Meade ETX 90 vs. Apo

Hallo Roman,

was bedeutet genau 'mithalten'? Sehen wir mal nach:

1) Auflösung auf der Achse/in Achsnähe: wird bei einwandfreier Optik öffnungsbedingt etwas höher sein (1.57" vs 1.40" bei 500nm)

2) Bildfeld:

sehr viel kleiner wie beim Apo, schon alleine von der Brennweite her und dem Durchlaß im Hauptspiegel (80/480mm Lomo: 5.3° - 90/1250mm: theoretisch 2.03°, aber durch die Bauweise deutlich weniger. Ich kenne den Lochdurchmesser des Hauptspiegels nicht, außerdem erlaubt das ETX90 keine 2" Okulare (hier gerechnet für ein 31mm Nagler).

Wenn wir ein 40mm Plössl zugrunde legen (1.25", 36° max. AFOV) sieht es realistischer aus:
80/480mm Lomo: 3°
ETX90: 1.15°

In beiden Fällen gibt es dann keine bauartbedingten Abschattungen, aber den bekannten Tunnelblick. Man sieht daß das Feld abgesehen von der Mechanik zunächst von der Brennweite abhängt. Bei gleicher Brennweite beider Teleskope wäre der Refraktor durch seinen größeren Okularstutzen immer noch im Vorteil.

3) Bildhelligkeit: Hier kann ich nur spekulieren, daß sie bei neuwertiger Verspiegelung im ETX90 nur unwesentlich anders sein wird. Die Reflexionen und der Korrektor schlucken Licht, das Glas und die Vergütung der Refraktorlinsen tun das auch - es wird wohl auf einen nur unwesentlichen Unterschied rauslaufen.

4) Bildeindruck/Schärfe/Sternpunkte: Hier ist meiner langen Erfahrung nach ein Refraktor meist überlegen, wenn auch bei gut kollimierter Spiegeloptik der Unterschied nicht sehr groß ist.

5) Preis: Da liegt das EXT90 deutlich im Vorteil, bei dem Refraktor bekommst Du mit Glück dafür nur das Objektiv, kein Tubus, keine Montierung, kein GOTO, kein Stativ, keine Meade Standardokulare etc.

Fazit: Überlege Dir, was Du hauptsächlich beobachten möchtest und entscheide danach, welches Teleskop insgesamt das bessere Paket ist.

Grüße, Coyote

Hallo Roman,

jain- bei dem ETX ist eine Obstruktion im Spiel, der Fangspiegel nimmt damit ein wenig Licht weg und verschlechtert die Kontrastübertragung, auch wenn der FS in dem Fall nicht besonders groß ausfällt.

So gesehen könnte man ihn vielleicht mit einem guten 80mm APO vergleichen.

Das ETX hat aber noch einen Nachteil, durch die hohe Brennweite erreichts du damit nur ein kleines sichtbares Feld, maximal 1,2° oder für Erdbeobachtung anders ausgedrückt- auf 1000m Entfernung überblickst du gerade mal ca. 63m.

Ein ED-APO wie z.B. der kleine William 88/498 bietet dir dagegen 3,1° bzw. 153m sichtbares Feld bei Nutzung von 1,25" Okularen. Der kann aber auch mit 2" genutzt werden, dann zeigt er dir am Himmel rund 5° und bei Erdbeobachtung hättest du rund 230m Sichtfeld.

Gruß
Stefan

"maximal 1,2°"
ca. 2x der Mond (Sonne) Durchmesser.
Mit anderen Worten bestens für Mond und Planeten

LG Robert

Na ja, Stefan

in deine Sichtfeld-Rechnungen hat sich ein kleiner Wurm eingeschlichen. 5 Grad auf 1000 Meter sind etwa 80, nicht 230 Meter. Die erreicht ja nicht einmal ein gutes Fernglas.

Helmut

Hallo Helmut,

ich hab die Werte aus dem TV-Okularrechner entnommen, eingetragen den 88/498 von William.

Ich habe meinen Fehler jetzt auf Grund deines Hinweises auch gefunden. [:I]

In dem Okularrechner im Text zu der Spalte zu lesen- <b>True Field(==&gt;)1000yards(feet)</b>- also sichtbares Feld in Fuss auf 1000 Yard- ich hatte mit yard/yard gerechnet- hmpf...

Also würde der 88/498 mit einem 1,25" Okular max. rund 50m Feld und mit 2" Okular max. rund 80m zeigen. Das ETX zeigt dagegen nur ein Feld von knapp 21m.

Dannke für den Hinweis

Gruß
Stefan