Ein neuer 12 Zoll Spiegel

  • Hallo Daniel,


    ich mache pauschal 30 Wets.
    Vorraussetzung ist Voll-Tool oder etwas kleiner.


    Man muss aber aufpassen, daß es gleichmäßig in die "Tiefe" geht.
    Am einfachsten geht das mit eine Sphärometer, dann muss man nur den eingestellten Wert halten.


    Die Methode, die tiefsten Pits zu markieren ist aber auch sicher.
    Man darf sich nur nicht wundern, dass gelegentlich neue Pits auftreten.
    Also markieren, Wets zählen und wenn weg nochmal dasselbe Programm[;)]


    Viel Spaß wünscht
    Kai

  • Hallo Kai,


    ich habe jetzt 50-60 wets mit Karbo180 gemacht. Zwei markierte große Randpits sind komplett weggeschliffen, aber wie Du schon sagst, sind neue dazugekommen, die auch genauso groß sind.
    Laut Stathis' Schleiftips sind in jeder Korngröße statistisch auch größere Körner, die machen dann wohl auch immer wieder neue, gleiche, größere Pits. Wenn ich ein paar solche weggeschliffen habe, sollte ich mit der Korngröße fertig sein (auch wenn wieder neue Pits dieser Größenklasse erschienen sind), richtig ?


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel, das geht ja wie geschmiert.


    Ja alles richtig, das K180 ist somit sicher ausgeschliffen.
    Ein großes Randpit markieren und auf zur nächsten Körnung. Das wird ab jetzt noch leiser - wie sanftes Meeresrauschen.


    Hast du mal den Krümmungsradius direkt mit der Taschenlampen Reflex Methode ermittelt? Das ist ab K180 genauer, als die Pfeiltiefe mit dem Messschieber zu messen.


    Wie viele Stunden netto hast du für das Aushöhlen gebraucht und wie viel K80 verbraucht?
    Wie lange haben die 50-60 Wets mit K180 netto gedauert?


    Du führst hoffentlich ein Schleifprotokoll? Das erscheint zunächst etwas lästig, hat mir aber im Nachhinein sehr viel geholfen, sogar Jahre später finde ich hilfreiche Details darin.

  • Kleiner Hinweis noch:
    Bei den feineren Körnungen erscheint die Oberfläche nach ein paar Wet's deutlich glatter - das ist nur oberflächlich!
    Edding-Test zeigt Dir jetzt den neutralen Strich. (ab 25µ nicht mehr gut "lesbar", da Farbe zu dick aufträgt)
    Einfach in dem Muster weitermachen - 30 Wet's je Körnung - fertig.


    cs Kai

  • Hallo Stathis,


    Ich habe ca. 1,6 kg K80 verbraucht. Mein Anfangsverbrauch war viel höher als am Ende, wegen komplett Spülung von Tool und Rohling bei jedem Wet, wegen zu kurzem Ausschleifen des Korns, sowie zu wenig seitlichem Überhang. Naja, man lernt dazu...
    K80 Dauer war ca. 10 Stunden.
    K 180 hat 2-3 Stunden gedauert. Da hätte ich wohl auch schon eher aufhören können, aber ich hatte mich von den neu auftauchenden Pits verunsichern lassen. Von dem K180 ist geschätzt noch über die Hälfte übrig.


    Ich habe noch kein Schleifprotokoll, das klingt wirklich lästig, aber es wird ja empfohlen, da werde ich mal damit anfangen.
    Dann werde ich mal versuchen, den Krümmungsradius mit der Taschenlampenmethode zu messen und zum nächsten Karbo übergehen.


    Guten Abend
    Daniel

  • Hallo Stathis,


    Ich mache grade K320. Kann ich eigentlich Deine K320 geschliffene Rückseite als Referenz nehmen ?
    Ist die als ausgeschliffen zu bezeichnen ? Wieviele Wets hast Du denn da gemacht ?
    Habe jetzt 15 Wets und es sieht im Okular noch etwas rauher als als Deine Rückseite, könnte also noch werden.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Stathis,


    Habe mit Taschenlampe und Laserentfernungsmesser am Auge durchschnittlich 2,98m Krümmungsradius gemessen. Der Lasermesser sieht allerdings die Rückseite vom Spiegel bzw. das Brett dahinter. Da muss man also nochmal gut 2cm Spiegelmittendicke vom gemessenen Krümmungsradius abziehen. Andererseits - welche Ebene ist eigentlich im Auge relevant ? Die Linse oder die Netzhaut [?] Da muss man vielleicht wieder 2cm Augapfeldurchmesser addieren [?][?][:o)]
    Wie auch immer, das Ergebnis wird wohl irgendwo zwischen f/4.9 und f/5 liegen.
    Genauer wollt ichs eigentlich gar nicht wissen. Bin also etwas tiefer gekommen als geplant.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo an alle,


    Kurzer Zwischenstand:
    Ich war die Woche fleißig und bin mittlerweile mit Microgrit 15um durch. Keine größeren Probleme soweit. Eddingtest passt immer noch. Zur Kratzervermeidung lege ich für jede Korngröße alles mit neuen Zeitungen aus und frage mich, wann mir mal ein dickes Korn im Granittool bei der Reinigung hängenbleibt ... Bisher wohl nicht, toi toi toi.
    Nach den von Kai empfohlenen 30 Wets pro Korngröße sieht es mit der Taschenlampe recht gut aus. Mittlerweile finde ich die einzelnen dicken Pits im 32mm Okular schon etwas schwierig zu sehen, weil die so klein sind.
    Die Fase ist jetzt knapp unter 1mm, vielleicht etwas klein, aber ich traue mich jetzt nicht mehr so recht mit dem Schleifstein ranzugehen.
    Das Aufsetzen und Abnehmen des Tools verlangt jetzt immer mehr Aufmerksamkeit, aber es ist ein tolles Gefühl, wenn die Granitplatte (bei zuviel Wasser) nahezu reibungsfrei auf dem Spiegel gleitet. Der akzeptable Bereich von richtiger Menge Wasser und Micogrit scheint mit jeder kleineren Konrgröße enger zu werden.
    Dann kommt jetzt nur noch 9, 5 und 3um. Wobei die letzten beiden Größen nur noch 20-40 min geschliffen werden sollen.
    Bin mal gespannt ob das unfallfrei gelingt.


    Gruß
    Daniel

  • Klingt alles prima soweit, sehr gut!
    Ja, ab dem 25 my ist es schwer, einzelne große Pits zu identifizieren. Aber du hast ja jetzt schon genug Erfahrung und kannst einfach Kai's Minimum 30 Wets Regel oder Minimum 1,5 Stunden pro Korngröße schleifen, das ist (wenn man nicht gar zu langsam schleift) ziemlich sicher.


    Mit deinem "subdiameter Tool" immer Tool on Top (TOT) und 1/3 bis maximal 1/2 Striche auch mit seitlichem Überhang (W-Striche), damit der Rand genug mit geschliffen wird. Immer den Überhang variieren und auch mit Kreisen und Ovalen abwechseln. MOT ist spätestens ab jetzt verboten, das würde die Mitte zu stark und den Rand zu wenig schleifen und die schöne sphärische Form ginge wieder verloren. Erst beim parabolisieren darfst du wieder MOT versuchen.


    Wenn du in dieser späten Phase des Feinschliffs mit dem normalen groben Schleifstein die Fase nachziehst, bekommst du rundherum recht hässliche große Muschelbrüche. Sicher ist es stattdessen, die Fase mit K320 oder 25 my und einem Stück Alublech, Keramikfliese, Glasscheibe, Aschenbecher etc. nachzuziehen. Scherbe befeuchten, Schleifmittel drauf und parallel zur Fase führen. So wird die Fase schön fein.

  • So, heute habe ich den Feinschliff hinter mich gebracht. Es könnte sein, dass ich mit 9um nicht richtig wirksam geschliffen habe, weil ich mangels Erfahrung zu wenig aufs Schleifgeräusch gehört habe (wohl erst zu viel Wasserfilm und wenn das Geräusch dann einsetzte, evtl. nicht lange genug).
    Bei 5um merkte ich dann, dass man doch noch was hören muss. Mit dieser Erkenntnis habe ich dann mit 5 und 3um jede Charge bis zur Schmerzgrenze durchgeschliffen, d.h. mit Geräusch, bis der Widerstand anstieg, dann nochmal Wasser drauf, bis der Widerstand wieder anstieg, dann erst neue Charge. Mit 3um ist das noch viel krasser, da geht es sehr schnell dass das Schleifgeräusch einsetzt, dass der Widerstand rapide ansteigt (ab dann eigentlich ständig kurz vor dem "Kolbenfresser"), dann nochmal Wasser drauf, weiter bis es erste trockene Stellen gibt, dann sofort Schluss.
    Mit 5 und 3 um je 40min, ich hoffe, dass ich damit die unsicheren 9um einigermaßen ausbügeln konnte.
    Unter dem 32mm Okular sehe ich nun eigentlich nichts brauchbares mehr, die meisten kleinen Punkte entpuppen sich als Staub.


    Heute nachmittag, als noch Tageslicht war, Pechhaut gegossen. (Ja, doch draußen auf einem Tisch, drinnen wäre den Nicht- Spiegelschleif-Enthusiasten wegen des Geruchs nicht zumutbar. Er erinnert mich übrigens ans Flussmittel beim Löten.) Vorbeilaufende Nachbarn: "Was machst Du denn da, das sieht aus wie ein Kuchen." Die Kinder: "Toll, Papa macht Schokolade" (beim Eindrücken der Rillen) "Aber wenn es so schlecht schmeckt wie es riecht ...." [:D]
    Meine erste Pechhaut war nix, zu wenig Pech, zu dünn, zu schnell abgekühlt. Also ab in die Tüte und alles wieder mit dem Hammer abgekloppt, das ging prima. Und wegen des Granittools braucht man dabei gar nicht so zimperlich zu sein...
    Der zweite Versuch war dann okay, sie ist ca. 1cm dick geworden, aber am Rand kommen ja fast 4mm weg, weil ich nun doch eine neue, ebene Granitplatte genommen habe, gleiche Größe wie das Schleiftool.
    Dann mache ich mich morgen mal ans Warmpressen.
    Ich sollte an dieser Stelle wohl auch mal ein Foto einstellen, folgt.


    Gute Nacht
    Daniel

  • Hallo,


    nochmal zur Pechhaut:


    Nach einem mal drüber schlafen dämmert mir ein unangenehmer Verdacht:
    Bekommt man überhaupt durch Warmpressen die Spiegelkurve nachträglich ins Pech, wenn dieses auf einem planen Tool liegt ?
    Oder hätte ich bei planem Tool Fall das Pech direkt auf den Spiegel gießen müssen ?


    Besorgte Grüße
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    warum nimmst Du nicht das Tool vom Feinschliff?
    Dann kann die Pechhaut dünner (ca 3-5mm) werden.


    Ich gieße keine Pechhäute im Ganzen, den Stress tue ich mir nicht mehr an.
    Eine Möglichkeit ist es, kleine Pechstücke mit einem Gasbrenner zu verteilen (Achtung: Tool vorwärmen! Kann zerspringen!)
    Oder das flüssige Pech mit einem Löffel aufzutragen.


    Viele Grüße
    Kai

  • (==>) fraxinus: Interessant... Jetzt wo Du das erwähnst frage ich mich, wieso ich nicht früher darauf gekommen bin, das Gießen an einem Stück anders zu gestalten. Behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. [8D]


    (==>)Daniel: Bloß nicht das Pech auf den Spiegel gießen. Du bekommst das Pech mit normalen Mitteln nicht wieder weg. Ein festgebackener Spiegel und Poliertool sind schon schlimm genug [:D] Wenn das Pech auch noch auf den Spiegel gegossen wird... Ich will mir das gar nicht vorstellen[:I]

  • Hallo Matze,


    okay, da bin ich ja froh, dass ich da gestern nicht drauf gekommen bin [:I]


    Es wird wohl beim Warmpressen einiges an Pech an den Seiten rausquellern, irgendwo muss das 3.75 mm überschüssige Material am Rand ja hin.


    Gute Frage, warum ich das Tool vom Feinschliff nicht für die Pechhaut genommen habe, wohl aus Sorge, dass man's nochmal brauchen könnte. (Nun weiss ich ja, wie gut das wieder zu entfernen geht).


    Aber auch mit einem konvexen Schleiftool als Pechunterlage muss beim Warmpressen doch die gleiche Menge Pech am Rand verdrängt werden, weil die gegossene Pechhaut beim Gießen doch erstmal oben plan ist, oder ?
    Der Vorteil wird wohl am Ende die gleichmäßig dicke Pechhaut sein ?


    Gruß
    Daniel

  • Hi Daniel,
    genau aus diesem Grund auch die von Kai vorgeschlagene Methode nicht alles auf einmal zu gießen. Du hast recht, es wird am Rand einiges an Pech wegzudrücken geben.
    Bei 12" geht das noch. Wirst wohl 2-3 mal warmpressen. Eventuell kannst Du das am Rand überschüssige Pech auf die Mitte peppen. Du hast schon alles richtig gemacht bisher. Jetzt nur noch die Pechhaus anpassen und loßlegen.
    So langsam geht es auch in die interessante Phase. Sobald der Spiegel anfängt zu reflektieren kannst Du mit dem Messen beginnen/üben.

  • Hallo Daniel,


    Wie machst Du Deine Kanäle? Nur eindrücken oder auch noch zusätzlich schneiden, sägen oder sonst eine Methode. Bei meinem 14er hatte ich am Anfang versucht die Kanäle nur durch eindrücken mit einem Alulineal herzustellen. Nach dem anschließenden Warmanpassen waren die Kanäle weitgehenst wieder weg, da das Pech beim Eindrücken ja nur verdrängt und nicht entfernt wird. Die Kanäle sollten nicht zu klein werden, da sonst das Pech beim Anpassen niergends mehr hin kann. Probleme kann es in der Mitte geben, da hier am wenigsten Platz zum fließen vorhanden ist (Außen hat das Pech keinen Widerstand und fließt besser).
    Eine Besserung diesbezüglich trat bei mir erst ein, als ich die Kanäle zusätzlich nachgeschnitten habe, also das Material vom Tool entfernt habe.


    Gruß Rudi

  • Ich kenne diverse Möglichkeiten, eine Pechhaut zu gießen. Empfehlen kann ich folgende Methoden:


    1. Silikon Gießmatte, siehe hier oder dort. Man konnte sie auch bei Thomas Heising kaufen. Funktioniert nicht mit Auto oder sonstigen Gummimatten, da an normalem Gummi das Pech festklebt.


    2. Statt Gießmatte Backfolie auf den Spiegel legen, Pech rein gießen und sofort danach auf das flüssige Pech das Tool draufkleben. Anschließend die Kanäle mit einer Aluschiene reindrücken.


    3. Pechhaut auf Tool mit Krepppapierrand gießen und anschließend die Kanäle mit einer Aluschiene eindrücken, siehe bei Stellafane oder bei mir. John Dobson hat es auch so gemacht. Wichtig dabei: Kanäle breit genug und am besten V-förmig aufweiten. Vorgang mehrmals wiederholen. Bei Bedarf nachträglich einen Klecks Pech in die Mitte gießen.


    4. Einzelne Pech- Kacheln herstellen und auf das Tool kleben, siehe Kai und im Texereau Buch unter "Making the Lap" Seite 47ff


    5. Mit Mülltüte und Streichhölzern (habe ich selbst noch nicht probiert)


    5. Einzelne Streifen direkt auf das Tool gießen und anschließend anpassen (Empfehlung von RüdigerH)


    Mit Methode "Kanäle reinsägen" oder mittels "Lötkolben rausschmelzen" bin ich persönlich nicht gut klar gekommen. Andere haben jedoch erfolgreich berichtet. Vielleicht habe ich mich zu ungeschickt dabei angestellt.


    Siehe auch alte Diskussionen:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=13171
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=78786
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=79192
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=10154


    Einfach auswählen, welche Methode einem am besten zusagt. Wichtig ist letztendlich, dass die Pechhaut gut passt und somit zonenfrei und ohne zurückgebliebenem Randbereich poliert. Eine gut passende Pechhaut ist die halbe Politur!

  • Hallo Stathis,


    Die Streichholzmethode mag künstlerisch wertvoll sein und Zonen macht die bestimmt auch nicht. Aber wenn die Kanäle mal zulaufen, kriegt man sie wohl nicht so einfach wieder verbreitert.


    Meine Methode:
    Pechhaut ca. 5mm dick gießen, dann per Aluschiene mit ca. 5mm Dicke etwa 1,5x1,5 bis 2x2cm kleine Kacheln erzeugen funktioniert wunderbar.


    Durch Hin- und Herkippen der Aluschiene bekomme ich die Kanäle oben noch etwas breiter.


    Bei größeren Tools wird der Vorgang 1-2x wiederholt und die Pechhaut zwischendrin in ca 60°C heißem Wasser wieder weich gemacht.


    Macht man die Kacheln zu groß, kann das Pech von der Aluschiene nicht weit genug verdrängt werden, die Kacheln sind in der Mitte zu niedrig und die Kanäle laufen schnell zu. Die niedrigen Mitten kann man durch Zugabe von Pech korrigieren.
    Dann kommt noch eine Mikrofacettierung per Fliegengitter drauf, und fertig ist die Pechhaut.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,


    die Zusammenstellung von Stathis zeigt, dass es nicht *die* Methode gibt.
    Wie so oft sind es die kleinen Details die den Unterschied zwischen einem verbatzelten Küchenherd und einer gelungenen Pechhaut ausmachen[:D]


    Hier mein letzter Stand in Sachen Pechaut.
    Ausgangspunkt war die Idee, selbst eine Silikonform herzustellen, Stathis hatte das schon verlinkt.
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=65102


    Das sieht wirklich gut aus, aber die Geometrie ist für weiches Pech nicht optimal.
    Die Quadrate laufen zu schnell zu.
    Obwohl ich die Gießmatte nicht mehr "bestimmungsgerecht" verwende, leistet sie anderweitig gute Dienste.
    Damit kann man einzelne Pechquadrate auf Vorrat herstellen, diese werden im kalten Keller auf Backpapier in einer Plastik-Schachtel gelagert. Bei Bedarf werden die Quadrate mit einer Kerze von unten angeschmolzen und aufgeklebt. Ein Zange schützt vor heissen Fingern.
    Damit das gut auf dem Tool hält, wird dieses vorgewärmt(!) und mit einer dünnen Pechschicht belegt. Achtung! Bruchgefahr!



    Das schwarze Pech ist über den Sommer etwas breit gelaufen, das gelbe ist noch 1A in Form.
    Wer so eine Silikon-Form selber gießen will, kann die Ritter-Sport-Idee im obigen Link gern einmal ausprobieren.[;)]



    Sehr gut gehen streifenförmige Pechhäute, sowohl bei der Pflege als auch beim Polieren, so wie sie (==>)RüdigerH vorgestellt hat.
    Mein eigener Versuch hat 60cm Durchmesser und liegt seit Jahren unter Wasser. Wird jetzt entsorgt, ich glaube nicht, dass ich dieses Monster nocheinmal über einen Spiegel schiebe.



    Jetzt zur Pechhaut-Pflege meine vorerst letzte Methode:
    Man nehme einen Mörtelkübel, kaltes(!) Wasser und etwas Spüli.
    Das Spüli ist ganz wichtig, ansonsten schwimmen die Pechkrümel obenauf und man hat das Zeugs ständig an den Fingern.[xx(]
    Eiswürfel halten im Sommer das Wasser kalt.



    Zum Modellieren verwende ich Einmal-Cutterklingen. Wenn sie zu rostig werden kommen sie in den Müll.


    Vor der Verwendung müssen die Pechhäute wieder temperiert werden, ich lege sie ein paar Minuten in die Aufbewahrungsbox unter Wasser. Der Vorteil der "Kalt-Bearbeitung" ist, dass die Pechhäute auf Anhieb passen.
    Gerade beim Parabolisieren sollte ein Pechhaut nach spätestens 15 min deutlich zusammenlaufen, sonst ist sie zu hart oder die Temperatur zu niedrig. Dann muss freigeschnitten werden. Das ist der wichtigste Punkt überhaupt! Zugelaufene Kanäle sind von großem Übel.


    Das war übrigens mein Ausgangspunkt für diese Methode - nur so kann man in Rekordzeit die vielen Minitools pflegen, die man bei der Zonenretusche von kurzbrennweitigen Spiegeln braucht. Die Standzeit beträgt dann 5 min.
    Mit den Cutter-Klingen kann man auch gezielt die Ceri-Schicht vom Tool abkratzen, zB um eine Art Ring-Tool herzustellen. Oder um an schmale Zonen besser ranzukommen.


    Sicherheitshinweis zum Schluss:
    Pechkrümel nicht ewig auf den Händen lassen, die Inhaltsstoffe sind nicht gut für die Haut.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo,


    danke für die rege Beteiligung.
    Ich habe aus Stathis' Liste Methode 3 gemacht, genau so.
    Aluschiene 5mm breit, mit hin-und herkippeln wie Martin es beschreibt.
    Ja, es war Stress beim Gießen, weil ich das sich schnell ändernde Fließverhalten vom erkaltenden Pech noch nicht so verinnerlicht habe.
    Ich habe dann 4-5 mal Warmpressen gemacht, immer abwechselnd Spiegel drücken, Kanäle drücken, Spiegel drücken, Kanäle drücken.
    Beim Kanäle drücken bekommen die Kacheln jedesmal wieder einen runden Berg. Deshalb war meine letzte Aktion Spiegel drücken.


    Ich habe die Kanäle nur eingedrückt, nicht geschnitten.
    Wenn ich unsicher bin, dann im Moment nicht wegen der Breite sondern eher wegen der Tiefe der Kanäle am Rand. Das hängt aber wohl auch mit dem planen Granittool zusammen.

    Gibt es denn Empfehlungen zur Tiefe der Kanäle ? (die Streichholzkanäle können ja nicht besonders tief sein)


    Am besten ich mache heute abend mal ein Foto.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    Ich mache die Rillen nach Gefühl ungefähr 3-5mm tief, das funktioniert bei mir gut.
    Bei deinem flachen Tool würde ich in der Mitte entsprechend weniger drücken, so dass die Rillen überall annähernd gleich tief sind -
    das ist aber weniger kritisch als das gleichmäßige Flächenverhältnis Rille:Pech über das gesamte Tool.


    Wenn die Rillen in der Mitte tiefer sind, läuft dir der Rand mit der Zeit schneller zu. Den Effekt hast Du mit gleichmäßig tiefen Rillen nicht.


    Nimm dir zu Anfang ruhig Zeit mit dem Anpassen deiner Pechhaut. Auch bei mir klappt das längst nicht so routiniert wie beim Kai - der hat einfach schon viel mehr Quadratmeter Pechhaut gemacht und Spiegel poliert als ich.


    Ob die Pechhaut passt, merkst Du unter anderem am gleichmäßigen Widerstand beim Polieren.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    danke, ich werde mal ein Foto vom jetzigen Stand meiner Pechhaut einstellen.


    Ich habe noch eine andere, zugegeben etwas banale Frage:
    Ich brauche jetzt wohl zum ersten mal eine Halterung auf dem Tisch, damit der Spiegel bzw. das Tool nicht hin-und herrutscht.
    Ich habe mich noch nicht entschieden, in welchem Raum ich polieren werde (18 Grad im Keller dürfte zu kalt sein, andererseits habe ich im Keller wegen der fehlenden Heizung eine sehr schön schlierenfreie Luft in meinen ersten Foucault Versuchen festgestellt).
    Jedenfalls würde ich deswegen gerne am Anfang zum ausprobieren meine Polierunterlage "mobil" haben. Es sieht bei Euren Fotos in "Spiegel schleifen fast and furious" so aus, als ob Ihr ein Brett auf den normalen Tisch gelegt, geschraubt, geklemmt (?) habt. Womöglich habe ich grade ein solches vor dem Kopf, dass mir da grade nichts einfaches einfällt.


    Danke für einen kurzen Tip wie Ihr das gelöst habt.


    Gruß
    Daniel

  • Hi Daniel,


    ich hab mir zu Beginn ein Reststück Arbeitsplatte und eine billige Fußmatte besorgt.
    Hier eins meiner ersten Fotos (noch beim Fase am Tool schleifen, die Handschuhe hab ich glaub ich nie wieder verwendet :D :(

  • Hallo Daniel


    Ich poliere gerade 2 Stück 12" ca. f/5.73


    Das 3my habe ich 25 Chargen a 5 min geschliffen, da du das wesentlich kürzer geschliffen hast bin ich jetzt mal gespannt wie schnell du den Spiegel Auspolierst, ich bin jetzt in der 17ten Stunde(bei 2 Spiegeln)
    und habe immer noch pits, kann aber sehr schlecht einschätzen wie viele. weil es ist nur ein Grauschleier nach der Testmethode die in meinem Beitrag beschrieben ist.



    gruß


    Michael

  • Hallo Michael,


    ja, da bin ich auch mal gespannt. Hattest Du bei den 3um ein feines Schleifgeräusch gehört ?
    Ich fand den Bereich zwischen Gleiten auf dem Wasserfilm (kein Geräusch, womöglich auch keine Schleifwirkung) und zuwenig Wasser (also fast Kolbenfresser) bei 3um sehr, sehr, sehr schmal. Das hätten meine Nerven keine 5x25 min durchgehalten [:0][xx(]


    Gruß
    Daniel

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!