12 Zoll Dobson mit Fahrradfelgen

  • Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Mehr Gedanken würde ich mir über die Steifigkeit in axialer Richtung machen. Die jeweils 2 Speichen laufen ja hier im recht spitzen Winkel zusammen und können in Richtung optischer Achse nur wenig Kraft aufnehmen. Da wäre ein Blech mit entsprechender Breite im Vorteil. Daher sollte man bei Spinnen aus Speichen oder Draht versuchen, die Basis des Dreiecks möglichst groß zu halten (Winkel möglichst stumpf)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau das meinte ich eigentlich, habe mich wohl etwas vermissständlich ausgedrückt [:I]


    Viele Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniel1976</i>
    <br />von allen möglichen Verformungen, die ich dem Teil antun kann, ist die (geringe) Torsion noch am stärksten. In allen anderen Achsen bewegt sich noch deutlich weniger. Die Spannung der Speichen ist sicher vorteilhaft und hier braucht man ja fahrradkonstruktionsbedingt auch nicht zu zimperlich zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Daniel,


    danke für die Klarstellung - das klingt sehr überzeugend. Am Fahrrad ist der Basis- Winkel von Nabe zu Felge ja auch recht spitz und ich traue mich mit Tempo 90 den Berg runter. Eine einzelne Fahrradspeiche verträgt ja mühelos mehrere 100 N Zugkraft und die Felge kann diese Kraft auch aufnehmen. Viel mehr als nötig, um einen kleinen Fangspiegel in Position zu halten.


    Wenn ich das mit den zentrischen Spinnen in labberigen Fernost Blechtuben vergleiche, diskutieren wir hier ohnehin auf sehr hohem Niveau.

  • Hallo Daniel,


    mir fällt gerade noch eine praktische Frage zu Deinem Konzept ein: beim Bau von Drahtspinnen in Zweiringhüten legt man die Befestigungspunkte am Hut gerne weit auseinander und lässt die Drähte sich kreuzen, was dazu führt, dass die Drähte in einem wesentlich steileren Winkel vom Hut abgehen, als es die Messerspeichen an Deinem Einringhut tun. Kann man die Messerspeichen mit den zugehörigen Speichennippeln auch in solchen Winkeln noch gut befestigen bzw. wie groß darf dieser Winkel für eine gute Befestigung werden?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe für die Messerspeichen keine besonderen Nippel gekauft, Standardware. Ich kenne mich bei Speichennippeln auch nicht besonders gut aus, aber es scheint für genau diese Frage des Winkels verschiedene Speichennippel zu geben: welche mit kegelförmigem Übergang zum Kopf und welche mit kugelförmiger Kontaktfläche. Siehe den Satz bei Wikipedia:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Speichennippel


    Vielleicht beantwortet das Deine Frage zum Teil ?


    Nachtrag: Zum Beispiel der Speichennippel "Sapim Polyax" hat so einen speziellen Kopf der laut Beschreibung "größere Speichenwinkel knickfrei erlaubt"


    (Wer hätte gedacht, dass man beim Teleskopbau in die Tiefen der Fahrradzubehörwelt einsteigen muss)
    [:o)]


    Nachtrag 2: Jetzt, wo ich bei mir genau hinschaue, knicken auch meine Speichen ein wenig am Nippel ab, und zwar wegen der exzentrischen Halterung ... Das scheint aber nicht tragisch zu sein, und liegt außerhalb des Strahlengangs. Man könnte aber beim nächsten Mal auf "steilwinkeltaugliche" Speichennippel achten [8D]


    Gruß
    Daniel

  • First Light !


    M42 Orionnebel - aus 1350 Lichtjahren Entfernung hat das erste Licht über meinen 12 Zoll Selbstschliff, einen Antares Fangspiegel und ein 32 mm Okular mein Auge gefunden, welch tolles Gefühl.
    Schöne kleine, helle Sternchen und ein zart faseriger M42, wie schön.


    Nun zurück auf den (Erd-) Boden der Tatsachen, es stimmt so gut wie noch nichts: Die Stangen sind 2,5 cm zu lang, Kollimation nur gröbstens gemacht, noch keine Mittenmarkierung auf dem Spiegel. Noch nicht mal eine Dobson Montierung gibt es schon: den Tubus an einen Gartenstuhl gelehnt, ich wollt es einfach mal wissen ...


    Aber so ein First Light ist sehr gut für die Motivation, mehr dazu bald hier ...


    Gruß
    Daniel

  • So, hier nun ein paar Bilder vom Tubus.
    Die Lagestabilität der Justierung scheint unabhängig vom Winkel recht gut zu sein (mittlerweile ist dafür auch eine Mittenmarkierung auf dem Hauptspiegel).
    Ich habe mich mit Kugeln für die Stangenmontierung angefreundet. Die schwarzen Alu-Klemmplatten für die Kugeln sind aus dem "GoPro" Zubehörbedarf. Das ist so eine Actioncam und dort verwendet man auch Kugelklemmungen zur stufenlosen Winkelverstellung in allen Raumrichtungen.
    Am unteren Ende der Stangen liegen die Kugeln in weißen Kunststoffplatten als Gegenlager, in welche mit dem Kegelsenker konische Bohrungen gemacht wurden. Ich hatte überlegt, die Kugeln statt gegen Kunststoffplatten auch direkt gegen die Knotenbleche drücken zu lassen, da hatte ich aber Sorge, dass die statisch wichtigen Knotenbleche durch die großen Bohrungen zu sehr geschwächt werden und die Kunststoffkugeln an der relativ scharfen Kante zum Aluminiumblech zerkratzen würden. Jedenfalls kann man nun die Stangen mit den Sternschrauben so weit fixieren, dass sie beim Anbringen des Hutringes noch beweglich sind und nicht in alle Richtungen herumbaumeln.


    Am Hutring war ich ein wenig verzweifelt, weil die Stangenklemmung nicht so klappen wollte wie geplant. Bis sich dann zeigte, dass auch hier die einfachste Lösung die beste ist: An den beiden Außenkanten der Fahrradfelge liegen die Kugeln super definiert auf. Der einzige verbleibende Freiheitsgrad wäre ein "Rollen" der Kugeln auf der Kante entlang des Umfangs. Dieser wird aber beim Anziehen aller vier Stangenpaare minimiert. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich der Aufbau schon beim nicht zu festen Anziehen der Muttern in Position drückt und dann super steif ist.


    Jedenfalls ist der Tubus bocksteif, wiegt mit Spiegeln und Focuser 9,6 kg und ich kann das ganze Gewicht an zwei Stangen hochheben. Ich habe volles Vertrauen in die 4 Gewindeniete in den Knotenblechen wo die unteren Stangenenden geklemmt sind.


    Mein persönliches Bauteil des Jahres ist : der Gewindeniet ! Weil ich so begeistert davon bin, habe ich bisher 7 Stck. davon verbaut und es werden sicher noch mehr...
    Auch Kugeln finde ich bisher super, weil sie einfach sehr definierte und wackelfreie Verbindungen unter beliebigen Winkeln ermöglichen.


    Verbesserungen könnten noch notwendig werden an den unteren Stangenklemmungen. Da das ganze Gewicht auf den dünnen Knotenblechen und dem innen offenen U-Profil des Rahmens liegt, könnte sich hier etwas verbiegen. Das sollte sich aber durch ein innen eingeschobenes Stück U-Profil abstützen lassen.
    Ansonsten wären Rändelmuttern an den Stangenklemmungen des Hutringes sehr angenehm.


    Als nächstes kommen die Höhenräder dran, natürlich auch aus Fahrradfelgen :)


    Gruß
    Daniel





  • Hallo Daniel,


    kurz gesagt - dein Tubus gefällt mir richtig gut. Ich habe das Thema interessiert mitverfolgt und bin vom bisherigen Ergebnis beeindruckt. Das Tolle an der Konstruktion ist wohl die Tatsache, dass deine Lösungen sehr simpel, aber ebenso präzise und sauber zu sein scheinen. Ich habe mich zuerst gefragt, ob die Kugeln nicht entlang der Felge runterrutschen, aber das hast du ja gut beschrieben.


    Ein super Projekt, und ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht.


    Viele Grüße und einen schönen Abend noch


    Dominik

  • Hallo Daniel,


    sieht gut aus. Deine Version der Stangenklemmung an der Spiegelbox werde ich mir für eventuell zukünftige Bauten vormerken. Ich habe an dieser Stelle noch extra Klemmböcke gemacht.


    Dein OAZ Brett hat keine weiteren Verstrebungen? Sind da noch welche vorgesehen? Bei meinem 14" hab ich auch keine gemacht ging "eigentlich", ist allerdings auch 5mm dick. Mit dem Laser im OAZ und einem Okular auf dem voll ausgefahrenen OAZ-Rohr war allerdings eine deutliche Bewegung zu erkennen (2-3mm auf dem Hauptspiegel). Wieviel das im Endeffekt ausmacht kann ich jetzt nicht sagen.


    Den Bericht bezüglich Fahrradfelgen kennst Du wahrscheinlich schon.
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=82924&whichpage=1


    Ich brauch für meinen 16" auch noch eigene Höhenräder und Rockerbox, da ist die Fahrradfelgenvariante eine echte Alternative zum "Vierkantalubiegen ächtz quetsch". Bis jetzt habe ich diese Teile vom 14" geborgt und oft wird ja sowas zum Dauerzustand.


    Gruß
    Rudi

  • Hallo Rudi und Dominik,


    danke Euch für die freundlichen Rückmeldungen.


    Zum Okularauszugsbrett:
    Ja, da werden evtl. noch Verstrebungen notwendig. Die Beurteilung der Justierstabilität ist ohne Höhenräder noch etwas schwierig, weil man ja realistischerweise den Tubus nicht auf dem Ring auflegen darf, sondern alles am Spiegelrahmen festhalten muss. Das ist freihand ziemlich wackelig. Beim Schwenken hat sich der kleine dunkle Punkt der Einblickzentrierhilfe etwas verschoben, ist allerdings nicht aus dem Ring der Mittenmarkierung herausgewandert. Ich bin nicht mal sicher, ob dieses Wandern vom OAZ-Brett stammt, weil man den Punkt kaum bewegt bekommt, wenn man am OAZ-Brett herumdrückt. Habe also mehr die untere Stangenmontierung im Verdacht.


    Interessanterweise lässt sich das eigentliche OAZ-Blech (3mm dick) kaum verbiegen, auch die Verbindung zum Felgenring ist bombenfest. Das ist ein positiver Effekt, wenn man ein ebenes Blech auf der runden Innenseite der Felge anbringt und nicht auf der Außenseite: Dann liegt das Blech nämlich an seinen beiden Kanten auf der Felge und "schaukelt" nicht über nur einen Auflagepunkt in der Mitte. Man bekommt es dann mit nur einer einzigen zentralen Schraube extrem fixiert. Bei dem Prinzip der Klemmung der Felge zwischen zwei Winkeln habe ich mich am 5-linge Projekt orientiert.
    Die mögliche Verschiebung der Justage könnte also weder vom Blech, noch von der Verbindung zum Ring kommen, sondern von der Felge selbst. Dann wird noch eine Versteifung (praktischweise mit der benachbarten Truss-Stange ?) fällig.


    Ich denke, durch Herumdrücken an verschiedenen Stellen kann man die Schwachstelle eingrenzen, dazu müssen aber erstmal die Höhenräder dran.


    Gruß
    Daniel


  • Hallo Daniel,


    Du legst hier gut vor - genauso war der Hut für meinen 12"er auch gedacht. Material liegt bereit... Wäre jedenfalls super, wenn Du rausfinden könntest, was sich verbiegt / bewegt! Ich hab nämlich (bisher) auch keine Hohlkammerfelge und bezüglich Torsion sind die einfachen Profile natürlich schlechter. Ich hatte beim OAZ aber gleich an die Konstruktion hier gedacht:



    Ansonsten Glückwunsch zum Ergebnis, die Stangenklemmung mit den Kugeln ist so schön und einfach, das gefällt mir sehr gut.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Andreas,


    Erkenntnis des Tages:
    Jetzt verstehe ich die typische Pose des stolzen Dobson-Leichtbau Erbauers mit seinem Werk (die ich so ähnlich auch schon woanders gesehen habe):


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=199576


    Es ist eigentlich alles ganz anders als es aussieht, der Dobson lehnt sich an seinen Erbauer, weil der Schwerpunkt zu hoch ist [:D]
    Das ist doch mal ne Erkenntnis, die nur Selbstbauer nachvollziehen können.[:D]


    So nun auch bei mir. Ich hatte bisher so gar keine Vorstellung, wie genau man nun den Tubus-Schwerpunkt mit den Höhenrädern treffen muss. Jetzt weiss ich, dass 15cm daneben eindeutig zu viel ist. [:I]


    Notwendig wären ca. 3kg zusätzliches Gewicht am unteren Ende oder die Höhenräder weiter oben anzubringen, was bei meiner minimalistischen Alu-Rahmen-Spiegelbox ähnlich wie bei Dir gar nicht so einfach ist.
    Am Ende wird es wohl von beidem was werden: wenn ich die Höhenräder nicht hoch genug bekomme, finde ich den Turnbeutel mit Wasserflaschen ganz charmant. Gegen Bleigewichte sträube ich mich im Moment noch etwas ...


    Wie mir scheint, bin ich damit nicht alleine. Es geht weiter.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    Wie hast du den Schwerpunkt denn ermittelt? Mit der Besenstielmethode stellt man ja schnell fest dass der Tubus bei ganz leichten Abweichungen schon kippt...


    Hast du Okular, Sucher und Streulichtschutz auch schon drangehabt beim Testaufbau?


    Ich finde wenn du noch ein bisschen Gewicht in den Profilen der Spiegelbox versteckst musst du dich nicht schämen und für den Rest gibts ja noch viele Möglichkeiten wie Reibungskoeffizient, Gummizüge oder eben Flaschen/ Säckchen...


    Grüße
    Alex

  • Hallo Alex,


    danke für Deine aufmunternden Worte.
    Den Schwerpunkt in cm habe ich nur rechnerisch ermittelt, mit MyNewton.
    Dass das Teil gnadenlos kippt, habe ich allerdings ganz real mit echt drangebauten Höhenrädern erfahren müssen.
    Und da waren Okular, Sucher und Streulichtschutz noch nicht dran.
    [|)]
    Ja, ich stelle mich auch schon drauf ein, noch mit Gegengewicht arbeiten zu müssen. Ich würde allerdings gerne noch die aktuell 3kg etwas reduzieren. Da müsste noch was gehen, durch weiter oben angebrachte Höhenräder.
    Zum Reibungskoeffizienten habe ich auch was probiert, nämlich wie sich meine bevorzugte Kombination Rolladengurt / Teflon gegenüber Alufelge / Teflon verhält. Für solche Optimierungen bin ich aber zur Zeit noch viel zu weit weg vom Schwerpunkt.


    Ich stelle mal noch ein Bild vom aktuellen Stand ein, auch wenn es so noch nicht funktioniert - es ist ja gegenüber dem letzten Bild vom Tubus schon einiges dazugekommen ...


    Gruß
    Daniel

  • Hallo zusammen, hier also der aktuelle Stand meines 12 Zoll Dobsons, der wie gesagt wegen Kopflastigkeit so noch nicht funktioniert.


    Ich dachte mir, ich möchte im Sinne des Minimalismus mal das Prinzip "Flex-Rocker" ausprobieren: also eine "Rockerbox" an welcher die 4 Gleitlager der Höhenräder ziemlich genau über 4 Lagerpunkten der Azimuthlagerung liegen. Damit das dann bei 4 Auflagepunkten nicht kippelt, ist die "Rockerbox" nicht verwindungssteif sondern etwas flexibel, daher auch der Name "Flex-Rocker". Dafür soll dann der Basisring umso verwindungssteifer sein.
    Fürs Flexible sind diese wabbeligen Kunststoff-Eckverbinder für Alu-Profile wohl ganz gut geeignet.
    Als Basisring habe ich die dickste Hohlkammerfelge genommen, die ich kriegen konnte: Exal XL 25, 26" x 1.75" - mit massiven 750g der Albtraum jedes Rennradfreaks, aber als Basisring vielleicht ganz gut.


    Die 4 Höhenlager scheinen mir zwischen den beiden Blechen auch bei voller Last des 10kg Tubus ausreichend stabil zu sein, auch seitlich.




    Tja und nun zum Problem der Höhenräder. Rolladengurt auf Teflon fühlt sich übrigens sehr gut an, Schwerpunkt muss natürlich stimmen...
    Wie man auf dem Foto sieht, muss die "Spiegelbox" noch ein ganzes Stück nach unten. Damit "taucht" sie dann natürlich beim Schwenken sehr tief nach unten durch und darf nirgendwo kollidieren, da hoffe ich, dass der innen offene Flex-Rocker von Vorteil ist. Außerdem muss die Befestigung der Höhenräder an der "Spiegelbox" ganz anders werden.
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu.


    Viele Grüße
    Daniel


  • Hallo Daniel,


    Du könntest auch versuchen nur die Spiegelzelle weiter in der Spiegelbox zu versenken. Das wäre dann schonmal der größte Gewichtsanteil und Du hättest die Höhenräder noch an den Ecken der Spiegelbox. Allerdings müsste man in diesem Fall die Stangen um den gleichen Betrag kürzen.
    Bei mir hab ich derzeit ein Gegengewicht von 1kg an der Spiegelbox. Ich hab allerdings vor dieses durch einen 4,5“ F4,3 Sucher zu ersetzen.


    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    danke für den Hinweis, das wäre eine weitere Option zur Senkung des Schwerpunkts. Dafür müsste ich die Führung der 3 HS-Justageschrauben unten an die Box bauen. An diesen 3 Schrauben hängt ja der ganze Spiegel. Diese Führung finde ich aber im Moment in den beiden Flanken des U-Profils "versenkt" recht stabil und elegant. Das ganze würde ca. 4 cm tieferen Schwerpunkt von 4kg Spiegelgewicht bringen.


    Die Anbringung der Höhenräder weiter oben an der Box scheint mir machbar zu sein: Die 4 Ecken der Spiegelbox einfach mit Aluwinkeln nach oben verlängern, dann hätte ich höhere Befestigungspunkte für die Höhenräder.
    Das dann so tiefe Durchschwenken der Spiegelbox wird anscheinend durch die völlige Offenheit des Flex Rockers wirklich kollisionsfrei möglich.
    Diese Aktion würde 7 cm tieferen Schwerpunkt von 5.5kg Spiegel+Box Gewicht bringen. Ich glaube, das versuche ich mal.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Leute,


    ich wollte mich mal wieder melden. Ich würde den aktuellen Stand mal wieder mit der Erkenntnis zusammenfassen, dass die erhofften letzten 5% des Projekts gefühlte 95% der Zeit einnehmen.
    [|)]


    Ich habe mich unter anderem nochmal mit den Kunststoffstopfen in den Stangenenden befasst, welche sich leider gelockert hatten. Diese lassen sich aber durch geschicktes Anziehen der Schrauben sehr gut fixieren, wobei sie sich sehr fest von innen ins Rohr klemmen. Da kann man einfach die unvermeidliche Verformung von Kunststoff zum Vorteil ausnutzen [;)]


    Die Höhenlager mit Teflon auf Rolladengurt finde ich super geschmeidig. Diesbezüglich fällt das Azimutlager mit Teflon auf Alufelge leider deutlich ab, so dass ich mich dort wohl noch mal mit dem Anbringen eines Rings aus Ebony-Star oder genarbtem ABS befassen muss. Ich bin nicht sicher, aus welchem Material sich am besten ein Ring anfertigen lässt, der genau auf die Bremsflanke einer 26" Felge passt ... ?


    Das langwierigste Problem bleibt der Schwerpunkt des Tubus.
    Ich habe jetzt die Befestigung der Höhenräder an der Spiegelzelle um gut 7 cm nach oben verschoben. Das braucht leider immer noch 2 kg Gegengewicht um nicht kopflastig zu sein.
    Da ich mich mit dem Anbringen von Gegengewichten irgendwie noch nicht anfreunden will, suche ich nach weiteren Wegen den Schwerpunkt nach unten zu verschieben oder die Rotationsachse der Höhenräder nach oben.
    Rudis Vorschlag, also das Absenken der Spiegelzelle als schwerster Komponente gefällt mir immer besser. Beide Lösungen führen jedoch zu einem noch tieferen "Eintauchen" der Spiegelzelle nach unten, was zu Kollisionen mit dem Boden oder dem Basisring führen wird...


    Oder ich sollte einfach nicht so perfektionistisch sein und zwei Wasserflaschen dranhängen und mich erstmal freuen [:)]


    Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde: habt Ihr den Schwerpunkt eurer Dobson Tubusse vorher berechnet und konstruktiv durch Materialstärken und Abmessungen gesteuert ? Ich habe bei Timms neuem 28 Zöller gesehen, dass die Höhenräder ziemlich genau auf Höhe der Spiegelzelle liegen. Sowas ist doch kein Zufall ? [?]


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    auf jeden Fall nicht so perfektionistisch sein und erst einmal mit Gegengewicht arbeiten. Statt Wasserflaschen würde ich aber mit Metallgewichten arbeiten.


    Hast Du eigentlich eine kleine Einhausung für den Spiegel vorgesehen? Die bringt ja je nach Bauart auch noch ein bisschen Gewicht und schützt zusätzlich noch den Spiegel.
    Wie hast Du vor das Teleskop zu Transportieren? Das Anbringen an die Spiegelbox von Transportsicherungen für den Spiegel kann auch doppelt nützlich sein (Gewicht und Transport).


    Nochmals meine Meinung. Mach das Ding erst einmal mit Gegengewichten fertig und beobachte damit. Optimieren kannst Du dann noch lange genug.


    Gruß Rudi


    Nochmals

  • Hallo Rudi,


    hast recht, ich mach es jetzt erstmal beobachtungsfertig, auch wenn es nicht perfekt ist.
    Alle Ideen, den Spiegel tieferzusetzen oder die Höhenräder nach oben, habe ich vorhin verworfen, da es beim Schwenken immer zu Kollisionen mit dem Flexrocker Rahmen kommen würde.
    Die Wasserflaschen finde ich ganz charmant, weil ich diese bei möglichem Reiseensatz vor Ort befüllen kann (auch mit Sand) und somit das Transportgewicht des Teleskops nicht unnötig erhöhen müsste.
    Eine Einhausung für den Spiegel habe ich noch nicht vorgesehen, damit wäre tatsächlich noch Gewicht zu machen. Jetzt wo Du es sagst, könnte ich einfach 4 Platten aussen an den Spiegelbox-Rahmen anbringen. Dann sieht es mehr wie eine klassische Spiegelbox aus.


    Zum Transportkonzept habe ich mir neben dem Bau auch immer ein paar Gedanken gemacht. Es ist alles ohne Werkzeug zu zerlegen und würde gestapelt in eine Kiste von 60 x 60 x 15 cm passen, die Stangen natürlich nicht, die sind (noch) nicht teilbar.
    Den Spiegel würde ich zum Transport nicht in der Spiegelzelle lassen. Beim Stapeln der Einzelteile für den Transport ragt die Fangspiegelspinne super in das Dreieck der Spiegelzelle (natürlich nur ohne eingebauten Hauptspiegel). Ich hätte ein besseres Gefühl, den Hauptspiegel rundum weich verpackt zu transportieren.
    Entweder mit in der Kiste, was die 15cm Höhe natürlich etwas erhöhen würde. Oder ganz separat.


    Gruß
    Daniel

  • So, liebe Leute, dann kommt hier ein Jahr nach der Spiegelschleif-Aktion mein erster Dobson mit Fahrradfelgen.
    Selbst stehend mit 2 Litern Wasser am unteren Ende !
    Gesamtgewicht inkl. Hauptspiegel: 12.7kg
    plus 2kg Wasserflaschen [:D]


    Sucher, Streulichtsocke- und Schirm fehlen noch.


    Werkzeuglos zerlegbar in einen Stapel von 60 x 60 x 15 cm.
    Hauptspiegel und Stangen separat.


    Am Ende sind es drei Fahrradfelgen geworden: eine als Hutring, eine halbierte Felge als Höhenräder und eine dicke Felge als Flex-Rocker Basisring.


    Fazit: Fahrradfelgen sind schön rund und leicht und man muss sich nicht mit dem selber Biegen von Alu befassen. Die Befestigung an Fahrradfelgen ist sicher anders als an Rechteckprofilen, das erfordert teilweise andere Befestigungslösungen als üblich, ist aber machbar. Teilweise sind die Eigenheiten der Felgen sogar vorteilhaft, z.B. als seitlich begrenzte Lauffläche der Höhenräder.
    Man muss sich aber mit den verfügbaren Felgendurchmessern arrangieren.


    Soweit der aktuelle Stand, ich denke, weitere Erkenntnisse werde ich beim Beobachten mit dem Gerät bekommen.


    Gruß und schönes Wochenende
    Daniel






  • Hallo Daniel,


    Glückwunsch zum Dobson. Bis auf die Wasserflaschen (Metallgewichte würden halt dezenter auftragen) sieht das Teil ganz fetzig aus, da ist wirklich kein Teil zu viel dran. Mit 15kg (inkl. Gewichte, ich denke das ist immer noch leicht für einen 12") bist Du ja noch gut dabei, da kann der ganze Dob auf einmal getragen werden.


    Viel Spaß (wenn noch nicht erfolgt.) beim "First Light".


    Gruß Rudi

  • Hallo Ihr,


    also okay, ich habe dann mal die 2kg als Metallgewichte in den Spiegelrahmen geschraubt. Ich lass mir die Wasser bzw. Sandflaschen aber als Option für den Reiseeinsatz offen...
    Zusätzlich liebäugele ich mit einer Okular-Parkhalterung am unteren Ende, das bringt auch Gegengewicht.


    Beim ersten Praxistest (Vollmond konnte mich nicht davon abhalten) habe ich folgende Eindrücke gesammelt:


    Auch bei 300facher Vergößerung hält sich das Schwingverhalten in Grenzen; nach 2 Sekunden steht das Bild still. Es gibt eine Vorzugsrichtung der Schwingungen, da muss ich mal forschen von welcher Stelle am Teleskop das kommt...finde ich aber jetzt nicht ganz so schlimm.


    Die Azimuthlagerung ist im Vergleich zu den Höhenrädern noch viel zu schwergängig. Ich brauche unbedingt noch eine brauchbare Gleitfläche fürs Teflon auf der Fahrradfelge.
    Alternativ könnte ich auch die Fläche der Teflonpads verkleinern ? Wie wirkt sich denn eine gar zu kleine Teflon- Auflagefläche aus ?


    Ich habe beim Sterntest mit 5mm Okular kaum die Beugungsringe erkennen können vor lauter Gewaber! Soweit ich weiss, muss ich ja bei 12 Zoll Öffnung mit stärkerem Seeingeinfluss rechnen als bei meinem 8 Zoll. Aber das ging gar nicht. Ich bin nun nicht sicher, ob es atmosphärisches Seeing war oder von mir selbst verursachtes Körperwärme-Seeing.
    Dagegen würde nur eine Voll-Socke helfen, aber die haben die meisten hier vorgestellten offenen Dobsons doch auch nicht.
    Habt Ihr Truss Dobsonbauer keine Probleme mit Körperwärme-Seeing ?


    Danke für Eure Einschätzung
    Und Gruß


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    ich würde auf schwingende Höhenräder tippen (wie bei den Fünflingen) - das vordere obere Ende der Höhenräder kann sich seitlich bewegen. Du könntest entweder die Querstange mit den großen Stangen verbinden, oder eine diagonale Strebe, oder Verspannung mit Fahrrad-Bremszug o.Ä. einziehen.


    Aber ruhig erst mal in Ruhe rausfinden, ob es das wirklich ist...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Daniel,


    als Gegenpart zu den Teflonpads könntest Du Resopallaminat versuchen. Einfach mal beim Schreiner nachfragen. Ich hab ein Teflonpad mitgenommen und ein paar Resopalsorten miteinander verglichen. Mit den Gleiteigenschaften bin ich zufrieden und das Laminaten hat der Schreiner mir aus seiner Restekiste gratis mitgegeben. Den Kreisring kannst Du Dir dann mit einer Oberfräse ausfräsen oder mit der Laubsäge aussägen.


    Ich denke das ein Verkleinern der Teflonpads das ganze noch schwergängiger macht.


    Zur Vollsocke.
    Sieht nicht gut aus aber wirkt sich sehr positiv auf das Streulichtverhalten aus. Seit ich die Socke hab, beobachte ich nicht mehr ohne.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=219593 Bild ganz unten.



    Gruß Rudi

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!