"Neues" Teleskop, Feinstkratzer in der Vergütung

  • Hallo Peter,
    ich hab auch schon mit Staub auf dem Objektiv und Herschelkeil beobachtet. Das ging einwandfrei. Es kommt vermutlich immer darauf an, wie massiv die "Fehlstellen" sind oder Staub verhält sich anders.


    Wenn der von mir beschriebene Test gut ist, dann sollten die Fehlstellen klein oder wenig genug sein um beim Streulicht nicht args ins Gewicht zu fallen. Ob der Test gemacht wurde, weiß ich nicht.
    Der Sami hat sich jedenfalls entschlossen, dass er das Fernrohr behält. Das brauchts es von uns nimmer, das wir umhernackeln und darauf beharren, dass es ohne die Mircofehlstellen noch oder doch besser wäre.


    Servus,
    Roland

  • Hi,


    die nicht unerheblichen chromatischen Aberrationen scheinen mir das Hauptproblem zu sein.
    Diese beeinträchtigen die Auflösung und den Kontrast viel stärker als die Mikrokratzer.


    Was mag sie verursachen?....der Refraktor selbst scheint mir unverdächtig...auch ein "nur"
    zweilinsiger ED ( zumal mit moderaten f/7 bei bescheidenen 110 mm Öffung) zeigt
    üblicherweise eine deutlich bessere Farbkorrektur - siehe z.B. den Test vom
    TS 100/700 im "Weißen Forum".


    Es dürfte am Reducer liegen. Wie die Fotos zeigen, wird er mit Bildfeldwölbung, Koma & Asti
    ganz gut fertig - aber auf Kosten der Farbkorrektur....die wird leider auf das Niveau eines
    Achromaten gedrückt. Wie wär´s mit einigen Aufnahmen ohne das Teil?


    Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,
    die Auflösung ist durch die CA nicht beeinflusst. Dennoch hast Du vermutlich Recht, dass die CA der Hauptschwachpunkt ist.
    Ich hätte vermutet, dass der Farbfehler bei Langeitbelichtungen mit einem Zweilinser normal ist. Mit Langzeitbelichtungen kenn ich mich nicht aus. Mei einziger APO ist ein 4" f/9 (Vixen Fl102s). Visuell hab ich bisher keine Farbsäume gesehen (nur atmosphärische Dispersion). Visuell und Langzeitbelichtung ist aber vermutlich anders und der kleinere Fluoritezweilinser mit f/9 ist vermutlich nochmal gutmütiger was die Farbkorrektur betrifft. Hast Du ein Link zum 4" f/7? Vielleicht verwendet der eine Spezialglaspaarung, die besonders farbrein ist?
    Ein Achromat würde jedenfalls deutlich mehr Farbsaum und Farbfehler zeigen. Die Sterne würden dann leicht grünlich werden ... Klar wäre mal eine Aufnahme ohne Reducer interessant. Ich denk aber, dass da nicht mehrer möglich ist. Das fertige Bild gefällt mir trotz des Farbfehlers.
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Auflösung ist durch die CA nicht beeinflusst<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Äh- das halte ich aber für ein Gerücht. [:)]


    Durch die chromatische Aberration wird ja das verschiedenfarbige Licht nicht in die korrekte Fokusebene gebracht. Und selbstverständlich verliert man damit feine Details und damit erreicht die Optik nicht die theoretisch mögliche Auflösung. Ein belegendes Beispielbild findest du hier


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ja, das stimmt schon. Ich hab es nicht ganz rictig ausgedrückt. Für einen bestimmten Wellenlängenbereich ist die Auflösung unbeeinflusst.
    Praktisch hab ich aber an den langbrennweitigen FHs folgendes an Sternen gesehen. Für einen bestimmten Wellenlängenbereich passt der Fokus. Meist fokusiert man auf grün. Um den Stern kann man bei einer gewissen Sternhelligkeit einen Farbsaum erkennen. Der Stern selber oder Jupitermond ist von der Größe erstaunlicherweise praktisch "nicht" betroffen.
    Hier Jupiter im 80/1200:
    http://www.astrobin.com/160135/?nc=user


    Der unförmige Mond rechts sind zwei hintereinanderstehende Monde.
    Mann kann das Bild im Grünen mit dem Bild Farbbild vergleichen. Die Größe der Monde und der Wolkendetails ist gleich aufgelöst. Nur der Kontrast ist etwas geringer.
    Jetzt ist mein 80ger ein FH. Beim ED sollte der Farbfehler und der Auflösungseffekt noch geringer sein.
    Ansonsten hast Du natürlich Recht.
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland,


    wir reden hier ja nicht über einen langbrennweitigen FH mit kleiner Öffnung wie deinen 80/1200. Wir haben hier einen 110/770 ED und die verlinkten Bilder zeigen den Farbfehler sehr deutlich.


    Ob das nun der ED selbst ist oder der Farbfehler durch den Reducer verursacht wird müsste noch geklärt werden. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für einen bestimmten Wellenlängenbereich ist die Auflösung unbeeinflusst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, das gilt für Fotografie/Beobachtung mit Schmalbandfiltern. Bei Weißlicht schlägt der Farbfehler ab voll zu. Und bei RGB-Aufnahmen kann man zwar jede Farbe einzeln in den Fokus bringen, aber der jeweilige Durchlassbereich der Filter ist ja breit und damit wird auch damit noch ein Rest des Farbfehlers bleiben. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Um den Stern kann man bei einer gewissen Sternhelligkeit einen Farbsaum erkennen. Der Stern selber oder Jupitermond ist von der Größe erstaunlicherweise praktisch "nicht" betroffen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, das immer wieder beschriebene <i>"ich sehe den Farbsaum nicht, also stört der Farbfehler auch nicht". </i>Nur, auch wenn man keinen Farbsaum sieht, der Farbfehler ist trotzdem vorhanden und feine Kontraste bzw. Details werden eben dadurch noch immer verschmiert- ergo, die Auflösung ist verringert.


    Mit EBV kann man zwar einiges rausholen, aber was nicht da ist kann auch keine EBV hervorzaubern. [:)]


    Das weicht aber etwas vom Thema ab, einzig sollte Sami mal herausfinden- wer ist schuld an der CA? ED oder Reducer- außer die CA stört ihn nicht weiter.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ich hab es ja schon früher geschrieben. Ich wäre auf einen kleineren Triplett APO gegangen. Mit den neuen Gläsern (eines davon FPL-53) kommt man bei 80 mm und 80mm f/6 FPL-53 schon auf eine sehr gute Farbkorrektur.
    Beim Zweilinser mit 110 mm mit f/7 muss man halt abhängig von der Glaskombination etwas Abstriche in Kauf nehmen. Es ist durchaus möglich, dass der Reducer den Farbfehler nochmals verstärkt. Da wäre mal ein Test interessant (wenn das Thema für Sami interessant ist)
    Weiters wäre ein Test mit engen Farbfiltern interessant, wie die Auflösung sich da in der Praxis verändert.
    Im Prinzip könnte man dann mit Intereferrenzfiltern für rot, grün und blau den Farbfehler weiter reduzieren oder gar weitgehend loswerden. Es gibt auch LRGB Filtesätze.... Das wäre vermutlich die Alternative zum Triplett APO. Allerdings wäre mir das zu stressig. Ich würd es allerhöchstens mal testweise mit einem Filter machen um die Auflösung zu vergleichen. Meine Vermutung ist, dass die Auflösung im konkreten Fall kaum leidet. Mir hat das Bild durchaus jetzt schon gefallen.
    Servus,
    Roland

  • Moin Jungs.


    Ich bin ja immernoch der Meinung, das der große Teil des Farbsaumes um die Sterne durch die starke Farbbeimischung meinerseits herrührt. Das Bild habe ich gestern Abend geknipst:


    http://www.astrobin.com/full/272810/0/


    Hier habe ich bei der EBV ein wenig Rücksicht auf die Sterne genommen. Ich denke, das dort schon ein beachtlicher Unterschied zum letzten Bild zu erkennen ist.


    Viele Grüße, Sami


    p.s. Roland, deine Planetenfotos auf Astrobin sehen klasse aus.

  • Hallo Sami,
    danke :). Dein neues Foto schaut auch vom Farbfehler gut aus. Tendenziell würd ich etwas weniger intensive Farben nehmen, aber da bin ich der falsche um da einen echten Rat geben zu können.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    <br />
    ich hab es ja schon früher geschrieben. Ich wäre auf einen kleineren Triplett APO gegangen. Mit den neuen Gläsern (eines davon FPL-53) kommt man bei 80 mm und 80mm f/6 FPL-53 schon auf eine sehr gute Farbkorrektur.
    Beim Zweilinser mit 110 mm mit f/7 muss man halt abhängig von der Glaskombination etwas Abstriche in Kauf nehmen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hätte ich auch gemacht...
    Ich hatte vor Jahren den gleichen ED, nur eine Nummer kleiner (102/714mm) und den habe ich auf Grund des Farbfehlers wieder verkauft!
    Der Farbfehler war an Vega und 160x Vergrößerung schon deutlich sichtbar und bei größerer Optik dürfte das auch nicht besser werden!
    FPL-53 Glas war in meinen noch nicht verbaut, wurde wohl erst später in die Astro Pro...verbaut!
    Ein guter ED sollte schon die zweifache Vergrößerung ohne deutlich sichtbare Farbe auskommen, bei einem 80/480mm Triplett ist das mehr als gewährleistet!
    Also einfach mal Vega anvisieren und schauen wann der Stern blau wird, nicht umsonst heißt Vega auch Refraktortod...


    Andreas

  • Hallo Andreas,
    ja, so hätten wir es gemacht. Der Sami macht es anders und beides ist in Ordnung. M42 schaut für mich vom CA in Ordnung aus.
    Der Vorteil vom Zweilinser ist, visuell mehr Öffnung zu haben und dass die Temperaturanpassung schneller geht wie beim Triplett. In Fall vom Sami hat er das Gerät auch sehr preisgünstig bekommen.
    Je nach eigenen Prioritäten kann das dann dennoch ein guter Kauf gewesen sein.
    Servus,
    Roland

  • Nun, für mich ist erstmal wichtig, das die übel aussehenden Mikrokratzer keinerlei Auswirkungen auf die Optik zu haben scheinen. Ich denke, das dieser Thread auch für andere eine gute Hilfe sein kann, falls Jemand diesbezüglich Rat sucht.


    Ich jedenfalls kann weder bei Tageslichtfotografien, noch bei Nachtaufnahmen am Himmel irgendwelche Anzeichen auf die Kratzer erkennen. Dies war anfangs auch meine Vermutung, da alles im Netz dafür sprach.


    Danke für eure Comments.


    Beste Grüße,


    Sami

  • Hallo Freunde des Weltraums.


    Ich wollte euch mal auf dem Laufenden halten. Ich habe das Teleskop mit de´n Mikrokratzern nun ausgiebig testen können.


    Hier nochmal ein Bild mit den Mikrokratzern in der Vergütung. Auf dem Bild sieht es schlimmer aus als es ist, da ich dort mit 2 Taschenlampen voll auf die Linse gehalten habe:


    http://img5.fotos-hochladen.ne…g2016120210n4wey0utpf.jpg


    Und hier möchte ich euch die Ergebnisse mit dem Refi sammt den dazugehörigen Mikrokratzern:


    http://www.astrobin.com/274158/?nc=user


    http://www.astrobin.com/274271/?nc=user


    http://www.astrobin.com/274351/?nc=user


    http://www.astrobin.com/274409/0/?nc=user



    Wie man sieht, sieht man nichts. Kein Grund in Panik zu verfallen, wenn mal kleine Kratzer auf der Linse oder dem Spiegel sein sollten. Ich hoffe, das ich mit meinem Kratzern anderen usern ein wenig helfen konnte.


    Grüße,


    Sami

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