Jupiter im ACF-8

  • Hallo Allerseits,


    gutes Seeing ermöglichte ein letztes Jupiterbild für diese Saison. Datum: 05.06.2017 um 22h43.
    Etwas Schärfeinformation habe ich aus dem besseren Rotkanal in das Luminanzbild kopiert.


    Jo ist schwer zu finden, befindet sich mitten in der NEB oberhalb des GRF direkt oberhalb der dicken blauen Fahne.


    Nachtrag: ich hatte wohl kein Glück mit der Deconvolution, das Ergebnis mit iterativem Gauss-Schärfen ist einfach besser:




    Den Eintritt des zweiten Schattens konnte ich gerade noch mitbekommen, bevor ein Baum die Sicht nahm. Das Bild ist aber nicht so gut geworden wie dieses.


    Klare Grüße


    John

  • Hallo Allerseits,


    eine Neuauswertung des Videomaterials mit 70% Verwendung und etwas größeren "Alignment"-Rechtecken (48) ergab noch einen Hauch besseres Ergebnis, wodurch Jo besser erkennbar ist. Das ermöglicht auch eine etwas größere Darstellung.



    Die Videos waren übrigens nur 30s lang. Das habe ich gemacht, um die Verschiebungen der Monde gering zu halten, das ist beim RGB-Verfahren ja schon recht kritisch.



    Das Foto mit den beiden Schatten stell ich noch dazu, mehr zu dokumentarischen Zwecken. Wann kann man schon den 2. Kontakt des Schattens und den 3. Kontakt des Mondes aufnehmen (innerhalb gewisser Toleranzen) UND gleichzeitig ist ein anderer Mond vor der Scheibe und auch sein Schatten. Hmmm... Wie oft kommt das eigentlich vor? Das zu berechnen fehlen mir die himmelmechanischen Grundlagen.


    Also:




    klare Grüße
    John

  • Hallo Allerseits,


    ein zweites Bild ca. 2 Minuten vorher war mindestens genauso gut und es bot sich an, eine Stereobild zu machen.
    Wer also Konvergenz-Schielen beherrscht, kann sich hier die Monde bzw. Schatten vor der Kugel schwebend betrachten. Jo kommt auch besser raus. Natürlich schwebt der Schatten nicht real vor Jupiter, das ist ja nur eine Illusion aufgrund der Bewegung.





    Viel Spaß beim betrachten!


    klare Grüße
    John

  • Hallo John,


    gefällt mir alles sehr gut. Bin (noch) visuell unterwegs und freue mich immer, wenn hier gestackte Bilder gezeigt werden, die ich so visuell nie wahrnehmen werde.


    Was mich noch interessiert: Könntest Du bitte ein gutes Einzelbild posten, damit ich das mit meinen Eindrücken vergleichen kann?

  • Hallo Peter,


    ein Einzelbild sagt nicht viel aus, man erkennt darauf praktisch nichts, jedenfalls viel weniger als visuell.



    besten Gruß
    John

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: John23</i>
    <br />Hallo Peter,


    ein Einzelbild sagt nicht viel aus, man erkennt darauf praktisch nichts, jedenfalls viel weniger als visuell.


    ...
    besten Gruß
    John
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke Dir. Interessant; liegt vermutlich daran, dass unser Auge länger belichtet ... oder?

  • Hi John,
    sehr schöne Jupiterergebnisse!


    Mit den Alignment-Rechtecken in AS werde ich mich auch noch einmal beschäftigen. Bei größeren Alignment-Points hatte ich ebenfalls den Eindruck, noch etwas mehr an Details im gestackten Summenbild herauszuholen!


    Übrigens, dein 3D Jupiter wirkt schön plastisch! Ich habe es bei einigen Aufnahmen von mir im Abstand von etwa 4 Minuten ebenfalls versucht und es ist wirklich verblüffend, wie man mit dem "Konvergenz-Schielen" eine räumliche Wirkung erkennt! Das kann ja richtig zur Sucht werden!
    Was mich noch interessieren würde; wieviel Minuten zwischen beiden Aufnahmen wären wohl optimal, um eine noch tiefere räumliche Wahrnehmung zu erzielen?


    Viele Grüße, CS
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    der optimale Abstand? Hmm...,das kann man doch berechnen.


    Nehmen wir eine Kugel, die in 40 cm( Zentrum der Kugel) betrachtet werden soll und 5 cm Durchmesser hat.
    Der Augenabstand sei 70 mm.


    Dann sieht das rechte Auge den Jupiter unter einem Winkel von 5 Grad bezogen auf die "Mittellinie" (bzw. einer Parallelen davon).
    Der Durchstoßpunkt durch die "Jupitermurmel" liegt aber "mittig" bezogen auf das Auge.


    Der Durchstoßpunkt der "Mittellinie" durch die Jupitermurmel sei das Detail, das 3-dimensional betrachtet werden soll.
    Dazu muss sich der Jupiter aber um 5 Grad zurückgedreht haben. Für das linke Auge gilt das sinngemäß =&gt; 5 Grad vordrehen.


    Zusammen sind es also 10 Grad, um die sich Jupiter weiterdrehen muss, und dazu benötigt er 16,5 Minuten.


    klare Grüße
    John

  • Hallo John,
    vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das klingt einleuchtend!
    Meine Aufnahmen mit einem Versatz von etwa 4 Minuten zeigen zwar schon eine räumliche Wirkung, jedoch war Jupiter noch nicht direkt als Kugel wahrzunehmen. Dann kommt es ja auch noch auf den optimalen Betrachtungsabstand zum Monitor an. Da werde ich mal dranbleiben.
    Für den Rest der diesjährigen Jupitersaison wird es allerdings jetzt so langsam knapp.
    Ich wünsche dir noch viel Erfolg am Jupiter und hoffe, dass es nicht deine letzte Aufnahme dieser Saison war.


    Viele Grüße
    Uwe

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