Ein neuer 12 Zoll Spiegel

  • So, hier die Bilder von meiner Pechhaut:
    Die Rillen sind jetzt auch 3-5 mm tief. Der Rand sieht so angeknabbert aus, weil ich das beim Warmpressen herausgetretene Pech unter kaltem Wasser abgeknackt habe. Dabei leider auch etwas Kachelfläche verloren.
    Da sollte ich nun unter warmem Wasser noch ein paar Mikrokanäle reinschneiden ?




  • Nach der ersten Stunde Polieren:
    Zum ersten mal spiegeln sich Lampen auch bei trockener Oberfläche. Es wird ein Spiegel! [^]
    Ich hatte nach einer halben Stunde schonmal geschaut: da hat die Mitte etwas weniger geglänzt als der Rand. Das ist wohl genau anders herum als üblich ... [?]
    Hatte ich zuviel Überhang ? Die zweite halbe Stunde mit etwas weniger Überhang gemacht. Nun glänzt es in der Mitte nur noch einen leichten Hauch weniger als am Rand.
    Der erste Versuch eines Foucault Tests ist nicht besonders gelungen, Tisch wackelt zu sehr. Aber es ist grob zu erkennen, dass in der Mitte irgendein rundes Ding ist, da ist aus der "Glanzverteilung" geschlussfolgert wohl ein Berg übrig geblieben ?
    Ich muss an meinem Testaufbau gründlich was ändern, so wird das nix, erst recht nicht mit Fotos.
    Aber ich konnte den Krümmungsradius nochmal genauer messen: Von der Klinge bis zur Spiegelrückseite 2.98m. Also bis zur Spiegelfläche 2.96m d.h. f/4.93


    Wie geht es am besten weiter ? Mittenberg abtragen ? Weniger Überhang machen oder lieber weiter mit neutralen Strichen wie beim Feinschliff und warten, dass der Berg verschwindet ?


    Danke und Gruß
    Daniel

  • Zum ersten Mal hat Licht "aus dem Unendlichen" meinen Spiegel getroffen [:)]
    Die Sonne hat geschienen. Das gibt an der Wand in Brennweite einen "schönen" runden Kreis von geschätzt 2cm Durchmesser. Ist das der Effekt eines sphärischen Spiegels weswegen man die Parabel braucht ? Da treffen sich dann alle Strahlen in einem Punkt?


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ist das der Effekt eines sphärischen Spiegels weswegen man die Parabel braucht ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Im Prinzip ja, nur hier bei der Sonne wird dieser Effekt wegen der Nicht-Punktförmigkeit des Objektes bei weitem übertroffen.
    Pro Meter Brennweite ist die Sonne 1cm groß.


    cs Kai

  • Einen schönen Sonntag Euch !


    Ich habe erstmal nicht weiter poliert, muss erstmal meine "Messtechnik" in den Griff kriegen.
    (Mit dem PDI habe ich sogar auf Anhieb Ringe hinbekommen, allerdings recht lichtschwach, zum Fotografieren muss ich die Woche mal noch eine taugliche Kamerahalterung bauen)
    Also hier mal ein erstes, freihand geschossenes Foucault Bild meines Spiegels nach ca. 1.5h Polieren. In der letzten halben Stunde habe ich mir häßliche Kratzer eingefangen. Ich denke, mein Fehler war, an dem neuen Granittool keine Fase auf der Rückseite anzubringen. Diese ist stellenweise recht scharfkantig, und da bröselt wohl was ab ...
    Da sollte ich wohl noch die Fase anbringen und anschließend alles gut putzen.
    Die Frage ist nun, ob ich diese Kratzer beim Polieren überhaupt wieder wegbekomme, oder doch nochmal mit 3 um drüberschleife ? (Der damit weggeschmissene bisherige Polieraufwand ist ja noch überschaubar.)


    Hier nun das Bild. Klinge kommt von links. Ist das ein Berg in der Mitte ? Das würde zu der Beobachtung passen, dass die Mitte etwas länger matt blieb als der Rand ?



    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel


    Der feinschliff is bei mir schon 2 Monate her , deswegen kann ich nicht
    mehr genau sagen wie laut jetzt die schleifgeräusche waren im vergleich zu dem poliergeräusch.
    Die schleifzeit zwischen Aquaplaning und festsaugen ist natürlich mit jeder körnung kürzer geworden. aber beim 3my doch noch ein par Minuten.


    Ich würde auch sagen das du bei ca. 30% radius ein loch hast.
    die kratzer sehen so aus als könnte man sie mit dem fingernagel spüren
    dann must du weiter zurück als 3my. ich kann das aber nicht so gut bewerten.


    gruß
    Michael

  • Hallo Daniel,


    zur Beurteilung der Kratzertiefe kannst Du Schleifkörner daneben legen und vergleichen. Ist der Kratzer dann z.B. so tief wie ein K80 Korn, dann bis K180 zurück. Mindestens würde ich aber sowieso zu 15µm zurück eventuell auch 25µm. Du hast ja noch Dein Schleiftool.


    Für die nächste Politur wirst Du Dir ja eine neue Pechhaut machen, da Du ja die Rückseite des Poliertools anfasen willst.
    Hast Du dann eine Möglichkeit die Pechhaut "Indoor" zu machen? Im Freien wäre mir die Aktion bezüglich "Sauberkeit" nicht ganz geheuer (Ich glaub Kalle wars hat die Räumlichkeiten des Polierens mal als persönlichen Operationssaal bezeichnet).
    Damit sich der Gestank beim Pech schmelzen in Grenzen hält, das Pech ganz langsam erwärmen so das kein Rauch entsteht. Die Heizplatte musst Du dann öfters ganz ausschalten damits nicht zu heiß wird.


    Gruß Rudi

  • Hallo Michael und Rudi,


    danke für Eure Hinweise. Mit dem Fingernagel spüre ich den dicken Kratzer nicht, der sieht mit Foucault schlimmer aus.


    Den Tip mit den Schleifkörnern als Größenvergleich habe ich ausprobiert. Nur mit dem Okular komme ich aber schnell an meine Grenzen. Der dicke Kratzer ist wohl deutlich schmaler als ein Karbo 320 Korn, aber darunter wird es ohne Mikroskop schwierig. Also wäre wohl 15µm oder 25µm der richtige Wiedereinstieg.


    Kann man sagen, aus welcher Strichführung sich mein "30% Graben" bzw. Zentralberg ergeben hat ? Was müsste ich anders machen, damit ein solcher nicht entsteht ? Weniger Überhang und kürzere Striche um die Mitte stärker einzubeziehen? Sehe ich da auch eine dünne abgesunkene Kante ? Die deutet auch auf zuviel Überhang und zu lange Striche hin ?
    Es ist natürlich hier egal, weil ich ja beim Kratzer beseitigen die Form wieder ändere, aber man kann ja aus allem etwas lernen...


    Danke und Gruß
    Daniel

  • Wie oben bereits geschrieben halte ich "zurück zum Feinschliff" fast immer für den falschen Weg. Hättest du das alte bereits gut gesäuberte Schleiftool genommen, hätte es keine Brösel und Kratzer gegeben.


    Hast du mal versucht, die Fläche abzuschätzen, die durch diese Kratzer verloren geht? Dir ist schon bewusst, dass einzelne Kratzer nur homöopathischen Einfluss haben?


    Der kleine Ring im Foucaultbild ist nicht weiter tragisch. Pechhaut besser anpassen und chaotischer polieren, dann verschwindet er wieder. Viel wichtiger ist ein guter Randbereich.

  • Hallo Stathis,


    ja da hast du natürlich recht, den Vorteil der Sauberkeit eines bereits verwendeten Schleiftools habe ich nun aufgrund eigener schmerzvoller Erfahrung begriffen und verinnerlicht :)
    Die Fläche durch die Kratzer ist natürlich verschwindend, da geht es nur um ästhetische Erwägungen. Ich werde mal mit sauberem Tool weiter polieren und Foucault testen (auch zum Üben der Strichführung) und sehen ob sich die Kratzer verringern.
    Danke für den Hinweis zum Ring. Als Anfänger kann ich die Bedeutung des im Foucault Test gesehenen noch nicht richtig bewerten. Wird schon noch, ich fange ja grade erst an :)


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mein Fehler war, an dem neuen Granittool keine Fase auf der Rückseite anzubringen. Diese ist stellenweise recht scharfkantig, und da bröselt wohl was ab ...
    Da sollte ich wohl noch die Fase anbringen und anschließend alles gut putzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich würde nicht zurück zum Feinschliff, dieser Kratzer stört nicht. Man sollte aber an deiner Stelle jetzt *alles* unternehmen, um mögliche weitere Markenzeichen zu vermeiden:


    Gute Idee das Scharfkantige abzuschleifen. Ich klopfe jeweils mit einem Hammer das Tool sorgfältig frei von scharfen Ecken und Kanten und nach dem Schmirgeln und Säubern wird die Rückseite und Stirnseite des Tools versiegelt mit Epoxy.


    Eine alte Spiegelschleifer-Massnahme gegen Kratzer ist auch, vor dem Polierbeginn den Spiegel einige Minuten auf dem Pechtool ruhen zu lassen, damit etwaige Körner einsinken bevor sie ....Nützt das nichts, so schadet es auch nichts.


    Grüsse und frohes im Schuss bleiben wünscht
    Emil

  • Hallo zusammen,


    das Kratzerthema scheint das erste echte Problem meines ersten Spiegels zu sein. Ich könnte wohl einzelne Kratzer akzeptieren, aber es werden mehr:


    Habe eine neue Pechhaut gemacht, und zwar diesmal auf meinem hoffentlich schon ausreichend abgewetzten Schleiftool.
    Wie von Rudi empfohlen im geschlossenen Raum (draußen nur das Pech aufgeschmolzen, wobei das auf kleinster Stufe und 45min Dauer wirklich recht rauchfrei geht).
    Nach ein paar Minuten Polieren- knarz- der nächste dicke Kratzer.
    Ich glaube es war dumm, das Pech vom vorhergehenden Poliertool wieder einzuschmelzen und nochmal zu verwenden. Trotz vorherigem Abbürstens sind da wohl noch einzelne Krümel drin, die jetzt wieder Kratzer machen ?


    Bei allem Ärger bekomme ich auch Zweifel, ob es vielleicht doch am Granit als Toolmaterial liegt.
    Andererseits haben hier schon viele Leute mit Granit erfolgreich berichtet, auch ohne Epoxy Versiegelung.
    Und ich habe ja damit alle Feinschliffstufen bis 3µm ohne jegliche Kratzerchen hinter mich gebracht, da hätte ich bei ungeeignetem Toolmaterial doch schon mal was merken müssen... ?
    Ich fände es aber auch schade, mich vom Granit zu verabschieden, ich hatte bisher ein gutes Gefühl mit dem Material damit - bis jetzt...


    Eine Sache, die ich nicht unerwähnt lassen möchte: ich habe im (unheizbaren) Polierraum nur 18-19 Grad. Ist das völlig daneben zum Polieren ? In den beheizten Räumen fehlt mir aber der Platz und eine Arbeitsfläche in geeigneter Höhe. Kann die Raumtemperatur die Kratzerprobleme verursachen ? In weicherem Pech würden mögliche Krümel vielleicht besser im Pech versinken, aber ist das eine Erklärung für so dicke Kratzer ?
    Könnte ich mit 24° oder 22° Pech (sofern es sowas gibt) arbeiten ?


    Tja, also wie jetzt weiter:
    - Entweder das möglicherweise "krümelverseuchte" Pech entfernen und nochmal mit neuem Pech (muss ich bestellen) auf das Schleiftool eine neue Pechhaut gießen.
    - Dann das neue Schleiftool mit Epoxy versiegeln ?
    - Oder gleich ein Tool aus Feinsteinzeug oder Gips machen, was mir nach allem was ich gelesen habe, nicht wirklich zusagt.
    - Das elegante Glastool muss ich gestehen, ist mir zu teuer.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    das erinnert mich an eines meiner ersten Schleifprojekte. Damals ging es mir wie Dir. Feinschliff erfolgreich zu Ende gebracht und bei der Politur dann auch jede Menge Kratzer eingefangen. Das ist so ziemlich einer der frustrierendsten Punkte im Spiegelschleiferleben.


    Jetzt ist die Frage wie geht es weiter?
    Zunächst mal den Schaden begutachten. Gibt es viele Kratzer oder sind es "nur" zwei größere. Eventuell kannst Du uns mal ein paar Foucaultbilder zeigen? Auch wenn ein paar Kratzer eine wirklich untergeordnete Rolle auf die Abbildung haben, kann ich es absolut nachvollziehen, wenn man einen hohen Aufwand betreibt um sie wieder loßzuwerden. Man sieht es und es stört einfach, dabei wäre es manchmal sinnvoller die Energie in die Vollendung der Parabel zu stecken, denn DIE hat mehr Einfluss auf die Abbildung.


    Für Dich stellt sich jetzt die Frage, zurück zum Feinschliff? Falls ja, ist meine Erfahrung, dass ab dem 25µ Korn die Kratzer der Politur recht zügig verschwinden. Du kannst es auch mit dem 15µ Korn versuchen mit der Gefahr, dass Du dir einen Wolf schleifst bis die Kratzer wieder draußen sind.
    Politur: Hier musst Du unbedingt umstellen. Wenn Du Granitkrümel in Verdacht hast, Tool wechseln, oder den Rand versiegeln. Falls Du den Verdacht hast, dass das Pech ebenfalls kontaminiert ist, ist es vielleicht das Beste neues zu ordern.
    Ich selber lager seit meiner damaligen Odyssee Tool und Spiegel immer im Wasserbad und kann das nur jedem Schleifer empfehlen. Seitdem gab es bei mir jedenfalls keine Probleme mehr mit Kratzer.


    Zur Raumtemperatur: Prinzipiell geht das bei Deinen Temperaturen. Du solltest aber das Pech weicher machen. Das geht relativ unkompliziert mit Speiseöl. Alois hat hierzu eine recht anschauliche Anleitung geschrieben.
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=142100&whichpage=4


    Wie gesagt, solche Situationen sind ziemlich frustrierend, weil man doch wieder ordentlich zurückgeworfen wird, aber es ist keine Sackgasse. Vielleicht lässt Du die zwei Scherben mal ein paar Tage liegen, schaltest vom Schleifen ab und startest danach mit weniger Frust und dafür mehr Aufbruchstimmung wieder durch.


    Viel Erfolg, das wird schon!
    Grüße, Matze

  • Hallo Daniel,


    altes Pech nehme ich bei meinem jetzigen Spiegel auch nicht mehr,auch nicht das, daß ich vom Rand des Tools nach dem Gießen abmache. Bei meinem vorigen Spiegel hatte ich auch immer wieder mit fetten Kratzern zu kämpfen. Damals bin ich auch zurück zum Feinschliff. Woher die Kratzer am Ende kamen hatte ich auch nicht rausgefunden.
    Ich hatte auch das Granittool auf der Rechnung , aber wie Du schon sagtest wurden schon viele Spiegel erfolgreich mit Granittool gefertigt. Ich habe mein Tool nach jeder Körnung gut abgebürstet und das wars. Versiegeln mit Epoxyd hab ich mir überlegt, aber dann doch gelassen da das Tooll dann nicht mehr so griffig ist und beim Aufsetzen leichter aus den Händen rutschen kann.


    Die Temperatur dürfte bezüglich der Kratzer keinen großen Einfluss haben, hier könnten sich eher Probleme mit Zonen ergeben, da sich die Pechhaut nicht so gut anpasst.


    Zum Thema Kratzer
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=80744




    Gruß Rudi

  • Hallo Matze und Rudi,


    danke für Eure aufmunternden Worte.
    Wie von Matze vorgeschlagen, habe ich mal vom Schleifen abgeschaltet (ganze 24 Std. [:D]).
    Zur Ablenkung kam heute auch zufällig die neue Laserdiode fürs PDI. Da ging die Linse sehr einfach rauszuschrauben, ganz ohne Gewalt und ich denke, die ist jetzt wirklich hell genug. Da habe ich mal etwas rumgespielt, mein erstes I-gramm ganz unten.


    Aber jetzt nochmal Foucault - ich sehe die Kratzer dort nicht mehr ! [?] Ohne Foucault sind sie mit heller Lampe auf der Oberfläche noch zu sehen.


    Im ersten Bild hat der Spiegel ungefähr die gleiche Ausrichtung wie in meinem Foucault Bild, wo sie so deutlich zu sehen waren. Weitere Ausrichtungen des Spiegels sind an dem Fingerabdruck am Rand zu erkennen.
    (Ich muss aber zugeben, die Fotos sind etwas anders gemacht, jetzt nicht mehr freihand mit ISO 2000 und 1/160s, sondern jetzt mit fester Kamera und ISO 320 und 1/60s. Da sollte ich besser nochmal mit den alten Einstellungen fotografieren.)
    Ich seh die Kratzer allerdings ohne Kamera im Foucault auch nicht mehr.


    Womöglich sind sie schon fast wieder wegpoliert und ich machs mir einfach nur zu schwer- so schlimm können die Kratzer ja nicht sein, wenn sie im Foucault nicht zu sehen sind.
    Und die Devise lautet eher "worry less and polish more...."
    Ich muss nochmal drüber schlafen.


    Gute Nacht
    Daniel











  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniel1976</i>
    <br />
    Aber jetzt nochmal Foucault - ich sehe die Kratzer dort nicht mehr ! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist normal.
    Im Foucault siehst du nicht den Kratzer selbst, dazu ist er zu fein. Der frische Kratzer ändert jedoch durch die Kerbwirkung den Spannungszustand an der Kratzerfurche und deformiert die unmittelbare Umgebung. Diese Deformation siehst du im Foucault.


    Polierst du jetzt weiter, wird die Deformation recht bald wieder eingeebnet (sie beträgt ja nur wenige Nanometer) und du kannst sie im Foucault nicht mehr erkennen. Später am Stern wirst du davon erst recht nichts sehen können, die paar feine Kratzer kannst du somit beruhigt vergessen.


    Viel mehr Sorgen sollte dir der Randabfall auf den letzten paar mm machen. Sehr schön zu sehen in deinen Foucault Bildern: Links helle Sichel, rechts dunkel. Das zeigt, dass der Rand einen deutlich zu langen Krümmungsradius hat. Auch im Interferogramm sehr schön an den "Rand-Nasen" zu erkennen. Ich sehe ca. 1/2 Streifenabstand = 1/2 Lambda Abfall.
    Siehe hierzu auch aktuelles Nachbarthema von Matze:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=208362
    und meine Tipps und Tricks unter "Zurückgebliebener Randbereich":
    http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm

  • Hallo Stathis,


    großen Dank für Deine Erklärung zur Sichtbarkeit von Kratzern im Foucault Bild. Ich werde nochmal mögliche Krümelquellen suchen und beseitigen, aber dann weiter polieren.


    Dann kümmere ich mich jetzt auch viel lieber um den Rand. Ich freue mich jetzt gradezu über ein echtes "Polierproblem".


    Was mich wundert: in meinem ersten Foucault Bild von letzer Woche (mit Kratzern) hatte ich die helle Sichel rechts statt links. (Klinge kommt immernoch von links)
    Seitdem habe ich nur insgesamt ca. 1 Std. poliert. Dabei habe ich Strichlänge und Überhang verringert. Habe ich damit in dieser kurzen Zeit eine abgesunkene Kante in einen zurückgebliebenen Randbereich verwandelt ?
    Sinn ergeben würde es wohl, da kürzere Strichlänge und weniger Überhang bei TOT die Mitte stärker vertieft und den Rand zurücklässt ?
    Wenn ich das in so kurzer Zeit "geschafft" habe, müsste es doch mit mehr Überhang und längeren Strichen auch wieder in die andere Richtung gehen ? Also weitermachen mit neutralem Strich.


    Ist diese Schlussfolgerung richtig ?


    Ich hoffe, dass ich so früh im Polieren noch genügend Zeit habe, den Rand mit meinem 250mm Tool zu korrigieren und noch nicht mit Daumen oder Minitools arbeiten muss ?


    Gruß
    Daniel

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: k_ruprecht</i>
    <br />Wenn die Klinge von links kommt, und die helle Sichel ist auch links, dann liegt der Fokus vor der Klinge, und folglich ist das ein ansteigender Rand ...?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, richtig, danke für die Anmerkung. Das wäre in der Tat ein ansteigender Rand!
    Hmm... so einen ansteigenden Rand beim normalen Polieren habe ich aber noch nie gesehen. Daher war ich davon ausgegangen, dass die Klinge bei den letzten Bildern von Rechts kommt.
    Daniel, hast du letzten Bilder gedreht?
    Wir brauchen aber nicht zu spekulieren. Du kannst life am Foucault prüfen, ob der Rand einen zu kurzen oder zu langen Krümmungsradius hat.

  • Ich mache wohl irgendwas grundlegend falsch- gestern habe ich im Foucault den hellen Rand doch wieder rechts gesehen. [?][?][?]
    Poliert habe ich seitdem nicht, gedreht habe ich die Bilder alle nicht, mein Foucault Tester hat die Klinge immer links (wenn ich durchschaue).
    Was kann denn den hellen Rand mal rechts, mal links verursachen ?
    Ich bin auch der Meinung, den Krümmungsmittelpunkt immer gefunden zu haben, wo sich die Fläche möglichst gleichmäßig abdunkelt.



    Ratlose Grüße
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    ich hab grad wahrscheinlich auch Randprobleme (wie immer). Ich mach mir jetzt erst mal eine Couder Mask und mach mir eine Auswertung mit Figure XP. Danach noch eine mit PDI und OpenFringe.
    Werte doch einfach auch mal Deine I-Gramme aus. Für was hast Du denn das PDI. Dein Erstes i-Gramm sieht ja schon ganz ordentlich aus. Mit ein bisschen drehen an allen Rädchen (x,y,z) wird das noch besser und ist dann auch gut auswertbar.
    Und zum Vergleich noch eine Auswertung mit Foucault.
    Ist nur ein Vorschlag.


    Gruß Rudi

  • Danke Rudi,


    das werde ich tun, der Verlauf der I-gramm Streifen am Rand sollte hoffentlich zweifelsfrei Auskunft geben was nun mit dem Rand los ist. Ich werde mal ein paar weniger Ringe einstellen und die Kamera richtig fokussieren, dann sollte die ganze Spiegelfläche mit auswertbaren Streifen überzogen sein.
    Hier auch nochmal meine "Meßtechnik", vielleicht sieht jemand einen Konstruktionsfehler, der zu der wundersam gewanderten Randsichel führen könnte.


    Gruß und viel Erfolg mit Deinem Rand
    Daniel





  • Hallo Daniel,


    sieht super aus die Messtechnik. Ich sehe die Höhenverstellschraube und die Mikrometerschraube zur Schnittweitenverstellung. Wie wird die Klinge in den Lichtkegel eingefahren (Querverstellung)?


    Noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag zum PDI. Ist aber nicht tragisch und ich hab auch keine Ahnung ob sich das überhaupt in den Messergebnissen wesentlich bemerkbar macht!
    Mit dem PDI (oder auch Bath I-Meter ) hast Du immer einen gewissen Asti, der durch den Abstand der Lichtqelle zur optischen Achse hervorgerufen wird (beim Bath ist es der Abstand zwischen Informations- und Referrenzstrahl). Die optische Achse geht vom Spiegel zum PDI Filter. Nimmst Du zum Messen jetzt ein Loch z.B. in der Mitte der Platte hast Du schon einen beträchtlichen Abstand. Die Löcher sind ja von der Größe her in Längsrichtung der Platte angebracht. Bau die PDI Platte einfach um 90° verdreht und ziemlich nah an die Diode, dann kannst Du den Abstand Diode zur optischen Achse kleiner halten. Bei Problemen mit Streulicht, einfach aus Pappe einen Schirm um den Aluwinkel.
    Wie gesagt, ist wahrscheinlich nicht nötig aber ist auch nicht viel Arbeit und schaden tuts nicht.



    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    ja, das ist eine gute Idee, das PDI Plättchen quer zu legen um den Abstand der Löcher zum Laser zu verringern. Ich scheine mit den mittleren Löchern (10 oder 6 my) am besten zurechtzukommen. Mal sehen, ob das platzmäßig noch geht. Ist jetzt alles etwas eng geworden...


    Eine Höhenverstellung ist hier noch gar nicht dran. Die sichtbare Rändelschraube ist für die Querverstellung. Es ist eigentlich eine Kippbewegung. Am anderen Ende ist die Kippachse, siehe weiteres Bild. Dafür habe ich den Metallbaukasten meines Kindes geplündert :) Diese Lagerung hatte ziemliches Spiel, zur Verbesserung habe ich ein Stück Kugelschreiberfeder über die Achse geschoben.



    Beim PDI wandert der Reflex also in einer Kreisbewegung über das Plättchen. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich beherrschbar. Die Höhenverstellung hat Kurt in seinem PDI-Einführungsthread einfach als Grundplatte mit einer senkrechten Schraube gelöst, so würde ich das jetzt auch machen.


    Recht zufrieden bin ich mit der Schnittweitenverstellung. Durch die beiden Mini-Linearführungen unter dem Aluwinkel ist diese Richtung sehr schön spiel- und wackelfrei einstellbar.


    Gruß
    Daniel


  • Hallo Daniel,
    deine letzten Foucaultbilder sehen ja schon richtig gut aus. Was die Problematik mit dem Ran anbelangt bin ich gerade auch überfragt. Mal rechts, mal links zu leuchten, leuchtet mir gerade nicht ein.[:D]


    Wie Stathis aber schon geschrieben hat. Einen derart hochstehenden Rand halte ich ebenfalls für ziemlich unwahrscheinlich.


    Deine Mechanik sieht echt top aus. Damit lässt sich bestimmt gut messen.
    Das interferogramm vom PDI ist nicht schlecht, aber es fehlt noch ein Tick Schärfe. Ich meine, dass ich damals mit dem 10µ Loch die besten Ergebnisse erziehlt hatte. Wichtig ist, keine Erschütterungen. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und bin dazu verdammt, meine Messungen spätabends zu machen, wenn die gemeinen Nachbarn im Bett liegen[:D]


    Der Hinweis von Rudi ist berechtigt. Sobald man abseits der optischen Achse misst, schleicht sich ein Asti ein, der nicht im Glas ist. Das wird umso gravierender je schneller die Optik ist. Bei meinem Bath konnte ich bei ca. 10 mm Strahlenbündelabstand und bisher f/3,8 dies noch nicht feststellen, jedenfalls nicht in einer Größenordnung der Fehler im Prüfling. Solange das der Fall ist, sehe ich auch keinen Handlungsbedarf etwas am Teststand zu ändern. Das nur als Vorschlag, wobei Du die PDI-Platte ja lediglich mit Klebeband fixiert hast oder? Dann wäre die 90° Drehung ja nicht sonderlich aufwändig.
    Grüße, Matze[:D]

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