Unistellar Bildverstärker

  • Hallo Nico,


    Mensch da war der Daniel Fischer aber schnell!
    Also ich hatte beim HTT auch die Chance, mal durch den Prototypen zu schauen. Die Spannung und Vorfreude war bei mir groß.
    Doch nun? So richtig überzeugt bin ich nicht, oder noch nicht?
    Ok, M57 war zu sehen, noch dazu in Farbe. Zu der Bildgröße usw. hat ja der Daniel schon etliches geschrieben.
    Allerdings blieb bei mir bisher eine volle Überzeugung / Zufriedenheit aus.
    Sicherlich wird es Einsatzfälle geben, wo das Gerät zu 100% passt, zB. bei Führungen, beim bundesweiten Astrotag usw.,
    aber bei Sternfreunden, die selbst Zugang zu größeren Geräten haben (so wie ich), wird es wohl nicht das Ziel für die nächste "Sparschweinaktion" werden.
    cs eike

  • Hi zusammen,


    ich greife diesen Beitrag nochmals auf, um einige Punkte oder Überlegungen dazu zusammenzufassen. Dabei geht es mir nicht um den Anblick "live- oder nicht-live", das wurde/wird ja nebenan in dem Chips&Cola-Beitrag schon ausreichend behandelt. [:D]


    Also mal ein paar Fakten. Auf Kickstarter wurde ein tolles Ergebnis erzielt, bisher wurden 2.209.270 $ eingespielt. Wer jetzt noch so ein Ding will, zahlt den vollen Preis von 1999$. Die Fertigung und damit auch die Lieferung läuft wohl über USA, also kommt für Deutschland Zoll und Einfuhrumsatzsteuer drauf.


    1999$ + 50$ (geschätzter Betrag) Frachtkosten ergeben akuell 1745€. 4,2% Zoll und 19% Steuer dazu ergibt dann einen Preis von <b>2163€</b>- also nicht gerade ein Schäppchen. [:0]


    Oder werden deutsche Händler das Teil günstiger anbieten? Die Erfahrung sagt dazu- NEIN, der Preis in D liegt immer über dem in USA aufgerufenen Preis.


    Was bietet das eVscope dafür bzw. was kann es wirklich?


    Man bekommt einen 114/450 Newton, ob ein Parabol- oder nur ein Kugelspiegel verbaut ist, geht aus der Bewerbung nicht hervor. Das Fehlen des eindeutigen Hinweis auf einen Parabolspiegel lässt aber befürchten- da steckt nur ein Kugelspiegel drin. [}:)] Die Dreiarmspinne mit ihren geschätzt 1cm breiten Armen lässt mich den Kopf schütteln- muss das wirklich sein? Fokusierung gibt es keine, der Kamerachip sitzt fix im Fokus.


    Was wird versprochen? Im Internet und auch den Seiten des Anbieters sieht man einige Bilder, lt. Angaben mit dem eVscope erstellt. Ok- Orion- oder Hantelnebel sehen auf den Bilder ja ganz ordentlich aus. Was mich allerdings stutzig macht- damit kann man angeblich auch Pluto sehen- http://cosmicdiary.org/fmarchi…with-unistellars-evscope/


    Im Text dazu zu lesen "<i>This photo was taken by a smartphone held up to the eyepiece and clearly shows Pluto, identified and labeled using AFD...
    ....This is probably the first time anyone has ever used a small commercial telescope to find and identify Pluto</i>


    Stutzig macht mich daran das Bild- Pluto als hell leuchtender Punkt durch den Zaun zu sehen- hä? Wieso wird der Zaun nicht ebenso durch Optik, Kamera und Stacking aufgehellt wie das von Pluto nur minimal ankommende Licht? Oder war das ein Foto durch den Sucher? Dann kann das aber auch nicht Pluto sein, falls doch, hätte ich diesen Sucher sehr gern. [:)]


    Nochmals zu "was kann das Dingens und was nicht". Lt. Beschreibung findet es sich selbst am Himmel zurecht, lässt sich einfach per Smartphone bedienen und fährt selbstständig die gewählten Objekte an. Akku und Steuerung- alles eingebaut, kein Kabelsalat und grob gesagt- scheinbar von jedem "Astrodummie" zu bedienen. Dazu ist es angeblich auch in der Lage, selbst aus lichtverschmutzter Umgebung heraus tolle Bilder zu liefern. Wie letzteres gehen soll, bleibt mir jedoch unerklärlich. Egal wie eine Kamera verstärkt, gegen im aufgehellten Himmel abgesoffene Objekte hilft das auch nichts.


    Was auch nicht geht- arbeiten mit Filtern oder Barlow/Reducer. Bei der geringen Brennweite sind die Planeten damit außen vor, ebenso großflächige Objekte. Das maximal sichtbare Feld liegt bei 0,61°x0,46°- damit passt der Vollmond in der Höhe nicht ganz rein. Die einstellbaren Vergrößerungen werden entweder durch Ausschnitt (ROI) der 1280x960 Pixel erreicht oder einfach durch einen elektronischen "Zoom" des gesamten Bildes.


    In dem Video Is The Unistellar eVscope A Hit Or Hype? wird das alles auch schön zusammengefasst.


    Für mein Empfinden- für <b>2163€</b> bekommt man locker eine NEQ3 (selbst für eine EQ5 sollte es reichen) samt GoTo, dazu einen 130mm oder 150mm Newton und eine Kamera und hat noch Geld für Okulare übrig. Mit der Kombination kann man so gut wie alles machen, was auch das eVscope kann, ist aber viel flexibler bezüglich Einsatz von Filtern, Barlow/Reducer und hat dazu noch die visuelle Nutzung. Einzig- man muss das GoTo selbst einstellen, ebenso muss man die SW zur Kamerasteuerung selbst bedienen.


    Dazu kann man diese Kombination heute sofort kaufen, das eVascope wird voraussichtlich November 2018 ausgeliefert. Bis dahin kann viel passieren, auch das andere Anbieter mit einem ähnlichen, vielleicht sogar besseren und günstigerem Set auf den Markt kommen. [}:)]

    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    man merkt doch sehr deutlich das es dir nur um das schlechtmachen von etwas geht das du nicht magst.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stutzig macht mich daran das Bild- Pluto als hell leuchtender Punkt durch den Zaun zu sehen- hä? Wieso wird der Zaun nicht ebenso durch Optik, Kamera und Stacking aufgehellt wie das von Pluto nur minimal ankommende Licht? Oder war das ein Foto durch den Sucher? Dann kann das aber auch nicht Pluto sein, falls doch, hätte ich diesen Sucher sehr gern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja das Foto das du meinst ist eines durch den Sucher.
    Ich habe auch so einen, wenn du ihn gerne haben willst verkaufe ich ihn dir und weil du so heiß darauf bist denke ich das du bereit bist locker den Preis des eVscope dafür hinzublättern.[;)]
    Ich hab den übrigens schon sehr lange und hab damals irgendwas um die 20 DM dafür bezahlt.
    Ist aber alles nur Plastik und ne kleine Knopfzelle als Batterie drin die in der Tat nicht allzu lange hält. Es ist übrigens ein Leuchtpunktsucher falls dir das was sagt.


    Ach ja Pluto zeigt sich durch das eVscope so hier.



    Und schön das das intelligente eVscope ihn auch identifizieren kann denn ich würde mich da schwer tun und hätte ganz schön zu knabbern dran aber so einem Genie wie dir gelingt das sicherlich auf den ersten Blick, der schaut mal kurz ins Okular und klar eindeutig dort ist Pluto.
    Übrigens für Magnitude 14,2 wären bei klassischer visueller Beobachtung 219mm Öffnung nötig.
    https://rechneronline.de/optis…ete/teleskop-fernglas.php


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu ist es angeblich auch in der Lage, selbst aus lichtverschmutzter Umgebung heraus tolle Bilder zu liefern. Wie letzteres gehen soll, bleibt mir jedoch unerklärlich. Egal wie eine Kamera verstärkt, gegen im aufgehellten Himmel abgesoffene Objekte hilft das auch nichts.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da unterschätzt du die Möglichkeiten elektronischer Bildverarbeitung bei weitem.
    Ein zugegebenermaßen Extrem das schon einigen Aufwand erfordert ist das hier.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Am 16. Mai konnte mit grösserem Aufwand eine extem dünne Mondsichel, nur 11 Stunden vor Neumond am Taghimmel aufgenommen werden. Sonnenabstand 6.8° Kante/Kante. Hier ein Summenbild aus 24 Aufnahmen, die gegen 10:20 MESZ entstanden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mondsichel nur 6,8° neben der Sonne, das wäre bei klassischer visueller Beobachtung unmöglich.
    Das wird das eVscope natürlich auch nicht schaffen aber es zeigt was möglich ist und das man eben sehr wohl mit elektronischer Bildverarbeitung auch bei stark aufgehelltem Himmel deutlich mehr rausholen kann als visuell und das gilt prinzipiell natürlich auch für das eVscope.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für mein Empfinden- für 2163€ bekommt man locker eine NEQ3 (selbst für eine EQ5 sollte es reichen) samt GoTo, dazu einen 130mm oder 150mm Newton und eine Kamera und hat noch Geld für Okulare übrig. Mit der Kombination kann man so gut wie alles machen, was auch das eVscope kann, ist aber viel flexibler bezüglich Einsatz von Filtern, Barlow/Reducer und hat dazu noch die visuelle Nutzung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deine Kombi wäre dann aber selbst mit NEQ3 wesentlich schwerer (Gegengewicht) und müsste umständlich eingenordet werden.
    Die azimutale Montierung des eVscope ist da wesentlich praktischer und es ist auch kein schweres Gegengewicht nötig.
    Außerdem hättest du dann nur einen profanen Monitor und nicht das elektronische Okular mit dem brillanten und kontraststarken OLED.
    Es ist schon etwas ganz Anderes in so ein elektronisches Okular zu schauen in dem die Objekte nur in ihrem eigenen Glanz erstrahlen gegenüber einem profanen TFT der nur ein Bruchteil des Kontrastes liefern kann und wo Fremdlicht auch nicht abgeschirmt ist.


    Und ob deine Kombi auch Pluto im Bild identifizieren kann?



    Grüße Gerd

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