Jupitersaison 2016-2017: 27. Mai 2017 + Ganymed

  • Hallo Ralf,


    danke für Deine Anmerkungen. Limit erreicht, denke ich auch. Persönlich gefällt mir das Einzelbild besser, sind ja auch schon viele Frames verarbeitet, um das rauschen zu minimieren und im Vergleich der drei Einzelbilder, die ich derotiert habe, ist es merklich besser.


    Da die Aufnahmen von 24. April fast die gleiche Ansicht zeigen, wie die Aufnamen vom 9. April erkennt man an der Position der rotbraunen Flecken im SEB und am südlichen Rand der STrZ im Vergleich zu den weissen Ovalen die Unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit der die Bändern und Zonen rotieren.


    Als das Seeing unbrauchbar wurde, habe ich die Brennweite reduziert und Jupier mit seinen Monden aufgenommen, die ja allesamt auf einer Seite standen:



    Innen Io, mitte oben Europa, mitte unten Ganymed, außen Kallisto.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    die hohe Framezahl hat wirklich Vorteile wie man an Deinen tollen Aufnahmen sieht. Glückwunsch.


    Ich hab derzeit das Gegenteil vor mir, eine Aufnahme mit der ASI120 und leider nur 2 halbwegs brauchbare Serien pro Kanal. Da verzweifel ich fast entweder rauscht es oder der Rand ist Mist oder die Farben gefallen mir dann nicht.



    Aber gut Ding will Weile haben, das Material ist auf der Platte und sehr geduldig [:D].


    Grüße
    Volker

  • Hallo Oskar,


    ich bin zwar schon länger ein stiller Leser in deinem Sammelthread, muss dir jetzt aber einfach einmal zu den wunderbaren Ergebnissen hier gratulieren. Vor allem an den 3D-Bildern kann ich mich kaum sattsehen.


    Ich freue mich schon wieder auf weitere Bilder, die Saison läuft ja noch! [:)]


    cs
    Markus

  • Hallo Volker,
    Hallo Markus,


    Danke für eure netten Kommentare. Ist schön, wenn ein stiller Leser mal Laut von sich gibt.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    jetzt hab ich doch ein paar Tage gerätselt, wie Du auf diese Framerate gekommen bist. Bei mir war immer bei 160 Frames Schluß.


    Hatte zunächst die USB3 Schnittstelle meines Laptops in Verdacht, aber nachdem ein weiterer Rechner genau die gleiche Framerate erreichte hab ich mich doch nochmal mit FC und den Einstellungen beschäftigt.


    Bin dann über die Checkbox "HighSpeed" gestoßen und siehe da, plötzlich ging die Framerate nach oben. Jetzt klappt es auch mit den 230 frames.
    Den Parameter hatte ich ignoriert, da dies früher bei der ASI120 eine umgekehrte Logik hatte, meine ich mich zu erinnern.


    Die Erklärung die ich zum HighSpeed gefunden habe ist dass ohne HighSpeed die Kamera immer in voller 12bit Auflösung ausliest, während bei eingeschaltetem HighSpeed nur noch 8bit ausgelesen werden, was ja für die Planetenbeobachtung reicht.


    Kannst Du das so bestätigen oder vielleicht liest ja Torsten mit?


    Ferner scheint sich auch beim AVI Dateiformat einiges getan zu haben. Ich hab jetzt immer das SER Format genutzt, weil die Dateien deutlich kleiner waren als die AVIs, jetzt sind beide Formate wohl gleich groß.


    Sorry wenn ich Deinen Thread dafür gekapert habe, aber das hat so schön zum Thema hohe Frameraten gepasst und evtl. hilft der Tipp ja dem einen oder anderen Kollegen weiter.


    P.S: Jetzt könnte ich schönes Wetter vertragen, um das in der Praxis austesten zu können.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,


    ich habe mich schon gewundert, dass Framerate gleich hoch blieb, wenn ich in Firecapture den Haken bei 16 Bit gesetzt habe. Dass die Kamera ohne High-Speed immer im 12-Bit Modus arbeitet, würde das erklären. Ein Umschalten auf 8 Bit bei High-Speed, um höhere Frameraten zu ermöglichen, passt dazu ins Bild. Definitiv weis ich es aber nicht - was für gute Bilder auch nicht ausschlaggebend ist. Da brauchen wir halt gutes Wetter mit ruhigem Seeing.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Planetenfreunde,


    vergangene Nacht war es ein Vergnügen, Jupiter im Livebild zu beobachten. Auch den Anblick im Okular habe ich mir mal wieder gegönnt. Eine erste Bearbeitung (6 Filme zu 60 sec bei Verwendungsrate 25 % gestackt und derotiert):



    Ich habe verschiedene Serien mit unterschiedlichen Einstellungen bei Belichtungszeit und Gain aufgenommen, Histogrammauslastung dabei jeweils ca. 70 %). Mal sehen, was dies unterschiedlichen Einsstellungen im Vergeich bringen. Die Serie des gezeigten Bildes habe ich mit 9,97 ms und Gain 281 aufgenommen; 6000 Frames kamen pro Serie zusammen.


    Vom 29. April und 10. Mai wartet auch noch Material, gibts dann mal in einer Nachlese.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    sieht Klasse aus! Fast 10ms? Dann muss das Seeing aber sehr gepaßt haben. Mit solchen Zeiten hab ich hier in Köln praktisch nur Matsch. Die kann ich nur extrem selten nutzen.
    Ich bin immer erstaunt, was du aus dem 10" rauskitzeln kannst. Besonders aus den Polregionen. Ich versuch auch mal das Histogramm besser zu nutzen.


    Gruß Dirk

  • Hallo Oskar


    wieder tolle Referenzaufnahme für 10".
    Hast auch ein schön strukturiertes NEB.
    Im Livebild hatte ich die letzten beiden Nächte
    das Gefühl, dass da kaum Strukturen rauszuholen sind,
    mal schauen was die Ausarbeitung bringt.


    Nur an den rechten Rand solltest nochmal ran.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Dirk, Ralf und Volker,


    herzlichen Dank für Eure netten Kommentare. Bin selbst ganz erstaunt (und auch erfreut), was momentan alles geht. Den Rand konnte ich durch das Derotieren nicht unkenntlich machen, allerdings stört er mich momentan nicht wirklich.


    Gestern habe ich wieder angesessen, eine erste Bearbeitung hier:



    Seeing war nicht ganz so gut wie am Vortag, aber doch ganz brauchbar.
    Bei der Zeitangabe ist mir ein Fehler unterlaufen, sollte 21:04:59 heissen.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,
    war am 17.05. auch draußen. Das Problem mit dem Rand hab ich auch. Scheint seeing bedingt zu sein. Wenn man mehrere Bilder zusammenrotiert, bekommt man dafür Probleme mit dem abgedunkelten Rand auf der Fasenseite.


    Auf deine Bearbeitungen bin ich gespannt.


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,


    dritte Nacht in Folge (18. Mai). Nachdem sich Nachmittags schon dicke Wolken aufgebaut haben, hatte ich nicht wirklich etws erwartet. Ganz schlecht ist es dann doch nicht geworden. Das Bild enstirch einer Zeitreferenz von 20:23 H UT



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,
    hätte nicht erwartet, dass an allen drei Tagen Aufnehmen in der von Dir gezeigten Qualität möglich ist. Am 16.05. war der Jetstream noch heftig (jedenfalls angesagt), am 18.05. war unter Tags die Aufheizung der Atmosphäre gewaltig und es sah (wenigstens in Hallein -100km von dir weg) zuerst nach heftigem Gewitter aus....


    Naja, Wettervorhersage ist immer so ein Ding.


    Herzlichen Glückwunsch!


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,


    am 21. Mai hatte ich nochmals gutes Seeing und konnte alle 4 Serien verwenden. Ich habe dabei mit verschiedenen Belichtungszeiten und Gainwerten aufgenommen:oben links 3,5 ms, oben rechts 6 ms und unten jeweils 15 ms. Unten links ist zudem wie die oberen Bilder mit Giotto vorgeschärft, unten rechts erfolgte die Vorschärfung mit Fitswork-Deconvolution. Bei diesem Bild habe ich zudem 14 Bilder derotiert, bei den anderen Bildern jeweils 8 Bilder. Aufgenommen habe ich jeweils 60 sec bei /f22, die Bilder sind dann um Faktor 1,35 nachvergrößert <s>(wird von der Forumssoftware hier verkleinert, Original liefere ich noch nach)</s> (erledigt!).




    Am 22.05.2017 konnte ich dann bei deutlich "nervörserem" Seeing noch eine 10er Serie aufnehmen, bevor die Wolken kamen:



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    das ist doch eine echt klasse Serie!
    Also: eher eine hoche fps statt wenig gain, so wie du mir schon per Mail mitgeteilt hast (ist das die Serie)?
    Das Bild unten rechts ist vom Rauschen her ja das Beste.


    Ich hätte da ein paar Fragen:
    Ich kenne mich mit WinJupos noch nicht aus. Wie viele Videos kann ich aufnehmen, derotieren und zu EINEM Bild "verschmelzen" lassen - also, wo ist die Grenze?
    Je mehr Videos (größerer Zeitabstand), desto eher hat man diesen Jupiterrand? Wäre für mich zumindest logisch.


    Wie gehts du bei einer Serie vor?
    Zum Beispiel 8 Videos aufnehmen, dann die betreffenden Summenbilder derotieren, dann evt. vorschärfen, dann aus den 8 Summenbildern wieder ein Summenbild erzeugen und dann Endschärfung und Endbearbeitung?


    Ich habe zwar recherchiert, aber ich kenne noch nicht die Bedeutung von "CM I bis III".
    Ich sehe nur: je später, desto höher die Werte. Hilft mir aber auch nicht weiter.
    Könntest du mich da evt. aufklären?


    Werde mal heute zum ersten mal die ISS und den Saturn probieren - wird also für mich spannend!
    Habe mich wegen einer FarbCam + ADC noch nicht entschieden - im Moment gehts wieder in Richtung Filterrad...


    Weiterhin viel Erfolg!


    Herzliche Grüße
    Mario

  • Hallo Mario,


    ja, das ist die Serie. Bei der Beurteilung, welche Belichtungszeit/Gain-Kombination die günstigere ist, spielt nicht nur das Endbild eine Rolle, sondern auch, wie sich das Rauschen bereits im Entwicklungsprozess zeigte. Ich tendiere da eindeutig zu den kürzeren Belichtungszeiten.
    Ich stakce die Blder mit Autostekkert 3.0, dann schärfe ich die Bilder vor. Dabei lasse ich pro Bild etwas Rauschen sehen. Dann derotiere ich die Bilder, dabei das verschwindet das Rauschen zumindest weitgehend. Das von WinJuPos erzeugte Bild wird dann in Fitswork endbearbeitet, wobei meist eine Nachschärfung möglich ist.


    CM: Das sind die Längengrade, die zum jeweiligen Zeitpunkt den Zentralmeridian (Central Meridian = CM) passieren. Wegen der differentiellen Rotation von Jupiter gibt es da drei Systeme.


    Ich habe bei den Farbkameras der ASI 224 MC den Vorzug gegeben, da sie eine hohe Empfindlichkeit im Infratroten um die 800 nm aufweist - und zwar auf allen Farbkanälen.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    vielen Dank für deine Erklärungen!
    Längengrade - hätte man drauf kommen können...


    Könntest du mir bitte hierzu noch etwas mitteilen:


    Wie viele Videos kann ich aufnehmen, derotieren und zu EINEM Bild "verschmelzen" lassen - also, wo ist die Grenze?
    Je mehr Videos (größerer Zeitabstand), desto eher hat man diesen Jupiterrand? Wäre für mich zumindest logisch.


    Wann kommt dein erster Saturn in dieser Saison? :)


    Herzliche Grüße Mario

  • Hallo Mario,


    bei dem Bild rechts unten betrug der Abstand zwischen der ersten und der letzten Aufnahme 20 Minuten. Rein theoretisch sollte noch mehr gehen, aber wo die Grenze des Möglichen bzw. des Sinnvollen liegt, habe ich noch nicht ausgelotet. Der Rand kommt vom Schärfen und sollte beim Derotieren eher verschwinden, denn hinzukommen.


    Mit Saturn lasse ich mir noch etwas Zeit. Mag momentan nicht so lang aufbleiben.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    vielen dank! Damit habe ich eine gute Vorstellung von der Sache!
    Hier mal mein Debakel von gestern Abend auf meinem Stammplatz auf dem Schulgelände:
    Den Transit habe ich um ein paar Meter verpasst (habe keine mobile Stromversorgung) (Mist die ERSTE),
    dann habe ich versehentlich in 8bit ser aufgenommen (Mist die ZWEITE) und dann schien das C8 für mich überraschend dejustiert zu sein (Mist die DRITTE).
    Weiterhin hätte ich mit der Belichtungszeit doch noch runterkönnen (hatte mit 0,78ms aufgenommen).
    Naja, Änfängerfehler - das wird schon noch!



    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo Oskar


    schöner Vergleich.


    Für mich bestätigt sich aber Ralfs Aussage, dass bei gutem Seeing kurze Belichtungazeiten keine Vorteile mehr bringen. Allerdings tendiere ich auch zu kurzen Zeiten eben um auch Aufnahmen nutzen zu können die nicht so optimales Seeing haben.


    Rechts unten zeigt schön das Randproblem, das ich auch habe wenn ich mit Deconv. starte. Deshalb mache ich zunächst eine Wavelet Vorschärfung mit Fitswork.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Planetenfreunde,


    am 27. Mai konnte ich noch den Transit von Ganymed einfangen. Die ersten Avis waren noch die besten, danach wurden die guten Momente in den Aufnahmen immer weniger. Aufgenommen mit 3,9xx ms bei Gain 370, 90 sec lang. Da sich in den ersten drei Bildern Ganymed beim Blinken nicht erkennbar gegen das weisse Oval verschob, habe ich die Bilder derotiert.



    Das war wohl für mich das letzte Bild der JupiterSaison, jetzt ist Mücken-Saison.


    ==&gt; Volker: wie schon gesagt, ich fand die Serien mit den kürzeren Belichtungszeiten auch einfacher zu bearbeiten.


    ==&gt; Mario: immerhin ist die ISS drauf und ich finde es interessant, wie groß sie im Vergleich zu Jupiter auch ist. Hatte da bisher noch kein Vorstellung davon.



    Viele Grüße


    Oskar

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