Kamera für DeepSky, Preis-Leistung

  • Nabend Astrofreunde,


    ich spiele mit dem Gedanken mir demnächst eine Kamera für Deepsky zu kaufen. Zum Einsatz würde das Ganze mit meinem 6" f/5 Newton auf Exos-2 Goto kommen.


    Ich habe mir mehrere Modelle in mehreren Preisbereichen angesehen und werde nicht so ganz schlau aus der Sache.
    Am Günstigsten ist die Canon Eos 1300d (288€).
    Die meisten Anderen liegen im 550-700€ Bereich.
    Fujifilm X-T10
    Nikon D5500
    Pentax K-70


    Der doppelte Preis bringt mir bestimmt nicht das doppelte an Leistung, oder? [:D]


    Damit könnte man natürlich auch ganz normale Fotografie betreiben, was mir aber wirklich nicht wichtig ist.
    Es gibt auch spezielle Astrokameras, aber bei denen kenne ich mich noch weniger aus. Meine Alccd5L-IIc würde ich dann als Guidingkamera verwenden, also hätte ich so oder so einen Laptop vor Ort.


    Das Ganze eilt nicht, ich würde mich aber über eure Anregungen freuen.


    CS und liebe Grüße
    Engin
    Edit: Ich bevorzuge im Moment die 1300D oder K-70 (wetterfest).

  • Hi engin,


    Mein tipp wen du die kamera rein für die astrofotigrafie brauchen willst wäre auf dem occassionsmarkt nach einer bereits astromodifizierten kamera zu suchen.


    Wen du die astrofotografie mit dslr ernsthaft betreiben willst kommst du am umbau früher oder später nicht vorbei, da wäre obiger weg günstiger am ende.


    Betreffend astromodifizierung, mal ganz lapidar gesagt willst du schöne rote nebel auf dem chip haben brauchst du eine astromodifizierte cam.

  • Moin Enging,
    ich habe nur Fujis im Einsatz und bin mit ihnen sehr zufrieden, allerdings würde ich dann nicht die T10 sondern die deutlich billigere E2 nehmen. Eine M1 gibts schon für unter 150€ und eine E1 unter 250€, sie sind aber beide deutlich langsamer als die E2 was bei der normalen Fotografie auffällt.
    Die Kamera kann man modifizieren aber ich würde sagen man muss es nicht machen, das Bild ist in 4 1/2 Stunden mit einer unmodifizierten E2 entstanden:
    https://flic.kr/p/EZpQSm
    Vermutlich geht es ohne Filter einfacher aber ich würde mir die Zusatzkosten (am Anfang) sparen.
    Die Fujis sind aber eher exoten und für Canons bekommt man mehr Zubehör in der Astrofotografie.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Engin,
    wie wäre es mit der eos 1000D ?
    Mit der Kamera hab ich meine ersten Fotos gemacht http://www.astrotreff.de/upload/edkar/20150101/IC434-2.jpg und bin immer noch zufrieden damit.
    Gebraucht habe ich die Kamera schon für 60€ in der Bucht gesehen, plus Umbau bei Astrotec (140€) wärst du mit etwa 200€ dabei.
    Mittlerweile habe ich auch eine CCD-Kamera die sich früher oder später fast jeder zulegt,das sind dann aber andere Summen.
    Wenn das Geld bei dir nicht ganz so locker sitzt ,überlege dir gut in was du investierst,wer weiß was noch dazu kommt.


    Gruß
    Edkar

  • servus Engin,


    die Meinung von Edkar kann ich nur bestätigen. Die EOS 1000D ist eine feine Kamera, ohne viel Schicki-Micki, und mittlerweile gebraucht wirklich günstig zu bekommen.
    Die 1000D war auch meine erste DSLR, mit der ich Astrofotografie betrieben habe - und es war eine gute Kamera.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo! Ich habe leider erst jetzt die Antworten gesehen, danke dafür.
    Prinzipiell habe ich nichts gegen eine gebrauchte Kamera. Allerdings ist die 1000d schon eine sehr alte Kamera. Und die Preise die ich sehe (natürlich nur kurz überflogen), kommen nicht an das 60€-Schnäppchen heran.
    Bei bereits modifizierten Kameras denke ich mir a) das Modell an sich ist schon alt und b) bei Langzeitbelichtungen in der Astrofotografie war das Teil auch mit wenigen Auslösungen sehr lange im Einsatz. Das schreckt mich ehrlich gesagt etwas ab.


    Bei Astrotec gibt es mehrere Umbauvarianten. Was sind da groß die Unterschiede in der Praxis?
    Eine schon fertig modifizierte Kamera kaufen oder selber modifizieren lassen?


    Ich kann bei all dem aber schon jetzt abschätzen, dass ich langfristig in die MonoCCD Fotografie möchte. Die Bilder, die mich am heftigsten vom Hocker gehauen haben, wurden damit gemacht.


    Hat jemand Erfahrungen mit der 1300d? Auch mit Astromodifikation?


    Besten Dank für die Antworten.
    CS,
    Engin

  • Hallo nochmal! Ich habe Stefan zwar schon angeschrieben, aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Wenn ich mir eine Fujifilm X-M1 besorge (Geschwindigkeit der Kamera ist ja für Langzeitbelichtungen unwichtig?), was für einen Adapter brauche ich für den Anschluss ans Teleskop? Habe das hier: http://www.bresser.de/Astronom…afoc-Optischer-Tubus.html
    "50,8 auf 31,7mm Adapter + integriertes T2-Gewinde" Die Kamera hätte ein "FUJIFILM X-Bajonett".


    Und als Leitrohr dachte ich an Folgendes: http://www.teleskop-express.de…alterung---Astrofoto.html


    Grüße und CS,
    Engin


    Edit: Habe noch einen Sucher von meinem Skywatcher Dobson, allerdings ist der Sucherschuh von Bresser ein Anderer. Vielleicht hat ja jemand noch einen alternativen Vorschlag...

  • Hallo Engin,


    es kommt ziemlich oft vor, dass hier zwar Fragen gestellt werden, die Antworten aber nur dazu dienen sollen, die ohnehin schon feststehende Meinung zu bestätigen. Ich habe den Eindruck, Du tendierst ein wenig in diese Richtung;-) Aber selbst wenn - schaden wirst Du höchstens dir selbst. In sofern ist dagegen nichts einzuwenden...


    Was die Auswahl an vernünftigen Deepsky-Kameras angeht, würde ich die in drei Gruppen unterteilen:


    1. Günstige aber gute Kameras für den Einstieg
    Da würde ich mich meinen Vorrednern anschließen und die 1000D empfehlen. Die hat als günstigstes Modell alle Eigenschaften, die wirklich wichtig sind:
    - Liveview
    - kein Verstärkerglühen
    - Langzeitbelichtung über USB
    Alles weitere ist marginal, bis man in die Klasse der höherwertigen Kameras kommt (Punkt 2). Jedenfalls sind die Vorteile einer 1300D ggü. einer 1000D marginal und deine Abneigung gegen gebrauchte Kameras ist unbegründet. Durch die Filter-Modifizierung (und ohne die würde ich nicht anfangen) ist die Garantie eh futsch. So what?


    2. Höherwertige Farbkameras
    Da würde ich als DSLR zunächst mal die 6D nennen, die gegenüber allen anderen EOS-Modellen einen wirklich nennenswerten Vorteil in Punkto Empfindlichkeit und vor allem Rauscharmut bietet. Noch besser (und teurer) soll die Sony A7S sein - was ich zwar glaube, aber nicht selbst bestätigen kann. Und dann fallen in diese Kategorie auch die diversen Farb-CCDs (OSC), die eine vergleichbare Leistung zu einem ähnlichen Preis bieten. Evtl. schneiden sie aufgrund der Kühlung (zumindest in Sommernächten) noch etwas besser ab.


    3. S/W-CCDs mit LRGB- und Schmalbandfiltern
    Da ist dann preislich und in Sachen Leistung "Ende offen" und vor allem in Lichverseuchten Gegenden bei Nebeln über die Schmalbandfilter nochmal ein echter Qualitätssprung möglich. Zu der reinen Kamera muss man aber auch immer das Filterrad und nicht zuletzt die Filter rechnen. Das macht das ganze dann nochmal erheblich teurer. Manche schrecken auch vor dem angeblichen Mehraufwand bei Belichtung und Bildverarbeitung zurück - was ich allerdings nicht nachvollziehen kann...


    Also - unterm Strich - Du willst in die Deepsky-Fotografie einsteigen und deshalb würde ich dir ein Einsteiger-Modell empfehlen. Nicht zuletzt, weil Du in Sachen Guiding und Montierung sowieso noch genug investieren musst. Und in einem Punkt hast Du definitiv recht: Ein höherer Preis einer Kamera hat rein gar nichts mit einer besseren Eignung für DeepSky zu tun;-)
    Was die anderen Hersteller von DSLR- und Systemkameras betrifft, kann ich dazu nicht viel beitragen, da ich keine Erfahrung damit habe. Für den Einstieg würde ich dir aber empfehlen, erstmal dem Mainstream (Canon EOS) zu folgen. Die haben sich nicht zu unrecht in der Astrofotografie zu einem Quasi-Standard entwickelt. Außerdem sind sie - dank ihrer Verbreitung - sehr günstig gebraucht (auch fertig modifiziert) zu bekommen. Diese gebrauchten modifizierten müssen übrigens überhaupt nicht schlecht sein, da viele irgendwann auf bessere Modelle (z.B. 6D) wechseln und ihre alten Kameras günstig anbieten...


    Gruß
    Klaus

  • Na gut, ich habe noch nie bereut auf euch gehört zu haben. Die 1000d ist bestellt. Werde sie dann bei astrotec umbauen lassen.
    Was sagt ihr zu meiner geplanten Guidinglösung?
    Grüße,
    Engin


    Edit: Danke Klaus für deine umfangreiche, hilfreiche Antwort!

  • Moin,


    die 5L-IIc müsste als Guiding-Cam ganz in Ordnung sein. Eine S/W-Kamera wäre zwar besser - aber man muss ja mal irgendwo anfangen.


    Das geplante Leitrohr würde ich nicht nehmen. Mit 162mm Brennweite soll es "für Teleskope bis 1500 mm Brennweite" ausreichen. Nun ja. Als Verkäufer muss man schon einfache Aussagen präsentieren, sonst verkauft man nix[:D]
    Ich denke, die rechnen einfach "gleiche Pixelgröße bei Guiding- und Aufnahme-Kamera, Subpixelguiding auf 1/10 Pixel, passt!". Irgenwie so ist das auch - aber ich würde Sicherheiten einplanen. 300mm Brennweite dürfen es schon sein und ob diese 0815-Sucherhalterung stabil genug ist? Ich würde - wenn schon nicht OAG - eine starre Verbindung zwischen Teleskop und Leitrohr + Okular-Exzenter vorziehen.


    Die zu geringe Brennweite des Leitrohrs merkst Du (wenn) schon bei kurzbelichteten Aufnahmen. Die Instabilität der Halterung vermutlich erst >10min...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo nochmal! Ich habe Stefan zwar schon angeschrieben, aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Wenn ich mir eine Fujifilm X-M1 besorge (Geschwindigkeit der Kamera ist ja für Langzeitbelichtungen unwichtig?), was für einen Adapter brauche ich für den Anschluss ans Teleskop? Habe das hier: http://www.bresser.de/Astronom…afoc-Optischer-Tubus.html
    "50,8 auf 31,7mm Adapter + integriertes T2-Gewinde" Die Kamera hätte ein "FUJIFILM X-Bajonett".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe bei mir einfach einen Adapter von Fuji X auf Canon Eos vor der Kamera und danach sollte es keinen Unterschied zu einer normalen EOS geben wenn der Adapter das Auflagemaß korrekt ausgleicht.


    Gruß
    Stefan

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