Eine Minute Jupiter am 3.4.

Hallo Planetenfreunde,

ich hatte keine Chance, diese konnte ich aber gut nutzen

Das Seeing sah am 3.4. eigentlich ganz gut aus, also habe ich mir die 2. Nacht in Folge um die Ohren geschlagen. Die Ergebnisse waren dann aber sehr ernüchternd. Nachdem die ersten Filme gestackt und probegeschärft waren war ich sehr enttäuscht. Ich vermutete zunächst, dass sich kurzfristig etwas an der Kollimierung geändert hatte, wäre da nicht dieser eine Film (von 70!)gewesen , der plötzlich alles zeigte , was ich wollte. Die Filme davor und danach waren unbrauchbar. Nur die aller letzten 10 Filme (a 1 min.) fast 2 Std. später, waren wieder einigermaßen brauchbar.(Kommt vielleicht noch)
Und das ist nun das Ergebnis dieser einen Minute. Klar, das geht noch besser, aber irgendwie finde ich es auch klasse, dass das Bild in so kurzer Zeit entstanden ist. Und gut, dass ich vor Ort keinen Teststack gemacht hatte, ich hätte diese Minute verpasst, weil ich sicher abgebrochen hätte.
Viele Grüße,
ralf

hallo Volker, Micha, Robert, Volker(2), Jan, Oskar, Sven,

ich bin freudig überrascht über die vielen positiven Rückmeldungen. So gesehen war die Nacht ja ein voller Erfolg, zudem kann ich auch ohne schlechtes Gewissen jetzt wieder 180GB von der Platte löschen.
Allerdings wird es tatsächlich noch einen "Nachschlag" geben. Die letzten Filme waren wirklich wieder brauchbar.
Es gibt zwar ein paar Arbeiten übers Seeing allgemein(von den Profis), aber mir ist keine bekannt über die speziellen Seeingbedingungen für uns Planetenfilmer. Fest steht auf jeden Fall, dass man das nicht 1 zu 1 übernehmen kann. In diesem Fall hier habe ich die Vermutung, dass es ganz spezielle Bedingungen waren, die den Großteil der Bilder versaut haben. Es ist z.B. sehr interessant zu beobachten, dass die Unschärfe eine bevorzugte Richtung hat, und zwar horizontal. Das deutet auf irgendwelche Faktoren hin, die mit Luftschichten zu tun hat. Auch gibt es viele Bilder in denen die Details regelrecht doppelt abgebildet sind. Normalerweise würde ich sagen, schlecht justiert, und dann vielleicht noch Probleme beim Stacken. Aber genau dieser eine Film sagt mir, dass das nicht sein kann, von da her ist er mir noch wichtiger und lieber geworden.
Auf bald, und viele Grüße,
ralf

Hallo,
so, nun habe ich die letzten Filme der Nacht verarbeitet.
Jeder einzelne war schlechter als der eine gute, aber alle zusammen, und das mit zusätzlicher selektiver Schärfung in eine Richtung, haben dann doch noch ein brauchbares Bild ergeben.

Io ist exakt gleich behandelt worden, stammt aber nur aus einem einzelnen Film zur Referenzzeit. Er sieht ein bisschen überschärft aus, aber die Struktur ist echt.
Heute ist Opposition und Ganymed wandert vorüber. Aber das Wetter
Viele Grüße,
ralf

Hallo Markus, Hans, Sven, Volker, Frank, und Helmut,

ich fühle mich richtig wohl hier, wenn ich so nette Kommentare bekomme, vielen Dank!
(dann schreibe ich auch immer so viel )

Markus, das mit der "Arbeitsmoral" ist ja ein Trugschluss. Natürlich versuche ich immer das beste draus zu machen, aber wenn ich da draußen so alleine sitze, die "Riesen-Igel" im Laub rascheln (zumindest hört es sich nach Riesen-Igeln an) die Nachbarn schlafen gehen und überall das Licht ausgeht und ich da draußen die halbe Erdkugel (die dunkle) für mich ganz alleine habe, dann ist das ja irgendwie auch eine Entspannung.
Hans, die 100 € für den ADC waren das beste, was ich in letzter Zeit investiert habe. Bei Monokameras hatte ich bisher darauf verzichtet aber bei Farbkameras ist der Gewinn enorm. Und da die Planeten in naher Zukunft auch nicht unbedingt höher steigen kann ich nur jedem empfehlen sich so ein Teil zuzulegen.(nein, ich bekomme keine Prozente)
Volker, es gibt Leute die rechnen und welche die messen und welche, die sich auf Softwaren verlassen...ich kann gucken. Natürlich bedarf es etwas Erfahrung. In der Regel gehe ich so vor: Nach der Kollimierung versuche ich Jupiter scharf zu stellen. Dabei merke ich sofort, ob es einfach geht oder eher schwierig ist. Das ist ein erster Hinweis auf die Qualität des Seeings. Wenn ich mehr als ca. 45°, bei der 1zu10 Untersetzung, benötige, um von "unscharf" über "scharf" wieder zu "unscharf" kommen, dann ist es schon schlecht. Ich unterteile dann den Weg in 3 Abschnitte, die immer kleiner werden. Also "leicht unscharf" zu "leicht unscharf". Das mache ich einige Male hin und her, bis ich ein Gefühl dafür bekomme, dass ich auf beiden Seiten gleich weit weg bin. Und dann nehme ich die Mitte. Ich fokussiere übrigens alle 5 min/ 5 Filme neu. Aber auch nicht öfter, denn wenn ich am Ende eine Korrelation des Seeings im 5 min Rhythmus sehe, ja, dann wäre die Ursache klar. ist aber noch nie so gewesen.
Frank, ja das ist meckern auf hohem Niveau, aber ich mache das ja auch schon ein paar Jahre und ich weiß, da geht noch was.
Helmut, oh ja, du hast so was von Recht. das gilt übrigens auch für die Deep Sky Fotografie.
Was haben wir doch für ein spannendes Hobby
Ich wünsche viel Spaß und Erfolg bei euren eigenen Versuchen. Ich selber stehe auch schon wieder in den Startlöchern,
viele Grüße,
ralf

Danke Markus,
und ich verspreche, da kommt noch was
Jupiter von gestern war gut, Deep Sky ist auch was in der Pipeline, ...
Das mit der Musik mache ich gelegentlich auch.
Ein Astrofreund spielt auch ganz gut Cello. Wir wollten das evtl. mal live versuchen, sozusagen um das Seeing zu besänftigen.
Viele Grüße,
ralf