Erfahrungsbericht Ofenpass und ein paar Fragen

  • Liebe Astrogemeinde


    Im Bestreben, den neuen 16'' Traveldob nun endlich an seine Limiten zu bringen haben mein Bruder und ich uns am 15.5. bei Neumond auf die Suche nach dem dunkelsten Ort der Schweizer Alpen gemacht. Wir waren der Meinung, dies müsste der ilm Nationalpark gelegene Ofenpass sein.


    Dies hier ist ein Erfahrungsbericht und, da wir beide noch relativ unerfahren im Umgang mit kapitalen Teleskopen sind, erlaube ich mir, ein paar Fragen zu stellen, die sich uns im Laufe der ersten paar Sessions mit dem Traveldob gestellt haben. Es sind vermutlich banale Fragen, aber die Antworten interessieren mich und ich riskiere, mich dafür zu blamieren :)


    Frage Nr 1: Kennt jemand einen dünkleren, hochgelegenen Ort in der Schweiz als die Region Ofenpass? Insbesondere würden mich auch Tips abseits der Strassen (auf Wanderwegen) interessieren. Seit kurzem habe ich nämlich zwei Packrucksäcke, mit denen sich das ganze equipment leicht transportieren lassen würde. Z.B. von einer Bergstation noch 1 bis 2h zu Fuss.


    Wir haben also nach 2.5h Fahrt ab Zürich im Hotel Il Fuorn, mitten im Nationalpark auf 1839MüM an der Ofenpassstrasse, eingecheckt und haben uns dann Richtung Passhöhe auf die Suche nach dem perfekten Beobachtungsplatz gemacht. Aufgrund der Nationalparkbestimmungen sollte die Strasse nicht verlassen werden. Es gibt aber einige Plätze am Strassenrand die sich eignen. Besonders auf dem Kilometer zwischen dem Gasthaus Buffalora (1979MüM) und den letzten Kurven vor der Passhöhe (2149MüM) findet man am Strassenrand genug Platz um mit genügend Abstand zum Wald zu beobachten. Nach 23 Uhr passieren weniger als zehn Autos pro Stunde. Das Gasthaus Buffalora war zu, als wir da waren (kein Licht). Auf der Passhöhe steht ein rotes Licht, welches an unserem Beobachtungsplatz aber nicht sichtbar war. Ansonsten gibts da keine einzige Lichtquelle. Bis ungefähr Mitternacht machten wir Richtung Osten (Münstertal) und Westen (Engadin) etwas Skyglow aus. Anschliessend war es aber stockfinster und wir erkannten die aufgehende Milchstrasse.


    Der Traveldob war in 15 Minuten montiert und kollimiert. Anschliessend passierte das Gleiche wie auch schon die anderen Male: Obwohl das ganze equipment stundenlang im kalten Auto lag, beschlugen Spiegel und Okkulare gleich richtig fest. In kurzer Zeit war das ganze Equipment voller Reif (bei etwa -5 Grad) und wir mussten auf den Karten rumkratzen um sie noch lesen zu können.


    Frage Nr. 2: Gibt es Tricks, dieses Phänomen zu umgehen (ein Zelt wohl...)? Oder ist einfach Geduld angesagt? Kann Frost/Reif einen negativen Einfluss auf die Optik haben, selbst wenn Sie vollständig akklimatisiert ist?


    Beim Blick an den Primärspiegel mit der Stirnlampe bin ich jeweils ziemlich ernüchtert: Ich reinige den Spiegel zuhause mit Spühlmittel (natürlich ohne physischen Kontakt) und spühle ihn am Ende gründlich mit destilliertem Wasser. Sobald er trocken ist finde ich aber bereits wieder (wenn auch wenig) Staub darauf und einen Tag Später am Beobachtungsplatz ist der Stirnlampenblick im Dunkeln für mich ernüchternd.


    Frage Nr. 3: Bin ich hier zu pedantisch? Ist diese "etwas" Staub vernachlässigbar oder reinige ich falsch?


    Nach einer halben Stunde hatten wir dann einen scharfen Blick und nach dem obligaten Blick auf Jupiter wollten wir auch gleich richtig loslegen:


    M97 - Problemlos mit dem 21er ethos gefunden und bei 8mm bestaunt.
    AGC1228 - Gesucht und nicht gefunden
    M106, M64, M51, M101 - allesamt auf Anhieb gefunden und bis 225x vergrössert. Bei M106 machten wir 2 weitere Galaxien in direkter Nachbarschaft aus. Wir waren aber nicht sicher welche das waren. Am spektakulärsten war M51 mit deutlich sichtbaren Spiralbändern.
    M53, M3, M10, M12, M5, M13 - gestochen scharfes Bild bei 225x, atemberaubend. Etwas später waren diese Haufen selbst mit dem 3.7mm und 486x sehr scharf. Der Bildausschnitt war bei 3.7mm aber dafür fast zu klein.
    M57 - leicht zu finden, bis 486x vergrössert, toller Anblick.
    Ngc6543 (Cat's Eye), Ngc6120 (Turtle) - vergeblich gesucht
    Ebenfalls vergeblich gesucht: Sämtliche Galaxy Clusters, welche eigentlich unser heimliches Ziel waren (AGC2147, 2151, 2199, 1656, 2162).


    Frage Nr. 4: Wie findet man Galaxienhaufen? Die hellsten Galaxien dieser Haufen sind um Mag 13. Da wir M97 mit Mag 11 deutlich sahen haben wir erwartet, dass wir auch diese Haufen finden. Dort wo diese sein müssten fanden wir aber nur Sterne und wir hatten den Eindruck, dass uns die hellen Sternen daran hindern, die dunklen Galaxien zu sehen. Gibt es hierbei einen Trick? Etwa mit einem Filter? Oder ist höhere Vergrösserung die Lösung? Oder ist Mag 13 einfach zu wenig für einen 16 Zöller?


    Frage Nr. 5: Ein weiteres optisches Phänomen, das wir zeitweise beobachteten und welches uns irritiert: Eine Art Halo um gewisse Sterne (Etwa 1 Bogenminute Radius um betroffene Sterne), mit welchem diese Sterne dann beinahe wie ein Nebel (z.B. Eulennebel) wirken. Nur etwa jeder zehnte Stern (meist helle) sind betroffen. Beobachtet haben wir das Phänomen mit allen ethos Okkularen aber nicht zu jeder Zeit. Hat jemand eine Ahnung worum es hier geht?


    Nach drei Stunden hatten wir genug bauten ab. Nachdem wir den Traveldob bislang etwa acht Mal zusammen auf- und abgebaut haben, schaffen wir den Rückbau mit eiskalten Fingern und Stirnlampen in zehn Minuten. Da vieles am Traveldob recht filigran wirkt habe ich mir angewöhnt, mir die nötige Zeit zu nehmen. Dies fällt aber nach drei Stunden in eisiger Kälte nicht leicht. Das ist eigentlich das einzig Negative, das ich am Traveldob finde: Das ist Leichtbau (17kg) bis ins Detail und wirkt daher zum Teil recht empfindlich. Die Zeit wird zeigen, ob es wirklich empfindlich ist, oder ob ich zu besorgt darum bin. Das Teleskop und Zubehör passen in meinen Ford Ka, als wäre dieser für diesen Zweck gebaut worden. Selbst mit drei Insassen geht das noch. Zurück im Hotel habe ich sämtliche Okkulare und Karten mit aufs Zimmer genommen, denn alles war mit einer Schicht Frost überzogen. Nur die Linsen waren sauber. Nächstes Mal werden wir uns Mühe geben, die Okkulare, die "Pause haben", nicht unter freiem Himmel zu lagern.


    Tolle Natur da oben im Nationalpark, gutes Essen, sehr gute Bedingungen zum Beobachten (soweit ich das beurteilen kann), was will man mehr? Ziemlich genau 24 Stunden später waren wir auch schon wieder in Zürich. Ein Ausflug, an den ich mich gewöhnen könnte!


    Besten Dank im Voraus für allfällige Kommentare zu meinen Fragen!


    Beste Grüsse


    Florian





    Von meinem iPad gesendet

  • Hallo Florian,


    vielen Dank für den Bericht.


    Zu Punkt 5 (ab und an Halo um helle Sterne) glaube ich etwas beitragen zu können.


    Der Effekt ist mir in kalten Nächten auch ab und an aufgefallen.
    Nach einigem Rätseln meine ich dahinter gekommen zu sein, dass die augenseitige Linse des Okulars zeitweise beschlägt.
    Bei mir kam das vor allem bei Okularen vor, welche eine große und somit "dicht" sitzende Augenmuschel haben.


    Nach einer kurzen Pause wenn die Linse etwas Luft bekam war der Effekt wieder weg.
    Könnte bei etwas längerem Nachdenken auch an einer falschen Atemtechnik gelegen haben...


    Wie auch immer, bei mir war der Grund für den Effekt eine beschlagene Linse am Okular.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Florian


    Als erstes: das Datum kann nicht stimmen - wird wohl der 5.5.16 gewesen sein.
    Falls Du aber doch aus der Zukunft kommst hätt ich da ein paar Fragen an Dich....
    Wenn es der Abend vom 5. zum 6. war hattet Ihr wahrscheinlich eine Südostströmung.
    Vielleicht waren auf der Alpensüdseite auch ein paar Wolken zu sehen.
    In so einem Fall ist es nicht so gut direkt in den Zentralalpen auf einem Pass zu sitzen, weil dann sehr viel Luft vom Süden nach oben steigt und dort eventuell nahe an die Sättigung kommt.
    Ich würde da an der Leeseite der Alpen bleiben also zB im Bereich des Inntals oder noch nördlicher aber natürlich über den Tälern.
    Es ist halt wichtig daß die Luft am Grenzkamm weiter weg abtauen kann und dann wieder absinkt und austrocknet.
    Bei geringer Windgeschwindigkeit kann es sein daß sich eine Inversion herausbildet - die Luft strömt dann wenn überhaupt horizontal und es passiert nix mehr.
    Es empfielt sich Satellitenfilme wie sat 24 anzuschauen - da sieht man meist genau wo das Wetter ansteht und wo die Leeseite liegt.


    Letzte Nacht wäre wohl besser gewesen aber da war ich nicht fit.


    Viel Spaß beim Spechteln wünscht
    Felix

  • Hallo Florian,
    einen schönen Beob.Bericht hast du uns hier übermittelt. Mit einem 16" zu beobachten, ist schon was. (Habe hier "leider nur" einen 12.5" auf Rockerbox). Du wechselst ja ganz schön die Vergr. Wäre da vielleicht ein Zoom-Okular angebracht ?
    Habe mir seinerzeit so ein Teil zugelegt, da mir der ständige Wechsel an Vergr. lästig wurde !
    Mit dem 16" dürften 16mag (Einzelsterne) kein Problem darstellen. Und im Gebirge zu beobachten ist schon was anderes. Habe hier als Beispiel 125 m ü. N.N.. Wenn ich dann in den "Oberharz" fahre = 821 m einen kleinen Beob.Platz, ergibt das schon einen Reichweitengewinn von 1mag.
    Ich wäre mehr als zufrieden mit meiner bescheidenen Optik "in den Alpen" beobachten zu können..... Es gibt doch kleine Okularköfferchen zum Aufbewahren, zur Not auch Hosentaschen. Eine Notlösung einen kleinen Föhn für den Zigarettenanzünder, oder noch besser eine Powerbox. Aber das geht dann wiederum ins Geld.


    Ja, ja, zufrieden ist man eigentlich nie bei seinem Hobby, oder man kauft sich alles mögliche, wobei man bedenken sollte, nutzt es mir was, oder werfe ich das Geld letztendlich doch zum Fenster raus.


    Gruß Guenther

  • Natürlich war es die Nacht vom 5. auf den 6. ...


    Ralf, besten Dank für den Typ mit der beschlagenen Linse. Das ist eine Möglichkeit. Die Ethos Okkulare haben augenseitig sehr grosse Linsen und es würde auch erklären, weshalb es alle Okkulare betrifft, jedoch nur sporadisch.


    Eine schwache Südströmung war da schon und es hatte auch Quellwolken, die nachts aber wieder verschwanden. Auch das Argument, dass die Luft auf der Leeseite besser wäre ist einleuchtend. Wir haben den Ofenpass nun halt ausgesucht, wegen der Dunkelheit. Wir wollten ja diese Galaxienhaufen sehen.


    Zoomokkular? Welches denn? Ich dachte, die Ethos-Reihe ist state-of-the-art? Das Wechseln bereitet uns kein Kopfzerbrechen. Wir wechseln wenn nötig auch vom 21er direkt zum 3.7er und das funktioniert mit etwas Übung wunderbar.


    Eine Okkulartasche habe ich eigentlich. Aber eben; da man viel wechselt bleibt die dann meist offen.


    Keiner mit ner Idee, wie man Galaxy Clusters aufspührt, wenn sie doch mit dem 16''er sollten zu sehen sein?


    Danke für eure Beiträge und beste Grüsse


    Florian

  • Hallo Florian,
    ich denke, es gibt "Datenbanken am Fernrohr": da sind 40000 (und mehr) Objekte gespeichert. Müßtest du da nicht pfündig werden ?


    Gruß Guenther

  • Hallo Florian,


    vielen dank für deinen Bericht. Zur Reinigung des Spiegels denke ich, das du zu penibel bist. Hast du ein Haar oder großes Staubkorn auf dem Okular sieht man das, liegt es auf dem Spiegel, sieht man es nicht, da es ausserhalb des Focuses liegt. Auch die beeinträchtigung der Reflexion ist vll. sehr gering messbar, aber Visuell nicht wahrnehmbar. Natürlich muss man den Spiegel mal Reinigen, aber bei normalem gebrauch vll. 1 im Jahr. Wenn überhaupt.


    Lass da mal die 5 gerade sein. Da auch jeder Ausbau und die Reinigung des HS ein Restrisiko ( Fallen lassen, verkratzen etc.) mit sich bringt. Beeinträchtigen sollte dich das erstmal nicht.

  • Hallo Florian,


    zu deiner Frage 4:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ebenfalls vergeblich gesucht: Sämtliche Galaxy Clusters, welche eigentlich unser heimliches Ziel waren (AGC2147, 2151, 2199, 1656, 2162).Frage Nr. 4: Wie findet man Galaxienhaufen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da hängt es natürlich sehr davon ab, welche Atlanten du zur Verfügung hast. Der Coma-Galaxienhaufen (Abell 1656), der Herkules-Galaxienhaufen (Abell 2151) oder Abell 2199 mit der 12 mag hellen Riesenellipse NGC 6166 sind z.B. in der "Uranometria" oder dem "Interstellarum Deep Sky Atlas" genau verzeichnet. Aber vielleicht habt ihr auch nicht genau an der richtigen Stelle gesucht, Starhopping bei schwachen Objekten ist viel Übungssache - probiert es einfach nochmal [:)]. Abell 2199 und Abell 2151 im Herkules gehen z.B. auch noch nächsten Neumond.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die hellsten Galaxien dieser Haufen sind um Mag 13. Da wir M97 mit Mag 11 deutlich sahen haben wir erwartet, dass wir auch diese Haufen finden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei den Mag-Angaben muss man vorsichtig sein, in der Literatur und im Netz werden da visuelle und fotografische Helligkeiten öfter mal durcheinander gewürfelt. Für die visuelle Helligkeit (unabhängig von dem ebenfalls wichtigen Thema "Flächenhelligkeit"), und die soll mit "mag" ausgedrückt werden, stütze ich mich gerne auf den "Deep-Sky Field Guide", den Begleitband zu den Uranometria-Sternatlanten. Danach ist der Eulennebel bereits 10 mag hell, und das hellste Objekt von Abell 1656 bereits 11,4 mag - letztere Galaxie (NGC 4889) konnte ich in den Alpen bereits im 120 mm Refraktor indirekt ausmachen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dort wo diese sein müssten fanden wir aber nur Sterne und wir hatten den Eindruck, dass uns die hellen Sternen daran hindern, die dunklen Galaxien zu sehen. Gibt es hierbei einen Trick? Etwa mit einem Filter? Oder ist höhere Vergrösserung die Lösung? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Sterne sollten in deinen Beispielen nicht besonders stören, und ein Filter ist nicht nötig (v.a nicht in den Hochalpen), aber indirektes Sehen hilft bei schwachen Objekten natürlich sehr. Die Vergrößerung sollte schon eher höher bis hoch gewählt werden, um sowohl Kontrast als auch räumliche Ausdehnung zu steigern. Mit meinem alten 9mm Nagler Okular habe ich in meinen f/4.5 Dobsons etwa 2mm Austrittspupille. Das genügt, um bei Alpenhimmel im 10-Zöller die zwei hellsten Objekte von Abell 2151 - gut 14 mag hell - problemlos ausmachen zu können; und im 16-Zöller sind hier schon zahlreiche Fleckchen erkennbar. Und gerne noch höher vergrößern, wenn es das Seeing erlaubt - dann kann die Grenzgröße i.A. nochmals gesteigert werden !


    Servus
    Ben

  • Hallo Florian,


    Zum Problem mit dem Reif/Tau auf dem Equipment:
    Wenn das so heftig ist wie beschrieben, hilft wohl keine Patentlösung.
    Die systematische Gegenmaßnahme für die Karten ist ein Tisch mit einer auf 4 Seiten geschlossenen Haube. Alternativ Karten im Auto lassen und dort studieren.


    Die Okulare gehören in eine körpernah getragene Umhängetasche oder weite saubere Jackentaschen (aber nur, wenn die Oberbekleidung ausschließlich dafür verwendet wird).


    Leichte offene Reiseteleskope sind grundsätzlich empfindlicher gegen Tau und Reif als geschlossene Tuben. Abhilfe bringt eine "Socke" über die Gitterkonstruktion, z.B. aus leichtem schwarzem Drachenstoff/Spinnakermaterial, was aber dennoch Schwerpunktprobleme verursachen könnte und dem Fangspiegel nicht so viel hilft. Eine technische Lösung wäre mit Fangspiegelheizung und Hauptspiegellüfter(n) möglich.


    Gruß,
    Martin

  • Zum Beobachtungsplatz Ofenpass:


    Auf der Ostseite des Passes, also der Seite vom Val Müstair, zweigt ein Kilometer von der Passhöhe eine unasphaltierte Straße ab, die zum kleinen Skigebiet Minschuns führt. Dort ist ein größerer Parkplatz, der sich gut als Beobachtungsplatz eignet.

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Wir arbeiten mit dem Interstellarum Deep Sky Atlas und in dem sind die Abell Clusters als gepunktete Kreise eingezeichnet. Da diese Kreise alle mindestens ein knappes Grad Durchmesser haben, suchten wir sie mit dem 21er Ethos (mit dem wir fast alles suchen, 68x, 1.2 Grad FOV).


    Besonders Ben's Darstellung zufolge muss ich annehmen, dass wir einfach nicht gut genug gesucht oder geschaut haben. Starhopping ist zugegebenermassen noch nicht unsere Spezialität. Vielmehr achten wir darauf, dass der red dot finder haargenau stimmt und finden unsere Sachen meistens so. Möglicherweise ist diese Technik für die Abell Kandidaten zu wenig raffiniert.


    Wir werden uns die Clusters bei nächster Gelegenheit aber wieder vorknöpfen. Dann mit etwas mehr Geduld.

  • Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, sondern nur die am Anfang gestellte Frage nach einem dunklen Ort in der Schweiz.


    Laut einem Bericht in der NZZ am Sonntag, den ich vor Jahren mal gelesen habe, sollte das Val Müstair der dunkelste Ort in der Schweiz sein.


    Habe den Bericht sogar noch gefunden.


    http://www.darksky.ch/fileadmi…chaft-Es_werde_Dunkel.pdf


    Da war auch der Typ von "Dark Sky Switzerland" dabei.
    /Achja, im Val Fex hatte ich auch schon einen beeindruckend dunklen Himmel beobachten können. Ich kann mir vorstellen, dass es da zuhinterst im Tal auch sehr dunkel werden kann.

  • Hallo Florian,


    mit den Abell Clusters habt Ihr Euch schon weit vorgewagt was Deep Sky-Beobachtungen angeht. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr falsche Erwartungen habt, was Ihr sehen könnt. Bei den anderen Objekten/Galaxien habt Ihr recht flächige Objekte beobachtet. Das ist Euch ja auch ziemlich gut gelungen. Die Galaxien-Haufen bestehen allerdings aus vielen kleinen, schwachen Galaxien, die auf den ersten Blick schwer von Sternen zu unterscheiden sind. Ich habe mit 16 Zoll am Wochenende den Coma-Cluster Abell 1656 problemlos beobachten können und mein Standort in der Eifel war sicher nicht schlecht, aber bestimmt schlechter als Euer hochalpiner.Ich habe ein 14er ES 100Grad Okular verwendet. Zur Identifikation/genaueren Beobachtung der Einzelgalaxien kan man noch höher vergrößern. Für mich macht aber der Reiz aus, wahnsinnig viele Galaxien in einem Blick zu haben.


    Mit dem 16er Traveldob und Euren Okularen habt Ihr eine sehr, sehr gute Ausstattung zu Verfügung. Zusätzlich die Möglichkeit und Bereitschaft, hervorragende Standorte anzufahren. Der Rest kommt mit Beobachtungserfahrung. Ihr seid auf bestem Wege uns zukünftig mit tollen Beobachtungsberichten zu erfreuen!


    Viel Spaß weiterhin
    Axel

  • Hallo Florian,


    zu den Galaxienhaufen: kann auch sein, dass ihr die einfach übersehen habt, weil bei der Übersichtsvergrößerung die Galaxien fast punktförmig aussehen. So wie auf den Fotos sieht es halt doch nicht aus. Ich war auch etwas enttäuscht, als ich mir meinen ersten AGC vorgeknöpft habe (mit 12") - mit etwas Mühe konnte ich so um die 10 Galaxien herausarbeiten. Vielleicht musst Du da mit anderen Erwartungen rangehen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!