8" Dobson Welche Ausrüstung für Astrofotografie?

  • Hallo,
    Ich habe vor kurzem einen SkyWatcher 200/1000 Dobson Reflektor von meinem Opa bekommen und wollte in die Astrofotografie einsteigen. Ich Besitze: Nikon D3300, Achromatische Barlow-Linse, 200/1000 Reflektor und 2 Okulare für die visuelle Beobachtung. Ich weiß das ich mit einem Dobson als Gerüst keine Astrofotos schießen kann und überlege mir daher eine EQ-Montierung zu zulegen. Soweit ich weiß brauche ich um Fotos zu schießen noch Einen oder Zwei Motoren für die EQ-Montierung.
    Der Tubus wiegt ohne Kamera ca. 11 Kg und fürs Fotografieren kommt noch meine D3300 drauf. Ich habe keine Ahnung was ein Autoguider ist, allerdings denke ich nicht das ich diesen für den Einstieg brauchen werde. Welche Motorisierte Montierung ist denn für meine Zwecke zu empfehlen? Welche Belichtungszeiten sind mit dieser maximal möglich? Reicht 1 Motor oder sind 2 essenziell? Was kostet der Spaß und gibt es das auch gebraucht? Welche Ergebnisse sind zu erwarten?


    Bin relativ neu auf dem Gebiet und freue mich über jeden Rat [:)]
    MFG
    Alexander

  • Hi Alexander,


    ich hatte dir in deinem anderen Beitrag schon was dazu geantwortet.


    aber gut, dann halt nochmals.


    Montierung- Minimum wäre eine HEQ-5, besser die EQ-6 oder die AZ EQ-6. Kosten in der Reihenfolge der Aufzählung: 1150€ - 1250€/1470€ (EQ-6 mit unterschiedlicher Steuerung) - 1965€.


    Zur Not ginge noch eine EQ-5 oder Vixen GP DX- aber deren Tragfähigkeit liegt eigentlich schon unter dem Nettogewicht deines Tubus. Rohrschellen und Kamera und sonstiger Kram kommt da noch drauf, also prinzipiell ist die EQ-5 damit deutlich überladen.


    Guiding- wenn du längere Belichtungen machen willst, kommst du bei 1000mm Brennweite kaum daran vorbei. Auch die kleinen Pixel deiner Kamera verlangen eigentlich nach Guiding (und die 24 Megapixel helfen dir bei Astrofotografie nicht unbedingt). Guiderkameras/Systeme kosten dich so ab 250€-550€. Teilweise stand alone- teils muss ein Laptop für die Software vorhanden sein.


    Für den Guider nötig- ein Leitrohr oder ein OAG- weitere ca. 250€. Diverser Kleinkram, nötige Adapter, Spannungsversorgung und was mir grad nicht einfällt- 100-300€. Ach ja, bei einem f/5 sollte schon ein Komakorrektor zum Einsatz kommen- kostet so je nach Modell 250-550€.


    Über nur 1 oder 2 Motore brauchst du nicht groß nachdenken, die genannten Montierungen/Steuerungen sind eigentlich nur mit 2 Motoren erhältlich.


    Und wie schon in deinem anderen Beitrag mein Hinweis- für einen Anfänger ist ein 200/1000 eine Hausnummer zu groß- außer du bist sehr frustresistent, erträgst viel Fehlschläge und nimmst die Bilder mit verzogenen Sternen oder Strichen statt punktförmigen Sternen als gutes Ergebnis. [:0]


    Hier ein Link- klick maldrauf und lies die Artikel 5 und 6 von oben gezählt- hilft vielleicht zum Verständnis.


    http://www.sterngucker.de/mitglieder/ulrichw/artikel/


    Noch weitere Fragen? [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Danke für deine Antwort [:)]
    Da ich zuvor noch nie ein Teleskop hatte sind meine Erwartungen eher gering und "bodenständig".
    Ich habe im Internet gesehen, dass man auch ohne guiding (für mich) extrem gute Bilder machen kann.
    Bsp. M13 https://www.astrobin.com/200730/
    M42 https://www.instagram.com/p/BAAHvQVuz6M/
    Beide Bilder sind weit weit über meinen Erwartungen und deshalb denke ich das ich mir einen guider auch noch im späteren Verlauf kaufen kann [:D].
    Meine Erwartungen liegen in etwa auf diesem Level. http://scienceblogs.com/starts…les/2013/07/m71_fsq_g.jpg
    http://abenteuer-astronomie.de…2016/02/M42_stack_red.jpg
    Ich tendiere zu einer gebrauchten HEQ-5 Montierung ohne Go-To Funktion. Sind meine Erwartungen ohne autoguider möglich oder wird das ohne bei der Brennweite einfach nix? Ich würde nur ungern auf ein kleineres Teleskop wechseln, da ich weiß wieviel man aus einem 8" Reflektor raushohlen kann.

  • Hi Alex,


    ohne Guidung kommt natürlich auch was raus. Aber dann musst du die Montierung auf jeden Fall sehr gut einnorden. Und die Montierung muss auch sehr gut laufen. Vom Prinzip hat jede Montierung einen eigenen Fehler, während der Drehung tritt eine mehr oder weniger große periodische Abweichung auf- grob gesagt, die Achse und damit das Teleskop eiert etwas um seine Längsachse.


    Guiding gleicht dieses aus, auch kleine Abweichungen des Einnordens werden ausgeglichen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich tendiere zu einer gebrauchten HEQ-5 Montierung ohne Go-To Funktion.


    Zu den verlinkten Bildern- du weißt nicht, wieviel Erfahrung diese Jungs haben und du weißt nicht, wieviele Nächte die Jungs umsonst geknipst haben, bevor ihnen dieses eine Bild dann auch so gelungen ist. Du wirst sowieso Bilder wegwerfen und eine Nacht umsonst mit Fotografie vertan haben. Fokus nicht exakt getroffen, nicht genau eingenordet, Flieger und Satelliten durchs Bildfeld gedüst, unbemerkte Wolkenschleier als Weichzeichner oder der Fangspiegel wegen Feuchtigkeit angelaufen... Nur mal aufbauen, Kamera ran und ein Bild machen- nö, so einfach ist das nicht. [:)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich kenne die Steuerungen von SW nicht alle auswenig, aber die einfachen haben keinen Eingang für die Guidingfunktion. Die sollte auf jeden Fall vorhanden sein, sonst kann man später das Guiding auch nicht einfach nachrüsten.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alex_Michels</i>
    <br />Danke für deine Antwort [:)]
    Ich tendiere zu einer gebrauchten HEQ-5 Montierung ohne Go-To Funktion. Sind meine Erwartungen ohne autoguider möglich oder wird das ohne bei der Brennweite einfach nix? Ich würde nur ungern auf ein kleineres Teleskop wechseln, da ich weiß wieviel man aus einem 8" Reflektor raushohlen kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Alex,


    mit 1000mm Brennweite in die Astrofotografie einzusteigen halte ich für sehr sportlich, die HEQ5 dürfte Dein Teleskop visuell noch einigermaßen gut bewältigen, bei Fotografie könnte es schon knapp werden!
    Sinniger wäre es mit kürzeren Brennweiten einzusteigen, also Kamera auf's Teleskop und vielleicht mal mit 100-max. 300mm Tele...
    Gerade als Einsteiger könnte sonst der Frust schnell ganz groß werden...1000mm sind für manch geübten Astrofotografen schon eine Herausforderung...andererseits Versuch mach kluch.[;)]


    Andreas

  • Was wäre eurer Meinung nach denn ein gutes Teleskop mit Montierung mit dem ich die größeren Nebel und Galaxien fotografieren kann? Orion Nebel, Andromeda Galaxie und andere "große" Objekte. Lieber einen Reflektor oder doch einen Refraktor? Langzeitbelichtungen von etwas länger als einer Minute sollte schon möglich sein (ich weiß nicht was da bis zu einem bestimmten preis möglich ist). Teleskop und Montierung (mit Motor) sollten zusammen nicht mehr als 500-600 Euro kosten.
    Autoguider, wenn möglich, erstmal weglassen.

  • Hi Alex, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde nur ungern auf ein kleineres Teleskop wechseln, da ich weiß wieviel man aus einem 8" Reflektor raushohlen kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du darfst visuell nicht mit fotografisch vergleichen. Visuell ist eine große Öffnung sehr vorteilhaft. Fotografisch kann man dagegen schon mit kleinen Öffnungen (z.B. 72mm oder 80mm Refraktor) sehr gute Ergebnisse erzielen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Teleskop und Montierung (mit Motor) sollten zusammen nicht mehr als 500-600 Euro kosten.
    Autoguider, wenn möglich, erstmal weglassen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da gibt es nicht viel- selbst mit nur einer NEQ-3 mit GoTo-Steuerung und nur einem dafür fotografisch schon zu großem 150/750 Tubus oben drauf zahlst du fast 900€- dann fehlt aber noch einiges an Kleinkram. Die NEQ-3 mit der günstigsten 2-Achssteuerung mit Guidereingang (für später) kommt dich auf knapp über 400€- noch ohne Teleskop.


    Dann hast du aber eine Montierung ohne Leistungsreserven und ein Teleskop welches nicht direkt für fotografische Anwendung ausgelegt ist. Gerade bei einem Newton macht das durchaus einen Unterschied, Fangspiegelgröße und Fokuslage, Stabilität und Microfokus des Okularauszugs- dafür werden extra für Foto ausgegte Newton angeboten. Du kannst natürlich beim Tubus auch noch eine Nummer kleiner gehen, spart aber nicht viel Geld und die genannten Nachteile des einfachen Tubus und der kleinen Montierung bleiben noch immer.


    Was ginge- ohne Teleskop mit z.B. einer Astrotrack und da drauf deine Kamera mit den vorhanden Objektiven.


    Du bist momentan (über)motiviert durch das vorhandene Teleskop und willst jetzt unbedingt Deepskyfotografie betreiben- ihne jegliche Ahnung davon zu haben. Tut mir leid, mit dem Kopf durch die Wand und mit so einem kleinen Budget für alles, also von 0 auf 100, geht es nicht. Mehr, als dir das direkt so zu sagen, bleibt mir nicht. Bin damit erst mal raus. [xx(]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]Original erstellt von: stefan-h


    Was ginge- ohne Teleskop mit z.B. einer Astrotrack und da drauf deine Kamera mit den vorhanden Objektiven.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das kann ich auch nur Unterstreichen...was hast Du denn für eine Kamera und was für Objektive?
    Ich bin ein Verfechter der kleinen Schritte, was macht es für ein Sinn wenn Du auf "Kante" kaufst und dabei dann nur Mist raus kommt?
    Wenn Du ein kleines Teleobjektiv hast kannst du damit schon sehr viel erreichen, selbst mit einem 50mm kann man schon sehr schöne Bilder machen, im Grunde genommen mit jeder Brennweite!
    Dabei kannst Du dann Erfahrungen sammeln...Astrofotografie ist nicht mal nur so im vorbeigehen, ist wohl eine der schwierigsten Disziplinen die ein Fotograf sich suchen kann, also immer piano!


    Andreas

  • Hi Alexander,


    Was ist das für ein 200/1000 Dobson? Die man so käuflich erwerben kann haben alle eigentlich 200/1200.
    Was du gleich mal testen kannst: Kommst du überhaupt mit deiner Nikon in den Fokus? An meinem 10" GSO Dobson komm ich da nicht hin, kann also nicht scharfstellen weil ein paar Millimeter Weg nach innen fehlen.


    Habe selber eine HEQ5 und da drauf Fotografisch würde ich maximal nen 150/750 Newton drauf packen.
    Ein 200/1000 da drauf wäre zwar möglich, aber die für Fotografie wichtigen Stabilitätsreserven hast du damit wohl nicht mehr. Windlast und Hebel setzen hier die Grenzen.
    Aber ein "nogo" ist diese Kombination natürlich nicht, mann soll halt nur wissen wie man damit dran ist. Für einen Jahrelangen Betrieb wenn du beim Hobby bleibst, wäre es allerdings ein Fehlkauf wenn du mich fragst. Schau nach ner gebrauchten EQ6.


    So ein M13 wie du verlinkt hast gehen aber bestimmt. Das sind ja nur 30Sekunden Einzelbilder. Da brauchst du dann nur noch ein wenig Bildbearbeitungskenntnisse, dann klappt das.


    Ohne Autoguider: Ich dachte auch am Anfang ich komme ohne klar. Aber irgendwann hat man die unscharfen/verwischten Bilder satt und kann sie nicht mehr sehen. Der Autoguider wird irgendwann dazukommen[:D]


    Ohne Goto würde ich diese Monti aber nicht kaufen. Du wirst schwierigkeiten haben Objekte überhaupt zu finden geschweige denn sie ins Gesichtfeld der Kamera zu bringen.
    Für visuell würde ich auf Goto verzichten, für Fotos aber auf keinen Fall. Da hast du schon genug andere Probleme, grade am Anfang.



    mfg.
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alex_Michels</i>
    <br />Hallo Thomas,
    Ich habe mich schonmal daran versucht die Milchstraße nur mit Kamera, Objektiv und Stativ zu fotografieren. Das Ergebniss war eher mäßig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nö, nix mäßig, Mensch wenn das Dein erstes Astrofoto ist kannst Du sehr zufrieden sein!
    Ich habe hier schon ganz andere erste Fotos gesehen...[:D]
    Einfach weiterprobieren, wird mit der Zeit immer besser...[;)]


    Andreas

  • Hi Alex,


    nix vorher die Lights anpassen- mit DSS stacken, richtig speichern (siehe Link) und dann mit Fitswork weitermachen- dann hast du auch Farbe drin. [:)]


    http://www.astronomicum.de/mod…109&mode=&order=0&thold=0


    Das Bild ist zwar nicht so groß zu sehen, aber die Sterneabbildung ist recht gut. Bei den Einzelbildern solltet du möglichst gleiche Belichtungszeiten nehmen (Try shooting at 6400 ISO and 16-18 seconds)- DSS kann kleine Unterschiede erkennen und ausbügeln, aber bei größeren stolpert die SW ein wenig.


    Hast du auch schon mal mehr Brennweite versucht? Das Bild war ja mit 18mm aufgenommen. Bezüglich Blende- da leidet bei vielen Objektiven die Sternabbildung zum Bildfeldrand hin- Abhilfe wäre hier etwas abblenden.


    Gruß
    Stefan

  • Eine Frage habe ich noch, Steffan.
    Das verlinkte tutorial ist veraltet (neue version von Fitswork) und das Programm ist für mich nur schwer zu verstehen. Gibt es die Version aus dem tutorial noch bzw gibt es eine neuere Anleitung? Mein Hauptproblem ist das ich die "Häkchen" im Histogramm nicht finden kann.

  • Hi Alex,


    ob es die alte Version noch gibt- keine Ahnung. [:)] Wichtig ist aber- aus DSS heraus speichern ohne die Einstellungen von DSS dabei zu übernehmen. Also das beachten was in dem Tutorial im letzten gezeigten Fenster von DSS zu sehen ist- danach kommt das erste Fenster von Fitswork.


    Zu Fits findest du eine Anleitung- http://www.fitswork.de/anleitung/index.php


    Wenn du hier laut genug (oder in einem neuen Beitrag zu dem Thema) fragst, meldet sich garantiert noch jemand, der mit Fitswork fit ist. Wenn du richtig in Deepskyfotografie einsteigen möchtest wirst du dich noch mit weiteren Programmen und erheblich schwierigeren Bearbeitungsschritten auseinandersetzen müssen. 1 Stunde Bilder gemacht führt mindestens zu 1-2h weiterer Arbeit am Rechner. [:)]


    Gruß
    Stefan

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