6" Newton Entscheidungshilfe

  • Hi Thomas


    welche Details verhindern denn die Entscheidung?


    Betrachten wir mal den 6 Zöller Newton an sich. Alles was Du in meinem Bericht zum 130/650 Newton gelesen hast, kann der 6" auch. Er hat nur moderat mehr Grenzgröße und Auflösung.
    Streng genommen ist er als f/5 ein Großfeldgerät, was letztlich einen 2" OAZ fordert.
    So kann man wirklich Großfeldbeobachtungen machen und 2,5 Grad (=5 Monddurchmesser) erreichen.
    Das kann am Anfang auch beim Suchen helfen.
    Richtig ist, dass 2" Varianten wegen der Ausleuchtung u.a. für die Fotografie, größer obstruiert sind.
    Absolut gesehen ist das ein Nachteil, weil es Kontrast kostet. Aber, der Unterschied zu den Varianten mit 1,25 Zoll OAZ ist nicht soooo groß. Und ob Du das als Anfänger merkst und bemängeln würdest, steht noch mal auf einem anderen Blatt.
    Fotografisch mit DSLR nutzbar sind die 2" Varianten mit außen liegendem Fokus.
    Insofern kann man sagen:
    Visuell ist der optimalste aus den 3 150igern der f/6. Aber ich befürchte auf der AZ4 Montierung nicht gut und stabil.
    Der vielseitigste 6" ist der mit 2" OAZ, der aber mehr kostet, als der spartanischere f/5 mit 1,25" OAZ.
    Ob wir in dem Bereich der preiswerten Einstiegsteleskope am Ende wirklich sinnvoll über physikalisch richtig berechnete Kontrastleistungen und Obstruktionen reden müssen, sei dahin gestellt.
    Ich glaube wichtiger ist dass der HS ein ordentlicher Parabolspiegel sein sollte. Wenn er 200-250 fach vergrößern kann (ausgekühlt etc.) dann ist alles gut.
    Daher würde ich immer den Vielseitigeren nehmen, so wie beim 130iger auch.
    Aber letztlich bewerten mußt Du es für Dich.
    CS

  • Hallo Thomas,
    ich hatte überlesen, dass Du die AZ4 schon hast. Dann ist auf jeden Fall der 6" f/5 die beste Wahl.
    Der GSO 153/750 hat 63 mm Fangspiegel und 5,9 kg Gewicht.
    Der SW Skywatcher Explorer-150P hat 4,9 kg Gewicht. Das wäre in Deinem Fall schon ein Vorteil. Über den Fangspiegel steht nichs drin. Der wird aber sicher ausreichend groß sein (für Weitfeldbeobachtung)
    Ja, die Idee wäre den 6er hauptsächlich als Weitfeldgerät zu nutzen.


    Bei der Weitfeldnutzung kommt allerdings eine Frage auf, die ich an die Nuttzer von f/5 Newtons weitergeben möchte. Lohnt sich visuell ein Komakorrektor und wär das dann eine Empfehlung für den Thomas?
    Ich selber hab nur f/8 Newton und da ist die Koma net so tragisch.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Armin,


    danke für deinen Beitrag. Du hast es treffend erkannt, die Entscheidung fällt mir schwer, weil ich mich in Details verbeiße (Berufskrankheit) die ich als Anfänger wahrscheinlich garnicht merken würde. Wie du in den vorangegangenen Posts gelesen hast, sind mir die theoretischen Rahmenbedingungen grob bekannt und die Vor- und Nachteile der einzelnen Geräte, aber inwiefern diese sich praktisch auf meine Beobachtung auswirken und ob es überhaupt eine Rolle spielt kann ich nicht beurteilen. Mir fehlt halt deine praktische Erfahrung.


    Dein Bericht über den 130er war echt klasse. Und jetzt fällt es mir schwer einen erfahrenen Hobbyastronomen zu korrigieren, aber alle drei von mir hier angesprochenen Newtons haben einen 2" OAZ.


    Ich muss zwar nicht unbedingt heute bestellen, aber im Endeffekt scheint es so als würde es der Skywatcher Explorer 150/750 PDS werden.


    Sobald es soweit ist, werd ich auf jeden Fall berichten wie sich die AZ-4 schlägt. Natürlich nur subjektiv, aber vielleicht hilft es einem anderen Anfänger bei der Entscheidung. Allgemein sollte ich vielleicht was über meine ersten Gehversuche schreiben. Könnte durchaus hilfreich sein.


    Schöne Grüße


    Thomas

  • Hi THomas,


    Du machst das schon richtig, Du hast die Grundlagen schon ganz gut intus. Passt.
    Genau Erfahrungen braucht man irgendwann, weswegen ich immer Probegucken bei Sternfreunden empfehle.
    Das ist immer interessant auch wenn es quasi chancenlos ist, dass Du die 3 Teleskope in einer Beobachtergruppe wirklich probieren kannst.


    Das Detailwissen schadet nichts, aber irgendwann musst Du entscheiden und ganz egal was Du wählst - alles hat Vor und Nachteile.
    Das mit Korrektur ist kein Thema. Es gibt von Skywatcher unter der Bezeichnung 150 P Varianten mit 1,25 und mit 2" aber nur der mit 2" heißt auch Explorer. Das hatte ich übersehen.


    Die PDS sind nett, mein 130iger macht zum schnell spechteln wirklich Spaß. Danke btw fürs Kompliment.
    Es gäbe noch eine Alternative:
    GSO Newton-Teleskop 150/750 mm mit 2"-Crayfordauszug - Tubus mit Optik
    ... Öffnung 150 mm / Brennweite 750 mm / f5 - beugungsbegrenzte Parabol-Optik von GSO
    Lt TS gibts dieses Gerät auf Wunsch mit 50mm Fangspiegel als visuelle Version.


    Berichte sind immer gut und subjektiv sowieso - auch die von Rookies. Nur Mut und viel Erfolg
    CS

  • Hallo Thomas,
    eine kleine Ergänzung möchte ich noch schreiben. Der GSO hat 153 mm statt 150 mm Öffnung siehe:
    http://www.teleskop-express.de…---f-5---parabolisch.html


    Oben steht 150 und unten 153 mm. Ich hab zwar nicht den GSO 150 f/5 aber den "150/1200". Der hat tatsächlich 153 mm Spiegeldurchmesser und passt nicht in die 150 Zelle des Tal 2.
    Ich han den 153 f/8 im Tubus meines Orion UK 6" f/8 testweise eingebaut und der Sterntest war gut bzw. ich hab keine Auffällligkeiten wie Astigmatismus festgestellt.
    GSO sitzt in Taiwan und Sky Watcher in China.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Zusammen,


    ich hab gerade einfach kurzen Prozess gemacht und mir das folgende Setup zusammengestellt und bestellt:


    1. Skywatcher Explorer 150-PDS f5
    2. Dimmbarer Justagelaser
    3. Telrad Sucher
    4. Okular: 5mm Baader Hyperion
    5. Okular: Seben Zoom Super-Plössl Okular 8-24mm
    6. Karkoschka - Atlas für Himmelsbeobachter
    7. Oculum - Deep Sky Reiseatlas


    Danke für eure Unterstützung! Eine Engelsgeduld hat auch Karl Kloss (Teleskop-Spezialisten) bewiesen. An seiner Stelle hätte ich mir das Teleskop geschenkt und mich so weit es möglich ist davongejagt.[:)]


    Clear Sky und schöne Grüße
    Thomas


    P.S.: Sollte euch weiteres sinnvolles Zubehör für die ersten Schritte einfallen schreibt einfach.

  • Hallo Thomas,


    meines Erachtens wäre die nächste Anschaffung ein besseres Übersichtsokular - das auf der Homepage genannte "SUPER 25mm Übersichtsokular" (wenn es denn dabei ist) klingt nicht so richtig vertrauenerweckend.
    Irgendwo im Brennweitenbereich 24-30 mm, je nachdem wie hell Dein Himmel ist. Aber sammle ruhig erst mal etwas Erfahrung und probiere bei Deiner örtlichen Sternwarte/Astroverein oder einem Teleskoptreffen Okulare aus. Das kann schnell eine größere Anschaffung werden [:)].


    Viele Grüße, Holger


    P.S: Gratuliere zur Entscheidung, sieht sehr brauchbar aus...

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    noch mehr Okulare wollte ich auch nicht mehr blind bestellen, deshalb zusätzlich nur die beiden erwähnten (Baader Hyperion 5mm und das Seben Zoom Super-Plössl Okular 8-24mm). Das Seben wurde mir von Karl empfohlen und für mich ist es auch sehr vernünftig. Ich kann für äußerst wenig Geld direkt ein paar Brennweiten kennenlernen und schon die ersten Erfahrungen sammeln, auch wenn das Gesichtsfeld nicht üppig ist. Das 5mm war mehr so eine Bauchentscheidung um mal zu sehen wie mittlere Qualität (Okular) aussieht und bei 150-facher Vergrößerung war mir moderat mehr Gesichtsfeld (68°) wichtig. Auch hier gilt, mehr geht immer.


    Das Teleskop hab ich so bestellt wie angeboten. Das LET 28 Okular 2“ ist dabei. Ich glaube auch nicht, dass das Ding was taugt. Ich hab bis auf das Telrad und die Bücher (Geschenke von meiner Freundin) alles bei Karl bestellt. Er hat sich auch Zeit genommen und mich toll beraten. Ich finde es gehört sich dann auch zu bestellen wo man beraten wurde, ist eine Sache des Anstands. (Geiz ist NICHT geil!).


    Ein Übersichtsokular und Mond- oder/und ein Polfilter werden das nächste Thema. Ich wohne im Ruhrgebiet und zumindest für die schnelle Beobachtung zwischendurch macht eine zu große AP keinen Sinn. Die AP sollte ja nicht größer als die Himmelsqualität sein und bei einem 30mm Okular hätte ich schon eine AP von 6mm. Wenn ich mich nicht täusche und alles soweit verstehe ist das für meinen Himmel schon etwas viel. Da weiß ich aber zu wenig drüber um tatsächlich jetzt schon entscheiden zu können. Ich lese mich gerade in die Materie ein, das mit der Angabe von 5mag, 6mag usw. hab ich auch noch nicht ganz verstanden, vor allem nicht wie ich es selbst bestimmen kann. Das kommt aber noch.


    CS und schöne Grüße
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    dann sind wir mal auf Deinen ersten Beobachtungsbericht gespannt :-)! Wie die AZ4 das Teleskop trägt und so...


    Sehr gute Entscheidung für den Anfang - AP-mäßig hast Du ja alles nötige beisammen. Von GF will ich erst mal nicht reden.


    28mm ist beim f/5 eine vernünftiges letztes Okular - kauf erst mal kein weiteres Ü-Okular. Vielleicht in 2 Jahren das "endgültige Ü-Okular)


    Das Seben, auch OK um erst mal mit APs zu experimentieren. Braucht auch 2 Jahre...


    Und das Hyperion - gut, ein Planetary hätte es auch getan - mit 1mm AP ist es aber auch sehr angenehm für Planeten etc.
    Du wirst zwar das Gefühl haben - es geht mehr. Aber realistisch genommen, siehst Du die Details größer, aber nicht mehr davon, und dann auch allermeistens verschwommener.


    Also - passt alles! Arbeite damit den Karkoschka ab (dauert mindestens 2 jahre). Fahr mal auf Treffen und steck mal andere Okulare rein. Vor 2 jahren würde ich nix mehr dazu kaufen. Ok, die Filter halt, die Du genannt hast.


    Das mit der mag Bestimmung ist gar nicht kompliziert. Such Dir aus dem Karkoschka ein Stern raus der mag sowieso hat und finde ihn, dann den nächst schwächeren Stern,... im Karkoschka sind ja einige Sterne mit ihren Werten gelistet, zumindest bis 5,5mag.
    Und dann ist da die Tabelle auf N0, glaube ich. Du musst es ja nicht auf 0,1mag genau bestimmen. Beachte, dass Du vollständige Dunkeladaption brauchst, auch in der Stadt. Also zum Beispiel eine Ecke suchen, die keiner direkten Lichtbestrahlung ausgesetzt ist und dort 15-20min warten. Man glaubt nicht, dass da in der grauen Suppe doch noch ein Sternchen auftaucht, was man vorher nicht gesehen hat.


    An meinem Balkon setze ich mich dazu auf den Boden, damit ich die Lichter von unten nicht mehr direkt sehe. Klar die Balkondecke ist immer noch hell...


    Viel Spaß und CS wenn die Gerätschaft ankommt,
    Walter

  • Hallo Walter,


    Meiner Erfahrung nach ergänzen sich Karkoschka und DSRA sogar sehr gut. Während der Atlas halt ein reiner Atlas ist, ist der Karkoschka auch Beobachtungshandbuch und führt viele Objekte auf, die nicht im DSRA sind. Und in Anbetracht des günstigen Preises macht man bei dieser Kombination nichts falsch.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Zusammen,


    mein Teleskop ist bereits am Freitag eingetroffen, jedoch hatte ich bis gestern Abend keine Zeit mich entsprechend um den Neuankömmling zu kümmern.


    Wie versprochen wollte ich mich zumindest kurz melden, um euch zu berichten wie sich ein 6“ Newton (Skywatcher Explorer 150PDS) an einer Skywatcher AZ4 azimutalen Montierung mit Edelstahl Stativ so macht. Es funktioniert besser als erhofft! Das verwendete Okular war zunächst das Seben Zoom Super-Plössl Okular 8-24mm.


    Das Beobachtungsobjekt ein etwa 350m entferntes Rathaus, genauer gesagt die beleuchtete Rathausuhr. (Leider war am Himmel nichts zu holen und es musste „schnell“ gehen) Die AZ-4 lässt sich recht feinfühlig in der Höhenachse und der Azimutachse schwenken, sobald man den Griff oder das Teleskop loslässt bleibt sie sofort in der aktuellen Position stehen. Der erste subjektive Eindruck ist hier dementsprechend sehr positiv.


    An der Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es sich hier nur um einen ersten Eindruck handelt. Des Weiteren nur um eine terrestrische Beobachtung! Das ganze kann sich womöglich bei einer astronomischen Beobachtung relativieren.


    Sobald sich die Gelegenheit ergibt und das Seeing es erlaubt werde ich euch natürlich Berichten wie sich die Kombination am Himmel schlägt.


    Schöne Grüße an alle, CS


    Thomas


    P.S.: Ein DANKE SCHÖN an Herrn Karl Kloss (Teleskop-Spezialisten) darf hier einfach nicht fehlen. Danke.

  • Hallo Leute,


    seit dem das Teleskop da ist hat sich eine undurchdringliche Wolkendecke über meinen Standort gelegt. Irgendwie frustrierend. Da es erst einmal mit dem Nachthimmel und der ersten Beobachtung nicht so recht klappen will eigne ich mir in der Zwischenzeit ein wenig theoretisches Wissen an, aber auch das ist auf Dauer nicht besonders befriedigend und so suchte ich mir naturgemäß eine praktische Aufgabe und diese hab ich mit der Montierung des Telrad-Suchers gefunden.


    Der ergonomisch günstigste Platz für den Telrad-Sucher wäre für mich, nach meinem Empfinden zwischen dem Okularauszug und dem Sucherschuh. Da ich einen 6" Newton habe ist zwischen den beiden bei weitem nicht ausreichend Platz. Des Weiteren möchte ich den Telrad-Sucher bzw. die Basis nicht wie vorgesehen ankleben, auch möchte ich nicht mit Kabelbindern arbeiten.


    Gibt es eigentlich sowas wie eine Prismenschiene nur in klein die in ein Sucherschuh (Vixen-Style) passt? Mit ein wenig handwerklichem Geschick könnte man es so modifizieren, dass man das ganze wie ein Sucherfernrohr montieren und wieder abnehmen kann. Vielleicht habt ihr ja noch eine andere Idee?


    CS und schöne Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    da ich mir auch noch nicht sicher bin, wo der Telrad am günstigstem sitzt, habe ich die Basis vom Telrad einfach mit breitem Klebeband (Panzertape) auf die Tuben geklebt. Das hält ganz gut und kann im Notfall auch einfach wieder abgenommen werden. So brauchte ich nur eine zweite Basis bestellen und kann den Telrad zwischen den Teleskopen wechseln.
    Gruß,
    Ulrich

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