UHC oder OIII Filter für visuelle Beobachtung?

  • Hi Stefan!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hi Volker,


    Zitat:Als Erstfilter würde ich mir einen [OIII]-Filter zulegen, als Zweitfilter dann doch direkt einen Hß-Filter


    Hm...- wieviel wirklich gut beobachtbare h-beta Objekte gibt es denn? Für mich wäre die Reihenfolge eher: OIII - UHC - h-beta<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein UHC-Filter hat keine zwingend andere Eigenschaften als ein [OIII]-Filter, außer, dass der Kontrast durch die größere Bandbreite schlechter und die Hß-Linie noch zugänglich ist. Ein UHC ist für mich nichts Halbes und nichts Ganzes.


    Wieviele Objekte? Eine ganze Menge! Da fallen mir sofort sehr viele Planetarische Nebel ein, die im Licht der Hß-Linie recht hell sind und mit einem Hß-Filter noch andere interessante Strukturen zeigen als man mit einem [OIII]-Filter sieht. Da muss man gar nicht nach Namibia fahren, das sieht man sogar vom Stadtrand... [;)]


    Im Hß-Filter steckt ein enormes Potential, wenn man ihn auch mal an Objekten ausprobiert, für die er nicht beworben wird.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi Volker, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wieviele Objekte? Eine ganze Menge! Da fallen mir sofort sehr viele Planetarische Nebel ein, die im Licht der Hß-Linie recht hell sind...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das widerspricht aber z.B. der Beschreibung von planetarischen Nebeln- deren Licht stammt zum überwiegenden Teil aus Elektronenübergängen im Sauerstoff und das führt zu einer Emission bei 500,7 nm- also genau das, wofür ein OIII Filter gedacht ist.


    Die Nebelliste von Rees hat auch bei so gut wie allen planetarirschen Nebeln bei h-beta ein <b>-</b> mit der Erklärung <i>nicht zu empfehlen: Der Strahlungsanteil in den gefilterten Linien ist zu gering, die Sichtbarkeit wird verschlechtert</i>. Für OIII und in den meisten Fällen auch für UHC wird dagegen ein <b>++</b> angegeben. Bei einigen bringt ein UHC sogar mehr als der OIII, Beispiel hierfür wäre Jupiters Geist (NGC 3242). Der leuchtet auch im <b>h-alpha</b>-Bereich und den lässt ein UHC ja auch durch. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ein UHC-Filter hat keine zwingend andere Eigenschaften als ein [OIII]-Filter, außer, dass der Kontrast durch die größere Bandbreite schlechter und die Hß-Linie noch zugänglich ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Unterschied wie schon beschrieben- UHC lässt außer dem Bereich eines OIII noch h-beta <b>und h-alpha</b> durch. Der h-alpha Anteil mag sehr schwach für das Auge erkennbar sein, aber nur ein UHC lässt den auch durch.


    Dagegen gibt es für den h-beta nur 5 Objekte mit <b>++</b>. Für die taugt ein OIII meinst nichts, ein UHC funktioniert, aber durch den breiteren Durchlass verliert man hier an Kontrast gegenüber dem reinen (engeren) h-beta Filter.


    Ich hatte meinen h-beta auch schon mal an verschiedenen (nicht h-beta-) Objekten versucht, aber gegenüber OIII/UHC war das erfolglos, ohne Gewinn. Daher kann ich deine Aussage nicht so wirklich verstehen.


    Gruß
    Stefan

  • Mal eben etwas geforscht: der vernünftigste H-beta kommt in dem speziellen Fall nur von einem Hersteller. Und dieser Hersteller ruft für den 2" H-beta einen unglaublichen Preis auf. Ich nenne keinen Namen.


    Puuh, nee das ist Luxus. Dann einen guten OIII und guten UHC und gut is. Und das vielleicht ganz zackig!, bevor die Preise auch hier plötzlich in den geostationären Orbit steigen.

  • Hi Stefan,


    jeder PN ist anders. Dein Beispiel des Übergangs bei 500,7 nm ist natürlich richtig, aber bei weitem nicht die einzige Tatsache, die einen PN astrophysikalisch beschreibt. Die [OIII]-Linie bei 495,9nm ist beispielsweise objektabhängig 2-5 mal schwächer als jene bei 500.7 nm, die Helligkeit im Hß-Licht auch jeweils sehr unterschiedlich. Es gibt auch einen Übergang bei HeII, sogar visuelle Filter hierzu. Die von dir verlinkte Liste eignet sich vielleicht als erster Anhaltspunkt.


    Im "Katalog Planetarischer Nebel für visuelle Beobachter" von Rainer Töpler sind z.B. von beinahe allen helleren PN Helligkeitswerte auch im Hß angegeben. Wenn ich auch seine Zeichnungen beim Beobachten nicht unbedingt nachvollziehen kann, sind seine Anmerkungen doch gute Hinweise, bei welchen PNs Hß-technisch was geht.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    Wenn ich mir Nebelfilter in 2" neu kaufen müsste, dann in der
    schon hier vorgeschlagenen Reihenfolge [O III] &rarr; H-&beta;.
    Den UHC würde ich ganz weglassen.


    Auch wenn es für den H-&beta; nicht so viel Objekte gibt, so ist
    er doch ein sehr interessanter Filter, durch den sich wieder
    andere Strukturen in Emissions- und Planetarischen Nebeln
    herausarbeiten lassen.


    Dieser Filter sollte nicht immer noch oberflächlichen Listen die
    im Internet kursieren bewertet werden, sondern nach den eigenen
    Beobachtungsvorlieben und vor allem, für Objekte die auch mal
    abseits von Messier/NGC/IC liegen.
    Gerade abseits vom Mainstream kann es interessante Objekte und
    Herausforderungen geben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Verbessert ein OIII Filter in gewisser Maßen auch den Blick
    auf z.b. die Andromeda Galaxie&hellip; &hellip;um die Spiralarme der
    Galaxie zu beobachten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, bei der Andromeda hilft kein [O III] für die Spiralarme.
    Am besten ist hier dunkler und transparenter Himmel.
    Das Licht der Spiralarme wird von den Sternen über das gesamte
    elektromagnetische Spektrum emittiert.
    Ein [O III] Filter würde die Sterne, die die Spiralarme bilden nur
    dämpfen.


    Von Baader Planetarium gibt es das Projekt Andromedagalaxie.
    Hier sind viele Stern-Assoziationen und HII Regionen markiert.
    Ob jetzt für uns Amateure Objekte in Reichweite dabei sind, dazu
    müsste man sich mal hineinarbeiten.


    Was du mit einem [O III] gut herausarbeiten kannst, das sind die
    HII Regionen in der Galaxie Messier 33.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und dieser Hersteller ruft für den 2" H-beta einen unglaublichen Preis auf. Ich nenne keinen Namen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein Astronomik 2" H-&beta; kostet 199€, soviel wie ein 2" [O III]
    oder UHC.



    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Walter,


    Du meinst wohl den H-beta von Lumicon - ob sich der fast doppelte Preis lohnt, weiß ich nicht. Er ist wohl noch etwas schmalbandiger als der Astronomik, siehe die Messungen von Rainer Vogel
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=147606
    http://www.reinervogel.net/index.html?/Filter/Filter.html

    Übrigens sieht man hier auch, dass im Gegensatz zu Stefans Behauptung nicht jeder UHC auch H-alpha durchlässt - der Lumicon z.B. nicht.


    Mit dem Astronomik sieht man jedenfalls auch schon eine Menge [;)]


    Viele Grüße


    Holger


    EDIT: Aussagen revidiert, da Messungen verwechselt. Der Lumicon ist schmaler...

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Gerd,
    klar, ich habe nur in älteren Threads gelesen dass ausnahmsweise bei H-beta nicht beide Hersteller gleich sehr gut sind. Lumicon soll hier kontrastreicher gewesen sein.


    Naja, angelesen eben ;-), und ggf. veraltet


    CS,
    Walter

  • Hallo Stefan,


    Die Nebelliste von Carsten Reese kenne ich. Das Problem dabei ist, dass das einzige Kriterium dieser Liste in Bezug auf den H-Beta die Sichtbarkeit des Objekts ist. Dass der Filter da schlechter abschneidet als der UHC ist klar.
    Wenn man nur darauf aus ist, Objekte im Beobachtungsbuch als gesehen abzuhaken, ist diese Liste sicherlich treffend. Aber wenn man mit dem H-Beta Details beobachten und diese mit denen im OIII vergleichen will, trifft die Liste nicht den Kern der Sache. Natürlich ist die H-Betaemission bei den meisten PN´s schwach ausgeprägt. Aber wenn man die Struktur der Nebel in den beiden Filtern vergleicht, sieht man manchmal Unterschiede. Und da fängt es an spannend zu werden.


    Das ganze Dilemma dieser Liste sieht man am Eintrag für den Orionnebel. Da gibt Carsten eine glatte Null. Und natürlich ist M42 im OIII und sogar ohne Filter deutlich heller und kontrastreicher. Aber man sieht im H-Beta andere Strukturen als im OIII, allen voran das helle Filament, das im Licht des Sauerstoffs überhaupt nicht zu sehen ist. Beim Filterwechsel sticht es sofort ins Auge. Und bei hohen Vergrößerungen in der Huygens-Region kommt da noch mehr. Ein UHC würde diese Unterschiede zu einem Bild zusammenlegen. Gibt ein schön helles Nebelbild, aber diese spannenden Unterschiede sind weg.


    Deshalb hat M42 meiner Meinung nach eigentlich ein ++ verdient. Aber da bei der Liste wie gesagt nur Sichtbarkeit zählt, kommt die Null heraus.
    Ist das nun das Problem des Filters? Oder das der Liste? [;)]



    Hallo Walter,


    Du kannst den Namen ruhig nennen: es ist Lumicon. Die Lumiconfilter waren eine ganze Zeit nicht lieferbar. Und seit sie es wieder sind, haben sie wahrhaftig astronomische Preise. Vor zwei Jahren lagen sie noch bei 200,-. Ich kann nicht sagen ob es sich um eine neue Serie mit anderen Eigenschaften handelt, meine Lumicons sind sämtlich von der alten Art.
    Der Lumicon ist der schmalbandigste H-Beta und trifft die Linie sehr gut. Deshalb gilt er allgemein als der beste. Aber der Astronomik steht ihm nicht viel nach, bei deutlich günstigerem Preis. Deshalb empfehle ich diesen.
    Und Astronomik ist eine deutsche Firma (Gerd Neumann) und ein bisschen Lokalpatriotismus darf ruhig sein. [;)]


    Auf jeden Fall ist es sehr zu empfehlen, Nebelfilter in einem Filterwechsler oder einem Filterrad zu benutzen. Dann kann man die Filter wechseln ohne das Auge vom Okular zu nehmen. Nur so sieht man die feinen Unterschiede in den Details beim Filterflipping OIII/H-Beta. Deshalb sollte man auch nicht die Filter verschiedener Hersteller mischen, die sind dann meist nicht parfokal und man muss beim Wechsel nachfokussieren.
    Ausnahme: die alten Lumicons und der Baader OIII sind parfokal. Wie das mit den neuen Lumicons aussieht, kann ich aber nicht sagen.
    Deshalb ist mein Filterrad meist mit Lumicon OIII, Baader OIII und Lumicon H-Beta bestückt, wenn ich vom Garten aus beobachte. Nur bei sehr guten Bedingungen ersetze ich den Baader OIII durch den Lumicon UHC.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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