Erste echte Beobachtungsnacht

  • Nachdem meine ersten Versuche in der Astronomie gewaltig schief gegangen sind (hab einfach nichts gefunden) und ich schon ein wenig frustriert war bin ich gestern wieder mal raus. Gerüstet mit einigen guten Tipps won einem bekannten Sterndlgucker, meinem 150/900 Newton und einigen Sternkarten gings an den Beabachtungsplatz. Nachdem das Teleskop aufgebaut und eingenordet war gings erst mal zum Warmwerden Richtung Krebs. Dort mal schnell M67 und M44 gesucht und auch gefunden. Dabei ist mir auf den Karten aufgefallen daß der Eskimo ganz in der Nähe wohnt. Bin zwar nicht sicher, aber ich glaub ich hab ihn gefunden. Dann weiter zu Löwe und das Triplet gesucht und gefunden. War richtig begeistert daß es mit der richtigen Suchweise so einfach ist Objekte zu finden. Dann noch an M95 / M96 versucht und wahrscheinlich auch gefunden (bin nicht sicher). Anschließend einen Schwenk auf M104 und siehe da, schön hell und langgestreckt stand sie im Okular. Hab mich riesig gefreut daß es so schön ging. Weiter gings dann mit M64, auch gefunden - einfach schön.
    Abschließend wollte ich noch M51 anschaun. An der bin ich schon öfter gescheitert und so auch gestern. Erste Schwierigkeit war schon mal daß der große Waagen fast im Zenit stand was die Einstellung von Alkor / Mizar nicht gerade einfach macht. Zweites Handicap war die Müdigkeit in den Augen. Finde es sehr anstrengend über längere Zeit konzentriert zu beobachten.
    Bin aber voll begeistert daß ich mich so gut zurechtgefunden habe und hoffe daß ich bald wieder Gelegenheit hab.


    MfG und CS


    Günther

  • Hallo, Günther!


    Na bitte, geht doch! :)
    Ist das so nicht viel toller als mit ner doofen "Goto"? Irgendwie ist das erste Auffinden eines Objektes immer ein bissl wie eine Entdeckung, finde ich.


    Weiter so! Was für einen Sucher hast du eigentlich? Falls das so ein 6x30 ist, dann rate ich dir noch zu einem LED Leuchtpunktsucher als Ergänzung. Sind billig aber wirkungsvoll!


    Gruss
    Rainer

  • Hallo Günther.


    Gratuliere zur ersten erfolgreichen Beobachtungsnacht.


    Wenn ich Dein Bericht so lese, werden einige Erinnerungen wach. Z.b. wie ich vor einigen Jahren mit meinem ersten Teleskop (es war ein Astroscan, "Kugeldobson") auf'm Vorplatz sitzend, zum ersten Male der Faszination der Nachthimmel-Objekte erlegen bin.
    Ein herrliches, Ehrfurcht einflössendes Gefühl; eigentlich garnicht zu beschreiben..[8)]



    Das, was Dir das Finden gelehrt hat, war das die "Benutzung der Teilkreise mittels bekanntem Referenzstern", oder war es die Methode des "Starhopping"?


    (bei mir war der erste H-ha-Effekt das Starhopping; Astroscan hat natürlich keine Teilkreise[:I] nur ein Peilvisier)




    Wichtig ist dann, das gefundene Objekt nicht nur "anzuschauen", sondern wirklich zu "beobachten". Ersteres bringt nämlich die feinen Details gar nicht zum Vorschein, zweiteres zeigt bei jedem Beobachten wieder ein paar Details mehr.
    Das Training vom "indirekten Sehen" bringt nochmals einen enormen Detailgewinn. Auch wird das Auge (und auch das Hirn) mit der Zeit lernen, sich lange auf kaum sichtbare Details zu konzentrieren. Mit der Zeit ist das nicht mehr so ermüdend. Das sind hald Dinge, die man sich am Teleskop erst antrainieren muss; das erlernt man nämlich im "normalen Leben" nicht.


    Manchmal ist reichlich Geduld gefragt (auch beim warten auf klaren Himmel) - und in manchen Nächten wird die Geduld dann reichlich belohnt.

  • (==>)Rainer
    Hab einen 6x30 Sucher mit Fadenkreuz das ich zur Not beleuchten könnte. Werde mich vielleicht mal um ein anderes Teleskop umschauen und dann auch das Zubehör entsprechend auswählen.
    (==>)slyv
    Bin mit Teilkreisen von Referenzsternen ausgegangen. Hab aber immer versucht nur in eine Richtung (RA oder DE) verfahren zu müssen um ans Ziel zu kommen, z.B. M95 /M96 von 52 Leo ausgehend in DE nach S. Mit starhopping hab ich es auch schon versucht aber weniger Glück gehabt. Hab Probleme mit der Bewegungsart der paral. Montierung, ist schwerer vorzustellen als eine horizontale und eine vertikale Bewegung.
    Indirektes sehen beherrsche ich noch nicht so richtg, der Effekt ist aber sehr interessant. Oft passiert es daß man im Okular was sieht und wenn man genauer hinschaut ist es weg (eigentlich ziemlich blöd so eine "Behinderung"[:D]). Bin außerdem extrem kurzsichtig (ca. 7 Dioptrien) und ich glaub das wirkt sich auch auf die Ermüdung der Augen aus.
    Werd aber dran bleiben, bin richtig auf den Geschmack gekommen.


    Schöne Grüße


    Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Eichi</i>
    <br />(==&gt;)Rainer
    Hab einen 6x30 Sucher mit Fadenkreuz das ich zur Not beleuchten könnte. Werde mich vielleicht mal um ein anderes Teleskop umschauen und dann auch das Zubehör entsprechend auswählen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wieo so eilig? 6 Zoll F6 sind bereits ein überdurchschnittliches Einstiegsgerät! Damit kannst du lange Freude haben. Was hast du für Okulare?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bin außerdem extrem kurzsichtig (ca. 7 Dioptrien) und ich glaub das wirkt sich auch auf die Ermüdung der Augen aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Einfache Kurz- oder Weitsichtigkeit gleichst du ja problemlos mit dem Fokussieren aus, also brauchst du deine Brille am Okular nur bei "komplizierteren" Sehfehlern wie z.B. Asti. Hast du bisher mit Brílle beobachtet?


    Gruss
    Rainer

  • Hallo Rainer!


    Hab mir von TS den Okularkoffer gekauft. Scheinen ganz brauchbar zu sein, habe aber keinen Vergleich.
    Das mit dem neuen Teleskop wird sicher nicht gleich sein, wird nur irgendwann mal fällig weil der HS schon leichte Auflösungserscheinung zeigt. Hab das Teleskop von einem Bekannten für 2 Kisten Bier (anstandshalber) bekommen. Der hat es jahrelang auf dem Dachboden der Garage gelagert weil er auf einen R200SS umgestiegen ist auf GP-DX. Die Verspiegelung hat dabei schon sehr gelitten und ich glaube fast das sieht man, schaut am Spiegel aus wie Lochfraß.
    Beobachten tu ich immer ohne Brille, nur beim Suchen hab ich sie auf damit das Fadenkreuz scharf dargestellt wird. Einen leichten Zylinderfehler hab ich schon auch noch, weiß nicht wie sich der auswirkt.
    Zu den Okularen noch was. das 9 mm und das 6 mm bereiten mir extreme Probleme beim Scharfstellen, speziell bei Saturn oder Jupiter wo sie Sinn machen. Bekomme das nicht so richtig hin und habe immer das Gefühl als ob die Augen das ausgleichen wollen. Bei Sternen oder Nebeln gibts da weniger Probleme.


    Schönen Abend und CS


    Günther

  • Hallo Günther,


    da hast Du ja wirklich eine erfolgreiche Nacht hinter Dich gebracht. Hut ab! Und vor allem: Du hast die SOMBREROGALAXIE gesehen?? Die kenne ich nur aus den Magazinen und als ich die zum ersten Mal sah, habe ich gedacht, es wäre eine Computergrafik! Das ermuntert mich, trotz Transportschwierigkeiten, mein 130/650er Newton zu aktivierten. Vielleicht kann ich sie damit auch schon erkennen, wohlwissend, daß sie nicht so aussehen wird wie ich sie aus den Zeitschriften kenne.
    Zu der Sache mit dem Sucher: Ich habe selbst einen Leuchtpunktsucher und muß sagen, daß ich damit nicht zufrieden bin. Die Helligkeit des projizierten Punktes überstrahlt (selbst bei niedriger Stufe) die schwächeren Sterne. Kann auch sein, daß es an der Glassorte der Linse liegt?! Aber eventuell gibt es da ja unterschiedliche Modelle.
    Jedenfalls viel Spaß mit Deinen weiteren Sichtungen.

  • Hi Carsten,
    das ist bei den normalen LPSuchern wohl immer so.
    Ich schaue zwischendrin immer wieder mal weg vom Punkt und neben dem LPS vorbei. Dann geht es recht gut, weil ich mir eh meist helle Sterne als Referenz nehme und über Winkel und oder Distanzen die Position anfahre
    Etwas ausführlicher erläutert habe ich das auf der HP, falls es für Dich von Interesse ist.
    CS

  • Hallo ALPHA SCO,


    danke für die Verlinkung. Habe den Bericht auf Eurer Seite gelesen und werde nach der dort beschriebenen Aufsuchmethode nochmal mein Glück mit dem Leuchtpunktsucher veruschen (bevor ich ihn voreilig in die Tonne haue). Diesbezüglich würde mich noch Folgendes Interessieren: Ihr schreibt, daß man die Objekte über Kimme-Punkt anvisiert. Mein Leuchtpunktsucher bestitzt keine Kimme, aber ich habe den Eindruck, daß der Punkt der Kopfbewegung folgt. D.h. der Punkt scheint durch die Krümmung der Linse immer ins Auge reflektiert zu werden. Kann das sein? (Habe einen Leuchtpunktsucher, der einem SKYWATCHER-Teleskop beilag).
    Für Aufklärung wäre ich dankbar.

  • Hallo ALPHA SCO,


    mein Leuchtpunktsucher unterscheidet sich von dem auf dem Foto Eurer HP insofern, daß er eine niedrigere "Kimme" besitzt. D.h. wenn ich diese mit dem Punkt in Deckung bringe, befindet sich der Punkt am unteren Rand der Linse (= schräger Einblick) und ich kann "Kimme" und Linse auch nicht gegeneinander justieren. Wohl aber das gesamte Linsen/"Kimmen"-System. Desweiteren besitzt die "Kimme" auch keine Einkerbung, sodaß nicht sichergestellt ist, daß ich nicht schräg von links oder rechts einsehe.
    Wäre dankbar für weitere Aufklärung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Eichi</i>
    <br />Hallo Rainer!


    Hab mir von TS den Okularkoffer gekauft. Scheinen ganz brauchbar zu sein, habe aber keinen Vergleich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die TS Superplössl und das TS WA sind an deinem F6 schon brauchbar.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hab das Teleskop von einem Bekannten für 2 Kisten Bier (anstandshalber) bekommen. Der hat es jahrelang auf dem Dachboden der Garage gelagert weil er auf einen R200SS umgestiegen ist auf GP-DX. Die Verspiegelung hat dabei schon sehr gelitten und ich glaube fast das sieht man, schaut am Spiegel aus wie Lochfraß.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    2 Kisten Bier ist doch ok! Wenn der Spiegel wirklich langsam blind wird, dann kannst du ihn evtl. mal neu belegen lassen, wenn sonst alles OK ist. Den Spiegelzustand solltest du aber mal einen "Fachmann" beurteilen lassen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zu den Okularen noch was. das 9 mm und das 6 mm bereiten mir extreme Probleme beim Scharfstellen, speziell bei Saturn oder Jupiter wo sie Sinn machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei 9mm also 100x sollte bei normalem bis gutem Seeing eigentlich ein scharfes Bild zu bekommen sein. Vorausgesetzt allerdings, dein Teleskop ist korrekt justiert! Deine Augen sollten beim Durchsehen immer entspannt auf "unendlich" gestellt sein, die Schärfe regelt der OAZ. Wenn du allerdings einen Zylinderfehler hast, dann kann auch das deine Probleme verursachen.

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