EOS Movie Record - Ein paar Fragen!

  • Hallo,
    berichten
    ich habe in letzter Zeit einige Versuche unternommen, mithilfe des Programms EOS Camera Movie Record und meiner Canon 650D Bilder von der Sonne und vom Jupiter zu erstellen. Allerdings noch nicht ganz problemlos.


    Neben all den optischen Geschichten, die bei der Planetenfotografie zu beachten sind, habe ich auch zur Aufnahmetechnik ein paar Fragen und es würde mir sehr helfen, wenn jemand von seinen Erfahrungen mit EOS Camera Movie Record berichten könnte.
    Konkret geht es um die Framerate und um die Belichtungseinstellungen. Also ich verwende die Kamera im M-Mode und kann dann die Belichtungszeit und ISO einstellen, allerdings ist das Bild im Videomodus mit diesem Programm dunkler, als wenn ich normale Einzelfotos mit der Kamera allein mache. Ein kleines Beispiel: Wenn ich die Sonne durch meinen f/10 Achromat fotografiert habe (mit ND5 Folie), dann musste ich bei ISO100 1/500s belichten. Mit EOS Camera Movie Record sind es plötzlich 1/15s bei ISO100. Woher kommt das?
    Eine weitere Frage ist die Framerate. Diese liegt bei mir etwa bei 10fps. Im Internet liest man aber häufig von 20fps und noch mehr. Wie kann ich das erreichen? Oder liegt das an der Leistungsfähigkeit meines Computers?


    Welche ISO Einstellung verwendet ihr so, wenn ihr Planeten mit der DSLR aufnehmt? Prinzipiell nur ISO100 oder achtet ihr eher auf die Belichtungszeit, dass diese für das Seeing nicht zu lang ist?


    cs und vielen Dank für eure Hilfe!
    Markus

  • Hallo Markus,


    mit EOS Camera Movie Record beschäftige ich mich erst seit kurzem und blick da selbst noch nicht ganz durch [:(]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder liegt das an der Leistungsfähigkeit meines Computers?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vermutlich schon


    Die Frameraten bei mir mit 1100D, eos-movrec-0.3.2_beta, linux:


    kleiner Rechner AMD E-350, 2x 1.60 GHz:
    ~ 25 fps im 1x Modus mit 1056 x 704 px
    ~ 30 fps im 5x Modus mit 848 x 568 px


    großer Rechner 4x 2,7 GHz:
    ~ 30 fps in beiden Modi


    Bei meinem kleinen Rechner ist der Prozessor im 1x Modus voll ausgelastet, daher wohl die geringere Framerate.



    Das mit den einstellbaren Belichtungszeiten ist mir auch ein Rätsel.
    Testweise hab ich mal 10 sec eingestellt aber nur 2 Sekunden lang aufgenommen.
    Hatte dann trotzdem 30 fps und avidemux hat mir dann auch im aufgenommenen Video auch alle 0,033 Sekunden ein neues Frame angezeigt.
    Hmmm! ? ? ?



    Gruß und viele gute Bilder
    Tilo

  • Wenn man es sich wirklich antun will, Planeten per DSLR zu webkämmen, ist wichtig, dass man im Liveviewmodus mindestens einmal in das Bild hineinzoomt. Erst dann wird nämlich die Pixelauflösung des Chips erreicht. Das beschneidet allerdings das Gesichtsfeld. Aber dennoch entspricht das Gesichtsfeld dem einer Planetencam mit 1/3" Chip.


    Übrigens kann die Bezahlversion von APT ebenfalls den DSLR-Liveview aufnehmen.


    Hartwig

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Hilfe!


    (==&gt;) Tilo: Deine Framerates sind interessant. Ich habe nur ein Notebook probiert, und zwar ein HP Probook mit Intel i5-6200U 2x2,3?GHz und 8GB RAM (läuft auf Windows 7). Damit bin ich nur auf 10fps gekommen. Vielleicht probiere ich da mal ein anderes Notebook.
    Mit welchem Kabel hast du die EOS mit dem Notebook verbunden? Mit dem beiliegenden Kabel von Canon?
    Hast du das Setup schon mal am Mond oder an den Planeten getestet? Falls ja, welche Kameraeinstellungen wählst du da?


    (==&gt;) Hartwig: Du klingst ja sehr pessimistisch, was die DSLR an Mond und Planeten angeht. Wenn man sich einige Resultate im Internet ansieht, dann ist das in meinen Augen eine unterschätzte Technologie. Meine Ergebnisse mit DSLR an Planeten sind schon von Anfang an besser als meine bisherigen Ergbenisse mit Webcams (gut, das liegt schon einige Jahre zurück). Ich denke, da hat man mittlerweile schon einiges an Möglichkeiten!


    cs
    Markus

  • Nein, ich will niemanden entmutigen. Auf jeden Fall eine Technik für erste Gehversuche mit einer vorhandenen DSLR; man muss sich nicht gleich extra eine Planetenwebcam kaufen. Wollte nur das Reinzoomen empfehlen, um die volle Pixelauflösung zu erreichen. Autostakert verarbeitet die Videos übrigens direkt, wenn man ffmpeg.exe in das Autostakkertverzeichnis kopiert. Der Weg über EOS Movie Record ist auch sinnvoller als die Nutzung der kameraeignen Full HD Modi.


    Die Grenze liegt allerdings darin, dass die erhaltenen Videos relativ stark komprimiert sind. Und das führt eben zu Artefakten und vermindert die Darstellung von Details. Das ist ein entscheidender Unterschied zu einer Planetenwebcam; die rattert Dir eben 60 FPS unkomprimierte Videos auf Deine Festplatte.


    Hartwig

  • Können die EOS Kameras überhaupt kürzere Belichtungszeiten machen, wenn der Verschluss dauernd offen ist? Ich habe bislang gedacht dass die Belichtungszeit dann automatisch dem Kehrwert der Framerate entspricht.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    (==&gt;) Hartwig: Ja das mit der Komprimierung stimmt natürlich. Da hat die DSLR sicherlich Nachteile. Dennoch werde ich mich mit meiner DSLR mal auseinandersetzen und die Technik mit der Software EOS Camera Movie Record mals ausreizen, bevor ich mich vielleicht tiefer reinwage.


    (==&gt;) Michael: Warum sollte die EOS dann nicht kürzer als durch die Framerate vorgegeben belichten können? Also ich kann das jetzt zwar nicht noch einmal ausprobieren, aber wenn ich in der Software die Belichtungszeit reduzierte, dann wurde auch das Bild dunkler, was grundsätzlich bedeuten würde, dass die Belichtungszeit doch auch kürzer eingestellt werden kann. Allerdings ist mir gerade aufgefallen, dass meine Jupitervideos vom Wochenende laut Daten eine Belichtungszeit von 1/5s haben, dennoch aber eine Framerate von 10fps vorliegt. Demnach sind sie also nur 1/10s belichtet. Von den Videos kann ich leider nichts Brauchbares rausarbeiten, da das Seeing einfach grottig war. Alle Videos haber ich allerdings noch nicht durchgeschaut.


    Warum meine Kamera nur mit 10fps aufzeichnet, habe ich jetzt selbst herausgefunden. Das scheint etwas technisches speziell mit der 650D zu sein. Wenn man nach Canon T4i und EOS Camera Movie Record sucht, wird man fündig, dass mit der T4i (650D) nur 10fps möglich sind. Das würde mich bis jetzt noch nicht entmutigen. Ich kann mich an Webcamzeiten (TouCam) hier im Forum erinnern, wo gewaltige Bilder mit nur 5fps entstanden sind.
    Die Frage, die ich mir allerdings noch stelle, ist folgende. Meine Jupitervideos vom Wochenende sind mit ISO200 und wahrscheinlich 1/10s Belichtungszeit bei f/10 aufgenommen worden. Gefühlsmäßig erscheinen sie mir recht dunkel, also am unteren Ende der Belichtungszeit. Das Jupiterbild auf dieser Seite (http://www.astropix.com/gdpi/index.html) - man muss etwas nach unten scrollen - ist bei ISO 400 und f/20 1/60s lang belichtet worden und schon das gestackte Bild erscheint um einiges heller als bei mir. Ist da schon nachbearbeitet worden oder mache ich was bei den Einstellungen falsch? Stellt man die Belichtungszeit bei der Planetenfotografie generell ziemlich am untersten Limit ein, so, dass halt das Histogramm noch nicht den Rand berührt?


    cs und vielen Dank
    Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astrophotography</i>
    (==&gt;) Michael: Warum sollte die EOS dann nicht kürzer als durch die Framerate vorgegeben belichten können? Also ich kann das jetzt zwar nicht noch einmal ausprobieren, aber wenn ich in der Software die Belichtungszeit reduzierte, dann wurde auch das Bild dunkler, was grundsätzlich bedeuten würde, dass die Belichtungszeit doch auch kürzer eingestellt werden kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe das gerade an einer EOS 6D ausprobiert, manueller Modus 1/4000 Sekunde eingestellt, und dann habe ich mich davorgestellt und einen Arm hin- und hergeschwenkt. Im Video ist deutliche Bewegungs-Unschärfe zu sehen, also kann das nicht 1/4000 Sekunde sein.
    Du hast Recht das das Bild heller oder dunkler wird wenn man die Belichtungszeit verstellt. Das wird aber nicht dadurch erreicht dass die Belichtungszeit verändert wird, sondern dadurch dass die Verstärkung so eingestellt wird dass die entsprechende Belichtungszeit simuliert wird.


    --&gt; Hartwig
    Ich glaube reinzoomen geht bei der 6D leider nicht im Liveview-Modus. Habe zumindest keine Möglichkeit gefunden.


    Gruß
    Michael


    P.S. 5x reinzoomen geht doch, wenn man am Objektiv den Autofokus ausschaltet.

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Video ist deutliche Bewegungs-Unschärfe zu sehen, also kann das nicht 1/4000 Sekunde sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wiso nicht? Die Betonung liegt hier auf "Video" und das besteht aus vielen Bildern. Es ist egal wie kurz ein Einzelbild belichtet ist, wenn du mehrere hintereinander zum Video kombinierst, hast du Unschärfen bei Bewegung. Das kann man nur mit Erhöhung der framerate, also mehr Bilder pro Sekunde bekämpfen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    wiso nicht? Die Betonung liegt hier auf "Video" und das besteht aus vielen Bildern. Es ist egal wie kurz ein Einzelbild belichtet ist, wenn du mehrere hintereinander zum Video kombinierst, hast du Unschärfen bei Bewegung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich das Video anhalte dann hat das Einzelbild auch Bewegungs-Unschärfe. Wo soll die herkommen, wenn nicht aus einer zu langen Belichtungszeit?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich das Video anhalte dann hat das Einzelbild auch Bewegungs-Unschärfe. Wo soll die herkommen, wenn nicht aus einer zu langen Belichtungszeit?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da gibt es nur eine Erklärung: Trotz reiferem Alters kannst du deinen Arm sehr schnell schwenken, alle Achtung.[:D]
    Mal ernsthaft, vom Einzelbild hattest du aber nichts geschrieben. Eventuell kann da die Antiwackelautomatik auch Einfluss nehmen, hat die Kamera sowas dran? Obwohl, so schnell ist eine derartike Automatik auch nicht, dass sie bei 1/4000 sec greifen würde.
    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    Eventuell kann da die Antiwackelautomatik auch Einfluss nehmen, hat die Kamera sowas dran?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Objektiv hat einen eingebauten Stabilizer, aber der wirkt nur wenn sich die Kamera bewegt, und nicht wenn sich das Objekt bewegt.


    Ich bin mir jedenfalls sicher dass man mit EOS Movie Record und der 6D keine besonders kurzen Belichtungszeiten erreichen kann. Ob die Belichtungszeit genau dem Kehrwert der Framerate entspricht habe ich noch nicht überprüft.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael, hallo Jörg,


    schade dass die Canon da nicht (oder zumindest nicht drastisch) kürzer belichten kann, als die inverse Framerate. Wie gesagt, ich kann dazu derzeit nichts validieren, da ich die Kamera leider nicht bei mir habe. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich aber mal versuchen herauszufinden, wie da wirklich belichtet wird.


    Unterdessen habe ich meine Videos vom Wochenende alle durch. Naja, wirklich brauchbares Material war nicht dabei, der beste Versuch ist das hier (Jupiter am 7.5. um 00:30 Uhr):



    Das ganze ist ein Stack von 90 Frames bei 10fps 1/10s? ISO200. Geschärft und bearbeitet wurde mittels Registax, Photoshop, Lightroom und Giotto. Als Aufnahmeinstrument diente mein 10" SC bei f/10. Das Seeing war leider wirklich scheu*****, ich denke das sieht man auch am Blaukanal. Allerdings wird auch die Justage ihre Mitschuld tragen, da ich vor der Aufnahme aus Zeitgründen nicht justieren konnte. 10" würdig ist das Bild ja nicht wirklich, andere schaffen das wohl mit weniger als der Hälfte an Öffnung ...


    Es ist dennoch mein bestes Planetenbild bisher, mal sehen, was die weiteren Versuche noch so mit sich bringen. Ich werde jedenfalls weiter mit der DSLR herumexperimentieren (auch mit mehr Brennweite) und die Problematik mit der Empfindlichkeit und der Belichtungszeit zu verstehen versuchen. Auf eine Planetencam möchte ich derzeit mal nicht umsteigen. Lieber hole ich aus dem vorhandenen Equipment mal das Maximum heraus.


    cs
    Markus

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