Welches Equipment für Astrofotografie?

  • Den 80ED Doublet für Fotografie würde ich zurückschicken. Bei der ASI 120mc würde ich prüfen, ob diese wirklich als Guiding Cam etwas taugt, ansonsten gibt es hier zahlreiche Alternativen.


    Ob Spikes hässlich sind oder nicht das ist ausschließlich Geschmackssache... ich finde sie nicht unästhetisch. Das würde wohl nur ein Apo-Liebhaber anführen. In der "unteren Preisliga" ist hier meiner Meinung nach kein Platz für einen Apo wenn auch noch Planeten etc fotografisch gefragt sind. Da versenkt ein guter Newton mit mehr Öffnung JEDEN Apo, wo schon das Licht ausgeht:


    https://www.astrobin.com/gear/…atcher-130650-pds-newton/


    https://www.astrobin.com/gear/…ky-watcher-newton-150750/


    https://www.astrobin.com/gear/…er-black-diamond-2001000/


    Schau Dir doch bitte mal Aufnahmen auf Astrobin an zu den Newtons 130/650, oder 150/750, oder 200/1000 und sag' mir, ob Dir die Bilder nicht gefallen "wegen den Spikes". Da kann ich persönlich eigentlich nur lachen. Wenn die Newtons nicht justagestabil genug wären, dann hätte man wohl kaum solche Ergebnisse erziehlen können:


    Natürlich ist ein Apo "justagestabiler" als ein Newton Bauartbedingt. Beschissene Linsenfassungen, obstruierende Okularauszüge, verkippte Flattner/Reducer etc gibt es auch beim Apo. Man muss sich mit beiden beschäftigen um gute Ergebnisse zu erzielen. Daher habe ich absolut kein Verständnis für fanatische Glaubensanhänger von einzelnen Teleskopbauarten. Alle haben irgendwo ihre Daseinsberechtigung, sonst wären sie schon ausgestorben. Gewisse Vorteile kann man ihnen gerne zusprechen.


    ob ich jetzt 500€ zahle für eine 130PDS mit Korrektor oder 80ED mit Flattner für 1000€ mit weniger Auflösung, das finde ich ist schon ein gewaltiger Unterschied. Und nochmal für Planeten brauche ich möglichst viel Öffnung und hohe Brennweite von mehreren Metern. Was will ich da mit einem kleinen Apo?


    Als Alternative mit viel Brennweite käme hier ja nur noch so ziemlich ein kleiner Maksutov oder SC in Frage, welcher dann für Deepsky Fotografie sinnvoll ausscheidet (hierfür wäre dann der 130PDS geeignet):
    http://www.teleskop-express.de…rain-127-1500-mm-OTA.html


    Ich kenn ehrlich gesagt noch nicht viele, die einen 150/750 auf NEQ5 als grenzwertig bezeichnen für Astrofotografie, wenn die NEQ5 rund läuft. Mit Sucherguiding funktioniert das sicherlich, doch sollte sich hier jmd vllt zu Wort melden der mit der Kombi fotografiert. Für Planeten ist es auf jeden Fall tauglich.


    Spätestens ein 5" Maksutov für Mond, Planeten und ein 130PDS für Deepsky als Lösung auf der NEQ5 liese sich definitiv sicher vertreten bzgl. Stabilität. Der 150/750 Newton wäre der preiswertere Mittelweg gewesen, eben wieder der Allrounder. [;)]


    Habe fertig. Liebe Grüße Klemmi

  • "1. Frage)
    Schafft der 130er bzw. 150er Newton mehr Detailreichtum als der 80er ED?"


    Antwort: ja, durch die größere Öffnung werden theoretisch und auch praktisch mehr Details erreicht, visuell und fotografisch


    "2. Frage)
    Bin ich mit dem 150er Newton auf der EQ5 doch noch gut für Deepsky gerüstet?
    Der Beitrag mit den Bildern von dir Stefan, finde ich für meine Bedürfnisse zufrieden stellend."


    Antwort: Als Zwischenstufe zu Deinem 10" Dobson bist Du "visuell" besser gerüstet als bei kleineren Öffnungen. Fotografisch und brennweitentechnisch bist Du mit dem 130PDS auf der sicheren Seite mit der NEQ5. Je weniger Brennweite bei Langzeitbelichtung, umso einfacher.

  • Hallo,
    ich hab zwar nicht den 80ED aber den 80/1200 FH also weniger farbrein.
    Beim Vergleich zwischen 114/900 und 80/1200 sind am Planeten beide in etwa gleich auf, wenn der 114/900 gut justiert ist und kein Tubusseeing zuschlägt.
    Mein 150/1200 Newton zeigt dann aber bei gutem Tubusseeing (keine Temperaturprobleme) + gutem Seeing merklich mehr wie der 80/1200 und wie der 114/900 Newton. Der 130/650 soll aufgrund der großen Obstruktion eine ähnliche Planetenleistung haben wie der 114/900.
    Den große Planetengewinn würd ich also beim 130/650 gegenüber einem guten 80mm Refraktor visuell nicht erwarten.
    Anders schaut es fotographisch aus. Da kann der 130ger wahrscheinlich punkten.


    Wenn man Probleme mit dem Tubusseeing hat, dann sind die Refraktoren deutlich unempfindlicher auf Temperaturschwankungen... Dann ist es durchaus so, dass der kleine 80ger den 6" f/8 Newton abhängen kann, was Details betrifft. Das hab ich schon erlebt.


    Man kann aber gegen Tubusseeing etwas unternehmen. Dann zeigt der 6" f/8 Newton wieder visuell und fotographisch mehr Details. Dennoch ist der kleine 80/1200 nicht zu verachten.



    Servus,
    Roland

  • Nur um das nochmal klar zu stellen, ein 130er PDS schafft nicht mehr als ein 80er ED an Auflösung, weil ihm aufgrund des riesigen Fangspiegels das Mehr an Öffnung wieder genommen wird. Selbst wenn man optimistischer Weise nur den reinen Fangspiegel von 47mm auf der kleinen Achse von der Öffnung abzieht, bleiben sage und schreibe 83mm, zweifelsohne ein riesen Gewinn ggü. den 80mm eines ED (APOs).


    Der 6" Newton schafft als Allrounder natürlich mehr, ist aber auf EQ5 für DSO und Langzeitbelichtungen absolut grenzwertig (eigene Erfahrung). Da reicht ein wenig Wind und schon kann man die Aufnahme vergessen, vom Gewackel während des Fokussierens ganz abgesehen. Das Problem der Newtons ist neben der Justage (je schneller das System, desto genauer muss justiert werden) auch, dass sie während der Nacht ihre Fokallage ändern. Im Klartext muss so gut wie jeder Newton im unteren Preissegment mehrmals nachfokusiert werden. Ob einen die Spikes stören oder nicht, sei dann noch dahin gestellt.


    Wie du (Klemmi) ja schon richtig bemerkt hast, gibt es das eine Teleskop für DS und Mond/Planeten nicht, daher würde ich auch mit einem der beiden Newtons keinen faulen Kompromiss eingehen. Ein kleiner APO (den man auch gebraucht erwerben kann um das Budget zu schonen) ist auf einer EQ5 bestens beheimatet und macht gerade am Anfang das ganze Fotografieren nicht zum Frust. Die 400-480mm lassen sich deutlich einfacher guiden, er belastet die Montierung nicht so sehr wie ein Newton und muss auch nicht nachfokusiert werden.


    Wenn es Richtung Mond/Planeten geht, würde ich dann auch ein zweites Teleskop dazu nehmen, das muss ja nicht sofort sein, zumal jetzt zum Winter hin eh eher die großen DSO interessant werden, also 400-500mm Brennweite mehr als genug sind (am besten mit einer umgebauten DSLR)! Wenn es um Planetenvideos geht, habe ich auch sehr geniale Bilder gesehen, die an einem 10" Dobson entstanden sind, das würde ich alternativ eher probieren als nen 130er PDS kaufen.


    Nach was zum Thema SC und DS, wieso sollte der für DSO sinnvoll ausscheiden?

  • Moin Titan ,
    ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu , um noch mehr Verwirrung zu schaffen .
    Sorry !
    Ich mache bei Entscheidungsfragen nicht so gern mit , weil ich mich noch als Anfänger ( fortgeschrittener ) sehe und andere hier mehr Erfahrungen haben .
    Also sieh meinen Beitrag " von Anfänger zu Anfänger ".
    Du willst Astrofotografie anfangen , das ist ein steiniger Weg und hat bei mir 3 Jahre gedauert und jetzt wird es langsam was bei mir . Nach etlichen Fehlkäufen bzw Expirimenten mit dem Setup , kann ich Dir vorweg sagen , dass Wichtigste ist erstmal der Unterbau !! Ich habe mit einer EQ5 angefangen , das ist auch eine schöne Montierung , aber ich würde jedem mit Teleskop raten gleich mit einer HEQ5 anzufangen . Ich hoffe es gibt nicht viel Schimpfe aber meiner Meinung nach ist das das kleinste mit dem es wirklich flutscht . Die EQ5 wirst Du erstmal auseinanderbauen müssen , alles neu fetten und bestmöglich einstellen müssen und das kann schon Nerven kosten . Sie kann den ED durchaus tragen genauso wie einen kleinen Newton , aber ich denke (persönliche Meinung aus meiner Erfahrung ) das sie zu klein ist . Beim Guiden wirst Du merken , was ich meine . Eine Kamera mit Objektiv , Leitrohr daneben und das packt sie gut , oder kleine 60mm Fotomaschine. Diese Aufgabe erfüllt sie bei mir jetzt nurnoch , vom überladen hab ich die Faxen dicke . Ich glaube das sehe ich auch ganz realistisch .
    Du brauchst etwas zum Aufnehmen !!
    Da eine grosse CCD nicht drin ist , bleibt dir nur die DSLR . Eine Canon 1100d ist ein wirklich schönes Aufnahmegerät . Aber sie sollte Astromodifiziert sein , ansonsten wird es mit den Nebeln nix oder nur bedingt . Die 1100d kann man auch noch gut selbst umbauen , wenn man sich das zutraut . Für Mond und Planeten eine
    Mono Kamera wie die ASI 120mm , die man dann auch zum guiden verwenden kann . Wichtig nur nimm eine Mono !!
    Die Aufnahmeoptik , für die EQ5 Canon mit einer schönen Festbrennweite 200 - 300mm , es muss auch nicht immer ein L Objektiv sein . Es gibt genug Objekte , die Du damit erstmal einfangen könntest .
    Ich persönlich mag Refraktoren , denn die sind leicht zu händeln . Ein Newton ( da habe ich keine Erfahrung ) hat seine eigenen Macken , die erst gebändigt werden müssen . Den ED80 ( ich habe einen SW ED80/600 ) halte ich für eine gute Optik und für einen Anfänger für völlig ausreichend , auch mit geringen Farbfehler . Der Mond mit Barlow sieht schon beindruckend aus , auch auf gemachten Fotos ( mit der ASI120mm ) . Einzelbilder zum Mosaik zusammenfügen und Du hast ein geiles Poster . Jupiter und Saturn gehen auch , wobei hier Öffnung und hohe Brennweite wirklich ausschlaggebend sind , aber es geht trotzdem so , dass man Jupiter und Saturn auch erkennt .
    Denke auch an Dinge , die Dich vor Tau schützen ( Heizbänder , Tauschutzkappen ).
    Desweiteren kann ich den 12nm Halpha Klipfilter empfehlen , aber nur wenn du eine modifizierte Kamera hast . Damit kannst du bei Mondschein und auch in lichtverschmutzten Gegenden loslegen .
    Desweiteren solltest Du Dich von Anfang an mit dem Autoguiden auseinandersetzen , nur so werden Langzeitbelichtungen was . Polsucher justieren auf Beleuchtung achten und ein beleuchtetes Fadenkreuzokular haben mir das Leben wirklich erleichtert . Zum fokussieren unbedingt eine Bahtinov Maske verwenden .
    Ich hoffe ich habe jetzt nix falsches gesagt und Dich total verwirrt oder den Mut genommen . Wenn man es will kriegt man es auch hin !!
    Ich wünsche Dir viel Erfolg und tolle Nächte !
    Grüsse
    Karsten


    PS : Gebraucht habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht .

  • Hey Leute...


    ich möchte mich bei euch bedanken.
    Ich habe hier in den letzten Wochen still und heimlich viele Expertisen mitlesen können, da ich seit ein paar Monaten mit den Gedanken gespielt habe, teleskopisch ein Level aufzusteigen.


    Viele der hier beschriebenen Tipps habe ich zur Kenntnis genommen und in meine Entscheidungsfindung eingebaut.
    Bestellt habe ich heute dieses hier:


    http://www.astroshop.de/skywat…/p,20293#tab_bar_1_select


    Zu diesem Gerät gibt es sicher einiges an Pros und Cons, aber ich finde das Preis-/Leistungsverhältnis okay und ideal, um erste Erfahrungen mit einer parallaktischen Montierung, einer elektronischen Steuerung und der Astrofotografie zu sammeln.


    Ich habe ja keine Eile und möchte auch nicht auf Anhieb perfekte Bilder machen, alles benötigt seine Weile.
    In unserer heutigen Zeit nehmen wir alles als vorgefertigt hin, ich finde das sehr schade.
    Bei meinem Kaufentscheid habe ich auch an meinen (früher intensiven) Modellbau gedacht: Wie langweilig es wäre, ein fertiges Modell zu kaufen.


    Nein. Der Weg ist das Ziel. Ich freue mich auf das Teleskop und auf die Erfahrungen die damit einhergehen.


    Cheers,
    Simon


    PS: Fotobearbeitung ist das folgende Level
    [;)]

  • Hi Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur um das nochmal klar zu stellen, ein 130er PDS schafft nicht mehr als ein 80er ED an Auflösung, weil ihm aufgrund des riesigen Fangspiegels das Mehr an Öffnung wieder genommen wird. Selbst wenn man optimistischer Weise nur den reinen Fangspiegel von 47mm auf der kleinen Achse von der Öffnung abzieht, bleiben sage und schreibe 83mm, zweifelsohne ein riesen Gewinn ggü. den 80mm eines ED (APOs).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist ein falscher Denkansatz bzw. eine Milchmädchenrechnung. Das passt nicht einmal, wenn man damit das Lichtsammelvermögen vergleichen will und bezüglich der Auflösung passt es erst Recht nicht. [:)]


    80mm Öffnung entspricht einer Fläche von 50cm², der 130mm Newton bietet eine Fläche von 133cm². Davon abgezogen die durch den FS mit 18cm² bedeckte Fläche bleibt für den Newton 115cm² übrig- also immer noch 65cm² bzw. mehr als das Doppelte an lichtsammelnder Fläche.


    Und für die Auflösung gilt einzig die Öffnung- diese legt das Auflösungsvermögen fest. Und 130mm bietet dadurch eben 62% mehr an Auflösung. Einzig die Kontrastübertragung wird durch die Obstuktion reduziert, trotzdem wird für die größere obstruierte Öffnung noch immer ein Gewinn übrig bleiben.



    Hallo Simon,


    zu deiner Entscheidung auch noch eine Anmerkung.


    Einmal halte ich einen 200/1000 für fotografische Nutzung auf der HEQ-5 schon für etwas üppig, wenn es auch noch an einer windgeschützten Stelle funktionieren kann. Den ausgesuchten im Set enthaltenen Tubus dagegen halte ich für eher ungeeignet. Es steht nichts da, das der auch für Foto ausgelegt ist, also die Fokusebene weit genug über dem Okularauszug liegt. Und im Werbetext deutlich zu lesen- <i>Die sehr kontrastreiche Optik wird durch einen kleinen Fangspiegel und dünne Fangspiegelstreben optimiert</i>- damit wird der für visuell ausgelegte FS den großen Chip deiner DSLR also nicht sehr gut ausleuchten.


    Das Astroshop darauf nicht hinweist oder dich bei einer Beratung nicht darauf aufmerksam macht ist für den Shop typisch. Schau mal bei TS rein- die bieten extra für Fotoanwendung ausgelegte Newton an, dort wärst du wohl besser beraten/bedient gewesen. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Die vom TO genannte ASI120MC hat 3,75µm-Pixel, das ergibt bei 650mm Brennweite des 130PDS eine Auflösung von 1,18"/Pixel (nach Rayleigh könnte der 130er PDS 1,06" schaffen). Bei einem 80er ED APO mit 480mm wären das im Vergleich nur 1,61"/Pixel. Zweifelsfrei würde der 130er PDS da feiner Auflösen, was bei Planetenvideos und Mondvideos nach dem Lucky-Imaging-Prinzip ein Vorteil wäre, aber in diesem Fall auch kein Vergleich zum vorhandenen 10" Dobson! Also reduzieren wir das ganze auf DSO und Langzeitbelichtungen. Wenn ich meine Erfahrungswerte der letzten Jahre für unsere Breiten zugrunde lege, dann braucht es schon sehr sehr gutes Seeing um überhaupt unter 2" zu kommen und das ist die absolute Ausnahme, realistisch wären eher werte um 3"-3,5". Für ein Subframe, das 5min oder 10min belichtet ist, spielt es also absolut keine Rolle ob ich eine theoretische Auflösung von 1,18" zu 1,61" pro Pixel habe, denn das Seeing macht daraus min. 2"/Pixel. Im direkten Vergleich hast du also keinen Vorteil mit dem Newton, ganz im Gegenteil, du bekommst ein kontrastärmeres Bild aufgrund der Obstruktion. Selbst wenn ich doppelt genau abtasten will, ist der Unterschied zwischen den beiden Teleskop nahezu gleich null, denn das was das eine Teil besser auflösen könnte, liefert das andere an Kontrast mehr...
    Visuell und beim Lucky-Imaging hat der Newton zwar nen kleinen Vorteil, aber hier geht es um Astrofotografie von DSO, denn wie weiter oben schon geschrieben, Mond/Planetenvideos würde ich mit dem vorhandenen 10"-Dobson machen.

  • Danke euch allen, wirklich alles sehr lehrreich und total interessant.
    Es war nicht meine Absicht den Thread so in die länge zu ziehen, aber man möchte doch an der sicheren Seite stehen.
    Sorry.


    Die Beratung von Teleskop Servie hat mir langbrennweitigere Teleskope in Kombination mit der ASI120 empfohlen.
    Da die ASI120 relativ kurz belichten muss um gute Ergebnisse zu erzielen und dazu noch einen kleinen Chip hat, wurde mir das insbesondere bei Planeten empfohlen.


    Nun, da ich einen Mittelweg brauche, was würdet ihr mir empfehlen mit den oben besprochenen Öffnungen (80-150mm)?


    Danke!

  • Hallo Stefan,
    die Auflösung ist durch die Öffnung begrenzt. Für die visuelle Detailerkennung spielt aber auch die Kontrastleistung eine Rolle. Schwache Kontrastdetails werden zwar prinzipiell aufgelöst, aber das Auge erkennt diese Details nicht, zumal immer noch etwas Seeing und Tubusseeing dazukommt.
    Bei Details mit harten Kontrasten z.B. Cassiniteilung sollte der 130ger Newton profitieren (die linie etwas feiner zeichnen).


    Zum normalen Seeing kommt auch Tubusseeing hinzukommen und dann kann die Abbildung und Detailekennung im 80ger Refraktor besser sein. Das kann bei stark fallenden Temperaturen auftreteten. Da kann en saugender Lüfter Abhilfe schaffen.


    Die Abbildung bei ungünstigen Tubusseeing schaut dann z.B. so aus:

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    und mit wenig Tubusseeing (aber normalen Seeing):
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    Visuell war die Casinniteilung am Tag ohne Tubusseeing umlaufend sichtbar mit Tubusseeing nicht erkennbar, manchmal erahnbar.


    Die Justage sollte vor der Beobachtung überprüft und im Newton bei Bedarf korrigiert werden.


    Der 5" oder 6" Newton profitiert fotographisch von der kürzeren Belichtungszeit und von der höheren Auflösung. Die Newtons sind billiger. Sie zeigen wie üblich Spikes bzw. am hellen Planeten visuell ein Strahlenkreuz und man muss öfters um die Justage kümmern.
    Bei Deepsky profitiert der Newton vom schnelleren Öffnungsverhältnis. Es braucht aber bei f/5 idealerweise ein Komakorrektor.


    Der Refraktor ist visuell meist schneller auf Betriebstemperatur, zeigt keine Spikes, wenn die Justage passt, dann passt sie oft sehr lang (kann aber oft nur schwieriger oder nur vom Fachmann korrigiert werden z.B. bei Dezentrierung). Die Auflösung ist etwas geringer, die Kontrastleistung verglichen zum 5" Newton gleich hoch, was bei geringerer Tubusseeinganfälligkeit visuell am Planeten ein Vorteil sein kann. Dafür ist der ED teurer. Bei Deekskyfotos wirkt sich das langsamere Öffnungsverhältnis beim 80/600 ED ungünstig auf die Belichtungszeit aus.


    Als Schnellspechtelgerät würd ich eher den ED nehmen, als günstiges Gerät für Deepskyaufnahmen den 5" Newton, eventuell 6" Newton.
    Planetenvideos gehen in den kleinen Newtons auch gut. Der 10" Dobson mit euner EQ Platform kann/wird natürlich mehr zeigen.


    Da nach Fotographie gefragt wird und die APOs mit f/5 deutlich teurer sind wie der Newton, haben die Newtons hier den Vorteil.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Ich denke damit ist alles Notwendige gesagt und eine Kaufempfehlung ausgesprochen, entscheiden musst Du nun alleine. ;)


    -EQ-Plattform für 10" Dobson mit Webcam (die meisten Details werden hier erwartet, preiswert, visuell hilfreich)
    -130/650 Newton mit Korrektor für Langzeitbelichtung (mit Sucherguiding gut funktioniernde Kombi auf NEQ5)
    -127/1500 Maksutov (für Mond und Planeten auf NEQ5 [natürlich weniger Leistung als EQ-Plattform mit 10" Dobson])
    -150/750 als "Mittelding" zwischen 130/650 Newton und 127/1500er Maksutov (oberes Ende der NEQ5 für lange Belichtungen, für Mond und Planeten keine Einschränkung fotografisch)


    oder: kleiner farbreinen Apo (preislich ja schon ausgeschieden wie Du sagtest) mit Reducer der nur für Langzeitbelichtungen mit geringen Brennweiten geeignet ist, am Planeten hinterherhingt gegenüber seinen Konkurrenten.


    Ergänzung:
    Nochmal die Fragestellung oben genau lesen, dann ergründet sich vllt der ganze Sinn der gegebenen Antwort:
    ####
    "1. Frage)
    Schafft der 130er bzw. "!150er Newton!" mehr Detailreichtum als der 80er ED?"


    Antwort: ja, durch die größere Öffnung werden theoretisch und auch praktisch mehr Details erreicht, visuell und fotografisch
    #### (man achte auf "150er Newton"). Spätestens ab hier versenkt ein ordentlicher Newton den 80ED.


    Liebe Grüße Klemmi

  • Hallo Klemmi,
    der 130ger Newton und der Maksutov werden sich im Planeten nichts nehmen. Beide habe dieselben Parameter bzw. der Newton hat 3 mm mehr Öffnung. Die höhere Brennweite beim Mak kann man am Newton bequem mit einer Barlow ausgleichen.


    Zu Planetenvergleich des 80ger EDs mit dem 130ger Newton
    ********************************************************
    ####
    "1. Frage)
    Schafft der 130er bzw. "!150er Newton!" mehr Detailreichtum als der 80er ED?"


    Antwort: ja, durch die größere Öffnung werden theoretisch und auch praktisch mehr Details erreicht, visuell und fotografisch
    *****************************************************************
    Hast Du das mal konkret ausprobiert?


    Meines Erachtens antworten da viele ganz schnell der Theorie nach.
    Der Theorie nach sollte auch der 150/1200 dem 80/1200 immer haushoch überlegen sein. In der Praxis ist das aber nicht immer so obwohl ich meine Newtons vor dem Filmen immer justiere.


    Zu beachten sind Temperaturanpassung, Tubusseeing und natürlich die Justage. Visuell ist die Sache etwas komplizierter, aber es geht ja ums Filmen. Da sollte der 130ger am Planeten schon gut sein.
    Visuell sind die 6" Newtons stärker. Fotographisch auch, wobei der Unterschied da weniger auffallend ist.
    (Ich hab die Bilder mit meinem 6" f/8 Newton mit den Bildern mit dem 127/1200 FH verglichen. Der Vorsprung beim 6er ist da erstaunlich gering).
    Viele Grüße,
    Roland

  • Danke Roland und Klemmi, und danke auch dem Rest die sich hier mitbeteiligt haben. DANKE!


    Meine Entscheidung ist gefallen:
    Es ist der 130/650er PDS Newton. Der 80er ED ist heute samt Reducer zurück gegangen.
    Da der Newton für mich auch vertraut ist,
    er mir gegenüber dem 80er mehr Leistung gibt,
    noch stabil genug für die NEQ5 ist,
    und mit f/5 ein guter Mittelweg ist,
    ich mich einiger Maßen mit der Kollimation von einem Newton auskenne,
    denke ich das dies das richtige Teleskop für den Anfang ist.


    Eine EQ Plattform für meinen 10 Zöller kommt später hinzu.
    Dann habe ich auch keine Planetenschwäche mehr, denke ich.


    Unterm Strich:
    Habe mit dem 130er Newton und der EQ Plattform das selbe ausgegeben wie für den 80er ED samt Reducer.
    Damit bin ich zufrieden.


    DANKE!!

  • Hallo Titan,
    ich denke, dass der 130/650 PDS eine gute Wahl ist. Für Planeten und Mond würde ich eine 3x Barlow nehmen, dann bist Du bei f/15. Ich bin schon gespannt Beobachtungsberichte und Bilder zu sehen.
    Servus,
    Roland

  • Von mir auch Glückwunsch zur Entscheidung! Mit dem 130 PDS machst Du sicherlich keinen Fehler.


    Nun kannst Du die Fotografie langsam angehen lassen mit genug Reserve in Sachen Stabilität auf der NEQ5 und Dank des 2" OAZ kannst Du den kleinen Newton auch interessant als Richfieldgerät mit 2" Okularen verwenden, alternativ zu einem 120/600 Achromaten. Wenn dann die ersten Bilder im Kasten sind, dann wirst Du wissen wohin die Reise gehen soll. Was jetzt noch fehlt ist eine gute Barlow und später eine astromodifizierte DSLR (gibt es in der Börse recht häufig). Im Winter bieten sich Orion und Plejaden dafür besonders an ;)


    Viel Erfolg und ich freue mich von Dir und Deinen Erfahrungen demnächst zu lesen. Liebe Grüße Klemmi

  • Moin Titan,


    leider sehe ich Deinen Thread erst jetzt - der 130 PDS auf der NEQ-5 ist eine gute Entscheidung, die ich selbst seit 1-1/2 Jahren mit stetig wachsendem Spaß und Erfolg einsetze. Nach mehr als 10 Jahren visueller Beobachtung wagte ich zunächst den Einstieg in die Astrofotografie mit mittleren Telebrennweiten, später kam der 130 PDS dazu, Anfang des Jahres gönnte ich mir einen MGEN-Autoguider - seitdem klappt es mit der Astrofotografie in den ganz überwiegenden Nächten auch ohne Frust, die NEQ-5 trägt den kleinen Newton auch fotografisch ohne Probleme [;)].


    Du musst Dir aber über eines im Klaren sein: der Explorer 130 PDS ist ein Bastelteleskop - Du wirst ihn für die Astrofotografie also tunen müssen, um damit wirklich Freude zu haben:


    - die Auskleidung des Tubus mit schwarzer Velours-Folie ist Pflicht, ebenso wie die Schwärzung des Fangspiegelrandes und aller glänzenden Metallteile innerhalb des Tubus mit schwarzem Schultafellack (o.ä.)


    - die Halteklammern des Hauptspiegels sind ein wenig überdimensioniert, das verursacht richtig fiese Spikes an hellen Sternen. Entweder Du blendest den HS so weit ab, dass die Klammern verdeckt sind, oder Du schleifst die Klammern so weit runter, dass sie gerade eben bis an die Phase des HS reichen. Ich habe mich für Abblenden mittels einer kreisrunden Blende aus 2mm-Bastlerglas und Velours entschieden, die mit den Schrauben der Halteklammern fixiert ist (nicht fest anziehen, könnte Asti verursachen) - jetzt habe ich zwar nur noch 128mm statt 130mm Öffnung, aber wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen... [;)]


    - das Auszugsrohr ist bei der Fotografie mit DSLR im Primärfokus eindeutig zu lang geraten, und ragt in den Strahlengang. Abhilfe schafft hier entweder das Höhersetzen des HS, oder ein kürzeres Auszugsrohr. Ich warte aktuell auf ein angepasstes Auszugsrohr, das ich mir von einem guten Bekannten drehen lasse - ich hoffe er kommt bald mal dazu. Für die Zwischenzeit habe ich das Auszugsrohr ebenfalls mit Schultaffellack geschwärzt.


    - bastel Dir unbedingt eine Taukappe!


    - Um Guiding wirst Du mittelfristig nicht herumkommen, sofern Du lange Belichtungszeiten erreichen willst (ich gehe davon aus); meine NEQ-5 erlaubte bei 650mm Brennweite ungeguidet maximale Belichtungszeiten von 60 Sekunden, dabei fielen allerdings stets mindestens 30% Ausschuss an. Seitdem ich den MGEN einsetze sind 10 Minuten kein Problem mehr - auch längere Belichtungszeiten wären problemlso möglich, jeweils abhängig von Himmelsqualität / Hintergrund...


    Nach den erforderlichen Tuning-Maßnahmen, und mit Autoguiding, ist der 130 PDS in Verbindung mit der NEQ-5 dann ein wirklich spaßbringendes kleines Fotoinstrument - hier mal ein recht aktuelles (noch nicht vollständig zu Ende bearbeitetes) Bild aus der letzten Neumondphase - M27 mit EOS 1000D bei ISO 400 und Skywatcher Komakorrektor, 19 x 300 Sekunden:



    Und so sieht das SetUp aufgebaut im Garten aus (bei Vollmond):



    Nun denn - gratuliere zur Entscheidung zum 130PDS. Der kleine Newton wird Dir eine Menge Spaß bereiten - ich wünsche Dir einen guten und frustfreien Einstieg in die Astrofotografie [:)]

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