Hallo zusammen,
ich möchte Euch hier meinen neuen 12"-Flugreisedobson vorstellen.
Er ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Matthias (Mr. Beteigeuze) und Kai (fraxinus), denn Matze hat mir den fantastischen Spiegel geschliffen und Kai hat diesen dann in seiner Anlage verspiegelt. Euch beiden gilt mein besonderer Dank! Matze für das Können und die Ausdauer, den Spiegel auf echt gemessene 0,94 Strehl zu bringen und Kai für die Verspiegelung "im Dienste der Wissenschaft", um zu sehen, wie haltbar solche Schichten im praktischen Einsatz sind. 1000 Dank Euch beiden nochmal!
Für den Reisedobson selbst hatte ich folgende Randbedingungen gesetzt:
- Flugreisefähigkeit, d.h. er sollte in einen großen Koffer passen und samt diesem max. 20 kg wiegen (womit realistisch ca. 16 kg Gesamtgewicht blieben, denn der Koffer wiegt ja auch schon etwas)
- die Stangen sollten ebenfalls im Koffer Platz finden, was eine maximale Länge von ca. 75 cm bedingt
- er sollte 12" Öffnung haben, denn man möchte ja was sehen...
- damit man auf den Paracorr verzichten kann, war f/4,5 oder etwas langsamer geplant
- Einsatz von Oberfräse oder Biegen von Aluprofilen waren (wie schon bei meinem 21er) keine Option für mich und sollten vermieden werden.
Anleihen bei verschiedenen Kollegen sind unverkennbar, wie man sieht [:)] Um teilbare Stangen (und die damit verbundenen Schwierigkeiten) zu umgehen, kam der mittlere Ring als Verbindungselement zum Einsatz. Wieder waren es eine Fahrradfelge, die als leichtes und stabiles Bauteil zweckentfremdet wurde. Ebenfalls aus einer Fahrradfelge besteht der als Monoring ausgeführte Hut. Die "Spiegelbox", wenn man sie so nennen möchte, besteht aus 25 mm Alu-Profilen, die mit Winkelverbindern zusammengesteckt wurden. Trotz der Tatsache, dass diese einen Stahlkern haben, war mir die Verbindung zu weich, so dass mit Aludreicken zusätzlich ausgesteift wurde. Die meisten anderen Baugruppen sind analog bekannten Vorbildern entstanden.
Zum Schluss noch die technische Daten:
Hauptspiegel: 12" f/4,6
OTA (mit Hauptspiegel): 10,5 kg
Rockerbox mit Deckel: 5,5 kg
Gesamtgewicht 16 kg
Da das Teleskop wie erwartet kopflastig ist, werden Gegengewichte verwendet: in meinem Fall sind es 2 Wasserflaschen, die in einem Tanzschuh-Beutel ans Teleskop gehängt werden können. Somit ist auch beim anstehenden Reiseeinsatz in den Wüsten Arizonas und Nevadas immer eine Sicherheitsreserve gegen die Dehydrierung des Teleskopbedieners gegeben...
1st und 2nd Light hat das Gerätchen schon erlebt und gezeigt, dass es ganz wunderbar funktioniert. Ich freue mich schon auf die kommenden Urlaubsnächte [:)]
Viele Grüße
Andreas