M42 - Erstversuch mit DSLR

  • Hallo an Alle!


    Nachdem meine iNOVA nur einen kleinen Chip hat und ich auch mal großflächige Objekte fotografieren wollte, habe ich am Gebrauchtmarkt recht günstig eine EOS 1100DA erstanden. Dann noch den Bajonettaufsatz mit 2" Steckhülse besorgt und schon ging es dann am Abend in den Garten. Die Wettervorhersage war zwar gut aber Meteoblue hat Hochnebel vorhergesagt. Schon beim Rausstellen des Equipments sind immer wieder Wolkenfetzen durchgezogen aber das war mir egal, denn eigentlich habe ich nicht viel erwartet beim ersten Versuch.
    Nachdem das ganze Equipment gestanden ist, habe ich das Teleskop (6", f/8) noch mit der iNOVA eingenordet und dann die EOS an den OAZ drangehängt. Angesteuert habe ich die EOS mit APT, das meiner Meinung nach recht intuitiv zu bedienen ist.
    So, lange Rede kurzer Sinn, rausgekommen ist dabei das:



    50x15 Sekunden lights, 25 darks, ISO 3600, barbeitet und gestackt mit Fitswork, zuletzt in PS ein bisschen rumgespielt.


    Für den ersten Versuch bin ich sehr zufrieden. Natürlich ist noch viel Luft nach oben.
    Ich denke mal für die äußeren Bereiche braucht es längere Belichtungszeiten, für den Zentralbereich kürzere und viel Zeit für die Bildbearbeitung [:)].
    Auch habe ich dann beim einlesen der RAW files gesehen, dass APT zum Filenamen noch die Sensortemperatur dazuschreibt. Die Sensortemperatur bei den Darks war deutlich niedriger, als bei den lights (vielleicht sollte ich die EOS auch auskühlen lassen und nicht vom Wohnzimmer raus auf den OAZ setzen).
    Die nächsten Tage ist noch schönes Wetter vorhergesagt, da kann ich dann hoffentlich noch nachlegen.


    Für Kritiken, Anregungen und Tipps hab ich immer ein offenes Ohr.


    lg Georg

  • Hallo!


    Ad Stefan)
    Freut mich, dass Dir das Bild gefällt. Deine Kamera ist ja eine ganz andere Liga als die 1100DA. Mit dem Preis würde geht sich ja schon eine gute CCD Kamera aus. LEider ist das momentan nicht in meinem Budget drinnen.


    Letzes Wochenende waren die Nächte recht klar, sodass ich gleich wieder in den Garten bin, um ein paar mehr Fotos zu machen.
    Leider war der Mond schon sehr hell mit 80% aber zum Erfahrung sammeln muss man damit halt leben.
    Rausgekommen ist nun das



    Dieses Mal sind es 256 x 10 Sekunden, 50 darks, ISO 6400. Eigentlich wollte ich 500+ Bilder machen aber der Akku war dann alle [}:)] (Ja, man sollte nie ohne Reserveakku rausgehen und auch daran denken, den aktuellen Akku aufzuladen).
    Gestackt mit DSS, nachbearbeitet mit Fitswork und PS.


    Nun hätte ich da eine Frage an die Profibildbearbeiter:
    Kann man einfach die Summenbilder von mehreren Abenden addieren oder summiert man alle Einzelbilder dann gemeinsam auf? Das vorige Bild ist ja mit 15 Sek, das aktuelle mit 10 Sek aufgenommen. Kennt wer dazu eventuell ein Tutorial?


    LG Georg

  • Hallo Georg,


    Mir gefällt die zweite Version auch besser. :)
    Was mir auffällt ist, dass die Kamera bei hellen Sternen leider einen dunklen Streifen produziert.. das gleiche Problem habe ich leider auch. Ich hab für mich eine Methode gefunden diese blöde Macke etwas zu reduzieren. Du musst die Kamera so ausrichten, das die Spikes parallel zum Bild verlaufen, so fällte der eine Spike immer in den dunklen Streifen und man sieht diesen dann nicht mehr so stark :) nur ein Tipp.


    Die eq6 dürfte ohne Probleme 30-60s auch ohne guiding hinbekommen. Dafür könntest du die ISO auf zB 1600 reduzieren dadurch würde das Rauschen auch etwas weniger werden. Meine eos rauscht bei ISO 6400 extrem.


    Gruß Piotr

  • Hallo Markus, hallo Piotr!


    Freut mich, dass Euch das Bild gefällt.


    Ad Markus)
    Danke für den link. Ja ich werde jetzt über den Winter ein paar Sequenzen sammeln und dann sehen, was sich in Summe ergibt.
    Würde es auch Sinn machen Flats zu machen?


    Ad Piotr)
    Danke für den Tipp. Den schwarzen Strich habe ich erst nach Deinem Hinweis gesehen [:)]. Ich werde nächstes Mal die Kamera danach ausrichten.
    Mittlerweile habe ich die Einnordung recht gut im Griff. Bevor ich mit der EOS fotografiere verwende ich die Planetencam zum Einnorden (siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=199638). Das hat sich mittlerweile sehr gut bewährt und dauert so 30 Minuten.
    Beim nächsten Mal werde ich definitiv mit dem ISO-Wert runtergehen, um das Rauschen zu vermindern.


    lg Georg

  • Hallo Georg,
    das sieht sehr vielversprechend aus. Den dunklen Strich kenne ich auch gut von früher, Piotrs Trick ist super.
    Gute Flats helfen definitiv, z.B. werden die Ränder besser, schlechte Flats machen mehr kaputt als sie nützen.
    Mehrere Nächte kannst du zusammen Stacken, siehe Markus´ Tipp, aber ich stacke die Nächte einzeln und "verheirate" die fertigen Bilder in Phoptoshop.
    ISO kannst du runter stellen, ist aber nicht so wichtig, denn, es rauscht bei 6400 zwar, aber du hast das Bild ja damit auch schon "hoch gezogen". Bei z.B. ISO 800 hättest du weniger Rauschen, aber auch weniger von dem Nebel drauf. Hier musst du dann strecken und es bleibt sich gleich. Wenn 6400 zu den "erweiterten" Iso-Einstellungen zählt, dann würde ich aber auch runter gehen.
    So, aber was ich eigentlich sagen wollte, du hast jetzt ein schönes rauscharmes Bild. Der nächste Schritt wäre strecken (hier nicht nötig oder du hast schon, bzw. Fitswork macht das oft automatisch) und dann schärfen. Als Schärfefanatiker liegt mir das besonders am Herzen ;-), du nutzt also das gute Signal-Rausch-Verhältnis um zu schärfen und um mehr Details sichtbar zu machen. Ich selber nutze in Fitswork die iterative PSF-Schärfung, ist für den Anfang aber vllt. gar nicht nötig.
    Aufgefallen ist mir noch, dass deine Sterne im Feld ganz leichte Doppelspikes zeigen (nach einer Testschärfung) das ist evtl. ein Hinweis darauf, dass der Fokus nicht 100%ig getroffen ist, oder, dass du eine Doppelspinne im Einsatz hast ;-).
    Wenn ich mal den Schritt vom ersten zum zweiten Bild nehme und hoch rechne, dann steht dir eine beeindruckende Astrofotokarriere bevor ;) wenn ich da an meine ersten Ergebnisse denke....
    Viele Grüße,
    ralf

  • Also eine klasse Steigerung zum ersten Bild hast du da. :)


    Da ich auch nur relativ kurz Belichte mit 10-15 Sekunden maximal bekräftigt mich das noch mehrere Aufnahmen von M42 zu machen. Waren nur 67 x 10 Sekunden bei mir. Wie es aussieht sollte man sich auch von einem hellen Mond nicht abbringen lassen zu fotografieren. Hab extra auf M42 Aufnahmen verzichtet die letzten 2 Nächte, da es hier doch nachts sehr hell ist...wohl ein Fehler von mir.


    Gruß

  • Hallo!


    Ad Stefan!
    Ja, ich habe auch des öfteren gelesen, dass viel Mond nicht besonders gut ist, aber wenn, dann möchte ich das selber mal gemacht haben, um mitreden zu können. Und mit der EBV kann man auch wieder viel wett machen. Gut, wenn der Vollmond ein paar Grad vom M42 wegstehen würde, würde ich es auch lassen...


    Ad Ralf)
    Vielen Dank für die Rosen, aber ich denke beim ersten Bild war die Bearbeitung noch nicht besonders. Beim zweiten Anlauf habe ich mir u.a. viele Tutorials von Hartwig auf youtube angesehen (ein herzliches Dankeschön an Hartwig fürs Bereitstellen!!) und danach noch mehr gespielt mit der EBV.
    Und Du bist ja mein Vorbild in puncto Kurzbelichtung! Zwar werde ich nicht auf Deine Unmenge kommen, dazu bräuchte ich einen größeren Spiegel, aber wenn ich was aus Deinen Bildern gelernt habe, dann das, dass viele kurz belichtete Bilder einfach viel bringt [:)] Also, wie Du siehst, ist mein kleiner Erfolg eigentlich ein Sammelerfolg von vielen Kollegen hier!


    Nein, das Bresser von der Stange hat keine Doppelspinne, somit ist es der Fokus, der nicht exakt getroffen wurde. Vielleicht sollte ich da mal die Cuzdi-Maske in eine Kunststoffplatte fräsen, derzeit ist es nur ein laminierter Karton mit dem Stanleymesser ausgeschnitten. Ich mache immer ein Testfoto mit aufgesetzer Maske und es hat meiner Meinung nach nicht so schlecht ausgesehen. Es könnte auch sein, dass sich der Fokus temperaturbedingt ein wenig geändert hat.


    Das mit dem iterativen PSF-Schärfen habe ich noch nicht so heraußen, tüftle aber schon daran. Ich werde mich also über den Winter auf M42 konzentrieren und noch ein paar viele Bilder sammeln und sehen, was die EBV dann daraus macht. Und mit Sicherheit werde ich dann und wann mit der einen oder anderen Frage daherkommen.


    Derweil, klare Nächte!


    lg Georg

  • Hallo an Alle!


    Nach einigen Nächten habe ich nun die Zahl an Belichtungen auf insgesamt 850 x 10 Sekunden erhöht, was einer Gesamtbelichtungszeit von 2h 21 min entspricht. Insgesamt waren es 3 Nächte mit 234, 256 und 360 Bildern.
    Rausgekommen ist nun das:



    Die Kameradaten: EOS 1100DA, ISO 6400, 10 Sekunden
    Gestackt habe ich mit DSS, bearbeitet mit Fitswork und PS. Dieses Mal ließen sich die Nebelstrukturen noch besser herausarbeiten, wenngleich da sicherlich noch mehr herauszuholen ist. Ich habe mir mal die Testversion von PI heruntergeladen und versuche mal damit ein bisschen zu spielen.
    Eventuell lege ich noch ein paar Bilder nach, um die 1000er Marke zu knacken.
    Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis nun mehr als zufrieden, wenn man sieht, wie der erste Versuch ausgesehen hat.


    Ich hoffe es gefällt.
    Für Kritiken, Anregungen und Tipps hab ich immer ein offenes Ohr.


    lg Georg

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