Hallo Joachim,
auflösungstechnisch ist das ziemlich egal, ob du einen 6" f/5 oder einen 6" f/8 vor dir hast. Beide lösen das auf, was du von einem 6" Teleskop erwarten darfst, egal wie groß der Fangspiegel ist. Das ist genau das Prinzip, das beim Zusammenschalten von Teleskopen (Interferometrie) verwendet wird. Da werden z.B. ein paar Radioteleskope verteilt auf einer Fläche mit 100m Durchmesser zusammengeschaltet. Das Ergebnis ist ein Radioteleskop mit 100m Durchmesser, allerdings mit vielen Löchern dazwischen, ähnlich einer Blende vor dem Teleskop. Was dann passiert ist folgendes: Die Löcher machen zwar das Bild dunkler und führen Beugungseffekte ein, die Auflösung bleibt aber erhalten. Deswegen macht man es ja. Die Beugungseffekte (bedingt durch den kleineren oder größeren Fangspiegel) reduzieren den Kontrast, stören aber nur visuell.
Ich hatte übrigens früher auch mal einen 6" f/5 von GSO, damals war ich aber nur im Bereich der Deep-Sky-Fotografie unterwegs. Ich bin dann aber damals auf einen kleinen APO umgestiegen, zumindest was Deep-Sky anbelangt. Jetzt gab ich dem f/6 den Vorzug, weil dieser einfach um einiges einfacher zu justieren ist. Ein Vorteil, der beim 6" f/8 noch einmal ausgeprägter ist!
cs
Markus