Vom 15. auf den 16. März wollte ich es wissen:
<b>Wie viele Messier-Objekte lassen sich in einer Nacht photographieren?</b>
Hier erstmal das Bild:
Alle Zeiten in UT (Weltzeit). Es sind 108 von 110 Objekte aus dem Messier-Katalog. M30 und M55 fehlen; sie können zu dieser Jahrezeit von Deutschland aus nicht beobachtet werden (stehen unter dem Horizont).
Stuttgart (Germany), Astro-Physics 155mm F/7 Refraktor, SBIG STL-11000, keine GOTO-Montierung ([:D]).
Ich betrieb die Kamera im 3x3 Binning Modus. Je nach Objekt verwendete ich für die Collage einen mehr oder weniger großen Ausschnitt, d.h. der Abbildungsmaßstab ist nicht immer der gleiche. Ich belichtete mindestes 60 Sekunden pro Objekt, bei kritischen oder hübschen Objekten bis zu 6x 60 Sekunden, wenn es der Zeitplan erlaubte. Auf Guiding habe ich verzichtet, eine Minute hält die Montierung durch - auch ohne Nachführkontrolle. [;)]
Die Bedingungen waren schauderhaft. Mond und hochnebelartige Bewölkung machten mir schwer zu schaffen. Ich hielt die Stellung und photographierte bis zu einer visuellen Grenzgröße von 3.0 mag. Von 1:45 bis 2:45 UT zog es zu und ich musste die Serie unterbrechen. Als es dann wieder besser wurde, war der Stress groß, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen.
Schwache Objekte in der Dämmerung nahm ich mit Rotfilter auf, um den Kontrast zu verstärken.
M52 verpasste ich am Abend. Als ich ihn aufnehmen wollte bemerkte ich, dass er schon hinter der Balkonbrüstung der Wohnung über mir verschwunden war. Ich rechnete aus, ob und wann ich ihn am Morgen erwischen könnte. Tatsächlich hatte ich ein 'Fenster', wo M52 zwischen zwei Bäumen am Morgen 10 Minuten lang sichtbar sein würde. Um 4:32 UT habe ich dann dort noch erwischt!
Alles in allem: Ein Mords-Stress (vor allem auch wegen dem Wetter) mit gewissem Spaßfaktor. Vor allem Abends und Morgens ist es ein Wettlauf mit dem Untergang bzw. mit der Dämmerung.
Die Zusammenstellung des Posters ist ebenfalls sehr zeitintensiv. Schliesslich sind sowohl die Objekte als auch die Bedingungen, unter denen sie aufgenommen wurden, total unterschiedlich. Das heisst: Jedes Bild muss einzeln bearbeitet werden.
Der Mühe Lohn sollte ein klein wenig Freude beim Betrachten sein. Eben diese Freude wünscht Euch
Stefan
Hier gibts eine große Variante (Vorsicht: 1 Megabyte!)