M1

  • Hallo Piotr,
    auch dir einen ganz herzlichen Dank.
    An 2261 sind schon andere dran, um das zu dokumentieren. M104 ist "vorgemerkt".
    Bezüglich Patent :-), ich bin nicht der erste und wohl auch nicht der letzte der so arbeitet. Durch die neueren Kameras ist die Technik aber viel effizienter geworden. Wenn es einen Vorreiter gibt (aus meiner Sicht) dann Bernd Gährken (astrode).
    Das mit der Zauberei kannst du wörtlich nehmen. Ich erinnere mich an den ersten Versuch mit ca. 5 s an M64. Ich hatte wohl Glück mit dem Seeing und als ich das Ergebnis gesehen hatte traute ich im wahrsten Sinne meinen Augen nicht und dachte ich hätte aus versehen ein Referenzbild geöffnet.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    danke für die positive Einschätzung! Das Bild ist etwas in Fitswork mit iterativem Gauss geschärft, die Sternradien etwas verkleinert. Der Hintergrund auf schwarz gesetzt, denn selbst bei der kurzen Belichtung kommen die natriumgelben Straßenlaternen schon durch... Bearbeitung ausschließlich nach AS2 in Fitswork. Die finale Anpassung in Irfan (nicht lachen, aber das wird meiner grobmotorischen EBV am Besten gerecht) Habe jetzt noch mal die 100% Verwendung bearbeitet. Den Hintergrund nicht abgeschnitten:


    <center></center>


    Es gibt blaue Halos um die helleren Sterne, die ich jetzt aber belasse, dafür kommen hier die Sternfarben etwas besser zur Geltung. Mittlerweile bekomme ich richtig Lust, es noch mal zu versuchen, diesmal mit 15" Belichtung, aber das Wetter steht dem hier entgegen. Wernigstens taugt so ein grauer Tag zur Bildbearbeitung. Wenn es dann wieder richtig klar wird, habe ich garantiert Frühdienst und um 4:45 klingelt der Wecker...


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Ralf,


    Dank Dir für das Aufzeigen der quantitativ unterschiedlichem Stacks. Das macht es sehr ansehnlich und überzeugt. Da juckt es so langsam aber sicher selbst im Astrofinger [:)]


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hi Ralf,


    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, klasse gemacht. Was mich und vermutlich alle begeistert, ist die Feinheit der Strukturen und damit auch die Abbildung von Details. Interessant sind auch die Farbabstufungen, insbesondere das "bäuliche" in der Außenpartie. Diese SNR haben ja alle in der Regel viel HII, also rötliche Anteile.


    Du sagst, exakte Darks sind absolute Pflicht. Wenn Du Dein Aufnahmen mit AS!2 stackst, nutzt Du dort die AS!2 - Masterdarkfunktionen ?

  • Hallo Ralf,


    sehr anschauliche Beispiele.
    Vielen Dank fürs einstellen und erklären (auch der Vor- und Nachteile) dieser Methode.
    Das motiviert tatsächlich, es doch auch mal selber so bzw. ähnlich zu versuchen.
    Kann es doch (mit Abstrichen versteht sich) auch eine z.B. "schlechtere" Montierung etwas kompensieren.
    Durch dein Farbbeispiel samt div. Angaben, weis ich nun auch wo ich ca. landen muss/werde.
    (Schön auch der Hinweis mit dem IR Schutzglas der ASI! Im anderen Thread mitgelesen?! [;)] )


    Gruß & CS
    Svend

  • Hallo Ralf,


    wie man es von Dir gewohnt ist mal wieder ein super Bild. Was mir besonders gefällt ist, dass Du dir immer bestimme Ziele setzt, welche du darstellen möchtest. Das führt natürlich zu deutlich spannenderen Ergebnissen als wenn man einfach nur wild draufhält. Eigentlich wollte ich langsam mal anfangen auf eine "richtige" CCD zu sparen, nach deinen letzten Aufnahmen überlege ich allerdings, ob ich nicht doch unter den Kurzbelichtern bleiben soll. Die ASI 178 MM Mono macht auf jeden Fall einen super Eindruck. Was mir bei dem Bild besonders gefällt ist die Farbe. Ich habe M1 vor einiger Zeit auch mal mit der DMK aufgenommen, war aber nie mit dem Ergebnis zufrieden. Das lag vor allem an den Farben der DSLR. Allerdings habe ich mich dabei immer an relativ farbenreichen Aufnahmen orientiert. Deine dezente Version kommt auf alle Fälle sehr natürlich rüber und gefällt mir persönlich auch besser. Werde meine alten Aufnahmen die Tage nochmals überarbeiten denke ich. Von daher vielen Dank für das Teilen und den Anreiz es nochmal zu versuchen. Noch eine kleine Offtopic-Frage zum Schluss. Hast Du neue Erfahrungen mit H-Alpha Filtern und Kurzbelichtungen machen können bzw. Objekte entdeckt, welche sich hierfür anbieten? Bei M16 und M57 habe ich mich ja bereits versucht, wobei H-Alpha Aufnahmen kein Problem waren. OIII wiederum war ein Reinfall. Fände es auf alle Fälle sehr interessant, etwas mehr in diese Richtung von dir zu sehen. Eventuell lässt sich ja doch ein BiColor-Bild mittels Kurzeblichtung erstellen.


    Liebe Grüße und CS,
    Julian

  • Hallo zusammen,
    also ich muss schon sagen, eure Resonanz ist großartig und es freut mich um so mehr, weil ich beschlossen habe nur noch hier im A-treff und auf den Stammtischen meine Bilder zu zeigen. Ich muss ja nicht überall meinen Senf dazu geben, aber wenn, dann will ich es auch vernünftig machen.
    Sven, Markus, nochmal einen herzlichen Dank.
    Michael, das neue Bild gefällt mir natürlich noch besser. Solltest du auf 15 s reduzieren wollen, so sehe ich erst mal keine Vorteile. Du hast gleichmäßig runde Sterne, deine Monti ist also nicht übel. Mit meiner E-Kuh musste ich immer 2 oder 3 Bilder von 17 rauswerfen (eine Schneckendrehung). Und Seeingeffekte nutzen kannst du so ab vllt. 3-5 Sek.
    Die Halos finde ich jetzt nicht so schlimm. Wenn die allerdings bei der Bildbearbeitung entstanden sind (Schärfen z.B.) dann kriegt man das auch sicher wieder weg.
    Peter, ja ich nehme oft in der Mitte oder am Ende einer Nacht ein DarkAvi auf. Etwas 25-30% des Lights. also 250-300 Bilder bei meinen 1000er Stacks. Diese Darks verwende ich i.d.R. für die ganze Nacht und zwar als Materdark in AS2. Es gibt auch eine Funktion des direkten Darkabzugs, habe ich aber noch nicht ausprobiert. Bei der 178er sind Darks aber manchmal problematisch, dazu später noch was.
    Svend, warum "mit Abstrichen"? Das ist keine Hexerei. Ich habe das theor. Auflösungsvermögen eines 4-Zöllers. Ich hatte weiter oben erwähnt, dass ich meine "Fähigkeiten" erweitert habe. Damit meinte ich eigentlich meine Erfahrungen. Wie wirkt sich eine nicht perfekte Temperaturanpassung aus?, Stimmt die Justage wirklich zu 100%? woher weiß ich das? und ganz wichtig natürlich das Seeing. wann macht es Sinn, wann nicht? Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich auf der einen Seite des Hauses immer recht gutes bodennahes Seeing habe, weil es da nur Wiesen gibt. In Vororten und über Schornsteinen wird's dann schon etwas schwieriger. Und letztendlich ist es auch die Verbissenheit an einem Objekt so lange dran zu bleiben. Das ist natürlich auch nicht Jedermanns Sache, besonders als Einsteiger, wenn alle Objekte so spannend sind.
    Julian, nun ja, die Farbe ist sehr subjektiv. In meinen Bildern mache ICH die Farbe, nicht die Kamera. Natürlich orientiere ich mich an anderen Bildern und auch mal an der B-V-Kalibrierung für die Sterne. Die DSLRs haben aber immer bessere Farben geliefert als die ganzen ASIs und DMKs. Insbesondere die Türkistöne von O[III] sehen hier echt mau aus.
    Und jetzt zu der 178er Serie. Ich habe mit Darks so meine Probleme und deshalb belichte ich sie jedes mal neu und ohne das Programm neu zu starten. Eine Dark-Bibliothek funktioniert nicht. (bei mir) Soweit komme ich also damit klar. Es gibt aber Leute, die versuchen mit der 178er auch echte Langzeitbelichtungen, da werden die Probleme dann wohl größer.
    Zu den Schmalbändern: Wenn es echt helle Objekte sind, helle PN, dann geht das gut. Bringt aber auf der anderen Seite auch nicht so viel mehr. Beim Objekt HH555 habe ich einen ersten zarten Versuch gewagt.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=202299
    oder:
    http://www.astrofototeam-niede…nzel.php?FOTO=99937&KAT=6
    Das war ein Rotfilter mit 30 nm HWB. Die breitesten H(a) Filter haben ja so 12 nm. Hier konnte ich mit dem 0,33 Reducer arbeiten, wegen des einigermaßen monochromes Lichts. Wie gesagt, um in die Tiefe zu kommen muss man hintergrundlimitiert belichten, und das sind bei mir "zu lang". O[III] interessiert mich übrigens nicht, weil es hier oft wenig Strukturen gibt.
    So, wieder viel geschrieben, hoffe es nervt nicht.
    GRuß,
    ralf

  • Servus Ralf,


    nö, es nervt überhaupt nicht...


    Zum einen Glückwünsche zu diesem Bild. Mal wieder ein echter Ralf geworden, also... ein richtiger Hingucker!!


    Aber mal eine Frage zu den Darks. Du schreibst ja, dass diese sehr genau passen müssen. Das ist insofern interessant, da ich mit meiner alten DMK618 dieselben Probleme hatte und eine Bibliothek sinnlos war.


    Wie viele Darks machst Du eigentlich?


    Würde man dieses Problem Deines Erachtens mit der gekühlten Version umgehen?


    liebe Grüße aus Tirol
    tom

  • Hallo Tom,
    vielen Dank, na ja, jetzt habe ich meine eigene Messlatte ja auch wieder höher gesetzt. Das Niveau werde ich sicher nicht immer halten können.
    Zu den Darks: Bei der DMK618 hatte ich ein unglaublich schlechtes Rohbild, viel Verstärkerglühen und Hotpixel und Streifen. Die Darks korrigierten das aber wunderbar. (hatte aber nur bis ca. 15 s getestet).
    Die ASI178 macht aber, wenn man sie startet irgend einen "Abgleich", also irgendein Korrekturbild. Wenn ich nun zum Fokussieren die Zeit herunter drehe, dann erwärmt sich der Chip recht schnell und stark. +-10° sind nicht selten. Wenn ich dann starte, dann passt das irgendwie alles nicht mehr zusammen.
    Grundsätzlich macht die gekühlte Version ja keinen Sinn, weil die Zeiten so kurz sind, dass das thermische Rauschen keine Rolle spielt. Ein Kollege hatte aber die "cool-Version" und seine Darks waren auch nicht besser. Aber wie gesagt, wenn ich "sauber" arbeite, die Darks direkt im Anschluss mache, dann habe ich keine Probleme. Ich mache etwa 250-300 Darks für einen 1000er Stack. Wenn dieser sich einigermaßen durchs Bildfeld bewegt. Würde ich zusätzlich guiden, dann müssten das wohl mehr sein. Flats und damit auch Bias mache ich übrigens nicht.
    Viele GRüße ins schöne Tirol,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    ich hätte da noch ein paar allgemeine Fragen dazu:
    ich weiss: Du ziehst es immer vor, möglichst alle Aufnahmen zu nutzen: besseres S/N-Verhältnis.
    Wo siehst Du die Grenze, ab wieviel Aufnahmen lohnen sich weitere Belichtungen nicht mehr, da man bei der BB mit diesen weiteren Bildern so gut wie keine weiteren Details mehr "herauspressen" kann?
    Lohnt es sich wirklich, mehr als 5000 Frames zu machen? Muss man dann nicht ein so guter Bildbearbeiter sein, wie Du es bist, um das dann noch nutzen zu können? Würde sich das für einen schlechteren Bildbearbeiter noch lohnen, die vielen Aufnahmen zu machen? Reichen da nicht auch schon 1000 oder sogar noch weniger aus?


    Eine weitere Frage: ist es nicht wirklich besser, nur die besten, schärfsten Filme bei Dir mit dem besten Seeing zu nutzen, anstatt alle Filme zu verwenden? Wenn man nur die besten Filme verwendet, hat man doch schon eine bessere Grundauflösung und man muss weniger schärfen. Wiegt diese bessere Grundauflösung nicht den Nachteil der weniger zur Verfügung stehenden Frames auf oder ist es nicht sogar vorteilhaft, so zu verfahren? Das habe ich noch nicht so richtig verstanden.


    Da ich beabsichtige, auf einen 12" f/4 Newton umzusteigen und vielleicht auch diese Kurzbelichtungen versuche:
    Würdest Du anstatt des C11 einen 12" f/4 bei nur 1200 mm, aber lichtstärker, benutzen: Hättest Du die gleichen Ergebnisse erzielt wie mit dem C11?
    Oder wie ist es mit einem 16" f/4 Dobson auf einer EQ-Plattform (1600mm und lichtstärker): Würde dieses Teleskop Deine Auflösung noch steigern? Bei 1 sec Belichtungen müsste das doch auch klappen, oder nicht? Nur der Aufbau und Abbau dürfte nerven, denke ich. Es wird immer vorausgesetzt, dass Du an Deinem Standort bei allen Teleskopen das gleiche Seeing hast!
    Ich hoffe, ich quäle Dich nicht zu sehr mit meinen Fragen! ..aber ich denke, das wird auch viele neue Kollegen hier im Forum, meistens Einsteiger, interessieren.


    viele Grüße und wieder cs
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    also das mit dem Bildbearbeiter muss ich mal klar stellen ;-). Die Große Kunst ist es keine Fehler zu machen. Sich in der BB zu verzetteln ist m.M.n. auch ein Fehler. Die Beispiele oben zeigen ja nur linear gestreckte Bilder, sonst keine BB. Den Rest kann dann jeder nach Geschmack dazu tun. Wichtig ist die Qualität der Aufnahme und hier gibt es die meisten Stellschrauben. Justage und immer wieder Justage! Temperaturausgleich! und dann,( leider keine Stellschraube), das Seeing.
    Das sind meine persönlichen Erfahrungen, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Auch folgende Erfahrung nicht:
    Wenn man ein Bild streckt, dann erhöht sich das Rauschen.klar. Wenn man ein Bild schärft, dann erhöht sich das Rauschen, auch klar. Strecken und Schärfen sind eben gar nicht so weit voneinander entfernt.
    Was die Tiefe angeht, so gibt es eigentlich keine Grenze. Es wird nur immer mühsamer.
    Beim Schärfen gibt es aber wohl eine Grenze. Was nicht im Bild enthalten ist, das kann auch nicht durch noch so viele Bilder nachgeschärft werden. Die Grenze, siehe oben, Justage, Temperatur, Fokus....
    Du siehst das 1000er Bild oben. Geiles Seeing, alles hat gepasst, (Justage nicht 100%= dreieckige Sterne) und die Details sind schon fast so wie im Endbild. Hier konnte ich stark schärfen, das ergibt Rauschen, das Rauschen kann ich mindern indem ich 5, 10 oder 31 Bilder davon erstelle. Hätte ich dieses 31er Bild 100 mal, die Schärfe in den hellen Bereichen bliebe gleich. Die schwachen Bereiche hätten mehr SNR und man könnte diese stärker schärfen. Oder wahlweise, strecken, dann würde man noch mehr von der Außenregion sehen. Auch das kann man immer weiter treiben. Die Punktauflösung im Hellen bliebe aber immer gleich.
    Es gibt Tage, da versuche ich es erst gar nicht, so wie heute. das ist ja auch schon eine Selektion, dann gibt es Filme wo das Seeing schlechter ist. 2 oder 3 von den Filmchen sind dann aber zusammen so gut/scharf (nach einer zusätzlichen Schärfung)wie der eine Gute.
    Wenn übrigens jemand die "Abkürzung" nehmen will, mit "Entrauscher", das geht nicht.;-)


    Ich nehme immer 100% oder 99%. Schaut man sich die Qualitätsverteilung an, so liegen die Bilder oft sehe, sehr nahe beieinander.
    Es kann passieren, dass das Seeing wirklich schlagartig zusammenbricht, oder ein Jet über Minuten das Seeing zerstört, oder der Fokus sich verstellt. Dann nutze ich nur den guten Teil, ist klar.
    Meine Erfahrungen habe ich in der Planetenfilmerei gemacht. Hier nutze ich 67% der Bilder, das ist i.d.R. der Bereich in dem die Qualitätskurze gerade verläuft. Ich mache immer wieder den Versuch, ob nicht 10% Verwendungsrate besser wäre. Ich habe es bisher nie geschafft. Allerdings ist auch bei 67% Verwendungsrate das Bild nicht wesentlich besser.
    Mit dieser Einstellung stehe ich allerdings ziemlich alleine da. Vielleicht habe ich es bisher einfach nur nicht verstanden das vernünftig umzusetzen.
    Das mit der Öffnung ist eine gute Frage. Ich behaupte mal, dass man die Schärfe, die eine größere Öffnung theor. bringt, nicht umsetzen kann. Das Mehr an Licht, das bringt aber Vorteile. Du bist früher fertig :) aber durch die höhere Lichtstärke kannst du auch kürzere Einzelbelichtungen machen und bist früher am Hintergrund. Indirekt also doch.
    Ganz schräg ist die Tatsache, dass das SNR bei f/4 bei einem 8 Zöller weniger gut ist als f/4 z.B. bei einem 12er. Der Grund liegt in den real eingefangenen Photonen. Ob das wichtig ist weiß ich nicht.
    Ich hatte mal einen 12er f/4 und ihn danach gegen ein C11 mit Reducer f/5 eingetauscht.
    Den 12er hatte ich als "beugungsbegrenzt" gekauft. Als ich sah, dass das Bild sch.... war, sagte mir der Händler: Beugungsbegrenzt heißt ja nicht, dass da kein Asti sein darf :( Bei f/4 ist also Qualität angesagt.
    Vor kurzen hatte ich hier gelesen "f/4 ist ne Bitch", das kann ich nur bestätigen, die Justage ist viel schwieriger und auch empfindlicher. Beim C11 muss ich schon nachkollimieren, wenn ich schwenke. beim Newton gibt es noch so viele Kräfte die unsymmetrisch auftreten, dass es viel schwieriger werden wird. Achtung auch beim Komakorrektor. Viele Kameras haben sehr kleine Sensor-Pixel. Die Korrektoren müssen auch auf diese Genauigkeit korrigieren.
    Grundsätzlich ginge auch dein Dobby, aber der Aufwand vor Ort (und beim Stacken/ Bilddrehung)wäre mir zu groß.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Ralf, deine Arbeit ist erstaunlich. Glückwunsch zu deinem hervorragenden Ergebnis!
    Mich würde auch interessieren wie lange Autostackert gestacked hat, und ob du alle Bilder auf einmal oder ob du eher in Gruppen gestackst hast, also zB jeweils 500 Bilder, und dann alle Zwischenstackbilder nochmal.


    Weiter so, immer ein Genuss, wie auch viele andere Mitglieder hier im Forum !


    Grüße an die Gemeinde,
    Ernesto


    PS: ich komme selber aus Argentinien... da ich erst spät mit den Sternenhimmel in Kontakt gekommen bin, habe ich auch erst spät es in Arg. mit "anderen Augen" erkundet. Die Magellanschen Wolken in Patagonien (sicher auch in Chile und Co.) sind rieeesig und echt ein Genuss mit bloßen Auge.... klar auch Omega Centauri und und und... :)

  • Hallo Ernesto,
    vielen Dank!
    Ja, den Sternenhimmel in Argentinien stelle ich mir gewaltig vor. Vor allem in den Bergen.
    Also AS!2 braucht für einen 1000er Stack, das ist sozusagen die kleinste Einheit, an meinem Rechner mit SSD Festplatte, keine 3 min. Am anderen Rechner dauert das schon mal 15 min. (geschätzt).Hängt auch von den Parametern ab, die ich einstelle) Bei voller Bildgröße also grob 3100 x 2100 Pixel versteht sich. das sind dann jeweils so 6 GB. Für die Farbe 17 GB , das braucht dann auch etwas länger.
    Die Zwischenstacks, also die 1000er, habe ich dann in PS gestackt. Zum Teil automatisch, zum Teil per Hand, und dabei nach Augenmaß gewichtet.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    hier mal mein Test mit einem C9.25 bei 1525mm, ohne Filter, mit einer unempfindlichen Canon 1100da; ISO 3200: 150 x 6 sec; durchschnittliches Seeing; Objekt ziemlich hoch stehend, aber hohe Lichtverschmutzung bei mir.
    Auf dem vom Kameraprozessor produzierten Display-Bild war das Zentrum von M1 schon zu sehen. Waren die 6 sec damit zu lang?
    Nach dem Stacken mit DSS hatte ich einen dunklen Rohsummen-Stack, auf dem von M1 nichts zu sehen war. Deshalb mit den Tonwertkurven von PS sehr stark aufgehellt. Sofort war alles verrauscht; kein Schärfen möglich. Aber von den HA-Verwirbelungen ist schon etwas zu erahnen.
    hier das Resultat. Viel geht mit einer Farb-DSLR und f/6.5 wirklich nicht!



    viele Grüße und wieder cs
    Andreas


    P.S. so sehen vergleichbare 1,5 sec Belichtungen von M1 auf CN aus:
    http://www.cloudynights.com/to…orsehead-short-exposures/


    aufgenommen mit einem 12" Newton! (hattest Du nicht einen wieder abgegeben?) Der Kollege versteht auch etwas von BB! Es sind aber auch 3 sec und 7 sec Aufnahmen dazugemischt worden!

  • Hallo Andreas,
    also ich würde sagen, du kannst mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Die Schärfe ist doch super. Mich wundert, dass bei 6 s nicht der Verschluss der Kamera alles in Schwingung versetzt. Ich glaube du hast die Zeit ganz gut gewählt. f/6,5 ist auch nicht f/5. Du könntest noch versuchen einen Weißabgleich auf die hellen Nebelteile zu machen.
    Danke auch für den Link mit den anderen "Shorties", scheint sich doch immer mehr durchzusetzten die Kurzzeitbelichtung.
    Schönen Abend,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    alles mit dem LiveView-Modus aufgenommen! Der Akku war schnell leer, egal!
    Dann nach jeder Aufnahme mehrere sec gewartet, damit potentielle Schwingungen wieder beendet sind (nur geschätzt). Dazu kommt: gewartet, bis die vorbeifahrenden Autos und Busse weg sind (Schwingungen, wenn sie über Gully-Deckel fahren (Durchgangsstraße!)


    eine Frage noch zu dem meist sehr dunklen Rohsummen-Stack:
    Mit welcher Methode ziehst Du da die Helligkeit hoch, damit man das DSO erst einmal gut erkennen kann? Nimmst Du da PS, und wenn ja, welche Funktion?


    viele Grüße und cs
    Andreas

  • Hallo Ralf,


    wirklich tolle Aufnahme, ( Ein Bild des Monats) die zeigt bei so einem Vorhaben soll man das konsequent durchziehen was man will, bis man zum gewünschten Ergebnis kommt!


    Ich hatte das 2003 mal mit einer SAC 7c Kamera am Celestron Comet - Catcher an M27 gemacht
    http://www.g2-astronomie.de/ph…Color_2x1700_x1sec__1.jpg
    Diese wurden zu Hause 2x aufaddiert und die RGB - Kanäle getrennt nur mit Micrograf Picture Publisher 8 bearbeitet.
    http://www.g2-astronomie.de/phpbb2/viewtopic.php?p=48#48


    Die vorherige Nachfragen danach in den Foren hatte davon abgeraten, dass bringe keinen guten Erfolge, deshalb nur der eine Test im Südfrankreich Urlaub!


    Wie man sieht, ist einfach konsequent weitermachen der richtige Weg!
    Ich hatte es es nach einigen Versuchen, auch aus Zeit gründen nicht weiter verfolgt.


    Dann ist ja noch eineiiges von Dir zu erwarten, ich freue mich darauf die ergebnisse hier zu sehen

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Ralf


    Das ist schon ganz große Klasse was Du hier zeigst .[:p].....aber natürlich der Zeitaufwand ist enorm hoch.
    Ich habe vor zwei Tagen mich auch wieder am M1 versucht ...aber so viel Details konnte ich nicht einfangen.


    LG Bernhard

  • Hallo Ralf,


    ich bin aktuell auch am Kurzzeitbelichten.


    Tipp: AS!2 liefert bei mir signifikant schlechtere Stacking-Ergebnisse als Fitswork. AS!2 ist zwar um den Faktor 3 schneller als Fitswork. Aber das Resultat ist bei Fitswork eindeutig besser.


    links: AS2! - rechts: Fitswork



    Hinweis: Auf Grund der hohen Framezahl ist bei Fitswork ein einfaches addieren völlig ausreichend. Sigma-Stacking dauert "EWIG" und es läßt sich kein Unterschied feststellen.


    Zusatzinfo: ASI 224MC, leider mit IR/UV-Cut-Filter, 3600 x 1s, 65mm TS-APO, Guiding über Sucher und PHD, Bildkalibrierung: Darks u. Flats


    Bitte bei Gelegenheit mal gegenprüfen.


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo Andreas, Günter, Bernhard und Martin,


    entschuldigt bitte, ich hatte nicht mehr geantwortet, aber euch natürlich auch nochmal einen herzlichen Dank.
    Andreas, der erste Schritt ist immer in PS die Gradationskurze hoch zu ziehen. Mittlerweile mach ich das fast bis zum Schluss linear, d.h. die Kurve bleibt eine Gerade.
    Günter, ich sehe das genau so wie du. Konsequent durchziehen, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Allerdings darf man sich nicht unter Druck setzten, es sollte Hobby bleiben und Spaß machen. Ich kenne auch Leute, die belichten 3 Motive in einer Nacht, solange die Spaß daran haben unterstütze ich das völlig.
    Bernhard, die Details bringt dann letztendlich das gute Seeing. Und wenn es denn mal gut ist, dann muss man bereit sein und alles geben.
    Martin, Danke für den Vergleich. Der Unterschied ist echt krass. Ich selber habe Fitswork noch nicht getestet. Ich denke aber, dass mit besseren/anderen Einstellungen dieser nicht so heftig ausfallen würde.
    Ich habe AS2, AviStack und DSS getestet. Ein Freund hat es mal in PI probiert. Den riesigen Unterschied gab es aber nicht. Die Sigmafunktion in AS2 funktioniert übrigens nicht sauber (zumindest bei mir) ich lasse sie ganz weg und selektiere die Bilder per Hand. Satellitenspuren und Flugzeuge und Doppelsterne durch Erschütterung werden immer ganz vorne bei der Qualitätsanalyse gelistet ;)
    Viele GRüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    ein super Bild vom M1, da fehlen mir die Worte!
    Auch der ganze Thread ist einen gute Anleitung und Erklärung über deine Arbeitsweise.


    Gerade für mich als Einsteiger in der Astrofotografie freut es mich, dass man auch zu sehr guten Ergebnissen kommt ohne eine teure CCD-Kamera zu kaufen.
    Jetzt hätte ich doch mal eine Frage die im ganzen Thread noch nicht erwähnt wurde:


    Die ASI178MM, die du benutzt, ist eine 14bit Kamera, die meisten bei ASI sind nur 12bit.


    Wie stark schätzt du den Vorteil bei Kurzzeitbelichtungen ein, dass deine Kamera 14bit Datenverarbeitung besitzt?


    12 Bit = 4096 Graustufen
    14 Bit = 16384 Graustufen


    Viele Grüße
    Markus

    Skywatcher EQ8 mit GSO RC 10" mit Leitrohr Vixen 80/910 mm, ZWO ASI1600MMC mit Baader Filtersatz, Software: N.I.N.A., PHD2 und PixInsight

  • Hallo Markus,
    deinen Beitrag hier habe glatt übersehen. sorry.
    Also: ich habe testweise mal im SER-Format aufgenommen. 16 bit von denen dann ja nur 14 genutzt werden. das Ergebnis war nicht anders, als bei einem 8 bit AVI-Format.
    Ich denke, viel wichtiger als die Anzahl der Graustufen ist der Wert, den die Graustufen überhaupt überspannen. Die Dynamik, also, ab wann brennt ein Stern aus. Hier haben echte Astrokameras oft einen großen Vorteil, allerdings deshalb auch oft große Sensor-Pixel.
    Viele Grüße,
    ralf

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