Laienfrage

  • Liebe Astrotreffler,


    ich habe eine simple Frage, die mir wahrscheinlich jeder von euch beantworten kann. Was für ein Teleskop eignet sich am besten zur Kometenjagd? Der Grund meiner Frage: Ich bin ein Astro-Laie, schreibe aber gerade an einem Buch, in dem ein Kometenjäger vorkommen soll. Er hat nicht viel Geld für ein teures Teleskop muss also improvisieren. Ist zum Beispiel ein Dobsonian geeignet für so etwas? Bitte um möglichst viel Input, ich kann jede Anregung gebrauchen. Auch wenn jemand etwas über besonders gute Beobachtungsorte in Deutschland etc. zu sagen hat.
    Viele Grüße und schon mal herzlichen Dank
    Marc

  • Hallo Marc,


    da kann ich eigentlich nur mit einer allgemeinen Überlegung antworten:


    Wenn der Kometenjäger rein visuell vorgeht,also nicht durch Vergleich von Photoplatten,dann sollte das Teleskop erstens ein recht großes Gesichtsfeld,zweitens eine gewisse Öffnung um auch lichtschwächere Kometen noch zu erreichen und drittens eine stabile Montierung mit einer Nachführung,um in Frage kommende "Kandidaten" dann mit etwas größerer Vergrößerung längere Zeit zu beobachten.


    In dunkler Ländlicher Umgebung sollte das Teleskop wenigstens 6" Objektivdurchmesser haben und eine Brennweite von 750mm Brennweite als Spiegelteleskop(f/5) oder um 900mm als Vollapochromat[:D].


    Ach so,es soll ein preiswertes Teleskop sein[:)]
    Also ein Newton auf einer selbstgebauten azimutalen Montierung,halt so in der Art eines Dobsons,vielleicht etwas hochgesetzt,damit trotz kürzerer Brennweite ein bequemer Einblick möglich ist.


    Wenn dein Kometenfreund selber Spiegel schleifen kann darf das Teleskop auch etwas größer sein,so um 8" oder 10".


    MfG,Karsten

  • vielen Dank KaStern. Das ist echt hilfreich. Ich weiß jetzt, in welche Richtung ich denken muss. Wohl auf jeden Fall kein Riesenteleskop mit großer Brennweite.

  • Hallo,


    Kometenjäger müssen sich extrem gut am Himmel auskennen, Sie müssen diese erst mal völlig unscheinbaren winzigsten Punkte als neue Erscheinung zwischen den tausenden von Sternen deuten können. Die Leistungsfähigkeit der Optik solange das rein visuell stattfindet spielt eine sehr große Rolle. Zwar wird man es vieleicht irgendwann mit kleineren Optiken sehen können, aber die Wahrscheinlichkeit, daß man als Erstentdecker fungiert geht gegen 0.


    Im übrigen hat Messier seine Liste angelegt um diese leichter identifizieren zu können und Verwechselungen dieser nebligen Erscheinungen mit Kometen auszuschließen. Er ist mit dieser Liste berühmt geworden, nicht mit seiner Entdeckung von Kometen. Ich weiß gar nicht ob er überhaupt einen gefunden hat.


    sternenfreundliche Grüße
    Adrian Herrmann


    sternenfreundliche Grüße
    Adrian Herrmann

  • Hallo Adrian, KaStern und andere...


    was mich noch interessieren würde: Wenn sich jemand schon mal sehr gut am Himmel auskennt, steigt die Chance, einen Kometen zu entdecken, dann mit der Leistungsfähigkeit und Größe des Teleskops? Oder würdet ihr sagen, es bringt gar nichts, ein 18" oder ein 24" zu haben, weil man genausogut mit Binos arbeiten kann (wie Tomlicha schreibt). Der Hintergrund meiner Frage: Ich überlege, die Protagonisten meines Buchs, ein großes Dobson bauen zu lassen (aus dramaturgischen, nicht aus astronomischen Gründen). Sagt mir, wenn das Eurer Meinung nach Blödsinn ist.
    Gruß und Dank,
    marc

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">was mich noch interessieren würde: Wenn sich jemand schon mal sehr gut am Himmel auskennt, steigt die Chance, einen Kometen zu entdecken, dann mit der Leistungsfähigkeit und Größe des Teleskops? Oder würdet ihr sagen, es bringt gar nichts, ein 18" oder ein 24" zu haben, weil man genausogut mit Binos arbeiten kann (wie Tomlicha schreibt).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hm,


    ich bin kein Kometenspezialist und schon dreimal keiner der jagt. Viele dieser Kometenjäger nutzen Großferngläser wie die Dinger die z.B. Vixen oder Fujinon anbietet. Nichts für den kleinen Geldbeutel. Ich glaube Hönig hatte einen C11 oder so ähnlich. Ein Dobson der 18 oder 20-Zollklasse ist ein tolles Gerät aber um gezielt damit auf Kometenjagd zu gehen wohl etwas zu unhandlich. Beobachtet werden große Felder und mit einem Großfernglas auf einer azimutalen Montierung kann man recht gut in der Milchstraße spaziern gehen, mit einem 20-Zöller stehst Du schon auf ner kleinen Leiter.


    Ich will nicht sagen, daß man damit keine Kometen beobachten kann oder sogar per Zufall entdecken kann, sondern für jemanden der darauf aus ist Kometen zu jagen ist das die falsche Ausrüstung. Dann darfst Du auch nicht vergessen, daß der Kollege wirklich Ahnung von der Materie haben muß, d.h. er hat Praxis und zwar verdammt viel. Es ist mir nicht vorstellbar daß jemand eine solche Praxis bekommt, wenn er nicht selbst ständig viel Zeit mit dem Beobachten verbringt und das über Jahre.


    So jemand hat aber schon einiges an Gerätschaft, es ist kaum möglich, daß sich heute jemand dazu entschließt Kometen zu jagen, sich morgen eine drehbare Sternenkarte kauft, einen Dobson schmiedet um in den nächsten Monaten einem Himmelskörper seinen Namen geben zu können. Alleine um so ein Gerät zu bauen braucht man einiges an Erfahrung, damit fängt man nicht an.


    sternenfreundliche Grüße
    Adrian Herrmann

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