Ergebnisse Jupitersichtbarkeit 2016/2017 No. 19

  • Hallo Torsten,


    nachdem mein Newton f/6,65 hat, hatte ich gedacht, dass da noch Spielraum sein könnte. Aber das ist wirklich schon ausgereizt, was die Distanz Barlow zu Kamera betrifft. Ein Gedanke kommt mir noch beim "Vorbau" mit der Filterschublade. Die verlängert die Distanz um den der Fokus nach hinter verlagert werden muss. Dazu wird bei den SC-Teleskopen der Hauptspiegel in Richtung Sekundärspiegel verschoben. Der Sekundärspiegel wirkt ähnlich einer Barlow brennweitenverlängernd - wobei eine Verringerung des Abstandes zur Primäropitik sich zusätzlich brennweitenverlängernd auswirkt. Wäre da nicht noch Spielraum, wenn Du den Filter platzsparend hinter die Barlow einbringen könnntest?


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: oskar</i>
    <br />...
    ... Ein Gedanke kommt mir noch beim "Vorbau" mit der Filterschublade. Die verlängert die Distanz um den der Fokus nach hinter verlagert werden muss. Dazu wird bei den SC-Teleskopen der Hauptspiegel in Richtung Sekundärspiegel verschoben. Der Sekundärspiegel wirkt ähnlich einer Barlow brennweitenverlängernd - wobei eine Verringerung des Abstandes zur Primäropitik sich zusätzlich brennweitenverlängernd auswirkt. Wäre da nicht noch Spielraum, wenn Du den Filter platzsparend hinter die Barlow einbringen könnntest?
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Irgendwo müsste das Filter ja auch hinter der Barlow montiert werden. Diese Montage würde aber wieder auftragen und den Abstand zur Barlow vergrößern. Zum Ausgleich könnte natürlich der vordere Teil mit Filterschublade entfallen (ca. 45mm). Man bräuchte aber etwa 10 bis 15mm für eine geschraubte Montage hinter der Barlow, wären also ca. 30 bis 35mm in Richtung Fangspiegel verschoben. Müsste man einfach mal ausprobieren.



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten,
    sorry für späte Rückmeldung. 31.03.17, Variante 2 gefällt mir auch besser. Teile deine Meinung, dass Darstellung Endergebnis Geschmacksache ist. Klar, mit "harter Schärfung" sind auch schwache Details einfach zu erkennen. Deine Bildschärfung hat inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal und ist für geübte Beobachter schwer zu toppen. Alles ist fein und klein. Da habe ich Nachschulungsbedarf.


    Ich nutze einfache, grobe Filter, um Gefühl zu bekommen, was das Bild an Kleindetails best case zeigt. Zeige sowas manchmal als Quick und Dirty Verarbeitung wie in meinem Beitrag http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=209403. Schaffe sowas meist in wenigen Minuten. Grobe harte Filter verursachen neben Artefacten aber immer eine Vergröberung der Details. Das ergibt sich rein aus dem Algorithmus von Wavlet, Gauß oder Mex Hat Filtern. Was anderes hab ich nicht auf Lager. Die Decon und PSF Filter beherrsche ich nicht sonderlich gut. Die sollen ja Bilddetails zusammenziehen und erzeugen bei manchen Kollegen erstaunlich gute Ergebnisse.


    Mein Arbeitsablauf: Als erstes versuche ich, möglichst nur gute Bilder möglichst genau und gut zu stacken, so daß ich in Folge nur möglichst "kleine" Filter einsetzten muss.


    Typischer Ablauf bei mir ist 48 oder 56er Stackquadrate in AutoStakkert zu setzen und über Drizzle 1,5x vergrößertes Bild zu produzieren. Filtergröße ist 3, bei schlechtem seeing und viel Gain 4. 2 klappt nie. Das Normalisieren auf 70 bzw. 75% lasse ich inzwischen aus, bringt nur Fehler, jedenfalls keine Verbesserung im weiteren Ablauf. Nehme inzwischen ziemlich "verrauscht" auf, so dass ich für gutes rauscharmes Bild nach Schärfung inzwischen 5000 Bilder brauche. Man kann die aus mehreren Filmen zusammenrotieren, aber &gt; 5000 müssen es bei mir sein. Praktisch bin ich meist bei &gt; 10.000 gegenüber früher, als mir 1000 gut gereicht haben - das ist nun richtige Inflation. Wenn ich sehr viele Bilder gestackt habe, muss ich auch etwas "härter" schärfen als früher. Mein bisher bestes RGB Bild stammt aus November 2012 und bestand nur aus je 800 Einzelbildern RGB bei Höchststand Jupiter und etwas mehr Brennweite als allgemein als sinnvoll benannt. Seeing war damals extrem gut mit wenig Bewegung im Bild. 600 x war visuell möglich ohne Kontrastabfall.... Davon träumt man. Kamera war ASI120MM s/w USB2.0. Bessere Bilder wenigstens im Rotkanal waren bisher nur mit 14" möglich. Mit 8" stelle ich frühere Ergebnisse immer wieder ein und halte Niveau.


    Kompromis ist für mich heute, so wenig als nötig Bilder zu stacken, damit ich möglichst wenig Schärfen muss und trotzdem glattes Bild ohne Rauschen erziele. Ziel wenig Einsatz von Filtern allgemein und von groben Filtern insbesondere. Im Blaukanal brauche ich meist Filter eine Nummer größer. Wegen Rauschen im Blaukanal kann ich nicht so hart schärfen. Trotzdem hab ich im Blaukanal am 08/09.04 sehr gute Auflösung erreicht, bei manchen Details sogar besser als im Rot oder Grünkanal. Da ich versuche, jeden Farbkanal vor Derotieren "glatt" zu bekommen, glätte ich die Einzelkanäle wohl etwas mehr als nötig, bei allerdings völlig glattem RGB-Ergebnis. Du läßt immer etwas Rauschen stehen. Das würde mir auch helfen, muss ich probieren.


    Typische Herangehensweise ist bei mir nach Drizzle15 in AutoStakkert laden der Bilder in Giotto, dann 2x vergrößeren. Giotto bietet Möglichkeit, Bild nur halb so groß darzustellen. Durch die sehr großen Rohbilder mit 800 Pixel Jupiterdurchmesser kann ich sehr feinfühlige Mex Hat Filter basteln, die dann optimal Detail ziehen. Am liebsten setzte ich Filter so ein, dass ich nachher nicht Entrauschen muss. Meistens mache ich das dann aber doch.


    Dann lade ich geschärftes Bild in fitswork. Wenn immer noch rauschig oder noch nicht perfekt ausgeschärft, setzte ich wavelets zum Glätten und Nachschärfen ein. Das glättet, aber vergröbert auch. Alternativ oder ergänzend kommt manchmal Decon zum Einsatz. Bild wird dann auf Zielgöße verkleinert und Histogramm auf 90% hochgezogen.


    Dann lade ich s/w Bild in winjupos. In winjupos gibt es Einstellungen, in denen man Artefacte sehr gut erkennen kann. Wenn Bild gut, wird derotiert - im ersten Schritt mehrere s/w Bilder zu einem Summen s/w-Bild und dann zu RGB. Meist ist da etwas Rand oder Gamma Anpassung nötig. Wenn alles gut geht, ist dann Bild schon fast fertig. Meist spiele ich Varianten durch, um Randartefacte zu minimieren oder Details zu verstärken.


    Bild landet dann wieder in fitswork für Histogramm Optimierung und eventuell Vergrößerung, Nachglättung, Nachschärfung, Farbkorrektur, etc. Dann mache ich .jpg. draus und Bild erfährt geringe Verhübschung, wie du mir das vor Jahren gezeigt hast [;)].


    Den Ablauf hänge ich in meinen Beitrag mit ein paar Beispielbildern.


    Wir müßten wirklich mal wieder Filme austauschen, einfach um zu schauen, was man aus Bildbearbeitung noch holen kann. Ganz toll wäre es, wenn wir uns mal wieder treffen könnten. Habe da immer was von Dir gelernt. Könnte Dich auch gerne zu mir laden. Hab eine großen Tisch, an dem wir 4...8 Leute mit Bildschirmen unterbringen und zeitnah workshop machen könnten....


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    ich danke Dir für Deinen audführlichen Beitrag und die ganzen Details zur Bearbeitung.
    Leider kann ich Dir nicht selber in aller Ausführlichkeit antworten und leider ist auch ein Treffen derzeit nicht drin.
    Vieleicht stehen die Chancen im Herbst dafür günstiger ...
    Ich denke angesichts der vielen Neuerungen auf Kamera- und Verarbeitungsseite könnte sich ein Planetentag mal wieder lohnen, wenn auch die Bedingungen uns wohl für die kommenden Jahre in die zweite Reihe schieben werden.



    Viele Grüße
    Torsten

  • Hallo Torsten,


    durchschnittliche Verhältnisse und doch ein Spitzenbild.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke angesichts der vielen Neuerungen auf Kamera- und Verarbeitungsseite könnte sich ein Planetentag mal wieder lohnen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich trage das schon längerer Zeit mit mir herum und habe auch mit Robert schon darüber gesprochen. In drei Wochen halte ich einen Workshop für Vereinsmitglieder in unserer Vereinsgaststätte. Wenn da die Stromversorgung nicht zusammenbricht, wäre da auch ein Planetentag denkbar, so im Frühjahr 2018 als "warm-up", wenn es den Interessenten nicht zu weit ist. Ich liege als Chiemgauer ja doch etwas in "Randlage".



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dabei sind wir im Süden ja noch privilegiert<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Volker und Robert,


    ich werde in Kürze einen eigenen Thread dazu aufmachen- wir sollten Torstens Thread dafür nicht kapern. Robert, du hättest es wohl am wenigsten weit (20 min länger als zu mir).


    Viele Grüße


    Oskar

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!