100 Minuten Bel. und trotzdem nur Rotz?

  • Nikon D3300
    Samyang 85mm 1.4 bei f/5.6
    Bresser Exos 2 GoTo


    M51
    3 mal 420 Sekunden bei ISO 800
    2 Darks
    20 Bias


    NGC 2244
    5 mal 210 Sekunden bei ISO 800
    Keine Darks
    10 Bias


    M45
    13 mal 240 Sekunden bei ISO 400
    5 Darks
    30 Bias


    Eingenordet über Polsucher und "One Star Alignment".
    Die angefahrenen Objekte waren fast perfekt in der Mitte.
    Bei den Plejaden hatte ich mir bei 52 Minuten Belichtungszeit doch etwas mehr erhofft... [xx(]
    Habe ich da etwas bei der Bearbeitung falsch gemacht?
    Hier das Datenset von M45 (475 MB):
    https://www.mediafire.com/?n3l3uuwpcnqqhwl


    LG Alex

  • Hier das Ergebnis aus 2 Nächten.
    13x240 ISO 400
    5 Darks
    30 Bias
    f/5.6
    +
    17x180 ISO 800
    7 Darks
    30 Bias
    f/4



    Es kann doch nicht sein das ich bei 103 Minuten Belichtungszeit nur so einen Mist herausbekomme...


    Björn hat mit vergleichbarem Equipment und halber Belichtungszeit das hier heraus bekommen.

  • Hallo Alex,
    um es kurz und schmerzlos zu sagen:
    100 Minuten sind in der Astrofotografie bei schwachen Nebel quasi nichts. Dazu kommt noch hinzu das Björn sein Samyang 135mm F/2 auch bei Offenblende betreiben kann und somit das vier- bis achtfache an Licht sammeln kann wie du bei F/4 bzw . F/5.6 in der gleichen Zeit.
    Wenn er dann noch einen besseren Himmel hat hast du überhaupt keine Chance mehr [;)]
    Wenn du Bilder mit mehr Tiefe willst solltest du nicht im Minuten sondern Stundenbreich denken.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Alex, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Björn hat mit vergleichbarem Equipment und halber Belichtungszeit das hier heraus bekommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ergänzend zum Hinweis von Stefan. Falls Björn mit Blende 2 aufgenommen hat- du hast Blende 4 benutzt und benötigst damit die 4-fache Belichtungszeit. Bei der von dir auch genutzten Blende 5,6 benötigst du bereits die 8-fache Zeit, um das Ergebnis von Björn zu erhalten. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alex,


    Beim Rosettennebel kommt noch dazu, dass Deine Kamera offensichtlich nicht astromodifiziert ist. Sonst wäre der Nebel nämlich rot und nicht so matschelila.
    Und dann musst Du natürlich noch deutlich mehr EBV betreiben, bis da etwas ansehnliches heraus kommt. Verlege Dich erst mal auf Sternhaufen. Und versuche etwas weniger Blende. Musst Du das Samyang wirklich auf f/5,6 abblenden? Sogar mein 30 Jahre altes Auto-Yashinon muss nur auf f/4 runter.


    Bis dann:
    Marcus


    EDIT: Ob Du auf f/2,8 auf machen kannst, entscheidet die Bildqualität, vor allem in den Ecken. Das musst Du also ausprobieren. Und dann belichtest Du so lange, dass nichts ausbrennt oder der Hintergrung durch kommt. Das beurteilst Du mit dem Histogramm nach einer Probebelichtung.

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Moin Alex,


    die Blende bestimmt wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor gelangt, dabei halbiert sich die Lichtmenge pro Blendenstufe, dein Samyang beginnt bei 1.4, also:
    1.4("100%")-2("50%")-2.8("25%")-4.0("12.5%")-5.6("6.25%")-8("3.125%")... oder in Minuten 1min-2min-4min-8min-16min-32min (Für das gleiche Bild)
    Bei einer offenen Blende wird aber die Abbildungsqualität deutlich schlechter, wo für dich die Grenze nach unten liegt musst du selbst Testen. Belichtungszeit würdest du aber sparen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Alex,


    Astrofotografie erfordert ein gerüttet Maß an Geduld ;) Das musste ich auch erst lernen.
    Schnelle Optiken die auch noch gut abbilden sind rar, meist teuer und schwer zu händeln.


    Besser als viel Belichtungszeit ist nur mehr Belichtungszeit.


    Hier mal ein Beispiel :


    M81/M82 mit Skywatcher 150PDS f5 und EOS 1000Da, 2 Stunden Belichtet :



    M81/M82 mit Skywatcher 150PDS f5 und EOS 1000Da, 5,25 Stunden Belichtet :



    Der Unterschied fällt klar ins Auge ;) und da geht noch deutlich mehr wenn ich Zeit nachlegen kann.
    Die 5,25 Stunden habe ich in drei Nächten zusammen gekratzt.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Alex,


    ich habe mir mal Deine Einzelbild-Rohdaten von M45 etwas genauer angeschaut.
    Du brauchst nicht nur mehr Licht, sondern auch einen dunkleren Himmel für solche Objekte. Erstens ist ein starker Gradient zu sehen, und zweitens sammelt sich hier nach Darkabzug ein Hintergrund von rund 220 ADU pro Pixel (das dürften bei ISO400 und deiner Kamera so rund 500 Photoelektronen sein. Die Reflexionssnebel, also Dein Signal, liegen bei 4-5 Elektronen pro Pixel, also 100x schwächer.
    Ganz grob kann man die benötigte Belichtungsverlängerung fürs gleiche S/N Verhältnis mit dem Quotienten der Hintergrundhelligkeiten angeben. Da müsstest Du schon sehr lange draufhalten.


    Wozu Du Bias Aufnahmen machst, wenn Du keine Flats machst, ist mir nicht klar. Wenn Darks da sind, werden diese von den Lights abgezogen, und gut ist. Bias verwendet man nur, wenn man Flats macht, oder wenn der Dunkelstrom skaliert wird. Das funktioniert bei DSLRs aber in der Regel nicht, und bei Nikons schon gleich gar nicht.

  • Hallo,


    die 5,25 Stunden sind natürlich aus vielen Einzelaufnahmen zusammen gesetzt. Im einzelnen :


    1. Session 34 x 240s
    2. Session 60 x 90s
    3. Session 60 x 90s


    Alles mit einem IDAS P1 Filter dazwischen.
    Gestackt mit DSS in drei Gruppen mit Darks, Flats etc. Bearbeitet mit Fitsworks, Photoshop und Lightroom.


    Ich belichte immer so lange bis sich der 'Berg' am linken Rand des Histogramms deutlich vom Rand gelöst hat. So mit einer Lücke von ca. 10%.
    Wie lange das dauert hängt immer vom Himmel ab und bei mir auch von der Himmelsrichtung. Im Süden ist Mönchengladbach da gehst meist nicht so lang.
    Im Norden oder im Zenit ist es deutlich besser. Ohne Filter wäre es aber bei mir überall deutlich kürzer.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo,


    Wow das nenn ich mal ein Light(!)frame. Wie lange hast Du das denn belichtet und bei welcher ISO?
    Da würde ich die ISO und die Blichtungszeit deutlich reduzieren. Da säuft ja alles ab und die Dynamik ist futsch.
    Dann.lieber kurz und oft Belichten. Es gibt ja Leute hier im Forum die gerne so arbeiten :)


    Ein Filter könnte da evtl. auch helfen. Aber das sieht ja aus als würdest Du mitten in der Essener Innenstadt sitzen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hey Alex wie ich eben einem anderen Kollegen in einem anderen Thread geraten habe:


    "Versuche die optimalen parameter (iso, belichtungszeit) für dein setup zu finden. Der ausschlag im histogramm sollte bei ca 20-40% von der linken seite sein. Die belichtungszeit hängt von deiner nachführung ab, je länger desto besser solange die sterne rund bleiben. Den iso wert dementsprechend anpassen, die meisten fahren hier mit iso 800. "

  • Um bei kurzen Belichtungszeiten noch gute Aufnahmen zu machen, ist vor allem ein dunkler Himmel erforderlich.



    Das Foto hier wurde Ende Dezember 2016 in Südbrandenburg (21,49 mag/arcsec²) mit meiner Canon EOS 600D, dem Canon EF200 f/2.8L II, bei f/3.5, ISO-800 und 37 x 3 Minuten Belichtungszeit aufgenommen, was 111 Minuten Gesamtbelichtungszeit entspricht. Bearbeitet wurde das Ganze in Fitswork, PS + LR.

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Was ich momentan aus der Montierung hohlen kann sind 3 bis 4 Minuten bei 85mm.
    Blende 2.8 und den ISO-Wert so weit runter bis das Histogramm auf ca 30% von links aus steht?


    Sind diese Einstellungen dann auvh effizienter als meine jetzigen? Sprich bessere Qualität bei gleichem Aufwand.
    Die Einstellung des oben gezeigten Lightframes sind ISO800 f/2.8 und 180 Sekunden.
    LG Alex

  • Hallo Alex,


    das oben gezeigte Lightframe ist definitiv überbelichtet. Dadurch ist der Abstand zwischen 'dunklestem' und 'hellstem' Pixel viel zu klein, sprich die Dynamik ist futsch.
    Irgendwie macht es dann doch jeder ein wenig anders :) Wie gesagt ich schaue, dass der Berg sich deutlich vom linken Rand absetzt. Der muss nicht in der Mitte des Histogramms liegen. Vermutlich kommst Du bei f2.8 und ISO800 nur auf ein paar Dutzend Sekunden. Dann kannst Du noch mit der ISO etwas runter. ISO400 ist schon prima. Wenn Du das Limit Deiner Montierung nicht ganz ausnutzen kannst ist das, meiner Meinung nach nicht so tragisch. Evtl. wird es besser wenn Du einen Filter verwendest. Der IDAS D1 ist prima, weil er die Farben nicht so stark verfälscht wie z.B. ein CLS oder UHC. Dafür ist er ziemlich teuer. Ein UHC ist gut wenn Du mit einer astromodifizierten Kamera Gasnebel ablichten möchtest. Damit geht dann vermutlich noch mehr.


    Wenn ich Deine 180s bei f2.8 auf meine Optik überschlagsweise umrechne, muss ich sagen dass ich so lang auch nicht belichten kann. Ist Deine Optik denn so gut, dass Du f2.8 nutzen kannst? Das Samyang ist baugleich ja dem Walimex Pro, glaube ich. Wenn das stimmt, ist Abblenden auf f5.6 anzuraten. Dann kannst Du auch länger draufhalten ;)


    Viele Grüße
    Michael

  • Wie kann es eigentlich sein das Tobias bei gleicher Belichtungszeit und kleinerer Blende ein so viel besseres Bild hi bekommt? (Mal vom Mod abgesehen)
    http://www.astrobin.com/74452/B/?nc=user
    Ich hingegen habe bei gleicher Belichtungszeit einen aufgefressen Kern, mehr rauschen und weniger Details?
    http://www.astrobin.com/288977/?nc=user



    PS: Was haltet ihr von der Idee einen 2 Zoll CLS Filter mit step up Ringen an mein Samyang Objektiv zu schrauben? (72mm Durchmesser)
    http://www.teleskop-express.de…-CLS-Filter---2-inch.html


    LG Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alex_Michels</i>
    <br />Wie kann es eigentlich sein das Tobias bei gleicher Belichtungszeit und kleinerer Blende ein so viel besseres Bild hi bekommt? (Mal vom Mod abgesehen)
    http://www.astrobin.com/74452/B/?nc=user
    Ich hingegen habe bei gleicher Belichtungszeit einen aufgefressen Kern, mehr rauschen und weniger Details?
    http://www.astrobin.com/288977/?nc=user



    PS: Was haltet ihr von der Idee einen 2 Zoll CLS Filter mit step up Ringen an mein Samyang Objektiv zu schrauben? (72mm Durchmesser)
    http://www.teleskop-express.de…-CLS-Filter---2-inch.html


    LG Alex
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hatt er auch dieselbe iso einstellung? Evtl. Ein filter montiert? Evtl. Einen dunkleren himmel?

  • Und wie sieht es mit einem Filter aus?
    CLS, UHC und was es nicht alles gibt.
    Ich möchte meine Kamera für Tageslichtfotografie benutzen also kommt eine Modifikation nicht in Frage.
    Falls ich mich für einen 2 Zoll Filter entscheiden sollte, kann ich diesen nicht an Newton Teleskopen benutzen, oder?


    LG Alex

  • Hallo Alex,


    Filter können unabhängig vom Teleskop adapiert werden. Egal ob Refraktor oder Reflektor.
    Gefiltert oder besser gesagt ausgefiltert werden nur Wellenlängen von unerwünschten Emissionen.


    Wenn die Filter auf Deine Kamera passen und Du damit mindestens 2" abdecken kannst, machst Du nichts falsch.


    UHC, CLS oder O3, das kommt immer auf die Objekte an. Wie jedes Teleskop, haben auch Filter ihren Himmel.


    Gruß
    Timo

  • Hallo Alex,


    es hängt natürlich vom OAZ ab, aber ich gehe mal davon aus, dass Du einen 2" OAZ hast dann sind 2" Filter kein Problem.
    Wenn Du Deine Kamera nicht modifizieren lassen möchtest, ist ein UHC/CLS nicht unbedingt sinnvoll.
    Es wird nur ein recht kleiner Teil des Spektrums durchgelassen und Deine Kamera ist für den roten Anteil auch noch fast blind.
    Diese Filter sind prima wenn man Gasnebel ablichten möchte da vor allem deren Emissionslinien vom Filter durchgelassen werden.
    Interessant ist da insbesondere die H-alpha Linie die im tief roten liegt und von unmodifizierten Kameras kaum 'gesehen' wird.
    Wenn Du die Kamera nach der Modifikation auch im Tageslicht verwenden möchtest kannst Du einen "Original White Balance" (OWB) Clip-Filter einsetzen. Dann stimmen die Farben auch bei Tageslicht wieder. Leider gehen damit eine EF-S Objektive da diese zu weit in den Body ragen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    PS: Was haltet ihr von der Idee einen 2 Zoll CLS Filter mit step up Ringen an mein Samyang Objektiv zu schrauben? (72mm Durchmesser)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da der Filter zwar "2 Zoll" heißt aber nur ~45mm Durchmesser hat wird das nicht funktionieren, das gibt keine starke Vignette.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das kann schon funktionieren. Ob eine starke Vignette entsteht hängt ein wenig vom Objektiv ab. Einige Leute Blenden auch ihr Objektiv vor der Frontlinse ab um die Spikes, die an den Blendlamellen entstehen, zu reduzieren. Das kann man ausprobieren. Die Vignette bekommt man mit Flats in den Griff wenn sie nicht gar zu stark ist.


    Wobei von 72mm auf 48mm ist schon heftig.


    Ein Clip-Filter ist hier natürlich die bessere Wahl. Da hat man die Probleme nicht und er funktioniert auch am Teleskop.


    Viele Grüße
    Michael

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