Eure Meinung ist gefragt !

  • Hallo zusammen,


    folgendes beschäftigt mich derzeit und ich benötige Eure statements.


    Habe die Möglichkeit einen 10"/ f8 Dobson mit LOMO-Optik zu erwerben.


    Zum Spiegel:


    Wellenfront 0,12 PtV
    Wellenfront 0,018 RMS


    Oberfläche 0,06 PtV
    Oberfläche 0,009 RMS


    Reflektivität 91%


    Material Quarz


    1) Was bedeutet die Angabe 70/50 scratch/dig (Oberflächengüte)


    2) Kann ich den Angaben eines Herstellers (in diesem Fall LOMO)
    vertrauen oder sollte ich einen unabhängigen "Prüfer" zwecks
    Nachmessungen kontaktieren.


    3) Meiner Ansicht nach ein guter Spiegel, oder ??




    Allgemein:


    Ist so ein Gerät sinnvoll für Planeten und Deep-Sky ??
    Ich meine mal gehört und gelesen zu haben das die Obergrenze
    bei 8" liegt. Nur in sehr seltenen Fällen macht mehr Öffnung Sinn.
    Ein anderer Autor meinte sogar, daß ein 4" Apo-Refraktor das ideale
    Gerät für Planeten sei und bereits mit dieser Öffnung alle wesentl.
    Details zu erkennen wären.


    Oder lieber ein 10" f/6 um für Deep-Sky ein größeres Gesichtsfeld zu erreichen ???


    Ist das Öffnungsverhältnis von f/8 eher ein Spezialinstrument ???


    Vielleicht weiß der ein oder andere aus eigener Erfahrung worauf
    man noch achten sollte ??


    Vielen Dank im voraus


    Copernicus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1) Was bedeutet die Angabe 70/50 scratch/dig (Oberflächengüte)


    2) Kann ich den Angaben eines Herstellers (in diesem Fall LOMO)
    vertrauen oder sollte ich einen unabhängigen "Prüfer" zwecks
    Nachmessungen kontaktieren.


    3) Meiner Ansicht nach ein guter Spiegel, oder ??




    Ist so ein Gerät sinnvoll für Planeten und Deep-Sky ??
    Ich meine mal gehört und gelesen zu haben das die Obergrenze
    bei 8" liegt. Nur in sehr seltenen Fällen macht mehr Öffnung Sinn.
    Ein anderer Autor meinte sogar, daß ein 4" Apo-Refraktor das ideale
    Gerät für Planeten sei und bereits mit dieser Öffnung alle wesentl.
    Details zu erkennen wären.


    Oder lieber ein 10" f/6 um für Deep-Sky ein größeres Gesichtsfeld zu erreichen ???


    Ist das Öffnungsverhältnis von f/8 eher ein Spezialinstrument ???



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Copernicus,


    das ist ein guter Haupt-Spiegel. Aber wie stehts mit dem Fangspiegel?


    1) weiss nicht.


    2) Yo. Lomo würde ich vertrauen. Wenn du das Gerät hast, kannst du den Sterntest machen. Wenn er OK ist, dann ist es gut. Wenn nicht: Spezialisten wie Wolfgang Rohr aufsuchen und ggfs. bei Lomo reklamieren.


    3) YO.


    f/8 ist sehr gut für Planeten und auch sehr brauchbar für deep sky. Diese Obergrenzen sind völliger Quatsch. Je mehr Öffnung desto mehr Kontrast. Bei schlechtem Seeing machen Planeten eh keine Freude.


    Ich habe einen 10 Zoll f/6. Am Planeten sowie im DeepSky fantastisch. Das ist ein sehr guter Kompromiss, aber bei f/6 muß dann auch die Kollimation immer ziemlich gut stimmen. f/8 ist da etwas robuster.


    f/8 war vor Jahren der absolute Standard für Amateure. Heute neigt man im Schnitt eher zu f/6. Aber das ist eigentlich alles in der Praxis nicht so schlimm. Ich habe noch einen 6Zoll f/8 TAL und der macht auf seine Art auch viel Freude!

  • 10" f/8 - das bedeutet 2m Brennweite.
    für ein halbwegs großes Gesichtsfeld muß dann ein 50mm Oku her. Ist aber kein Problem - vor allen Dingen ist die Randschärfe unschlagbar.
    Was die Qualität betrifft:
    So einen guten Spiegel wirst Du sehr selten finden...wenn er auch noch 'glatt' ist, schlägst Du damit auch einen 7" Apo.
    Wenn Du damit keine Deep-Sky Fotos machen willst: KAUFEN!!!!


    Viel Erfolg


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Copernicus</i>
    <br />
    Habe die Möglichkeit einen 10"/ f8 Dobson mit LOMO-Optik zu erwerben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn dir ein 2 m langer Spargel nichts ausmacht, warum nicht - umso
    größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er wirklich scharf ist, umso
    besser bilden auch einfache Okulare randscharf ab, um so inkritischer ist die Justierung. Mir persönlich wäre so was viel zu sperrig und unhandlich, aber das ist Geschackssache bzw. hängt von den pesonlichen Rahmenbedingungen ab (Stellplatz, Auto, stationär usw.).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich meine mal gehört und gelesen zu haben das die Obergrenze
    bei 8" liegt. Nur in sehr seltenen Fällen macht mehr Öffnung Sinn.
    Ein anderer Autor meinte sogar, daß ein 4" Apo-Refraktor das ideale
    Gerät für Planeten sei und bereits mit dieser Öffnung alle wesentl.
    Details zu erkennen wären.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kommt aus dem Reich der Mythen und Legenden. Bei Deep Sky gilt mein Leitsatz uneingeschränkt "Offnung lässt sich nur durch noch mehr Öffnung ersetzten" Bei Planeten muss man mehr differenzieren und Tubusseeing usw. mit einbeziehen (siehe Artikel zur Temperaturanpassung und Tubusbelüftung in diesem Forum), letztendlich setzt sich Öffnung dort aber auch durch, solange sie auch richtig scharf ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Oder lieber ein 10" f/6 um für Deep-Sky ein größeres Gesichtsfeld zu erreichen ???
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein maximal großes Gesichtsfeld (Austrittspupille von 6-8 mm) braucht man zum leichteren Aufsuchen, um über die Milchstraße zu schlendern und für einige wenige Riesenobjekte (z.B. Nordamerika N., Plejaden). Das erreicht man bei f/6 mit einem handelsüblichem 40 mm Okular. Bei f/8 braucht man schon ein 55 mm, geht aber auch. Die weitaus meisten Deep sky Objekte wirst du mit einem 10" Gerät bei 60 bis 250-facher Vergrößerung beobachten und das kriegt man bei passenden Okularen immer hin.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vielleicht weiß der ein oder andere aus eigener Erfahrung worauf
    man noch achten sollte ??
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist es ein Volltubus? Kannst und willst du sowas wirklich handeln? Wenn ja ist richtiges Belüftungsmanagement wichtig: Ausreichender Tubusdinnenurchmesser (bei 10"f/8 min. ca. 290 mm), sonst gibt's starken Kaminefekt, tangentiale Lüfter sollen sehr viel bringen, keine Blenden, die die Luft in den Strahlengang lenken.


    Wie stabil, leichtgänglig und ruckfrei ist die Mechanik? Wie einfach lässt er sich justieren? braucht man dafür Werkzeug?
    Was für Materialien (Holz, Gleitmaterial)

  • Hallo Copernicus,
    teile die Meinung meiner Vorredner. Zur Bekräftigung: Ich besitze 8", 10" und 12" Newtons und Newton- Cassegrains. Mein bestes Planetenrohr ist bisher eindeutig der 12" f/16 Cassegrain. Weil der so gut ist, baue ich mir einem gleichartigen in 16". Wer Dir auch immer den "4" APO- ist der Beste" Vers verzapft hat, der hat wahrscheinlich noch nie Planeten mit einem größeren, wohltemperierten Spiegelteleskop beobachtet. Ob Newton SC Cassegrain oder Verwandte ist dabei eher eine Komfort - und Montierungsfrage.
    Gruß Kurt

  • Hallo ersteinmal,


    recht herzlichen Dank für Eure Antworten.


    Leider kann ich noch keine weiteren Einzelheiten (Sternabbildungen,
    Mechanische Ausführung, Ruckelfrei etc.) mitteilen, da ich mit dem
    "Verkäufer" bisher in tel. Kontakt stand/stehe.


    Bezüglich des Fangspiegels kann ich nur sagen, das der Verkäufer
    ein sogenanntes Newton Selbstbauset (Okularauszug, Spinne, Spiegel-
    fassungen)erworben hat.
    Desweiteren ist der Tubus mit Samt ausgekleidet.
    Die Justierung - so wurde mir gesagt - geht in gut einer Minute
    über die Bühne
    Der Tubus selbst ist aus Krüpax ??? Soll so eine Art Holz sein ??


    Insgesamt wiegt der Tubus alleine schon 25 kg. Die Rockerbox
    ist aus Holz. Der Tubus ist mittels Rohrschellen an den Höhenrädern
    befestigt.


    Ich denke das Beste wird ein Besuch vor Ort sein - um mir ein genaueren Eindruck zu verschaffen.


    Bevor ich es vergesse: ich wohne in der Stadt und bin somit von relativ großer Helligkeit umgeben. Andererseits habe ich auch keine
    Lust ständig auf's Land zu fahren. Der Aufwand ist doch nicht zu unterschätzen....


    Wie ist eigentlich die Nachführung bei hoher Vergrößerung ??


    Eher eine Qual ??


    Bisher habe ich den Luxus der GP-Montierung mit 6" Refraktor!
    Damit schaue ich nur Binokular und erfreue mich an dem angenehmen
    schauen (Motor sowohl in Rek. als auch in Dek.)
    Leider ist mein Gerät ein FH - und somit läßt sich ein gewisses
    sek. Spektrum nicht leugnen.


    Ich möchte in den wenigen guten Nächten aber möglicht viele Detail
    sehen und daher der Wunsch nach einem Instrument mit mehr Öffnung !



    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Copernicus,


    wenn Deine Qualitäts-Angaben das Ergebnis eines Interferogrammes sind,
    und dessen Auswertung, dann kauf diesen Spiegel, die meisten Spiegel
    haben solch guten Werte nicht. Mein Taschenrechner ermittelt einen
    Strehl von 0.9872 für Deinen RMS von 0.018 wave. Wenn der Preis stimmt, greif zu. Zur Glattheit könnte ich erst etwas sagen, wenn ich
    den Spiegel getestet habe.


    Herzliche Grüße


    Wolfgang Rohr


    die Strehlformel, wenn RMS eine Dezimalzahl:
    Strehl = 1 - ( 2*Pi*RMS )^2


    die Strehlformel, wenn RMS eine echte Bruchzahl:
    Strehl = 1 - ( 2*Pi/RMS )^2

  • Hallo Copern,


    Lomo Hauptspiegel plus L. Gegenspiegel
    und das gepaart, verlangt nach gleichwertigen
    Aufenthaltsräumen, Zubehör.
    Die Komposition in die Nähe von Fernostware
    zu rücken, unzulässig.


    U.Hennecke

  • Hallo Wolfgang,


    ich dachte immer die Glätte eines Spiegels ermittelt sich direkt
    aus dem gemessenen RMS Wert ?!? Oder liege ich hier falsch ????


    Die Werte sind alle in einer Tabelle aufgeführt. Leider sind sämtliche
    Angaben auf russisch. Allerdings sind diese - ich nehme mal an von
    Herrn Keller - übersetzt worden.


    Brennweite: 2001


    D opt 252


    D mech 258


    Randdicke 33.6


    Oberflächenqualität 70/50 scratch/dig


    Reflektivität 90,6 %


    Spiegelträgermaterial Quarz


    Die anderen Angaben hatte ich bereits eingangs erwähnt.


    Desweiteren habe ich noch so eine Art topographische Karte;
    aber alle Angaben in Fremdsprache.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hi Copernicus -
    Krüpax ist eine Firmenbezeichnung für Hartpapier, was hervorragend für den Teleskopbau geeignet ist.
    Da Du in der Stadt wohnst, ist die längere Brennweite nur von Vorteil. Auch im Deep-Sky Bereich wirst Du damit mehr sehen können.
    Die Nachführung ist mit einem langen Tubus bei hoher Vergrößerung nicht problematisch - eher bei einem kurzen Tubus.
    Ein Inaugenschein nehmen ist aber unabdingbar, erzählen kann man viel, aber sehen mußt Du das Teil vorher.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Ulrich,


    ersteinmal Danke für Deine Antwort.


    Zu Krüpax nochmal eine Frage:


    Ist Hartpapier als Tubus wirklich zu empfehlen ???


    Hier im Norden ist es ja bekanntlich recht feucht - wie
    wirkt sich den dies auf Hertpapier aus ???



    Gruß


    Copernicus

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