habe schon mit zwei extra Schrauben eine Arca Swiss Platte am Stativanschluss angebracht(sonst dreht sich das Objektiv wegen Eigengewicht) und probiere es mal so.


    Grüße
    Karl

  • Hi Jörg & Karl,


    Normalerweise werden Objektive ja mehr oder weniger in der Horizontalen betrieben. Da ist das Problem nicht so ausgeprägt und es genügt die Zentralschraube fest anzuziehen. Nur solche Freaks wie wir kommen auf die Schnapsidee, ein schweres Tele krumm und schief gen Himmel zu richten.
    Selbiges Problem hatte ich, als ich meine 100/1000 Russentonne mit einer Prismenschiene versehen habe. Zum Glück war das Gewinde in der Tonne seinerseits mit mehreren Gewinden am Tubus verschraubt, die ich nutzen konnte.
    Dass die Rohrschellen für die dreieckigen Sterne verantwortlich sein können, ist gut möglich. Ich bin auch mal auf das Ergebnis gespannt. Besser als eine Arca Swiss wäre natürlich eine Vixen Prismenschiene. Hat das Objektiv noch den runden Stativanschluss oder den rechteckigen?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus


    Es ist der Runde. Ich habe aber einen Arca Swiss Anschluss für die Prismenschiene. Ansonsten habe ich mir ein Objektiv Werkzeug bestellt. Ich wollte schon lange ein altes 135' Tokina FD Objektiv reinigen. Daran kann ich ja mal üben.


    Grüße
    Karl

  • Hallo Karl,


    also der selbe Quark wie bei den Sonnaren von Zeiss Jena ... die halte ich zwischenzeitlich (auch terrestrisch) mit einer Schiene an Kamera und Objektiv, seit eines am Strand mal im Sand lag :(( - man lernt durch Erfahrungen, auch wenn man gut drauf verzichten könnte.


    CS
    Jörg

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