Rhön bei Kaiserwetter im März

  • Guten Abend,


    ist zwar schon eine Woche her, aber es hat mal wieder geklappt. Eine wunderbar dunkle Nacht auswärts. Und zwar mal wieder in der Rhön. Jetzt zum vierten mal - irgendwie hat es mich gepackt. Und zwar wie schon Manche zu der tollen, trockenen und klaren Nacht vom Montag zum Dienstag 27/28 März. Aber von vorne.


    Nach einem etwas versifften (Zirren) Wochenende in Mitteldeutschland sagten schon seit einigen Tagen alle Wettervorhersagen eine klare Nacht vom Mo auf Di voraus. Uns so präsentierte sich auch der Montag, schön sonnig (wie vorher), aber dieses mal bei stahlblauen Himmel. Also bei Cheffe schnell ein Ausschlaf-Urlaubstag genommen und gegen 17:00 nach Hause. Dort hieß es dann: Sachen sammeln, runter tragen, Abendbrot vertilgen, Nacht-Imbiss und Kaffee vorbereiten. Schon wieder konnte ich erst knapp vor Sonnenuntergang losfahren. Immerhin haben sich alle Staus auf der A3 und A66 bis dahin aufgelöst und es ging entspannt vorwärts. Immer wieder ein schöner Moment, wenn man den Losbrechtrubel hinter sich hat und es geht landwärts zum Spechteln :-). Den Spessart ließ ich rechts und den Vogelsberg links liegen und fuhr - in die Dunkelheit hinein. Bis ich mich die Wasserkuppe hochgewunden habe, war es bereits sehr finster. Ziel die Fuldaquelle - das Quellwasser hat es mir angetan - Wasserflasche füllen für guten Tee zu hause!


    Wenn ich schon da war, hab ich mich kurz an den langen Parkplatz gestellt und die Umgebung auf mich wirken lassen - hmm - recht windig, da halte ich nicht lange durch. Wind ist Gift beim Spechteln. Der kleine Parkplatzplatz auf der anderen Seite der Quelle war mir zu umstellt von Bäumen. Auch nee. Dann kam ein Auto, dann noch eins. Das war die Entscheidung. Trotz fortgeschrittener Uhrzeit bin ich wieder ins Auto und hab mich davon gemacht, tiefer in die Hohe Rhön hinein - noch ca. 20min Fahrt. Und da war ich auf dem einsamen Parkplatz den ich im Winter (bei Schnee - ganz speziell tolle Spechtelnacht im Januar [:p]) neu entdeckt habe. Ist etwas umstellt von Bäumen, aber es gibt eine schöne Schneise Richtung Süden und man ist total windgeschützt. Wunderbar.


    Tja dann Tisch rausgeholt und das ganze Gedöns (HEQ5, f5 Newton, Akku, und so weiter) aufgebaut, dann noch den Astronauten Anzug plus Mondstiefel und schon konnte es los gehen - aber warte - der Hunger meldet sich. Immerhin hat die Fahrt fast 2 Stunden gedauert. Gut, das 20cm Glas muss eh auskühlen. Also belegte Brote, Gurken und Kaffee unter funkelnden Sternen und Rotlicht genossen. Mittlerweile war es 22 Uhr durch. Aber ich war auch dunkeladaptiert derweil.


    Ein wieder einmalig dunkler, wirklich absolut und überall dunkler Himmel begrüßte mich mit unzähligen Sternen - es ist eine Pracht schon ohne Teleskop. Nochmal mit meinem 7x50 Binoctem kurz in die Gegend Krebs und Richtung Wintermilchstraße gescannt, genial. Ich hab mal am Polarstern nach dem schwächsten Stern gesucht den mein Dunkelheits-Schätz-Täfelchen hergibt - also einen 6,3mag Stern konnte ich mit etwas indirekt-Sicht sehen. Sicher war der Himmel noch besser, denn meine Brille ist nicht mehr die schärfste. So rein nach Bauchgefühl.


    Die 6 Grad Temperatur macht mir hier im Gegensatz zu der Stelle an der Wasserkuppe gar nix mehr aus. Ja klar - bin im Iso Anzug und es ist fast windstill, obwohl es in den Baumwipfeln rauscht. Kleidung ist echt Alles beim Spechteln.


    So aber nun zur Sache. Ich hatte eigentlich kein Programm ausarbeiten können. Ich wollte aber die verbleibenden Stunden klar nutzen um die großen, hellen Objekte hier unter Spitzen Himmel so zu sehen wie sonst nicht.


    Da der Große Hund so klar vor mir kulminierte, entsann ich mich des OS Paares M46 und M47. Im 6x30 Sucher kein Ding, M47 konnte ich schon frei Auge als Aufhellung erkennen. Das ging in Nullkomma Nix. Wunderbar funkelnde Sternenansammlung. Funkeln? Oha! Mal mein 9mm Hyperion rein - holla das Seeing ist aber nicht soo dolle. Na dann wider das Pano (27mm). M46 ist viel feiner (die Sterne) und ganz klar der PN 2438. UHC brauchte ich gar nicht zu bemühen. Hätte mir auch die feinsten Sterne zerschossen. Ist überhaupt einer der dankbarsen Objekte in der Rhön so eine Kombi aus Sternhaufen und PN. In meiner Hausgegend muss man sogar den OIII für den PN nehmen. Rate mal was vom Sternhaufen da übrig bleibt.


    Tja dann ging es weiter, Krebs M44 nur mit Fernglas, mehr braucht man nicht. Mit dem Teleskop aber M67. Im 8" Spiegel ein feiner reicher Haufen. Sternchen sind schön aufgelöst. Zu finden im 6x30 Röhrchen auch ganz einfach - man sieht ihn in der Rhön auch in diesem Pusteröhrchen. Ich entsann mich noch, daß da ein Sternhaufen ist zwischen M44 und M67 (also die Größe), nämlich M48 in Hydra. Er ist in den Karkoschka Blättern immer so weit am Rande, daß ich ihn immer übersehe und vergesse aufzusuchen. Zu finden wieder recht leicht in der Rhön sonst tue ich mich immer etwas schwerer bei M48. Der Stern C ist in meiner Gegend einfach nicht zu sehen (Keine Ahnung wieseo er im Karkoschka "C" und nicht was Griechisches hat). Na jedenfalls knapp drunter ist M48, ein größerer OS, locker mit helleren Sternen.
    Ein Pano Objekt. Eine Kette heller Sterne und viele mittelhelle Sterne kennzeichnen ihn.


    Das war die leichte Übung, dann müssen jetzt Galaxien her, das ist definitiv ein Galaxienhimmel hier. Klar der Löwe hat sich aus der östlichen Baumreihe herausgearbeitet. Aber zunächst wieder ein Rundumblick (der kam noch öfters zur Entspannung). Moment - der Bär steht Kopf, ich müsste doch mal die Paradegalaxien M81/82 reinholen. Alles umgeschwenkt - mist! Suchfernrohr, OAZ, nix stimmt mehr. Verflixte Parallaktische!
    Also wieder Waagerechtstellung, Schellen gelockert, die Nachteile eben - manche kennen es. Rumrühren mit der HEQ5 Aufhängung zwischen Zenit und Polarstern, auch immer eine besondere Akrobatik - aber muss sein. M81/82 im Zenit, Rhön, da muss man durch! Nach etwas Ächzen hab ich es drin. Nicht nach der Methode Star Hop, da brach ich mir immer einen ab mit dem optischen Sucher. Jemand hat mal einen Tip gegeben, einfach (und dies mal mit dem Rigel) die Wagenkasten Diagonale gamma-alpha genau so weit verlängern. C'est ca!


    Die M81, riesig schon im Pano, ziemlich helles Innere und zarter die Ausläufer. Komischerweise die Schwingen gar nicht so klar (trotz 5mm AP). Mit dem 12mm Nagler dagegen kommt es. Mächtig gewaltig - beide Schwingen sind als solche zart zu erkennen. Das ist jetzt ein Vorteil der Parallaktik - elektrisch: Ich setz mich auf mein Hochstuhl, Augenklappe auf das linke Auge und ...wirken lassen... kein Nachschupsen, einfah nur sitzen und warten, was das Gehirn draus macht. Und es macht viel wenn man die Ruhe weg hat und die Rotlichtlampe schon ewig nicht mehr an hatte. Der Vorteil des Aus dem Kopf Goto. Merke ich immer wieder: auch Rotlicht versaut einem für ein/zwei Minuten die allerempfindlichste Adaptionseinstellung.


    M82 dann geht auch noch ins GF wenn beide am Rand sind, aber zum Detaillieren muss M82 in die Mitte. Wau! Was für eine Wolke. Drei Bereiche arbeite ich raus, der hellste durch einen größeren Abstand abgetrennt (die Quer-Dunkelwolke). Indirekt wird es so richtig wolkig, wenn man das Auge ein wenig wandern lässt. Noch besser im 9mm Hyperion wenn die Galaxie schon recht groß ist. Schwächer zwar als im 12er, aber das Wolkige kommt noch besser rüber beim Indirekt Sehen. AP hin oder her, aber die Verteilung auf eine größere Fläche scheint in der Kombi belichteter Zäpfchenanzahl und Signalverarbeitung das Gehirn mehr anzusprechen. Ich fürchte mit einer Zeichnung hätte ich mir
    ein wenig die Dunkeladaption zerhauen, daher mach ich es nicht so gerne live, eher im Nachhinein (also in einer Beobachtungspause).


    Jut, dann hab ich mir natürlich noch die große etwas unregelmäßige Gx NGC2403 vor dem Bären in der Giraffe betrachtet. Zuletzt auch im Odenwald war es nur ein Oval - in der Rhön dagegen klar schwubbelig, schön anzusehen in der Kombi mit der 4er Sternenktte an einer ihrer Seiten. Man hat klar den Eindruck einer Spiralgalaxie (unruhige Felder/Flecken) aber die Formen sind nicht fassbar. Die Ausdehnung ist dagegen voll zu erfassen, denke ich.


    Boha das war jetzt doch einiges an Text. Beim Schreiben kommt alles wieder ;-), die Notizen sind da spärlicher. Dann muss ich mal schneller werden.


    Nach diesen Leuchttürmen bin ich zum Löwen rüber, nicht daß ich die Kulmination verstreichen lasse. Klar - sofort aufs Triplet. Das geht mittlerweile auch per Kopf-Goto. Ja herrlich auch - bei M66 konnte ich auch sowas wie den Ansatz der Spiralarme erkennen, ansonsten ein klar unruhiges Bild - untrügliches Zeichen daß es nicht eine elliptische strukturlose Galaxie ist. Ich entwickel da landsam ein Gefühl dafür, ohne es manchmal fassen zu können. NGC3628, bei 5mag Himmel eher blaß im 8", steht deutlich und breit da im 12mm Nagler. Die aufgefächerte fast Kastenform ganz klar. Das Staubband das die Galaxie in zwei Bereiche (eins breiter, das andere schmaler) trennt, kommt nach etwas wirken-lassen auch. Komischerweise dann, wenn man es nicht verkrampft versucht, sondern das Auge wieder hier und da im Feld wandern lässt und irgendwann signalisiert das Gehirn einem, da geht was quer durch. Stiert man die GX wieder direkt an, ist es weg.


    Das erinnert mich etwas an Douglas Adams. Das "Problem Anderer Leute (PAL) Feld", nur das Hüpfen entfällt, aber man muss am Objekt vorbei sehen und sich absichtlich nicht um das Objekt kümmern. Oder war das jetzt die Geschichte mit dem Fliegen?


    Dann bin ich noch schnell zu der Gruppe M105/M96/M95. Das Tolle - dort sind noch eine Handvoll anderer kleiner Galaxien um M105 rum.
    Eine kleine Entenfamilie. Man muss nur mit dem 12mm Okular (Galaxienokular) etwas rumrühren. Hier dachte ich auch: OK nach dem Kopf Goto und Genußspechteln könntest Du ja etwas arbeiten. Also die Mappe mit den Triatlas A3 Ausdrucken geholt und mal das Blatt mit dem Löwen konsultiert. Da fiel mir eine kleine Gruppe im östlichen Löwen, nördlich des Triplets auf, an dem ich mir letztes Jahr die Zähne ausgebissen habe. Ein Triplet in Reihe: NGC3686+3684+3681 bei 81 Leo. Ging easy. Im 12er Nagler alle Drei kleine ovale Fuddel in Reih und Glied auf ein Schlag zu überblicken. Etwas außerhalb des Feldes ist auch NGC3655 - auch klar und direkt zu sehen im 8" Newton. Knapp 3 Grad nordwestlich davon ist ein anderes Grüppchen. NGCs3608+3607 und etwas Abseits NGC 3626. Fast schon wie die Virgo Gruppe.


    Soll ich hier trennen? OK cut...

  • ...zweiter Teil


    Wird doch etwas länger, sorry bin grad in Schwung.
    Nach einer kleinen Pause (jetzt so Mitternacht) mit heißem Kaffee und Schokoriegeln, musste ich mal das OdM März, NGC 3242 (Jupiters Ghost) aufsuchen. Sehr hell in der Rhön trotz Tiefstand, aber außer dem Ring im Innern des Balls wieder keine besonderen Details und kein Zentralstern. Das Seeing war aber auch unter aller Kanone bei 280x und drüber. Hier wieder großer Vorteil der parallaktische Aufhängung.
    Erstens das OAZ in 1,2m Höhe, zweitens Nachführung geht präzise und weich von alleine.


    Danach wieder der Nachteil der parallaktischen Aufhängung. Totaler Schwenk wieder zum Zenit. Der Bärenschwanz war mittlerweile fast im Zenit = M101 Time. Holy Moly ist die klasse in der Rhön. Im 12er groß, klar und ja, mit Spiralarmen. Sehr zart aber ganz klar einzelne Arme - so deren drei im sonst schummrigen Kreis. Genau für sowas brauchst Du die Rhön. Zwischen den Armen reicht schon die kleinste Störaufhellung um daraus ein Einheitsrund ohne Arme zu machen. Nota Bene: etwas von M101 rauf ist eine nicht ganz kleine Galaxie NGC5473 und runter (im Okular) ist eine kleinere Ellipse, schön mitten in einer Sternkette NGC5474.


    Na klar, von dort ging es zu M51. Riesen Verrenkung um durch den Rigel (ja ich hab beides: Rigel unterm OAZ und 6x30 Sucher überm OAZ - in waagerechter Tubus Parkstellung) zu peilen und dann mit diesen verfluchten Achsenklemmen um den fetten Tubus herum zu hantieren - mann! Aber irgendwann ist der Erfolg da und M51 ist drin im Pano. Wau, wau, wau! Schnell das 12er rein - besser, und dann, was solls, das 9er Hyperion (13mm mit Verlängerung, falls sich wer wundert) - Gewaltig. Nicht mehr so hell, aber die Form! Alles da: Spiralarme ohne Diskussion, einer leicht abgeknickt, der andere in die Brücke zum Nachbarn übergehend. Da hing ich erst mal echt fest. Und dann musste ich das toppen. G.Feld egal, die Reduktion auf 1,25" rein und das 9mm Ortho und die Brille abgenommen (so wenig Glas wie es geht) - noch eine Spur klarer das Ganze - mehr geht im 8" aber nun wirklich nicht - wunderschön.


    Normalerweise ist M51 ja bei mir der Absacker (was ein Fehler ist, denn man soll ausgeruht und noch fit sein beim Rausholen der letzten Details). So war es erst 1:00 durch.


    Danach musste ich erst mal etwas rumstiefeln, den Rücken etwas kneten und das Himmelspanorama genießen. Die Jungfrau lockte und die Berenice, aber ich habe die Saison noch nicht gejagt. Daher blieb ich bei den Jagthunden - M63 (auch groß, klarer Kern, aber keine Spiralen rauszulösen), M94 etwas kleiner aber doch noch ordentlich (oval und mit ovalem Kern). Das nette Pärchen bei beta CVn NGC 4490/4485 ähnlich wie M51 nur schwächer. Rauf zu M106 bin ich nicht mehr (war im Januar dort), dafür ging es südwärts auf die Suche nach der "Poor Man's" (Super)thin NGC 4244.
    Witzigerweise bin ich beim Suchen über das Paar Wal-Gx und Hockeyschläger gestolpert. Hab 2 Minuten lang nicht kapiert was ich da vor mir hatte. Die Müdigkeit schlug langsam zu, und die Verrenkungen - ooh mein Rücken. Zenitnah ist schwierig mit dieser Teleskopaufhängung :-(. Na am Ende hatte ich sie - eine schlanke Schönheit!


    Dann hatte ich es aber auch mit der Zenitstellung - Schanuze voll [B)]. Jungfrau stand im Süden, als Absacker hab ich mir M104 weit unten ausgesucht. Die Virgo Gruppe weiter oben geht zur Not auch im Mai. Was für eine Wohltat wieder etwas tiefer zu beobachten (hier ist es wieder mit dem Dobson nerviger?). Dank Rhön Himmel, keinerlei Aufhellung des Hintergrunds trotz tiefer Breitengrade. Wieder mit dem PAL Feld Prinzip konnte ich den Staubring der Sombrero Galaxie sehen. Also nicht nur die scharfe Kante, sondern auch etwas Schimmern auch jenseits des Staubbands.


    Als wirklicher Absacker - um 3:00 hab ich mir das Zeitlimit für die Rückfahrt gesetzt - mal wieder was ganz anderes: M3 - Bohoo,
    und wie was anders! Ich hab schon länger keine KS drin gehabt. Herrlich einen großen KS unter diesen Bedingungen zu betrachten. Sterne aufgelöst bis in die Mitte. Naja fast, Seeing siehe oben.
    Kugelsternhaufen sind DIE Objekte für einen 8"!


    Noch mal schnell den Jupiter zum Verblitzen - nee völlig Banane, der ist wieder mal im Gebirgsbach versenkt. Daß ich da draussen auch nie ein anständiges Planetenbild bekomme. Beisst sich wohl mit einem klaren Himmel und nur bei solchem breche ich ja auf.


    So, mittlerweile war ich doch müde, der Rücken zieht, die Luft ist raus. Ich hab mich noch für 10min hingesetzt und die Nacht auf mich wirken lassen und dann langsam wieder aus den Winterklamotten geschält (hat mich gut warm gehalten, besonders die Füße). Alles wieder abgebaut und im Auto verstaut. Im Auto war wieder mal voll, inklusive Beifahrersitz - unglaublich. Dabei ist mein Auto nicht klein, aber es läppert sich halt.


    Die Rückfahrt zunächst schön. Stockfinster, schlafende Dörfer, Sterne, alleine die Landstraßen zur B27 runtergewunden. Auf der B27 ging es schon los mit Lastverkehr und das um 4:00. Dann die A66 nach Frankfurt. Mit jeder Einfahrt kamen mehr und mehr Autos dazu, nicht zu vergleichen mit einer Sonntagsfahrt zurück nach Hause. Bei Frankfurt durch Hanau durch und dann A3 dann schon der Morgenwahnsinn und das um 5:00! Aber halt: 5:00 im Auto (noch auf MEZ), aber es ist 6:00 MESZ!
    Das war echt anstrengend bei der Müdigkeit. Um kurz nach 6:00 also hab ich es endlich geschafft und bin völlig am Ende ins Bett gefallen.


    Zum Glück war Urlaubstag.


    So ihr habt es geschafft und ich muss auch ins Bett. Mann - spät ists geworden [|)].


    Übrigens, es war so trocken, daß nix beschlagen hat :-)!


    CS,
    Walter

  • Guten Morgen Walter,


    danke für Deinen lebendigen Bericht!


    Endlich mal wieder! [;)]


    Klasse, dass es bei Dir mal wieder geklappt hat und der Chef gnädig war. Sowas is schon Gold wert.


    2 Stunden Fahrt is schon ne Ansage - aber man sieht, es lohnt sich, das hin und wieder auf sich zu nehmen.


    M 81 die Spiralen, dass die überhaupt mit 8" so ohne Weiteres gehen - das ist interessant zu lesen! Hab ja praktisch überhaupt keine Vorstellung, was mit 8 so geht. Kann nur etwas runterskalieren von 12 halt. Und auch mit 12" braucht man gute Bedingungen um die Spiralen gut zu sehen. Insofern - klasse Beobachtung! Auch das Staubband bei der Leo-Triplet-Gx... wusste ich zwar schon, dass das mit 8 geht, aber trivial ist das nun auch nicht. Zumindest krebse ich mir mit 12" meist einen dabei ab.


    Ja das mit der Fläche und den Zäpfchen, ich weiß nicht, ob Du das irgendwo aufgeschnappt oder selbst entwickelt hast - aber genauso ist es :)


    Lustige Schreibweise wie immer bei Dir (am coolsten fand ich den Raumanzug), schön, dass Du dich mal wieder hinüberringen konntest zum Reinstellen [:)].


    Beste Grüße
    Norman


    Edit: ein paar Tippfehler beseitigt - mehr als die von Walter in seinem ganzen Text zusammen [:D]

  • Moin Norman,


    vielen Dank für die nette Rückmeldung. Ich merke gerade - ich hab da echt ein paar dicke Fehler drin - und viele <:-o. Da muss ich nach Feierabend noch mal ran...dieses Rumgehacke auf der Tastatur, weiß nicht warum bei mir da so viel dumme Fehler reinkommen. Aber nach Abschluß hatte ich nicht mehr den Nerv da noch mal durchzugehen - ihr seht ja die Uhrzeit.


    Grüße,
    Walter

  • Moin Walter,
    ich bin ja nun wirklich leidenschaftlicher Fotograf...und da stehe ich auch zu.
    Wenn ich deinen Bericht aber so lese, möchte ich mir sofort einen großen Dobson zulegen
    und deine Erlebnisse nachvollziehen.
    Gerade, weil es mir die Galaxien der Jagdhund, des Löwen und der Jungfrau schon seit Langem besonders angetan haben.
    Danke für diesen so frischen Bericht....schaun mer mal...

  • Hi Walter,


    nee also ich finde, du hast extrem wenig Tipp-Fehler drin - bei so viel Text und genau - dieser Uhrzeit auch noch. Da hab ich wie gesagt vorhin viel mehr Fehler in den wenigen Zeilen drin gehabt...
    Super, dass sich hier mit Gerald mal ein Photograph meldet, find ich klasse. Ich schau ja auch immer gern bei den Photographen nach neuen Objekten. Gegenseitige Inspiration, so muss das sein :)


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Walter,


    beim Blick auf mein Handy dachte ich, was für ein wahnsinnlanger Text. Das halte ich lesetechnisch sicher nicht durch.
    Aber der Bericht war so anschaulich und unterhaltsam, dass es mir ein Leichtes war, Dir durch die Nacht zu folgen. Danke, dass Du uns an diesem Erlebnis teilhaben lässt.
    Dein Bericht zeigt vor allem ganz deutlich, dass mittlere Öffnungen viel Spaß und Freude machen können. Das hier im Forum mit solchen Berichten zu unterstreichen, halte ich für sehr wichtig.


    Interessant finde ich Deine eingestreuten montierungstechnischen Vergleiche. Alles hat wie immer seine Vor- und Nachteile.


    Und diese Moonboots ... die habe ich auch - meine beste Investition letztes Jahr. Bevor ich die Dinger hatte, habe ich die Beobachtung teilweise aufgegeben, weil meine Schuhe der wunde Punkt in meiner Kleiderordnung waren. Man kann zwar kaum richtig gerade aus Laufen mit diesen Moonboots, aber beim Beobachten sitzt man ja eh meist ;)


    Auf jeden Fall war das ein tolles Programm mit viele Objekten, die vor allem auch Einsteigern zum Nachbeobachten ans Herz gelegt werden können.


    Viele Grüße


    Rene

  • Hallo Walter,


    ein sehr schöner Bericht, locker-flockig geschrieben, hat echt Spaß gemacht zu lesen.
    Freud mich auch, dass du endlich ein ordentliche Rhöner Nacht erwischt hast,
    die Mo/Di-Nacht war zumindest von der Transparenz her kaum zu toppen. Und wegen der Sichtbarkeit
    der Spiralen von M81 mit 8 Zoll kann man echt gratulieren, toll.
    Überlegt habe ich bei deinem Ausweichplatz, wenn du die Fuldaquelle (das mit dem Quellwasser ist übrigens gut zu Wissen[:D])
    nach Südost weiter fährst, geht es zum Parkplatz Rotes Moor. Genauso dunkel und von Bäumen umstellt (Windschutz) und von der
    Fuldaquelle nur ca. 10 min entfernt, weiß aber nicht mehr ob der für die ganz tiefen Objekte geeignet wäre.


    Vielen Dank fürs miterleben!



    Liebe Grüße
    Mathias

  • Ja, lieber Walter,


    solche Berichte liebe ich!
    Ich kann mich voll reinversetzen und nachempfinden, was du alles gesehen hast!
    So macht es doch Spass, auch wenn die Anreise schon extrem lange gedauert hat.
    Für mich wäre das zu lange. Eine Stunde Fahrzeit ist schon in Ordnung,
    aber leider muss man ja nach der langen Nacht die ganze Strecke auch wieder zurück fahren.


    Zu deinem Bericht:
    Ein schöne Auswahl, die du dir überlegt hattest.
    Du schreibst beim Leo "...Klar - sofort aus Triplet. Das geht mittlerweile auch per Kopf-Goto."
    Das Kopf-Goto mache ich ja auch, aber leider vergesse ich oft einige schöne Objekte,
    die ich mit Sternkarte auf jeden Fall gemacht hätte.
    Ein Beispiel:
    Wenn der große Hund kulminiert ist doch Thors Helm ein Muss!
    Den vermisse ich und noch einige andere Objekte, die ich auf bestimmt gemacht hätte.
    Ich hatte mir schon überlegt, in Zukunft vorher immer eine to-do-Liste zu machen.
    Damit ich bloß nichts verpasse!
    In zwei Wochen werde ich auch mal wieder ausfühlich spechteln, dann aber am Südhimmel.


    cs
    Timm

  • Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für Euere ermutigenden Worte :-).


    => Norman: Hinfahrt geht ja noch, nur die Rückfahrt. Ich werde mich irgendwann auf Übernachtungen einstellen, muss nur eine Pension finden, die akzeptiert, daß ich mich erst um 6:00 ins Bett lege und bis 12:00 penne, ergo das Zimmer erst ab 13:00 frei wird. Das alles will ich zu einem Übernachtungspreis (in der Rhön so ab 40 Euro) statt zwei. Vielleicht probiere ich es auch wie Ben, im Auto.
    Zwei Stunden hast Du auch vor Dir, wenns in die Alpen geht?


    => Gerald: Enorm wichtig ist halt ein guter Himmel wie in der Rhön, erst danach die Öffnung. Wenn Du kannst, dann gehe auf 12" oder mehr. Ich selbst schiele auf 14 oder 16 Zoll. Muss halt ins Auto passen, samt Zeltzeugs für die TT. Da es jetzt schon eng ist, wohl als gut zusammenklappbaren Gitterrohr. Auch mal schaun ;-).


    =>Rene: Danke auch :-). Ja die Moonboots. In der Ebene kein Problem. Norman würde ich davon schwer abraten!


    => Matthias, Du bist auch ein gelegentlicher Wasserkuppenbesucher, mir hat es aber nicht zugesagt. Außerdem weht immer so ein kräftiger Wind auf der Rhön, ich mag die geschützten Stellen. P Rotes Moor kenn ich. Mein P ist besser.


    => Tim: Deine Berichte verschlinge ich auch immer, freue mich auf die nächsten Steak Fotos. Wie der 16er ist auch der Südhimmel auf meiner "10 Dinge zu tun Liste". Wegen Thors Helm - hab mal nachgesehen und bin auf NGC2359 gestoßen. Der ist sogar im Karkoschka, also hab ich ihn besucht. Ist bei mir aber nicht besonders hängen geblieben. Ich hab mal meine Aufzeichnungen geblättert. Im November hatte ich ihn im Odenwald drin. Hab notiert: "Nebel. Lohnt im Pano+UHC, und +OIII. Form wie Afrika. Verdichtungen."
    War mir aber nicht bewusst, daß das der Helm mit Hörnern ist (hab wohl nur ein Horn gesehen). Danke, ich hab ihn jetzt markiert auf der Karte - für nächstes Jahr.


    So und jetzt mache ich mich mal an die Korrekturen, dann gehe ich auf den Balkon, Mond und Jupiter im TAL100. Da ist ein Sternchen über den der Mond wohl demnächst rüberfährt und morgen früh ist Callisto genau über der Jupiterscheibe. Das muss ich mal sehen!


    Euch allen CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    dein Beitrag gehört zu der Art Erlebnisbericht, der einen fast "live" an der Nacht teilnehmen lässt - sehr schön ! Das läuft bei mir ja meist sehr ähnlich ab, auch was Moonboots und den warmen Tee betrifft - bei niedrigeren Temperaturen sind die immer dabei. Und ich kann Rene nur zustimmen, auch der Vergleich der Montierungen ist sehr interessant und lehrreich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hinfahrt geht ja noch, nur die Rückfahrt. Ich werde mich irgendwann auf Übernachtungen einstellen ... Vielleicht probiere ich es auch wie Ben, im Auto. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oder draußen im Schlafsack, wenn es zumindest bissl abgelegen liegt. Ja, wenn es weit in die zweite Nachthälfte hinein ging, und der Heimweg lang ist: Dann tun mir so drei Stunden Schlaf schon gut, um der Gefahr des Sekundenschlafs vorzubeugen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> P Rotes Moor kenn ich. Mein P ist besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das dürfte ja wieder der Parkplatz mit Südfenster in der Nähe des Schwarzen Moores gewesen sein, wo ich auch schon gespechtelt habe - der hat uns damals wirklich sehr gut vor dem Wind abgeschirmt.

    Und deine Nacht muss wirklich sehr gut gewesen sein, wenn du mit 8-Zoll bei M81 und M101 so gut Spiralstruktur erkennen konntest ! Die Rhön ist wirklich toll - schön, dass es fernab der Alpen mitten in Deutschland so gute Standorte gibt [:)][8D].


    Servus
    Ben

  • Hallo Walter,


    ja unterm Strich sind es bei mir auch locker 2 Stunden bis zum Platz in den Alpen. Wenn ich die Gondelei nach oben und die Fußmarsch-Abschnitte mitzähle.


    Übernachtung erst 13 Uhr raus - das geht, wenn man den richtigen Wirt erwischt. Manche haben Verständnis für sowas - zumindest außerhalb der Hauptsaison. Selbst erlebt, man muss nur mit den Leuten reden :)


    Echt, eine Sternbedeckung heute? Is nix im Himmelsjahr. Wohl nur ein schwacher jenseits 6mag?


    Schöne Grüße
    Norman

  • N'abend Ben! Danke auch Dir :)! Ich glaube die Transparenz war wirklich gut dieses mal!
    Ich könnte im Auto schlafen (hab ein Fließheck und ebene Fläche beim Sitzbank-Umklappen). Aber ich werde mich mal nach Pensionen umsehen. Man muß ja auch den Rhönern was zurückgeben für Ihre Bereitschaft sich mit dem Licht zurück zu halten. Bei uns vor meinem Fenster hat die Sparkasse jetzt ihr S durch eine ultrahelle LED Logo Beleuchtung getauscht. Idioten!
    Diese LEDs sind noch der Tod der Nacht in Mitteleuropa. Statt sich über die Energieersparnis zu freuen, wird bei den Lux aufgedonnert, bei doppeltem Stromverbrauch wie mit Glühlampenbeleuchtung und 8-fachem Verbrauch wie mit Neonbeleuchtung.


    Norman, es muss tatsächlich ein 6mag oder 7mag Sternchen gewesen sein. Ich hab es entdeckt als es noch ein Monddurchmesser voraus war. Nix besonderes aber nett weggeknipst.


    So, nu gute Nacht, um 4:30 geht der Wecker für Callisto.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    super Beobachtungsbericht. Das klingt ja echt wieder mal nach Ausdauer!
    Verrätst Du eigentlich, wo Du da genau warst? Ich habe schon seit längerem vor, mal in die Rhön zu fahren. Hat bisher leider noch nie geklappt.
    Wenn ich mal ab und zu in der alten Heimat bin, ist mein Platz im Spessart irgendwie doch schneller erreichbar...


    Clear skies


    Robin

  • Hallo Walter


    Auch von mir ein Dankeschön fürs Einstellen. Sehr detailliert geschrieben und hervorragend rübergebracht. Einige Objekte erinnerten mich stark an meine Anfangszeit mit 8". M51 war damals meine erste GX, die ich als 2 feine Wattebäusche, noch hinterm Haus stehend, gefunden hatte. Absacker Objekt? Bei mir nicht. Da bin ich ihr heute noch dankbar, daß sie sich nach mehreren Versuchen endlich gezeigt hatte.
    Bei M82 erwähnst Du etwas über Zeichnen in der Pause. Das wäre natürlich noch das Sahnehäubchen zu Deinem Bericht.
    Was noch nicht ist, kann ja noch werden.


    Freue mich schon auf mehr


    Viele Grüße

  • Hallo Robin,


    es gibt ja mehrere schöne Plätze in der Rhön, je nach dem von wo aus man rein kommt. Die Hauptplätze sind ja in dem Sternenpark Rhön ausgezeichnet:
    http://www.sternenpark-rhoen.d…-der-rhoen/subdir2/m_9647
    Ich schick Dir per PN meinen Platz.


    Werner, vielen Dank für die Anerkennung. Naja skizzieren mal schnell auf Papier mache ich schon länger. Aber das ist eher so ne 2min Sache. Das größte Problem ist bei mir, dass ich keine 3 Hände habe.
    Ergo steckt die Rote Lampe zwischen den Zähnen, die linke Hand hält den Block auf dem Schenkel fest (also sitzend), die rechte führt den Bleistift.
    So sehe ich aus beim skizzieren und so sehen dann die Zeichnungen aus ;-).


    Naja und dann ist da die Sache mit dem Scannen. Ich habe keinen.


    Schöne Grüße,
    Walter

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