Mittenmarkierung aufbringen

  • Hallo,


    warum die deutsche Sprache mit einem Haufen Prosa und Konjunktiven quälen, wenn es auch eine exakte Zahl tut?


    Also bitte Butter bei die Fische:


    Um wieviel Millimeter verschiebt sich der Hot-Spot im Okular, wenn man die Mittenmarkierung 1mm neben dem Spiegel-Zentrum aufklebt und danach nach allen Regeln der Kunst justiert?



    Als Beispiel zum Rechnen: 300mm f/4



    Meine eigene Strehl-Tabelle in Excel steht schon mal.


    Wer will (bzw kann):
    Strehl für die Okularmitte von obigen Beispiel?
    (perfekter Spiegel vorrausgesetzt)


    Viel Erfolg beim Rechnen, Rätseln und Probieren wünscht
    Kai[;)]

  • Hallo Kai,
    was hast du denn gegen Prosa? Man kann doch die deutsche Sprache etwas pflegen, oder etwa nicht?
    Es ist unfair von dir, mit solchen Aufgabestellungen jetzt den eigenen Threat zu schließen.[:D] Das macht mich traurig.[B)]
    Zuerst müssen wir das hier lesen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das sollte schon so genau wie möglich gemacht werden, deutlich unter 1mm Versatz!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    und jetzt sollen wir "Butter bei die Fische" tun und die durch die Hintertür kommenden Tolleranzen akzeptieren.
    [:0]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist unfair von dir, mit solchen Aufgabestellungen jetzt den eigenen Threat zu schließen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm, kann gut sein, dass dieser schöne Thread dadurch den Bach runter geht[xx(]
    Dabei hatte alles so verheisungsvoll angefangen[:)]



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...und die durch die Hintertür kommenden Tolleranzen akzeptieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nö, das wäre ja noch toller[8D]
    Das kann jeder halten wie der Dachdecker.


    Ich für meinen Teil bestehe nach wie vor auf einer Mittenmarkierung in der exakten Mitte.
    Weil ich die Folgen ausrechnen kann.[;)]
    Aber auch diese Rechnung werde ich keinem aufzwingen, weil ich dann wieder glaubhaft darlegen muss, dass es auch stimmt.[xx(]
    Sorry, an eigenem Denken führt nun mal kein Weg vorbei.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sorry, an eigenem Denken führt nun mal kein Weg vorbei.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    verdammter Mist, ich hatte es befürchtet.[:D]
    ich bleibe dabei, die Feinjustage muss am Stern gemacht werden.
    Was nützt eine exakte Mittenmarkierung, wenn die Parabel 2mm exzentrisch im Glaskörper sitzt?
    Auch selbstgemachte Spiegel müssen davon nicht frei sein. Beim Messen schaltest du ja die Coma auch aus, da das ja später im Newton rausjustiert werden kann. Macht man die Justage über die Mittenmarkierung, muss auch gewährleistet sein, dass diese auch die Mitte der Parabel markiert und nicht die mechanische Mitte des Glaskörpers.
    Rohlinge sind gewöhnlicherweise um ein paar Zentel Millimeter unrund. Keilfehler bewirken unterschiedliche Fasenbreiten.
    Ich habe schon Okularauszüge gesehen, wo nicht nur der Laser extrem schlackert, sondern der Laserpunkt wandert beim Rein- und Rausfokusieren auf dem Spiegel. Egal wie schief der OAZ eingebaut ist, darf das nicht passieren. Ursache sind da z.B. eine konisch zulaufende OAZ Hülse oder schief eingefräste Nuten für Laufschienen aus Stahl.
    Ist der OAZ perfekt ausgerichtet, die Innenwandung der Hülse läuft parallel zur optischen Achse und der Laser klemmt auf Passung in der Hülse, ist noch lange nicht gewährleistet, dass auch der Laserstrahl gerade aus dem Laser kommt.
    Das sind nur einige von vielen Parametern, die die Justage beeinflussen und zur S*a*u machen können. Das umgeht man alles, wenn man sich mit der Justage am Stern ein wenig beschäftigt.


    Viele Grüße
    Jörg, der gar keine Mittenmarkierungen auf seinen Spiegeln hat.
    [;)]

  • Hallo Kai,


    die Rechenaufgabe habe ich mir parallel auch selbst gestellt und gelöst [:)].


    Was haltet ihr von einmal am Stern perfekt justieren, und zwar auch den Fangspiegel, so dass das Concenter exakt auf sich selbst abgebildet wird, und dann die Mittenmarkierung aufbringen...?


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo allerseits!


    (==&gt;)Jörg:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bleibe dabei, die Feinjustage muss am Stern gemacht werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ganz genau.
    Es ist aber schwer zu vermitteln, dass das eigene Augenmaß präziser sein soll als das Hitech-Instrument Laser.


    Beim Mitbeobachten auf dem ITV hatte ich an der Justage deines Teleskops jedenfalls nicht das Geringste auszusetzen - beim Kai allerdings auch nicht. Der kriegt das auch nach seiner Methode hervorragend hin. Oder er hat ebenfalls heimlich am Stern nachjustiert.


    Bei euren großen Geräten ist es natürlich nicht ganz einfach, am Stern zu kollimieren, weil Okular und Justierschrauben so weit auseinander liegen. Da kann das mit dem Laser deutlich komfortabler gehen. Außer Du baust Getriebemotoren an die Justierschrauben und verstellst das Ganze per Fernbedienung vom oberen Ende der Leiter aus. Ich bin mir fast sicher, so eine Lösung hat's schon mal gegeben (wer findet einen Link?).


    Gruß,
    Martin

  • (==&gt;)Martin und Jörg,


    würdet ihr bitte genau beschreiben, was ihr unter "Justage am Stern" versteht?
    Insbesondere Martin's Justagekontrolle beim ITV gibt mir doch schwer zu denken, wobei mich das unabhängige Urteil dennoch erfreut[8D]



    (==&gt;)Holger,


    na also, geht doch[;)]
    Hast Du auch die Zusatzaufgabe gelöst?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was haltet ihr von ....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Soll ich jetzt ehrlich oder diplomatisch ein?[:D]
    Im Normalfall liegt die Abweichung der Parabelmitte in der gleichen Größenordnung wie der Fehler beim aufbringen der Mittenmarkierung.


    Schönen Abend
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Um wieviel Millimeter verschiebt sich der Hot-Spot im Okular, wenn man die Mittenmarkierung 1mm neben dem Spiegel-Zentrum aufklebt und danach nach allen Regeln der Kunst justiert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach meiner Rechnung 0.5 mm. Brennweite und Öffnungsverhältnis spielen dabei keine Rolle.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach meiner Rechnung 0.5 mm. Brennweite und Öffnungsverhältnis spielen dabei keine Rolle.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn der Laser unten 1mm schief trifft, nüsste der Stern meines Erachtens beim umgekehrten Weg, oben auch 1mm daneben stehen.
    Brennweite und Öffnungsverhältnis spielen keine Rolle, das stimmt.
    Viele Grüße
    Jörg

  • (==&gt;)Michael,


    wenn es zur Abstimmung kommt, sind wir schon zu zweit mit dem Ergebnis 0,5mm oder allgemein halber Versatz[:)]


    Strehl für das Zahlenbeispiel 300mm f/4 ist 0,90.


    Das ist allgemein nur vom Öffnungsverhältnis abhängig.
    Also alle f/4 Newtons zeigen genau diesen Abfall.


    (==&gt;)Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn der Laser unten 1mm schief trifft,... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... dann muddu genauer zielen[;)]


    Ansonsten ist das genau dasselbe als würd die Markierung um diesen 1mm vesetzt liegen.
    Ergebnis: siehe ebenda


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">würdet ihr bitte genau beschreiben, was ihr unter "Justage am Stern" versteht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das weißt du doch selber, wie das geht, oder etwa nicht? [:I]
    Na ja, Wiederholung kann nicht schaden, denn steter Tropfen höhlt den Stein oder mit der Zeit blühen sogar Hackstöcke.[:D]
    Also zuerst mit dem Laser nach üblicher Weise justieren, oder weit entfernt durch das OAZ Rohr schauen und die Spiegel wechselseitig so justieren, dass der Rand des OAZ Rohres sich mit dem Rand des Hauptspiegels deckt.
    Nun einen Stern suchen der nicht abhaut, vorzugsweise Polaris oder Nachführung einschalten. So hoch vergrößern wie möglich, das was die Okularkiste hergibt, bei großen Kübeln 1000fach und mehr. Polaris muss man da schon wieder nachführen.
    Jetzt muss man dafür sorgen, dass der Stern exakt in Bildmitte liegt. Das ist per Augenmaß schwierig, geht aber relativ einfach, wenn man soweit unscharf stellt, dass das hell entstehende Scheibchen genau den Bildfeldrand berühert.
    Dann das Scheibchen kleiner machen und den Fangspiegelschatten mittig im Scheibchen justieren. Wegen des FS-Versatzes passt das noch nicht ganz, aber man ist auf gutem Wege. Dabei wird nur noch am Hauptspiegel justiert, der Fangspiegel bleibt, wie er ist. Beim Drehen an den Justageschrauben verflüchtigt sich der Stern aus dem Bildfeld und man muss ihn wieder einfangen, zentrieren und wieder am HS justieren. Das ist ein Wechselspiel, mit ein wenig Übung, geht das ganz fix, auch wenn man die Leiter hoch und wieder runter muss.
    Jetzt kommt der Abschluss, den Stern leicht unscharf stellen (kurz nach dem Fokus, keine Matschflecken), dass man einen hellen und scharf abgegrenzten Rand sieht. Wenn der Rand umlaufend gleich hell ist, ist richtig justiert, wenn nicht, z.B. eine Seite eine helle Konzentration hat und die andere nicht, muss weiter justiert werden bis es passt. Das geht auch bei schlechtem Seeing.
    Somit hat man alle Fragezeichen in der optischen Kette ausgeschlossen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Alex,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    stimmt, das bewirkt meiner Ansicht nach bei unserem Beispiel +/- 0,5mm zum Lot auf die Spiegelfläche im Fokusabstand. Also 1mm für den Stern bei der Position, wenn der Stern in Bildfeldmitte eingestellt wird.
    Stellt man die exakte optische Achse des Hauptspiegels Richtung Stern, wäre diese Linie das Lot auf den Spiegel, damit ist die Abbildung (bei 1mm Fehljustage) 0,5mm daneben.
    Dort stellt man gewöhnlichweise aber nicht hin, weil der Stern ja in die Bildmitte soll und wenn er dort ist, ist das einfallende Licht in Entfernung der Brennweite, 1mm daneben.
    Bei den Spiegelungen hat man gern mal einen Denkfehler, da will ich mich nicht ausschließen.[:D] Kann sein, dass ich mit meiner Ansicht daneben liege.[xx(]
    Die Wissenschaftler meinen 0,5mm, wer weiß...meistens haben sie Recht, aber auch nicht immer.[:D]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Soll ich jetzt ehrlich oder diplomatisch ein?[:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Och, Diplomatie ist nur für Memmen [B)]. Immerhin hab ich hier das bisher einzige Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Mitte der Parabel bestimmt und markiert wird statt der Mitte des Spiegelsubstrats.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Normalfall liegt die Abweichung der Parabelmitte in der gleichen Größenordnung wie der Fehler beim aufbringen der Mittenmarkierung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das wär schön und beantwortet meine Frage von eingangs. Wird die Abweichung der Parabel dann auch kleiner, wenn ich bei der Mittenmarkierung besser ziele? [:D]


    Wenn das zusammen 0.5 mm ist, wäre ich sehr zufrieden - da die Mehrheit hier der Meinung ist, dass die Abweichung in der Bildebene nur halb so groß ist (ich auch...), entspricht das dann 0.25 mm oder einem Zehntel des Feldblendendurchmessers bei der allergrößten Vergrößerung (das 3.5mm Nagler hat eine Feldblende mit 4.8 mm). Das dürfte meistens ausreichend sein.


    EDIT: allerdings kommt die Justagegenauigkeit noch dazu, also Nachjustieren am Stern ist vermutlich doch immer eine gute Idee. Zumindest wenn das Seeing so gut ist, dass man über (in meinem Fall) 200x gehen kann und will.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Jörg,


    schön, dass Du das mal aufgeschrieben hast[;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also zuerst mit dem Laser nach üblicher Weise justieren....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... und damit steht dann der FS schon mal zentrisch, abgesehen vom Offset.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann das Scheibchen kleiner machen und den Fangspiegelschatten mittig im Scheibchen justieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, Moment mal!
    Das ist der klassische Zirkelschluss![xx(]
    Ich kann Dir ein Gegenbeispiel aufmalen, wo diese Methode komplett versagt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt kommt der Abschluss, den Stern leicht unscharf stellen (kurz nach dem Fokus, keine Matschflecken),... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre der Sterntest auf Coma. Einverstanden.
    Nur muss man hier wirklich sehr nah an den Fokus ran, da Coma eine langwellige Abberation ist.
    Mir gibt das selten brauchbare Informationen, weil das wegen Seeing sehr schlecht einzuschätzen ist.
    Bei kleinen Newtons kann man das so machen.


    Jetzt kommt sicher das Argument;
    Ja aber, wenn man es wegen Seeing nicht sehen kann, dann ist's auch nicht schlimm.


    Da halte ich gegen:
    Die Spiegel- und Justagefehler sollten immer unter der Seeingschwelle liegen.
    Man darf sie also gar nicht sehen können[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Holger,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wird die Abweichung der Parabel dann auch kleiner, wenn ich bei der Mittenmarkierung besser ziele?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sauber verwandelt[:D]


    Im Prinzip braucht man nur in der interferometrischen Auswertung die Coma nehmen und kann das im Versatz berücksichtigen.
    In den Fällen, die ich bisher gemessen habe, war das alles weit unter 1mm.
    Bei Gelegenheit schaue ich nochmal nach, wir hatten so ein ähnliches Thema schon mal.
    Da ging es darum, ob man diese einpolierte Coma heraus justiren kann:
    Ja, wenn es nicht extrem viel ist. Ansonsten kommt Asti rein.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dann das Scheibchen kleiner machen und den Fangspiegelschatten mittig im Scheibchen justieren.



    Ja, Moment mal!
    Das ist der klassische Zirkelschluss!
    Ich kann Dir ein Gegenbeispiel aufmalen, wo diese Methode komplett versagt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wieso? Da bin ich gespannt auf das Gegenbeispiel, zumal das ja noch nicht die Endjustage ist. Immerhin kann man beim Durchfokusieren den FS Versatz vor seinem geistigen Auge mitteln, die exakte Abschätzung der Mittenpossition ist sowieso schwierig, deshalb ist es auch nur der Weg zur richtigen Justage. Diese Status der Justage ist aber aufgrund der vielen Fehlermöglichkeiten mit dem Laser, schon mal genauer. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine dejustierten Teleskope, da die Laserjustage (bzw. Fehljustage) so einfach ist, dass man auch als Anfänger nichts falsch machen kann.
    Ich denke das kann jeder nachvollziehen und kennt die Problematik, mit dem Laser gaaaanz genau eingestellt und es sieht trotzdem nicht gut am Stern aus.[:(!]
    Wenn es mit dem Laser keine Probleme geben würde, wäre die Erfindung des "Barlowed Lasers" nicht notwendig gewesen. Der eliminiert Schrägstellungen und Klappern des Lasers im OAZ, setzt aber wieder die exakte Mittenmarkierung voraus, die wiederum nichts mit der richtigen optisch wirksamen Position zu tun haben muss. Dort würde ich einen Zirkelschluss suchen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur muss man hier wirklich sehr nah an den Fokus ran, da Coma eine langwellige Abberation ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich meine Prozedur der Justage noch mal durchlese, habe ich das genau so beschrieben.[;)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir gibt das selten brauchbare Informationen, weil das wegen Seeing sehr schlecht einzuschätzen ist.
    Bei kleinen Newtons kann man das so machen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei großen Newtons muss man nur länger hinschauen und Speckles beobachten, dann sieht man auch deutlich die Position von Lichtknoten oder -konzentrationen am Rand.
    Wer das nicht sieht, muss auch nicht justieren, da er die Fehler dann auch nicht sieht.[}:)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da bin ich gespannt auf das Gegenbeispiel...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Gegenbeispiel ist vielleicht etwas zu sehr konstruiert.
    Es betrifft einen FS, der mit übermäßigen Offset versehen wird.
    Das kann man mehr oder weniger ausschließen.
    Die Problematik eines korrekt eingestellten Offset und damit aussermittigen FS bleibt aber bestehen.
    Ich weiss nicht, wie genau man das im defokusiertem Sternbild kompensieren kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...zumal das ja noch nicht die Endjustage ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Einverstanden.
    Ich habe gerade mit dem Abberator gespielt.
    Unter Seeingeinfluss (1,2") traue ich mir zu, meinen 33" auf +/- 1mm (Versatz im Okular) anhand der Speckle-Verteilung zu justieren.
    Das ist aber schon sehr gewagt!
    Das entspricht +/- 2mm Versatz auf der Mittenmarke.


    Mit etwas Umsicht ist das mit dem Laser zu schaffen.
    Ganz ohne Gehirnakrobatik, ja, ich bin ein fauler Hund[:D]


    Bei einem 8" sind via Abberator Simulation 0,5mm Versatz im Okular sicher zu detektieren.
    Da muss man sich mit dem Laser bei entspr. +/-1mm schon anstrengen.
    Vorallem braucht der Laser einen sauberen, runden Spot.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wäre die Erfindung des "Barlowed Lasers" nicht notwendig gewesen. Der eliminiert Schrägstellungen und Klappern des Lasers im OAZ<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    An dieser Stelle kann ich Dich beruhigen.
    Galub es oder nicht:
    Wackeln im OAZ oder eine (moderat) schiefer Austritt des Lasers selbst haben keinen Einfluss auf die richtige Justage.
    Natürlich darf der Laser nicht *während* der Justage wackeln. Was in der Praxis auch nicht passiert.


    Abschließend möchte ich Dich keinesfalls bekehren, Du kommst ja perfekt damit zurecht und darauf kommt es an.
    Mir selbst ist es aber lieber, ich kann die Toleranzen konkret berechnen.
    Beim Laser kann ich das, beim Sterntest muss ich schätzen - ich mag's halt nicht[xx(]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo zusammen,


    jetzt noch schnell die Strehl Tabelle:



    Die grüne Spalte ist das Öffnungsverhältnis, oder exakt, die Öffnungszahl.


    M-Versatz ist der Versatz der Mittenmarke auf dem Spiegel.


    Die Strehlwerte sind jeweils für einen perfekten Spiegel (1,00) und einen mit Ausgangs-Strehl 0,90 in den Spalten darunter aufgeführt.
    Strehlwerte unter 0,50 haben beschränkte Aussagekraft, da es dann schon auf die konkrete Fehlerart ankommt.


    Beispiel:
    Perfekter f/4 und 1mm Versatz ---&gt; Strehl 0,90


    Kleiner Trost:
    Der schärfste Punkt bleibt genauso scharf - er liegt im Okular nur etwas Abseits der Mitte.
    In diesem Fall 0,5mm.


    Viel Spaß beim justieren wünscht
    Kai

  • Hallo Kai,


    schöne Tabelle! Wenn Du noch eine Zeile für den Versatz in der Feldebene hinzufügst, wird sie noch besser :)
    Dann kann man auch Dinge ablesen wie "welchen Strehl habe ich (bei perfekter Justage) am Rand des Gesichtsfelds bei Höchstvergrößerung noch" - ich hatte mir mal gemerkt, dass das bei f/5.5 noch 80% Strehl sind. Bei kürzeren Öffnungsverhältnissen ist Schluss mit Planeten gemütlich durchs Gesichtsfeld wandern lassen - das ruft nach EQ-Plattform, Komakorrektor und/oder gutem Händchen beim Nachschubsen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn Du noch eine Zeile für den Versatz in der Feldebene hinzufügst...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau das habe ich vor[8D]
    Wer will kann das jetzt schon ablesen: Versatz in Okular-Ebene ist genau die Hälfte vom M-Versatz.


    Ich werde eine neue Tabelle in einem neuen Thread vorstellen.
    Darin wird das auf konkrete Okulare und deren Feldblenden zugeschnitten sein.


    Damit kann man dann genau diese Frage beantworten:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann kann man auch Dinge ablesen wie "welchen Strehl habe ich (bei perfekter Justage) am Rand des Gesichtsfelds ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... und mit eigenen Augen nachschauen, ob man einen Strehl 0,95 sicher von 0,85 unterscheiden kann[:p]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich werde eine neue Tabelle in einem neuen Thread vorstellen.
    Darin wird das auf konkrete Okulare und deren Feldblenden zugeschnitten sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja sehr schön. Du hast kannst Dich ja an den Okularkoffern aus Winnis Thread orientieren, das passt dann schon für mich [:)].<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... und mit eigenen Augen nachschauen, ob man einen Strehl 0,95 sicher von 0,85 unterscheiden kann[:p]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Unter Laborbedingungen kann man 0,99 von 0,98 unterscheiden. Was am Stern geht... keine Ahnung. Ich muss doch mal mit Aberrator rumspielen.


    Ich hatte für einen Vortrag mal "ab welchem Öffnungsverhältnis bekommt man Augenweh" versucht von der Theorieseite zu beantworten - daher auch der Erfahrungswert mit 80% Strehl bei f/5.5 am Feldrand. Bei kleinen Vergrößerungen muss man eher ein Kriterium für die Spotgröße in Bogenminuten (okularseitig) ansetzen, da kam ich eher auf f/5 als Grenze. Wenn's interessiert, suche ich das für Deinen noch zu eröffnenden Thread mal raus.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Lieber Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wackeln im OAZ oder eine (moderat) schiefer Austritt des Lasers selbst haben keinen Einfluss auf die richtige Justage.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    jetzt muss ich dem von mir hochgeachteten Physiker leider widersprechen.[B)]
    Wie bereits erwähnt, gilt das nur für einen Fall, nämlich dann wenn der Laserausgang (dort wo der reflektierte Punkt zur Deckung gebracht wird), sich genau im Brennpunkt der Optik befindet.
    Ist das nicht der Fall, der Laser steckt schief im OAZ und der Laserausgang hängt weiter Richtung Hauptspiegel, kann man zwar wunderbar aus und eingehenden Strahl zur Deckung bringen, dass es für den Laser stimmt. Für Okular und Stern stimmt es dann nicht. Der Stern kommt bei dieser Justage dann zwar mittig an der vorherigen Position des Laserausganges an, geht aber Richtung eigentlichem Fokus schräg weiter. Dort ist er aber nicht mehr mittig, somit gibt es Versatz.


    Man kann es auch einfach sagen um nicht zu widersprechen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wackeln im OAZ oder eine (moderat) schiefer Austritt des Lasers selbst haben keinen Einfluss auf die richtige Justage.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig, denn die richtige Justage ist in beiden Fällen nicht gewährleistet.[:D]


    Die Tabelle zeigt schön, wie schnell mit sinkender Öffnungszahl der Strehl in den Keller rutscht. Bei 1mm Versatz geht es noch bis f/3,6 beugungsbegrenzt, bei 2mm ist da schon bei f/5 Schluss. Hm, da muss ich schon schwer überlegen, ob ich nicht noch mal meine Scherben auf f/6 umschleife.
    [B)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wenn der Laserausgang ... sich genau im Brennpunkt der Optik befindet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Absolut korrekt.
    Das wäre anzustreben, bzw ist bei manchen Modellen so realisiert.


    Anderseits:
    Welchen Fehler handelt man sich ein, wenn der Laseraustritt satte 100mm intrafokal liegt und die Hülse in realistischen Toleranzen schräg geklemmt wird?
    Da reden wir um Hundertstel, maximal Zehntel.


    Aber natürlich gilt auch hier, wenn man etwas nicht richtig macht, wird's eben falsch [:D]


    Viele Grüße
    Kai

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