Welches Fernglas für Weltraumbeobachtung?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ceos</i>
    <br />... allerdings bekommt man das Glas von Olympus und fast für ein Drittel-Preis des Nikon (Olympus etwa 60 € und Nikon etwa 180 €) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich kenne die neuere Serie von Olympus nicht, anhand der Datenblätter sehe ich jedoch, dass du scheinbar die falschen Modelle miteinander verglichen hast:
    Das Olympus 10x50 DPS I für ca. 60,- Euro hat nur 12 mm Augenabstand, ist somit nicht brillenträgertauglich. Das entspricht (wenn überhaupt) eher dem Nikon Aculon 10x50 für aktuell um die 100,- Euro (ich meine, das war von kurzem noch günstiger?)
    Das Nikon Action EX 10x50 für 180,- Euro hat laut Datenblatt einen Augenabstand von brillenträgertauglichen 17,2 mm. Außerdem ist es wasserdicht und mechanisch besser verarbeitet als das Aculon. Beim brillenträgertauglichen Olympus 12x50 EXPS I für 170,- Euro lese ich nichts von Wasserdichtigkeit, sehe jedoch 55° scheinbares Gesichtsfeld. Das ist im Vergleich "Tunnelblick" und käme für mich überhaupt nicht in Frage.


    Wenn du ohne Brille beobachten kannst, und Geld sparen möchtest, kannst du auch das 10x50 Aculon in Betracht ziehen. Für die Astronomie braucht man keine wasserdichte Ausführung.


    Natürlich zahlt man auch die Marke mit. Es gibt zahllose No-Name oder sonstwie gelabelten 10x50 Porro Ferngläser für um die 50,- Euro. Ich höre jedoch bei diesen schon vermehrt von dejustierten Achsen. Bei den damaligen von Lidl für unter 20,- Euro musste man im Laden zum Teil mehrere durchprobieren, bis man ein hinreichend gut justiertes fand. Hier mein damaliger Testbericht:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=40717


    10x50 finde ich vielseitiger als 12x50. Auch wenn später ein Teleskop dazukommt, ein 10x50 hat man zum Überblich verschaffen immer dabei.


    Ferngläser lokal kaufen finde ich immer besser als beim A- Kraken. Lokale Foto und Outdoor Geschäfte sowie Medienmärkte haben einiges zum vorzeigen. Wenn das nicht geht, gibt es die üblichen Astro- Online Händler. Im Mittel und High-End Bereich ist der Astrohändler ICS aus Augsburg für mich "die" Fernglas Institution schlechthin. Die haben so ziemlich alle relevanten Modelle zur Ansicht da und beraten neutral und kompetent.

  • Hi,


    die Diskussion geht nun einen merkwürdigen Weg, und da steige ich mit ff Statements dann mal aus.


    Antonio sieht einen subjektiven Helligkeitsgewinn bei kleiner werdender AP, was physikalisch immer noch falsch ist, ganz gleich wie oft es wiederholt wird.
    Und dann erinnert er sich dunkel an ein dejustiertes Olympusglas und macht erneut aus wagen Erinnerungen eine pauschale Phrase.
    Ich kannte mal jemand, der jemand kannte, der jemand kannte, dessen Onkel...... ;)


    Das einzige Glas das ich jemals austauschen lassen mußte, war mein teuerstes Glas - das für 3000,- EUR Neupreis neu gekauft war. (Mechnischer Defekt und deswegen leichte Dejustage). Deswegen dieses Gläser/Marke zu verteufeln? Nein, das ist wie jedes bekannte Glas ein Einzelfall, der betrachtet wird.


    Masse/Klasse - wir reden vom mittleren Billigsektor und einem Kollegen der 150-200 EUR in den Raum gestellt hat.
    Da gehören das Olympus mit den DPS und EXPS Serien genauso rein wie die Acculon oder Action von Nikon.
    Da gibt es schon einen Unterschied zu den Billigteilen von Bresser/Lidl und Co.
    Aber auch nicht von Swaro, Leica und Zeiss etc. für 2000,- +


    Ich kann Deinen Vergleich und das Ergebnis übrigens nachvollziehen, Andreas. Ich sehe da auch das Swaro vorn.
    Auch vor Leica, deren superfeine Sternzeichnung ich mag, die für mich auch nicht an Swaro rankommen.
    Was zu einem weiteren Aspekt führt. Neben der grundlegenden Physik, also AP, Helligkeit, Lichtsammelmenge etc
    muß man natürlich die Physik des Hilfsmittels mitbetrachten. Und Beobachtungsumstände (Das klammere ich mal aus, sonst reden wir hier über Wetter, Höhe, Cirren,Auenfehler und und und).


    Das Fernglas ist ein Hilfsmittel und dann reden wir Qualität, wie Glassorte, Brechungsindizes, Vergütungen etc.
    Der Einfluss von Qualität ist mitunter so groß, dass grundlegende Physikeinflüsse scheinbar Kopf stehen - gerade erst erlebt beim Verkauf meines ehemaligen KOWA YF6x30 das unter dunklem Himmel das 8x40 Billigglas der Käuferin in allen Belangen überlegen war.
    Aber das hat irgendwann Grenzen. Wir alle kennen die Debatte 10cm Apo oder 8 Zoll Chinadob.


    Eben deshalb würde ich bei dem genannten Budget zu sowas raten (Händler zufällig gewählt) : https://www.amazon.de/TS-Optic…M27RWNC&tag=astrotreff-21
    Oder das 12x70.


    Damit sieht man mehr Objekte am Himmel.
    CS

  • Auch ich finde, dass eine Seitenlinie der Diskussion einen unnötig merkwürdigen Weg nahm.
    Aber das wichtigste ist, dass Ceos, der Fragende, sein Glas fand und nicht falsch beraten wurde.

    Dass auf dem Weg Haare in der Suppe ge- und erfunden werden mussten, deren Entfernung nicht ohne demokratievergessenes Nachknurren allen ausreichte, kennzeichnet dieses Forum vielleicht als ein deutsches.

    Zur wachen Entspannung kann man sich dann und wann ja auch in den angelsächsischen Foren tummeln, in seiner Freizeit, für sein Hobby...;-)


    In diesem Sinn
    Gruß,
    Antonio

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alpha SCO</i>
    <br />Hi,


    Das Fernglas ist ein Hilfsmittel und dann reden wir Qualität, wie Glassorte, Brechungsindizes, Vergütungen etc.
    Der Einfluss von Qualität ist mitunter so groß, dass grundlegende Physikeinflüsse scheinbar Kopf stehen - gerade erst erlebt beim Verkauf meines ehemaligen KOWA YF6x30 das unter dunklem Himmel das 8x40 Billigglas der Käuferin in allen Belangen überlegen war.
    Aber das hat irgendwann Grenzen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Armin,


    mehr wollte ich mit meinem oben gemachten Einwand auch gar nicht zum Ausdruck bringen, die Physik isoliert betrachtet gibt es nix einzuwenden...[;)]


    Übrigens, dass Kowa YF 6x30 habe ich auch, eigentlich eines der sehr wenigen Gläser die ich noch im unteren Preissegment empfehlen kann.


    Andreas

  • Hallo Ceos
    Wie du lesen konntest, viele Sternenfreund-viele Anregungen und Erfahrungswerte. Ich selber ziehe mein TS 8x42 den Marine 10x50 vor. Die Abbildungsqualität ist für den Preis super. Hier ist auch die Qualitätsstreuung nicht so hoch, wie bei den no name 20x80er Geräten. Der Bresser ist übrigens genau so ein Teil. Nur mit einem recht bekannten 2brand" versehen. Wie sind den deine Augen (Dioptrienunterschied)? Ich selber habe beim 20x80er Probleme mit dem rechten Auge scharf zu stellen. Das TS 8x42 kannst du auch noch ruhig in der Hand halten. Meine Vorgehensweise ist erst suchen mit dem FG, dann mit kleiner Vergrößerung mit dem Teleskop ins Objekt finden. Aber, zum Schluß, ich finde es richtig mit einem FG die ersten richtigen Schritte ins Beobachten zu suchen. Dein kleiner Refraktor (Linsenteleskop) ist, wie ich immer sage, ein IndieEckeverstaubgerät. Iss so. Da ist der Entschluss eines guten Fernglaskaufs lobenswert.
    Gruss und k.H., Alexander ;o)

  • Hallo!


    Ich stand vor einigen Wochen auch vor der Entscheidung und habe vorher auch viel gelesen. Da ich vorher - außer durch ein ca. 20 Jahre altes, kleines 8x21-Billigglas - noch nicht durch ein "richtiges" Fernglas schauen konnte, wollte ich auch nicht hunderte von Euros in etwas investieren, das dann vielleicht nur "Perlen für die Säue" wäre, weil ich das Plus an Qualität gar nicht wertschätzen könnte.


    Also habe ich mich für das Olympus DPS I 10x50 entschieden.
    Und an der Stelle muss ich mal eine Lanze dafür brechen. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich weder einen Vergleich mit einem anderen Glas, geschweige denn mit hochwertigen Ferngläsern wie Zeiss, Swarovski oder ähnlichem habe; Dennoch war ich war angenehm überrascht.


    Ja, das Feld ist selbst für mich als absoluten Einsteiger merklich weniger scharf als das Zentrum, und ja, man kann einen Farbfehler erkennen. Aber der Preis von nur 59 € ist für mich als Einsteiger der Entscheidende Punkt.
    Für meine Bedürfnisse wäre der teilweise extreme Mehrpreis für ein höherwertigeres Glas nicht sinnvoll gewesen; vermutlich hätte ich einen Qualitätsunterschied von vielleicht 40% festgestellt (sofern sich der subjektive Seheindruck überhaupt quantifizieren lässt), hätte aber dafür 2000% vom Preis bezahlt (für z.B. ein Zeiss Conquest 10x56 mit derzeit knapp 1300€ bei Amazon).


    Ich bin im Nachhinein mit meiner Entscheidung völlig zufrieden; es ist schnell zur Hand, wenn man mal bei klarem Himmel etwas spechteln möchte, es ist noch relativ leicht, liegt gut in der Hand, und man sieht halt schon eine ganze Menge am Himmel. Als Negativpunkt wäre - neben den oben schon angesprochenen Mängeln - zu nennen, dass es leider keinen Stativanschluss gibt.


    Wenn weitere Fragen dazu bestehen, versuche ich gerne, die so objektiv wie möglich zu beantworten.


    Clear Sights,


    Thomas

  • Hi Thomas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....dass es leider keinen Stativanschluss gibt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ....das Deckelchen (mit Olympus-Schriftzug) vorne an der Knickbrücke kann man abschrauben, und dann kommt ein Gewinde zum Vorschein an dem man ´nen Stativadapter anschrauben kann...

  • So bin ich vom billigen Omegon Porrostar 10x50 sehr angetan, konnte so negative Sachen wie Farbsäume, Farbverfälschung oder Randunschärfe, die man günstigen Gläsern nachsagt, gar nicht als störend nachvollziehen. Bis ich als nächstes ein als brauchbares Einstiegsglas bewertetes Celestron Skymaster 15x70 holte. Da sah ich die ganzen unschönen Eigenschaften gebündelt und in fast inakzeptabler Ausprägung...


    Gruß Horst, der sich nie mehr ein Fernglas holt ohne vorher durchgesehen zu haben

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Ach liebe Leute, ihr macht es einem aber auch echt nicht leicht... ;-).


    Ich will hier keinen Beitrag abwerten und freue mich nach wie vor über die rege Beteiligung, aber meine Entscheidung konnte bisher noch nicht
    wirklich ins Wanken gebracht werden...


    Also ganz subjektiv betrachtet, macht das TS auf mich jetzt nicht so Eindruck (also zumindest das 10x50)und es hat ja auch seinen Preis, ist ja jetzt auch nicht SO viel günstiger als das Nikon.


    15-fache Vergrößerung, ist definitiv ne nette Sache, aber ich glaub doch ein wenig zuviel des Guten für meine Prioritäten, es ist ja auch nicht als Teleskop-Ersatz gedacht.


    Das Olympus ist sicherlich auch nicht schlecht, aber der angesprochene "Tunnelblick" ist z.B. auch wieder ein dickes Kontra.


    Ach übrigens, weil die Frage aufkam, ich habe auf einem Auge -1.0 und auf dem anderen -1,5, also sollte es da eigentlich kein Problem geben, das Glas ohne Brille zu verwenden (die ich eigentlich eh nur im Auto trage... ;-)).


    Also wenn jetzt nicht noch jemand mit einem absoluten Totschlag-Argument um die Ecke kommt, nach dem Motto: "Oh Gott, bloß nicht das Nikon Action EX, weil...", dann bleibt es nach wie vor dabei. Denn die Preisunterschiede sind ja nicht so frappierend, allerdings bin ich von der Qualität von Nikon mittlerweile überzeugt, die anderen vorgeschlagenen Marken sind bestimmt auch gute Gläser, aber irgendwie schwingt da bei mir so ein dumpfes Unbehagen in der Magengegend mit. Vielleicht bin ich auch nur etwas bescheuert, durch die Vorbelastung des Teleskop-Fehlkaufs ;-), aber beim Nikon Action EX fühle ich mich eigentlich doch am besten aufgehoben.


    Außerdem ist Nikon cool, denn die NASA verwendet die Kameras von denen! Nein, Scherz... ;-). Die NASA verwendet die Kameras zwar wirklich, aber das ist ja nun mal sowas von absolut überhaupt nicht ausschlaggebend bei meiner Entscheidung gewesen...

  • Hallo Alfons!


    Danke für Deinen Tipp, ich muss zugeben, dass ich nur an der Kappe gezogen hatte und - um nix zu beschädigen - dann auch relativ schnell aufgegeben habe in der Annahme, das Fernglas hätte keinen solchen Anschluss... :)


    Wieder was gelernt!


    Thomas

  • Hallo Ceos
    Trotzdem war dein Gedanke richtig, hier um Tipps und Erfahrungswerte nach zu fragen. Und sei es nur, um deinen Entschluss zu festigen. Bei Zusendung bei einem der bekannten Astrohändler, kannst du ruhig mal, bei Bestellung, um Sichtung des FG´s bitten. Mehr als NÖ-Sagen können die nicht (und ist mir selber bei TS noch nie passiert. Und so wird es dir bei den anderen Händler auch net passieren). Vielleicht wirst du in einiger Zeit den Vergleich eines wirklich guten Glases mal machen können. Mir selber wäre ein Preisunterschied auch keine tausende Euro wert. Ausnahme: im Lotto gewonnen. Allerdings gibt es nicht wenige FG-Liebhaber, die genau auf diesen Qualitätsunterschied sehr achten. Und genau wie jedes Teleskop seinen Himmel hat, einige auch nur die Zimmerdecke, so besitzt auch jedes FG seinen Anspruch darauf. Ich wünsche dir mit deinem Wunschfernglas viel Spass, und lass mal einen persönlichen Erfahrungsbericht hier folgen.
    Gruss, k.H., Alexander
    P.S. und zur Info: Hier auf Astrotreff gibt man seinen echten Vornamen an!

  • Alles klar, vielen Dank! Natürlich werde ich gern berichten, wie sich das Nikon bewährt, ihr hört auf jeden Fall wieder von mir. :)


    Und das mit dem Vornamen wird sofort korrigiert...


    Beste Grüße


    Christoph

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