Beobachtungsproblem Mondkrater

  • Hallo,
    habe ein seltsames Problem. Hab jetzt ca. 4 Jahre nicht mehr beobachtet (Kinder, Umzug,...). Hab mir jetzt vor ein paar Tagen den Mond angesehen (8"/f6 Dobson mit 15mm Oku). Alles schön scharf und klar, nur die Mondkrater erscheinen wie Blasen auf der Oberfläche. Sie scheinen wie aus der Oberfläche herauszukommen. Weiss nicht, wie man das beschreiben soll, aber vielleicht wisst ihr ja was ich meine. An was liegt das? Instrument kaputt, Auge kaputt, Gehirn kaputt?? Bin jetzt immerhin schon 47 und würde eine Lesebrille benötigen.
    lG
    Michi

  • Hallo Michi


    Den Effekt kenne ich. Allerdings habe ich das am Okular noch nicht erlebt. Wenn bei Mondfotos die Schattenlage nach links geht sehe ich auch manchmal Blasen statt Krater. Drehe ich das Bild um 180 Grad ist alles normal. Wie der Effekt sich nennt...keine Ahnung, aber es gibt ihn. Also sicherlich eine Optische Täuschung der nicht jeder erlegen ist. Keine Bange, alles ist gut.


    Gruß Reiner

  • Danke für eure Antworten,
    das mit der Tiefenumkehr kommt gut hin, komisch, dass ich das früher nicht hatte. Auch eigenartig: Wenn ich vom Okular weggehe und dann wieder reinsehe, kann ich für ein, zwei Sekunden die Krater wunderschön erkennen - aber dann - wie wenn im Gehirn ein Schalter umgelegt wird, nur mehr die "Blasen". Kann man das "Umschalten" lernen/trainieren?

  • Hi Michi,


    scheint Dir seitlich ein Licht ins Gesicht beim Mondkrater angucken? Hand ans Auge und Fremdlicht abschirmen hilft bei mir ungemein. [:)]


    CS
    Silvia

  • Hab ich auch schon probiert, auch mit dunklem Badetuch übern Kopf. Hilft nix - haben sich scheinbar schon einige Synapsen verabschiedet.

  • So wie ich aus euren Antworten herauslesen konnte, dürfte das ein bekanntes Phänomen sein. Bei einem mehr, bei einem anderen weniger ausgeprägt. Kommt auf die "Erfahrungswerte" des Gehirns an, was es hineininterpretiert, welche bei jedem ja anders sind. Interessantes Thema - aber: Ich will die Krater wieder als Krater sehn und nicht als Blasen oder Pickel (sehr gut formuliert).
    Aber ihr habt mir schon unheimlich geholfen mit dem Begriff "Tiefenumkehr"
    Danke,
    Michi

  • Hallo Michi,


    Du beobachtest vermutlich abends den zunehmenden Mond. Versuch doch mal das ganze beim abnehmenden Mond, da ist die Beleichtung von der anderen Seite. Vielleicht ordnet das Gehirn das leichter ein. Ansonsten wie im Wikipedia Artikel - musst Du Dein Gehirn wieder antrainieren (das Umklappen hervorrufen, da muss man etwas länger drauf starren und sich ständig einreden - das ist ein Krater, keine Mesa (Hügel)..


    Gruß,
    Walter

  • Hi Michi,
    mir passiert es selten,wenn dann lasse ich den Blick mehrmals rechts/links streifen.
    Dann geht es meistens weg. Ein älterer Astrovereinskollege, hatte bisher nur mit den alten Zeissorthos, mit 40 Grad Gesichtsfeld beobachtet. Als ich dann mal ein 70 Grad Pentax benutzte, sah er auch nur die beuligen Krater.
    Ist echt schon komisch.
    Viele Grüße
    Armin

  • von Walter (Stardust)
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">musst Du Dein Gehirn wieder antrainieren (das Umklappen hervorrufen, da muss man etwas länger drauf starren und sich ständig einreden - das ist ein Krater, keine Mesa (Hügel)..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <i>... und Dir "eintrichtern", von welcher Seite die Sonne ins Loch scheint</i>


    So könnte man das Sehzentrum eventuell überzeugen, wo unten ist!


    es grüßt Lutz

  • Das Gehirn ist ein Leben lang trainierbar. Was man nicht trainiert, atrophiert allerdings. Unser Körper spart mit den Resourcen wie vor 100.000 Jahren.


    Das 'kein Hügel' ist heikel, da das Gehirn faktisch das Wort Hügel speichert. Immer nur die richtige Version denken.


    Lustige Variante: Einen kleinen Sand- oder Mehlkrater anleuchten und als Refernz abspeichern.


    Auch eine Schwierigkeit: Worte können kontraproduktiv sein, wenn man Gehirnarbeit erledigt, die eigentlich von der rechten Gehirnhälfte erledigt werden müßte. Zeichnen gehört dazu.


    Also, Trainieren und bitte, bitte nicht hinter dem Alter verstecken. Dieses Totschlagargument kennt nur ein Ziel: das Schlagargument wegzurationalisieren.


    Viele Grüße
    Stick

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