Guten Abend allerseits,
das hat mich wirklich gewundert – da gibt es eine super-einfache Aufsuchmöglichkeit für den lichtschwachen Neptun, und es wird nicht einmal im Kosmos Himmelsjahr erwähnt.
Heute Abend stand er minimal nordöstlich von Mars, morgen wird Mars ihn überholt haben und nun seinerseits nordöstlich von Neptun stehen. Die Konjunktion wird für uns somit unter dem Horizont stattfinden.
Anlass genug, nach recht langer Zeit mal wieder den Refraktor mit Kamera fokal dahinter zu benutzen und zumindest einen Versuch zu wagen, denn am frühen Abend war es hier am Ort doch recht dunstig in der Atmosphäre. Aber es hat funktioniert:
Mars ist wohl deutlich zu erkennen, Neptun ist das hellste Gestirn links oben in der Ecke.
Bilddaten: 18:52 MEZ; 102/800mm Refraktor; ISO 400; 60s
Und er ist blau! Um das besser zu zeigen, habe ich eine leicht unscharfe Aufnahme gemacht, da sieht man es deutlich:
Ermutigt durch dieses Ergebnis kam der Gedanke, es auch mit Uranus zu versuchen, denn der musste einige Zeit später mein recht kleines Beobachtungsfenster auf der Terrasse passieren. Der war deutlich schwieriger zu finden; hilfreich war, dass er zur Zeit zusammen mit zwei anderen Sternen ein Dreieck bildet und sich ein ähnliches gleich rechts darunter befindet (siehe übernächstes Foto).
Hier ein Foto von 20:54 MEZ bei ISO 400 und 30s, zur besseren Orientierung mit Beschriftung:
Zeta Psc A ist übrigens ein Doppelstern.
Wieder der Versuch, die Farben besser darzustellen, sodass man doch Grün als eine dominierende Farbe erkennen kann.
Morgen werden sich ja eher irdische Objekte da oben herumtreiben, aber vielleicht gibt es ja noch raketen- und böllerfreie Gegenden, in denen man Neptun gut beobachten kann.
Einen guten Rutsch allerseits
Manfred