Jupitersaison 2016-2017: 27. Mai 2017 + Ganymed

  • Hallo Planetenfreunde,


    in der der Nacht vom 31. März auf den 01. April hatte ich zu Beginn der Aufnahmen ein sehr kontrastreiches Bild von Jupiter am Monitor, das immer wieder ziemlich verzerrt wurde. Rasch wurde das Bild flauer, ich war mehr mit der Suche nach dem Fokus beschäftigt, als mit dem Aufnehmen. Ich habe daher bald wieder abbgebrochen. Die besten vier Summenbilder, die ich diesmal gedrizzelt hatte (Verwendungsrate 66%), habe ich derotiert(7 min, Zeitreferenz 23:31 UT) und mit Giotto geschärft.



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    gefällt mir sehr gut der Jupiter mit etwas weicherem Anblick.


    Also die Glückskomponente "Gutes Seeing" hab ich persönlich so extrem noch nicht erlebt. Selbst Mars und Saturn letzte Saison hatten sehr viel längere ruhige Phasen bei den Aufnahmen. Hab grad ne Serie in Bearbeitung da sind 2 sehr gute Serien drin zwischen lauter geht so Serien.


    Hier mal ein Dank an Grischa Hahn und seine WinJupos Software.
    Ohne die könnten wir uns wahrscheinlich kaum an so viel tollen Jupiterbildern wie im Moment erfreuen.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,


    herzlichen Dank für die Rückmeldung. Möglich, daas über einen längeren Zeitraum weitere gute Phasen dabei gewesen wären. Ich habe diesmal "kurzen Prozeß" gemacht, um noch an Schlaf zu kommen. Ich darf da gut auf mich achten, sonst geht es auf die Psyche.


    Bin dannn gespannt auf Deine Ergebnisse.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oskar</i>
    <br />...
    in der der Nacht vom 31. März auf den 01. April hatte ich zu Beginn der Aufnahmen ein sehr kontrastreiches Bild von Jupiter am Monitor, das immer wieder ziemlich verzerrt wurde. ...
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich finde Dein Bild vom 01.04. ebenfalls erstaunlich. Da wird das Seeing in Grenznähe zu Österreich wohl doch besser gewesen sein ...[?]


    Weiter viel Spaß, wünscht
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    danke für deinen Kommentar. Ich bin froh um die gute Viertelstunde - schaun mer mal, was die nächsten Wochen noch so bringen.


    Viele Grüße




    Oskar

  • Hallo Planetenfreunde,


    in der die Nacht vom 08. auf den 09. April hatte auch ich ein sehr gutes Seeing, wohl das bisher beste dieser Beobachtungsperiode. Auf dem Monitor hatte ich ein kontrastreiches Bild mit vielen feinen Details.
    Die Summenbildern der beiden besten Videos habe ich derotiert (Zeitreferenz 08.04.2017 23:03 Uhr UT). Verwendungsrate 50%.
    Aufgenommen habe ich mit meinem 250 mm- Newton, Intes-Barlow, ZWO-ADC und der ASI 224 MC.
    Aufnahmebrennweite 5.500 mm, Bild 1,35-fach vergrößert.





    In der Nacht vom 9. auf den 10. April herrschten schwierigere Bedingungen. Das Bild was schon beim Anblick im Okular sehr flau, entsprechend wenig kontrastreich aus der Anblick im Monitor. Es war diesig und helle Licht des Mondes hatte hier leichtes Spiel, den Kontrast zu vermasseln. Entsprechend blass kamen die Summenbilder dann aus Autostakkert - was mich zu heftiger Anhebung der Farbsättigung veranlasste. Zwar konnte ich die weissen Ovale auf dem Monitor gut erkennen, aber bei weitem nicht so beständig, wie am Tag zuvor.


    Die Summenbilder dreier besserer Avi's (Verwendungsrate 66 %) habe ich dann mit Zeitreferenz 09.04.2017 23:31 Uhr derotiert und Io aus dem mittleren eigens bearbeiteten Summenbild darübergesetzt.




    Ich habe auch noch Bilder mit Io vor und Schatten auf Jupiter, der da muss ich noch dran basteln.



    Zum Schluss noch ine Frage: WinJuPos macht Bilder je nach Einstellung Norden oben oder Süden oben. Ich hatte aber auch schon Bilder in äquatorialer Ansicht (also Jupiter schräg), die mir eigentlich besser gefällt. Wie kann man diese Ansicht willentlich erzeugen?




    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Oskar,
    schon 3 Seiten hier, und ich habe es noch nicht mitbekommen. Jetzt aber.
    Nicht nur deine letzten Ergebnisse sind sehr bemerkenswert, sondern auch die Entwicklung hier in diesem Beitrag ist wunderbar anzusehen und ist eine Werbung für die Planetenfotografie.
    Was WinJupos angeht so kann ich nicht direkt weiterhelfen, Grischa ließt hier aber gelegentlich mit. Ich mache meine Bilder immer horizontal fertig und drehe sie dann in PS 15° nach links. (unser Grafik-Prof sagte immer Symmetrie ist Ästhetik für Doofe) Die wissenschaftlich denkenden Fotografen machen Norden immer oben. Die Traditionalisten machen Süden nach oben.
    Robert, die 15° packst du noch, oder?
    Noch ein Tipp zum Experimentieren. Ich habe gute Ergebnisse erzielt, wenn ich die Filme mehrfach stacke und dabei versch. große AR-Punkte und andere Einstellungen jeweils verändere. Die Ergebnisse mittel ich dann.
    Den Tipp von Robert mit den versch. Größen werde ich auch mal ausprobieren, gute Idee.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Oskar,


    herzlichen Glückwunsch zu den tollen Ergebnissen.


    Da hast Du aber diese Saison nochmal einen großen (oder besser feinen) Schritt in der EBV gemacht.


    Kommt super raus Deine neue Bearbeitung.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Robert, Jan, Ralf und Volker,


    herzlichen Dank für Eure Kommentare. Ich denke, dass ich ein paar neue Erfahrungen mit der EBV gemacht habe, z. B. dass ich keinen Kopfstand machen muss, um meine Bilder mit denen von Robert zu vergleichen. Ich muss nur dem Monitor umdrehen [:D]. Den Tipp von Ralf werde ich noch ausprobieren.


    Die Bilder sind nur verlinkt, ich speichere sie auf den Seiten von unserem Verein Astronomie im Chiemgau. Ich nutze das mal für Eigenwerbung [;)].


    http://mondundmehr.astronomie-im-chiemgau.de/


    Viele Grüße


    Oskar

  • <br />Hallo Planetenfreunde,


    nach langem tüfteln nun noch ein Bild mit Io vor und sein Schatten auf Jupiter. Erarbeitet aus dem Summenbild mit 66 % Verwendungsrate des besten AVI mit Aufnamebeginn 10.04.2017 00:01 Uhr UT.


    Die Schärfungsartefakte um den Mond und den Schatten habe ich in PS mit dem Bereichsreparaturpinsel kaschiert.



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,
    tolles Bild und unglaublich plastisch. hast du ein weiteres, etwas früher oder später, dann kannst du ein 3D Bild daraus machen.
    Bei der Auflösung sollte man eig. Details auf Io sehen, so dachte ich mir. Und siehe da, es ist gar nicht Io, ist Europa, und da gibt es beim besten Willen keine Details. DAS deutet auf eine sehr gute und authentische Bildbearbeitung hin, denn wenn man die beiden schon rein visuell unterscheiden kann, dann sind also doch irgendwelche Infos rüber gekommen.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Oskar,


    super schön, wie sich Europa vor Jupiter in Szene setzt!
    Tolle Bearbeitung und ich zerfließe so langsam aber sicher, bei all euren hammerharten Aufnahmen von Jupiter [:)]
    Schade, dass in meiner Region für die nächste Woche nur Regen und Bewölkung angesagt ist - habe nämlich Urlaub und könnte wunderbar spechteln, aber so....


    Viele Grüße,
    Sven

  • Hallo Oskar,


    wow Europa wirkt da schon wirklich fast wie in 3D, sehr schön.


    Aber ich hätte hier doch mal eine Frage an die Experten.
    Wenn ich das Bild in die Farbkanäle auftrenne sehen die
    teilweise ziemlich verrauscht aus, vor allem der Blaukanal.


    Allerdings sieht man dann im zusammengesetzten Bild nichts
    mehr davon, wie erklärt sich das?


    Grüße
    Volker

  • Hallo Dirk, Sven und Volker,


    herzlichen Dank für Eure netten Kommentare.


    Soeben fertig geworden: eine Animation über knapp 66 Minuten mit WinJuPos als Animationssoftware.



    Man erkennt deutlich, wie der GRF das südliche weisse Oval überholt.


    ==&gt;Volker: Ich vermute, dass das unterschiedliche Rauschen der Farbkanäle damit zusammenhängt, dass im Rotkanal und im Blaukanal jeweils weniger Pixel vorhanden sind als im Grünkanal.


    Viele Grüße


    Oskar.

  • GEIL;GEIL; GEIL...
    das mit dem Überholen ist aber eher eine optische Täuschung, denke ich.


    Zu Volkers Frage: wenn ich einen Luminanzkanal schaffe, dann sind da z.B. 70% rot drin 25 grün und 5 blau, wie ich das gerade für richtig halte. Weil Blau weniger Infos enthält wird es z.B. weniger gewichtet. Farbkameras machen das ähnlich. Hier wird grün zu über 70% gewichtet und blau, ich glaube 6%. Auch, wenn die Pixel eine Verteilung von 25%R 50%G 25%B nahe legt. Das ganze hat aber nichts mit der Farbe zu tun, nur mit der Luminanz. Die Farbe kommt sozusagen in einem extra Kanal dazu. Die Farbe selber wird auch (irgenwie und kompliziert) berechnet. Grün minus Blau ergibt Gelb, die umliegenden Pixel werden auch noch berücksichtigt, usw.
    Am Ende kommen Farben und Luminanz in einem RGB zusammen. Der Luminzkanal wird nun aufgeteilt in R, G und B, der RGB Modus gibt ja jedem (Farb)-Kanal auch eine Luminanz mit. Es gibt auch andere Modi, wo das nicht der Fall ist. Dieser Blaukanal hat nun die gedrittelte Luminanz der Gesammtluminanz und nicht mehr die Infos deines ursprünglichen Blaukanals. Hoffe das war verständlich.
    Viele Grüße,
    ralf


    edit: Farbmodus nicht Farbprofil, ist geändert.

  • Hallo Ralf, Sven, Robert und Volker,


    eure Rückmeldungen haben mich veranlasst, weiter zu machen. Wer von Euch hat das mit dem Schielen vorgeschlagen?




    Bei mir ergibt sich nach ein bis zwei Minuten Schielen ein 3-D-Effekt, das MJupiter als Kugel zeigt. Abstand in etwa 1 m vom Bildschirm,.



    Auch zum Bild mit Europa in der Folgenacht habe ich noch ein gleichwertiges zu etwas früherer Zeit gefunden, Europa und sein Schatten scheinen vor dem Planeten zu schweben.





    Ist anstengend, aber lohnend - wenn auch im Grunde Effekthascherei. Viel Spaß beim "Schiagln".



    ==&gt; Ralf: Du hast Recht, der GRF scheint das weisse Oval nur zu überholen. Das ist die Folge, dass der südlichere Fleck immer näher am Südpol und daher bei seitlicher Sicht auch näher an der Mittelachse steht - was sich von links nach rechts dann verschiebt.


    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Planetenfreunde,


    gestern, 24. April hat das Wetter eine weitere Beobachtungsmöglichkeit geboten, die ich auch nutzen konnte. Leider war das Seeing sehr wechselhaft und ich bin froh, bereits vor 23:00 Uhr begonnen zu haben, da die besten Minuten kurz vor 23:00 Uhr lagen. Anschließend wurde das Bild trotz zunehmender Transparenz am Monitor zunehmend kontrastärmer, ich war mehr mit Fokussieren beschäftigt als mit Aufnehmen, dementsprechend mäßig fielen die Ergebnisse aus.


    Hier die besten drei Bilder aus den guten 10 Minuten derotiert (Zeitreferenz 20:55 h UT) gegen das beste Einzelbild 20:57 h UT.



    Beim Einzelbild habe ich in 90 sec bei 253 fps knapp 23.000 Frames aufgenommen und 50 Porzent davon verwendet.


    Viele Grüße


    Oskar

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!