Dreiecksgalaxie

  • Hallo,
    nachdem ich meinen Newton jetzt auch autoguide, hier mein zweiter Versuch damit. Als Ziel hatte ich mir M33 ausgesucht, da gut von meiner Terasse einsehbar.
    Trotzdem ich mit Autoguiding noch auf der Lernkurve bin und trotz Lichtverseuchung in meiner Nachbarschaft kam (beinahe unerwartet) was Vorzeigbares heraus. Die Nachbearbeitung war wegen der Gradienten im Hintergrund recht schwierig, ist aber jetzt ok glaube ich.
    Kommentare höre ich immer gerne, auch Ratschläge nehme ich gerne auf.
    LG
    Stephan


    Daten: Skywatcher 200/1000 mit Canon 1000da auf älterer EQ5 mit Motorisierung und selbstgebasteltem Autoguiding. 70x120s bei ISO400, Darks, Flats, Bias. SW: PHD2, Pixinsight.



    100% crop:

  • Hi Stephan,


    deine Aufnahme von M33 finde ich sehr hübsch. Kommt es mir nur so vor, oder sind die Sterne (zumindest einige davon) nicht ganz rund? Nichts desto trotz ein schönes Foto mit vielen Details!


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Dominik,
    ja, Du hast Recht. Speziell in der 100% Ansicht kommen halt alle Unzulänglichkeiten raus.
    Ich habe keinen Koma-Korrektor an meinem Newton und zudem sind die Billigmotoren zum Antrieb der Montierung doch mit deutlichem Spiel und Ungenauigkeiten behaftet, so dass das Autoguiding manchmal nicht schnell genug hinterherkommt.
    Aber es stimmt, es ist noch Luft nach oben...[8D]
    Gruß
    Stephan

  • Hi Stefan,


    für Ohne-Komakorrektor und Billigmotoren sieht das Foto aber sehr gut aus. [:)] Meine Anmerkung bezüglich der Sternform ist auch Lästern auf hohem Niveau, denn dafür muss man schon recht genau hinsehen. Da sind mir Detailreichtum und Echtheit der Farben mehr wert.


    Viele Grüße


    Dominik

  • Hallo Stephan,


    also ich finde dein Ergebnis auf jeden Fall vorzeigbar! :) M33 ist echt nicht leicht einzufangen - auch die Farben sind dir gut gelungen. Da du nach Ratschlägen gefragt hast: Den fehlenden Komakorrektor sieht man in allen vier Ecken sehr deutlich. Kontrollier mal ob das Rohr vom OAZ in den Strahlengang ragt, das könnte den fünften Spike an deinen Sternen verursachen. Und die EQ5 ist mit einem 8 Zoll f/5 meiner Meinung nach überlastet. Geht halt nur solala bei dem Gewicht und Hebel...

  • Servus Stephan,


    ich finde dein Bild sehr gelungen! M33 ist wegen seiner Größen und resultierender geringen Flächenhelligkeit nicht unbdingt ein leichtes Objekt. Besonders gelungen ist dir das Absetzen des dunklen Himmelshintergrundes zur Galaxie, da habe ich speziell bei M33 meine Probleme einen guten Kontrast raus zu arbeiten...
    Benutzt du zum stacken DSS, oder wie gehst du da vor?
    Schreibe doch bitte mal etwas zu deiner Nachbearbeitung und den Programmen die du dazu benutzt. Es wäre für mich (und viele andere) spannend deine Vorgehensweise zu erfahren und darüber einen Informationsaustausch zu machen.

  • Hallo nochmal,
    vielen Dank für die netten Kommentare.
    So wie Frank vermutet, ragt mein Auszug tatsächlich relativ weit in den Strahlengang des Teleskops, da die Fokusposition für die Kamera ziemlich weit innen ist. Ich habe den Auszug zwar schon etwas gekürzt, aber ich konnte mich noch nicht damit anfreunden, den Auszug noch mehr abzusägen. Mal sehen was ich da noch optimieren kann.
    Und das die EQ5 mit dem Newton überlastet ist, kann ich nur bestätigen. Seit ich mit Autoguiding begonnen habe, kommt sogar noch das Leitrohr dazu. Leider kann ich mir im Moment nichts besseres leisten, deshalb muss ich halt versuchen das Maximum aus der Kombination rauszuholen.
    Zur Nacharbeit kann ich kurz meinen Workflow schildern.
    Stacken und Dark-Bias-Flat Korrektur mache ich mit Pixinsight. Dann wird eine Farbkorrektur durchgeführt, um den Hintergrund neutralgrau zu bekommen (das mache ich von Hand mit Curve-Transformation bis die Spitzen der Histogramme für rot, grün und blau schön übereinander liegen). Dann erfolgt mittels Histogramm Transformation ein erstes Strecken der Tonwerte, so dass ich die Galaxie halbwegs gut sehen kann. Das ist dann auch der Punkt, an dem ich das Bild zuschneide um die Ränder mit heftiger Koma sowie Stacking Artefakten zu entfernen und den Bildausschnitt festzulegen.
    Danach geht es an die Korrektur der Gradienten mit dem DBE Tool. Danach gab es das finale Strecken der Tonwerte. Bei mir blieb dann aber in der Tat noch ein deutlich sichtbarer Gradient mit Helligkeit unten links im Bild übrig. Um den abzuschwächen habe ich eine Verlaufsmaske erstellt (mit pixel-math) die grob der Richtung der Galaxie folgte (ich glaube am Ende habe ich für den Gradient die Formel y()-1/3*x() genutzt - ist aber durch Ausprobieren entstanden). Mit dieser Maske habe ich dann die helleren Bereiche des Hintergrunds mittels Curve-Transformation selektiv abgedunkelt. Damit trat die Galaxie dann schön hervor.
    Zum Schluss noch etwas an der Farbsättigung gedreht und leicht entrauscht (in den dunklen Gebieten). Das wars dann im Großen und Ganzen.
    Die Gradienten haben mir echt Arbeit gemacht und ich habe viel rumprobiert bis ich mit der schrägen Verlaufsmaske Erfolg hatte.
    Vielleicht könnt Ihr damit ja was anfangen... Bildbearbeitung ist am Ende halt doch ein Vorgang bei dem jeder seine persönlichen Vorlieben hat und auch jedes Bild etwas anderes braucht. Zudem gibt es in Pixinsight ja jede Menge Werkzeuge... Da kenne ich längst nicht alle, und die die ich Nutze kenne ich meist auch nur zu 50% ihrer Funktionalität.
    Viele Grüße
    Stephan

  • Hallo Stephan,


    bei PI brauchts einfach eine Menge Zeit zum Ausprobieren und Tüfteln. Die vorhandenen Werkzeuge sind recht mächtig und passen oft mit ihren Grundeinstellungen schon ganz gut. Ich glaube aber, dass du in deiner EBV ein paar unnötig komplizierte Dinge machst.


    Versuche im linearen Bild mit Autostretch zu arbeiten. Damit wird erstmal nichts am Bild verändert - du kannst es zuschneiden, dann nur mit Dynamic Background Extraction die Gradienten entfernen, die Farbkanäle mit Linear Fit ausrichten, dann bei Bedarf leicht entrauschen und dann erst stretchen. Dann geht's mit Farbsättigung und Tonwertkurven weiter. Ein SCNR zum entfernen des Grünstichs könntest du bei deinem M33 auch noch versuchen.

  • Hallo Frank,
    danke für die Tipps. Ich werde das mal versuchen. Im Moment kämpfe ich gerade mit der Windows 10 Farbverwaltung. Habe gerade festgestellt, dass Windows keine Monitor-Kalibrier Profile mehr anzieht. Ärgerlich! Offensichtlich war das auch schon bei der Bearbeitung von M33 so, denn der Grünstich wird jetzt erst ersichtlich (bei Verwendung des korrekten Monitor-Profils).
    Schöne Grüße
    Stephan

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