Hallo Andreas,
Ja, die Preise sind schon ganz schön knackig. Hochwertige Ferngläser sind nicht nur Werkzeuge, sondern auch Luxusprodukte. Da gelten für Preise andere Regeln als im Budget-Bereich. Und die nicht sehr hohen Stückzahlen werden ihr übriges tun.
Auf der anderen Seite arbeite ich bei einem sehr hochwertigen Juwelier. Und wenn ich mir anschaue wieviel (oder besser wie wenig) Uhr man teilweise im mittleren Preisbereich für 2600,- bekommt, relativiert sich der Preis eines Noctivid, Victory FL oder Swarovision sehr stark. Aber beides liegt wie gesagt außerhalb meines Budgets, sowohl die Uhren als auch die Gläser. [;)]
Das mit der CA durch die Brille wird bei höheren Dioptrienzahlen unübersehbar, sowohl mit als auch ohne Fernglas. Wenn ich knapp außerhalb der Bildmitte schaue, sehe ich an harten Kontrasten schon deutliche Farbsäume. Und das gleiche gilt natürlich auch wenn ich dann durch das Fernglas gucke. Und dabei habe ich sogar die passenden Zeiss-Brillengläser zum Fernglas. [:D]
Man gewöhnt sich daran. Aber als ich beim Vergleich im Laden die Säume auch in den Ultravids gesehen habe, dachte ich erst es läge am Fernglas und alle Benutzer hochwertiger Gläser wären entweder blind oder würden sich in die eigene Tasche lügen. Dann habe ich die Brille abgenommen und der Aha-Effekt war da.
Von der Größenordnung her ist der Farbfehler meiner Brille größer als der meines Terra ED 8x42. Und da der Einsatzbereich wie gesagt primär Beobachtung mit Brille ist, war schnell klar, dass etwas höherwertiges aus diesem Grund nicht wirklich Sinn macht. Der einzige Grund warum ich mir etwas anderes wünschen würde, ist die schnelle Übersetzung des MT bei Zeiss. Ich bin da wohl mehr der Leica-Typ. Aber da käme preislich dann erst das Trinovid mit knapp unter 1000,- und einem Sehfeld von mal grade 124/1000m. Und das ist mir wegen der Farbproblematik wiederum zu teuer.
Ich habe mich mit dem schnellen MT des Terra mittlerweile arrangiert. Im Endeffekt ist das alles Gewöhnungssache. Und ein Zeiss-Glas hat einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil: Preisstabilität. Wenn ich es in ein paar Jahren verkaufen sollte um mir etwas anderes zu holen, werde ich gebraucht fast den gleichen Preis erzielen können wie ich jetzt neu bezahlt habe. Das dürfte bei Herstellern mit weniger Renommee anders aussehen.
Zeissige Grüße:
Marcus