Sony RAW zu TIF, hat das schon mal Jemand gesehen?

  • Hallo Zusammen,


    ich habe eine Sony Alpha 7II und ein großes Problem bei der Bearbeitung der Bilder.
    Da der DSS die RAW von Sony einfach nicht akzeptieren will muss ich den Umweg über das TIF einschlagen.


    Sony hat hierfür eine Software (Image Data Converter Nr.5). Wenn ich die Bilder nun da durch jage funktioniert dies erstmal ohne murren.


    Wenn ich anschließend die TIF nutzen will muss ich feststellen das hierbei aus irgendeinem Grund ein Absatz (Winkel) ins Bild geraten ist der das Bild unbrauchbar macht.


    Wenn ich die Bilder (TIF) durch den DSS jage wird der Effekt noch viel stärker, die Bilder unbrauchbar. Bei den RAW Bilder ist in den Vorschauen alles ok, der DSS läuft auch damit aber das Ergebnis ist nur ein Rauschebild bei dem nicht ersichtlich ist. Meine es somit auf die Umwandlung in TiF eingrenzen zu können?!?!


    An der Kamera habe ich eigentlich alles was irgendwie auf Automatik stand aus und folgende Einstellungen für die Bilder genutzt:


    30 sek, ISO 100, 135mm, f/3,2


    Die Probleme sind auch objektivunabhänig.


    Zur Verdeutlichung habe ich in der Dropbox mal ein paar Screenshots der Voransichten bzw. des Ergebnisses des Summenbildes (mit TIF) eingestellt. Ebenfalls habe ich dort ein paar der Rohbilder und ein paar die in TIF gewandelt wurden.
    Der Winkel im TIF-Bild ist unabhängig von dem genutzten Bildprogramm sichtbar, habe hier mehrere getestet.


    Ich wäre euch sehr denkbar wenn jemand das Problem kennt und einen Lösungsansatz hätte.


    Hier der Dropbox Link:
    https://www.dropbox.com/sh/x9i…eiVntCcK-7C-dWvmo4wa?dl=0


    Vielen Dank für jeden Hinweis!

  • Hallo NoName!


    Da das Modul dcraw.dll probleme macht und Canon keine Details zu seinem RAW-Format nach außen dringen lässt gehe ich ebenfalls den Weg über TIF. Die Canon Software funktioniert beim Konvertieren gut und die Ergebnisse sind in Ordnung, so dass man die TIFs dann mit gutem Ergebnis weiterverwenden kann. Wenn ich allerdings Korrekturen einfließen lassen möchte habe ich bisher RAWTherapee verwendet. Vor einiger Zeit habe ich Darktable kennegelernt, welches imho bei den Korrekturen bessere Ergebnisse liefert. Leider wurde die Windows Version eingestellt, so dass es derzeit nur unter Linux und OSX läuft. Man bekommt den Source Code, so dass Du es eventuell für Windows compilieren könntest.


    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo NoName!


    Habe soeben eines Deiner Rohbilder angesehen und mit Darktable Quick and dirty exportiert. Das Problem liegt offensichtlich bei der Software. Mit Darktable (Version 2.0 - die letzte, welche für Windws kompiliert wurde) ist das Problem nicht aufgetreten. Um dies zu berprüfen habe ich die Tonwertkurve extrem aufgezogen, so dass dei Artefakte sichtbar wurden und siehe da, bis auf Rauschen und der Vignette konnte ich keine Probleme ausmachen. RAWTherapee habe ich derzeit nicht installiert und konnte somit keinen Test machen.


    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo Stefan -
    Ich habe das mal in DxO konvertiert - und siehe da: Kein Absatz. Auch nicht in einem externen Programm wie AstroArt. Wenn ich allerdings eine .arw Datei direkt mit AstroArt (oder auch Fitswork) öffne, erhalte ich kein bild, sondern nur Rauschen und diesen Absatz. <s>Ich habe mal ein 16bit Tif hochgeladen, wo das dieser Absatz nicht vorhanden ist: https://www.dropbox.com/s/y41w…4tt/DSC02673_DxO.tif?dl=0
    Wenn Du das Bild heruntergeladen hast, gibt kurz bescheid, dann lösche ich das wieder. Meine Dropbox ist nämlich fast voll ;)</s>


    Edit: da das Tif nun nicht mehr benötigt wird, lösche ich es aus der Dropbox, somit ist es nicht mehr verfügbar.

  • hallo SteBus,


    als der DSS seinerzeit meine Nex5 noch nicht unterstützt hatte, bin ich den Umweg über das DNG-Format gegangen. Hast du mal diese Variante getestet? Ist zwar ein Arbeitsschritt zusätzlich, aber die Konvertierung sollte verlustlos sein.
    Den DNG-Konverter gibt es zum kostenlosen Download bei Adobe, aber auch bei div. Computer-Seiten.


    vG Ronald

  • Übrigens kann man mit DSS Dateien der 7M2 nicht öffnen, wohl aber Dateien der 7S.


    Ich denke auch, dass der DNG-Konverter am besten geeignet ist. Man kann alle Dateien eines ganzen Verzeichnisses mit einem Mausklick in wenigen Sekunden in DNG konvertieren. DNG wiederum können alle Programme (DSS, Pixinsight, Fitswork, you name it) öffnen. Man muss nicht über TIFF gehen. Habs mit den Dateien probiert, geht problemfrei.


    Ich würde NICHT über irgendwelche RAW-Konverter aus der Fotobranche gehen, da die meistens auch die Kurven anpassen und das Bild daher aus dem linearen Bereich bringen, einige schärfen sogar. Bevor man diese Optioen abgeschaltet hat, ist der DNG-Konverter durch. Adobe aktualisiert den DNG-Konverter auch permanent auf die neuesten Modelle, und er ist gratis.


    Hartwig

  • Hallo Zusammen,


    vorab schon mal Danke für die Rückmeldung und ja, ihr habt recht, ne kleine Grußformel gehört an den Schluss einer Nachricht, werde dies beachten.
    Aber nun zur Sache. Zwischenzeitig habe ich auch die Mysterien ein wenig weiter klären können.
    Es scheint zu stimmen dass die A7S ein anderes RAW erstellt als die A7II und somit der DSS (3.3.6) mit den einen läuft und mit den anderen nicht.
    Ich hatte Sony angeschrieben und wollte wissen ob ich meine RAW auch in Canon-RAW wandeln kann -&gt; Ergebnis: Natürlich nicht.
    Man empfahl mir die Nutzung von Capture ONE, eine Bildbearbeitung- und Verwaltungssoftware von Sony zusammen mit irgendeinem Softwarehersteller.
    Nachdem ich dann erste die Version 9 getestet hatte (mit selben Problem im Ergebnis) habe ich Version 10 installiert und dann konnte ich die Bilder in TIF formatieren.
    Ich nutze Capture One nun nur zum Wandeln des Formates.
    Ärgerlich bleibt aber dass die TIF-Dateien riesig groß werden und somit zusätzlich zu den RAW (die ich gerne aufheben möchte) einiges an Speicher fressen.
    Hatte mir LR uns PS zugelegt und war in der Hoffnung ggf. dort die RAW zu importieren und dann nochmals als RAW zu exportieren, damit diese dann im DSS genutzt werden können.
    Leider erfolglos.
    Hat da jemand ne Idee wie ich das anders bewerkstelligen kann?


    Mal noch ne Frage zum ISO:
    Wenn ich mir die Daten zu anderen Bildern ansehe muss ich oft feststellen das mit unter ISO-Werte um die 400 nicht ungewöhnlich sind. Wenn ich mit meiner Kamera auf solchen Werten bin und längere Belichtungen (&gt;30sek) laufen lasse habe ich den Eindruck dass die Bilder abschmieren oder ich die Blende auf Werte &gt; 15 stellen muss. Bilder sehen dann oftmals etwas orange/rötlich beleuchtet aus.
    Selbst wenn ich den ISO auf 100 habe muss ich bei der Belichtung aufpassen dass dies nicht passiert. Ich komme nicht über 1,5min Belichtung hinaus ohne diesen Effekt. Aber auch da muss ich die Blende schon auf 5,6 stellen damit die Bilder relativ "dunkel" bleiben.
    Ich nutze im Moment das Samyang 135mm / 2,0 und würde natürlich gerne die Möglichkeit der großen Blende nutzen, scheint mir aber nicht möglich.
    Ist Sony in Bezug auf die ISO sehr empfindlich?
    Wenn ich es richtig verstanden habe sind die ISO-Werte unter 100 (im Display mit Balken drüber und drunter angegeben) nur errechnete ISO-Werte weshalb die Nutzung wohl eher fraglich ist. Oder macht es Sinn die geringeren ISO zu nutzen.


    Schon mal Danke für eure Rückmeldung.


    Beste Grüße


    Stephan

  • Moin,


    gabs für Sony nicht eine freie Version von Capture One? Das ist aktuell in Version 10 erschienen und sehr brauchbar.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Stephan,


    Was meinst Du mit "Bilder abschmieren"? Meinst Du, dass die Sterne und Objekte im rötlichen Hintergrund untergehen, der bei längerer Belichtung immer heller und rötlicher wird? das ist die künstliche Aufhellung des Himmels, die Du mitbelichtest. Sprich: Lichtverschmutzung.


    Abblenden hilft dagegen gar nicht, denn damit verringerst Du die gesamte Lichtmenge, auch der Sterne und Deepskyobjekte. Nutze die optimale Blende und begrenze die Belichtungszeit so, dass der Peak des Hintergrundes im Histogramm bei etwa 1/3 bleibt. Wenn die Belichtungszeit unter 30s bleibt, ist das halt so. Den Rest machst Du dann bei der Bildbearbeitung mit Weißabgleich und Histogramm (stretchen). Wenn Du länger belichten willst, brauchst Du einen dunkleren Standort oder einen Filter gegen die Lichtverschmutzung (CLS, IDAS, UHC-E oder -S, etc.)


    Den Rotstich kannst Du beim Laden der Bilder in DSS schon stark vermindern, indem Du bei den RAW/FITS-Einstellungen den Rotwert etwas zurück nimmst. Bei mit liegt der Wert bei etwa 0,9, bei Dir dürfte er anders liegen.
    Den Wert in den Einstellungen ändern, danach ein Bild aus der Liste anklicken. Wenn es angezeigt wird, siehst Du das Ergebnis der Einstellung. Das ganze so lange wiederholen, bis das geladene Bild einigermaßen farbneutral angezeigt wird. Feddisch.


    Viel Erfolg:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Deine Idee, das Sony-Format in ein Canon-Format umzuwandeln, ist im Prinzip gut, scheitert aber daran, dass es keine Software dafür gibt. Aber ES GIBT, wie oben mehrfach erwähnt, ein übergreifendes RAW-Format, das von DSS und anderen Programmen klaglos verarbeitet wird: DNG. Der Konverter ist schnell und gratis, kann große Mengen von Dateien in einem Rutsch umwandeln, probier das doch mal einfach aus. Der DNG-Konverter ist EXAKT zur Lösung solcher Probleme da! Ich habs mit Deinen Bildern probiert - es geht.


    Den Download findest Du hier:
    http://supportdownloads.adobe.com/detail.jsp?ftpID=6108


    Deine Bilder sahen mir völlig normal aus - mit den üblichen Farbstichen - die man, wie von Marcus beschrieben in DSS behandeln kann.


    Hartwig

  • Ich kann Hartwig zustimmen. Seit ich die neue Canon EOS 80D habe, wird deren RAW-Dateien-Format nicht mehr korrekt oder gar nicht mehr in verschiedenen Programmen, die ich benutze, verarbeitet. Das soll sich zwar noch mit einer neuen Version von DCRAW ändern, aber solange will ja keiner auf die Bearbeitung seiner Bilder warten. Vor allem mache ich mit der 80D hauptsächlich Tageslichtbilder und möchte diese mit Photoshop CS5 bzw. dem zugehörigen CameraRAW bearbeitet. Hierzu muss ich die CR2-Dateien der 80D in DNG wandeln. Diese Dateien kann ich mit CameraRAW, Photoshop, Fitswork, DeepSkyStacker usw. einwandfrei verarbeiten.


    Ich habe zum Test mal meine CR2-Dateien der alten 60D in DNG gewandelt und beide miteinander verglichen. Es gibt Unterschiede im Histogramm. Völlig identisch sind sie nicht. Aber die einzige Alternative wäre die Wandlung in TIF, aber die Differenzen im Histogramm waren fatal. Da geht viel verloren. Das mitgelieferte Canon-Programm Digital Photo Professional interpretiert da selbst bei 16-Bit-TIFF.

  • Danke für die Rückmeldungen. Nun von oben nach unten:


    (==&gt;) Mettling: Ich hatte das vermutet, aber nicht für derart "stark" gehalten. Wohne auf dem Land weshalb ich mir hier bessere Möglichkeiten erhofft hatte. Also eher mehr Bilder um die Belichtungszeit zu vergrößeren. Hierzu mal ne Grundsatzfrage: Angenommen die Lichtverschmutzung wäre nicht vorhanden und es würde ein ideales Seeing bestehen. Worin würde der Unterschied bestehen 100x30sek (50Min) zu belichten im Vergleich zu 25x2 min (50min)? Und vor allem: Warum würdest du es so machen.
    Was die Beeinflussung des Rotanteiles betrifft sprichst du von einer Bearbeitung im DSS wenn ich es richtig verstanden habe? Das wer ich heut Abend mal testen wenn ich am heimischen PC bin. Hatte mein Bild soweit fertig und war in Anbetracht meines Niveaus doch recht zufrieden. Aber der Hintergrund ist einfach nix geworden.


    (==&gt;)Astrohardy: Es hat eine Weile gedauert bis ich es zuordnen konnte und dann fiel es mir "wie Schuppen von den Augen".
    Du bist Astrohardy!! Tausend Dank für deine Tutorials. Wenn man im direkten Bekanntenkreis keine weiteren Sternfreunde hat mit denen man gemeinsam testen kann, sind diese wahre Meilensteine für das Hobby! Bitte immer weiter so.
    Ich wollte mir als nächstes mal die Geschichte mit den Bildmasken im PS aneignen um meinem Hintergrund dunkel zu bekommen.
    Was die Umwandlung angeht hielt ich DNG bis dato eher für ein minderwertiges Format, muss aber gestehen mich nicht darüber informiert zu haben. War auch in der Hoffnung ich könnte die RAW in LR laden, dann als RAW exportieren und es würde gehen. Leider Nein.
    Die Bilder die ich hochgeladen hatte waren auch solche die ich für gut befunden hatte. Ich hatte dafür aber auch schon die Belichtungszeit reduziert. Die rötlichen waren aussortiert. Ein ähnlich rötliches Licht habe ich auch drauf wenn ich sehr kurz belichte und den ISO sehr hoch stelle (1600+, 3sek.) Dies nutze ich so um meinen Bildausschnitt am Himmel schnell einzustellen. Ich vermutetet das Rotlicht daher aus dem ISO Bereich.


    (==&gt;)Erik: Sei mir nicht böse aber: Gott sei Dank macht die Canon 80D hier auch Probleme. Ich hatte diese Kamera lange im Fokus bevor ich mich aus diversen Gründen für die A7II entschieden hatte. Nachdem ich dann das Massaker mit dem RAW-Format hatte dachte ich die ganze Zeit: Warum hast du nicht auf die Masse gehört und dir ne Canon gekauft. Dann bin ich jetzt wieder voll zufrieden mit meiner Knipse. Sehr dünne Bauform, Live Fokussieren über Bildschirm und keinen Ärger wegen Bewegung durch den Spiegel. Du hast mir den Tag etwas schöner gemacht. Danke! ;)



    Beste Grüße


    Stephan

  • Hallo Stephan,


    Längere Einzelbelichtungen führen zu einem besseren Signal/Rausch-Verhältnis (SNR), weil mache Rauschanteile unabhängig von der Belichtungszeit sind. Die Pixel sind halt stärker mit Signal belichtet, wodurch man mehr Details aus den Bildern heraus holen kann Allerdings kann man durch viele kurze Einzelbelichtungen auch schon beeindruckende Ergebnisse erzielen, schau Dir mal die Bilder vom Kollegen 30sec an. Der Name ist Programm.


    Was DSS beim Laden der Bilder macht ist nicht wirklich eine Bearbeitung. Der Wert der roten Pixel wird vor dem Laden des Bildes halt mit dem eingestellten Wert multipliziert, wodurch die Farbe weniger (oder mehr) gewichtet wird, was wiederum die Farbe des Gesamtbildes verschiebt. In der Regel ist der Faktor so nahe bei Eins, dass dadurch kaum Informationen verloren gehen. Aber der Weißabgleich bei der späteren Bearbeitung wird dadurch halt deutlich vereinfacht. Dieser Weißabgleich ist im Grunde auch nichts anderes, als das was DSS macht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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