Alte barn door nachführung

  • Hallo Alle zusammen!


    Mir hat man eine ca. 40 jährige oder vielleicht sogar ältere barn door Nachführung zur Verfügung gestellt. Leider hat das Teil doch einige Schläge die letzten Jahre abgekommen und ist leider nicht mehr funktionstüchtig.
    Ich stell mal drei Fotos rein:





    Was ich bis jetzt festellen konnte ist, dass die Gewindestange ein Zollgewinde ist. Am Motorgehäuse steht nur synchronmotor made in usa, leider gibt es kein Typenschild mit Leistungsdaten. Am ersten Bild sieht man schön die Mechanik. Es scheinen doch ein oder mehrere Teile bzw Zahnräder zu fehlen bzw das Zahnrad auf der Gewindestange ist ziemlich am wackeln, scheint nicht das genaue Innengewinde zu haben. Der Erbauer ist schon vor mehr als 20 Jahren verstorben und aus seiner Fasmilie kennt sich niemand mit Technik aus.


    Vielleich kann mir jemand einige Tipps in Bezug auf die Mechanik geben.
    Ich würde diese Nachführung gerne wieder funktionstüchtig machen, da sie sehr robust ist.


    Grüsse Robert

  • Hallo Robert,


    interessantes Teil - erinnert mich irgendwie an die Nachführplattform meines Dobs ;) - nur eben hochkant gestellt... Hab noch nie so eine Montierung gesehen - danke für´s zeigen und viel Erfolg beim herrichten.


    cs
    Christoph

  • Hallo Robert,


    das ist schon eine sehr interessante und anscheinend robust gebaute Vorrichtung. Nd wenn du sie wieder funktionstüchtig machen möchtest, dann war die Arbeit unseres früheren Sternfreunds sicherlich nicht umsonst.
    Bezüglich der Verwendung dürfte es in unseren breiten ein Problem geben: im dritten Bild ist erkannbar, dass die fast waagerechte Stundenachse, die ja vom Motor angetrieben wird, für unsere Breiten in die falsche Richtung zeigt. Sie sollte auf den Polarstern zeigen, also etwa einen Winkel von um die 50° zur Horizontalen aufweisen. Mit der gegebenen Konstruktion geht das nicht, da die Antriebseinheit unten fest mit den Stativbeinen verbunden ist. Eine Änderung des Neigungswinkels wäre nur durch unterschiedliche Längen der Stativbeine erreichbar, aber das dürfte wegen Problemen mit dem Gleichgewicht nur in engen Grenzen möglich sein. Aber dafür wird es bestimmt eine Lösung geben.


    Viel Erfolg und Gruß,


    Manfred

  • Hallo Robert,


    Interessantes Teil! Zumindest als Museumsstück.
    Wenn Du das Ding wieder zum Laufen bringen willst, ist aber noch etwas Hirnschmalz und Arbeit nötig. Die Bauweise ist allerdings interessant, das würde ich weitgehend so lassen.


    Zur Ausrichtung der Polachse gab es ja schon einen Kommentar, ich schließe mich dem an.


    Zahnräder fehlen da wohl nicht. Das "wackelnde" Zahnrad auf der gebogenen Gewindestange braucht aber eine starre Seitenführung, die es genau im Eingriff hält mit dem Zahnrad auf dem Grundbrett, und seitliche Bewegung verhindert. Die gebogene Zahnstange müsste wohl gründlich gereinigt und evtl. leicht gefettet werden. Der Verlauf des Bogens sollte auch kontrolliert und ggfs. korrigiert werden.


    Ich vermute, der Motor benötigt 110V Wechselspannung mit 60 Hz. Das sehe ich als größtes Problem.


    Zum Testen geht auch 50Hz, aber auf keinen Fall 230V!
    Wie Du den Motor mit Bastlermethoden testen kannst, beschreibe ich hier aber nicht. Da sollte nur jemand beigehen, der sich mit elektrischer Sicherheit bei Netzspanung auskennt.


    Zum Betrieb könnte man dann einen einfachen Wechselrichter von 12V DC auf z.B. 90-110V AC mit regelbarer Frequenz um 60Hz basteln. das ermöglicht den Betrieb abseits des Stromnetzes und dürfte hier in Europa sowieso die einzige Option sein. Der Motor dürfte nur wenige Watt Leistungsaufnahme haben.
    Falls der Motor mit niedrigerer Spannung, z.B. 50-60V, stabil läuft, wäre damit auch das Sicherheitsproblem weitgehend gelöst.


    Gruß,
    Martin


    Nachtrag: Mach doch bitte noch ein Foto von dem kleinen schwarzen Kästchen oberhalb des Schalters, auf dem man die Beschriftung gut erkennen kann.

  • Hallo Robert,


    habe selbst an zwei meiner Barndoors solche Synchronmotoren entweder (12V/60Hz) oder (14V/60Hz) 'Made in USA' verbaut.
    Bei 50Hz hast du 5/6Drehung pro min.
    Mit der Spannung muss ich heute noch mal nachschauen.


    Hier habe ich das mal in kurzen Worten zusammen gestellt. Vlt. hilft dir das etwas weiter?


    Nachtrag:
    So, habe eben noch mal nachgeschaut: Es sind 12V/60Hz AC.
    Netzteile dafür gibt es ja im gut sortierten Elektronik-Handel oder hier.

    VG Frank

    _____________________________________________________________________________

    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

    meine Website

  • Robert,


    Martin hat geschrieben:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zahnräder fehlen da wohl nicht. Das "wackelnde" Zahnrad auf der gebogenen Gewindestange braucht aber eine starre Seitenführung, die es genau im Eingriff hält mit dem Zahnrad auf dem Grundbrett, und seitliche Bewegung verhindert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das denke ich auch. Dazu habe ich in einem deiner Bilder etwas gekennzeichnet:







    Vermutlich gehört das Zahnrad A, das vom Motor angetrieben werden soll, in die Vertiefung C. Dann kann es seitlich nicht weg, wie Martin geschrieben hat, und es könnten die Zähne von B in die Zähne von A fassen und so die Motorkraft übertragen.
    Unten in der Vertiefung scheint es auch Schleifspuren zu geben; vielleicht rühren die von Zahnrad A her.


    Es sieht so aus, als wenn die gesamte obere Vorrichtung auf einem Stativkopf montiert ist; dann sollte man duch Lösen der Klemmung am Stativkopf Zahnrad A auch in Richtung von Zahnrad B bewegen können. Das kannst du ja mal gaaaanz vorsichtig probieren.
    Das untere Brett, auf dem der Motor befestigt ist, hat anscheinend zur Klemmung an den Stativbeinen Flügelmuttern; wenn man die löst, dann dürfte man noch mehr Spiel zum "Einrenken" haben.
    Bin gespannt, ob diese Überlegungen richtig sind ....


    Gruß,
    Manfred

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So, habe eben noch mal nachgeschaut: Es sind 12V/60Hz AC.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es kann natürlich sein, dass die Versorgungsspannung hier auch nur 12V beträgt. Die Steckverbinder sind allerdings die Standard US 2pol. Netzstecker für kleine Leistung!
    Beim Austesten sollte man also erst mal eine kleine Wechselspannung anlegen und schauen, ob's läuft.


    Da das hier offenbar ein Synchronmotor ist, wird erst ein Versuch zeigen können, ob die Barndoor an unseren 50Hz Netzspannung die richtige Nachführgeschwindigkeit hat. Es spricht einiges dagegen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Robert,


    ist denn bekannt, wo die Montierung im Einsatz war?
    Also in welchem Land und welchem Breitengrad?


    Meine Vermutungen decken sich mit denen von Manfred.


    Die Pol-Achse gehört wohl weiter eingeschoben, so daß eine definierte Anlage entsteht:




    Den Block mit der Aussparung auf der Basisplatte schätze ich ebenfalls als
    seitliche Führung der scheibenfömigen Mutter auf der Gewindestange ein.
    Anhand der Fotografien ist das nicht sicher einzuschätzen.


    Die beidseits der Aussparung auf diesem Block befestigten Scheiben
    mit dem gezahnten Umfang könnten Führungen für die gebogene Gewindestange sein.
    Sie müßten dann drehbar sein.




    Ob denn der leicht gezahnte Umfang dieser Mutter in Eingriff gerät mit
    der am Ende der Welle befindlichen gezahnten Scheibe, wird sich zeigen.


    Die (gebogene) Gewindestange würde ich vor Verwendung mit einer Drahtbürste
    engagiert von sämtlichen Korrosionsrückständen reinigen. Sonst dürfte das
    Gewinde in der (Alu-?) Scheibe bald hinüber sein. Etwas Fett drauf und gut.


    Bei dem Synchronmotor ist wohl raten und probieren angesagt. Mal mit 12 Volt
    Wechselspannung anfangen und schauen, was sich tut. Daß der Motor aus USA stammt,
    wo 60 Hz Netzfrequenz üblich sind, würde mich erstmal nicht stören.

    Vielleicht hat der Erbauer das bei der Konstruktion berücksichtigt
    und die Nachführung läuft bei Versorgung mit 50 Hz korrekt? Ausprobieren.



    Und klar, die Polhöhe ist einzustellen über die Auszuglänge der Stativbeine.



    Viel Spaß beim Ausprobieren und gutes Gelingen!
    Andreas

  • Hallo Robert,


    diese Montierung sieht übrigens in der Tat sehr robust aus.
    Ich vermute, der Erbauer hat sich eine Menge gedacht bei all den Einzelheiten.


    Eine Anregung habe ich noch.
    Es könnte sein, daß die gesamte Schwenkplatte
    mal von der Polachse abgezogen wurde und eventuell
    um 180° verdreht wieder aufgesteckt wurde.




    Ich vermute das aufgrund der Form der scheibenförmigen Mutter
    und der Form der Aussparung in dem Block. Sollte sich an der
    realen Montierung leicht erkennen lassen.




    Viele Grüße,
    Andreas


    <font size="1">
    PS
    Jetzt warte ich nur noch darauf, daß die Bilder freigeschaltet werden ... *yawn*
    Und freigeschaltet *smile* </font id="size1">
    <s></s><s></s>

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Retro-Paul</i>
    Eine Anregung habe ich noch.
    Es könnte sein, daß die gesamte Schwenkplatte
    mal von der Polachse abgezogen wurde und eventuell
    um 180° verdreht wieder aufgesteckt wurd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Entweder das, oder das Zahnrad auf der Gewindestange sitzt falschherum. Bei deinem Vorschlag wäre bei dieser sehr durchdachten Bauweise aber auch die Gewichtsverteilung vorteilhafter und man müsste nicht rumschuften, um die Zahnräder zusammenzubringen.


    Bei einer(lohnenswerten) 1:1 Restaurierung wird wohl das Hauptproblem sein, den Synchronmotor auszumessen. Mit etwas Glück ist noch ein Typenschild dran, ansonsten wären zumindest Labornetzteile nötig, die sich bei jedem Elektrobastler finden.


    cs
    Jürgen

  • Hallo noch einmal,


    meiner Meinung nach ist es nicht nötig, die schwenkbare Platte um 180° zu drehen, wenn folgende Annahmen richtig sind:


    In dieser Ausschnittsvergrößerung








    ist erkennbar dass sich vor der Aussparung mit den beiden kleinen waagerecht montierten Zahnrädern eine schräg stehende Platte E befindet. Diese dürfte die Funktion gehabt haben, ein Ausweichen des Zahnrades A nach rechts zu verhindern, sie dient quasi als seitlicher Anschlag.


    Wenn das richtig ist, dann muss sich das Zahnrad A so gedreht haben, dass sich die gebogene Gewindestange G nach links bewegt hat.
    Das ist plausibel, da Robert (monoceros) sich offensichtlich in Kolumbien befindet, einige Grad nördlich des Äquators, und die Aufschrift auf der drehbaren Scheibe und die Ausrichtung der fast waagerechten Stundenachse passen auch dazu.


    Wenn sich also das Zahnrad A abstützen soll, dann wird es das nicht mit den Zähnen, sondern mit dem Rand des kleineren ungezahnten Durchmessers getan haben.


    Dann sollte es jetzt ausreichen, die gesamte drehbare Scheibe samt Achse um die Strecke X, wie in Andres Darstellung gezeigt, ganz nach links zu schieben, sodass die Zahnräder A und B ineinander fassen und sich die Gewindestange G an den beiden waagerechten kleinen Zahnrädern abstützen kann. Das sollte leicht möglich sein, da sich Zahnrad A deutlich über der waagerechten Achse befindet, an der sich der Motor und Zahnrad B befinden. Da befindet sich kein Hindernis im Weg.


    Das sind nach meiner Ansicht plausible Überlegungen, und es käme jetzt einfach auf einen Versuch an. Robert, probiere es doch einmal, ob es sich ohne besonderen Kraftaufwand so schieben lässt.


    Vielleicht kannst du auch herausfinden, welche Spannung und Netzfrequenz in der Gegend üblich waren, in der die Montierung eventuell benutzt wurde. Vielleicht wurde auch ein Netzteil zwischengeschaltet; einen Stecker kann ich in den Fotos nicht erkennen. Aber das zu beurteilen überlasse ich gerne den Elektronik-Experten.


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo Leute!


    Zuerst mal danke für dir Tipps und das Interesse.


    Ich möchte zu meinem Posting noch etwas berichtigen. Die Vorrichtung ist für eine nördliche Breite von 5° ausgelegt. Mein Wohnsitz ist inzwischen schon vier Jahre in Kolumbien. 110v/220v ist hier die Netzspannung.


    Ich werde am Wochenende mit der Restaurierung anfangen. Zuerst mal werde ich den Motor durchmessen, ob er überhaupt noch funktioniert. Zweiter Schritt wird dann sein einen 110v/12V Trafo zu besorgen, da ich nicht mit 110v den motor abschiessen möchte.


    Dann kommt noch eine ordentliche Reinigung der Gewindestange bzw der ganzen Montierung.


    Ich werde berichten ob es bei der Restaurierung brauchbare Fortschritte gibt.
    Sollte die Montierung wieder laufen wäre das schon toll. [:)]


    Grüsse und danke


    Robert

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