Tipps für einen angehenden Sonnenfotografen

  • Hallo zusammen!
    Aufgrund des anstehenden Merkur-Transits bin ich vom Nachtmensch dazu gekommen, mein Gerödel auch mal tagsüber aufzubauen. Ich habe mir für meinen 1300/102 Mak einen Sonnenfilter mit der Baader ND3.8 Folie gebaut, da die ja speziell für Fotografie gedacht ist. Visuell plane ich nichts.
    Jetzt habe ich gestern das ganze mal getestet und war sehr überrascht, dass ich mit meiner alten Sony Nex-5N selbst bei ISO100 auf 1/3200s runter muss beim Fotografieren. Dadurch bekomme ich einen starken Gradienten durch den Shutter, was die Nachbearbeitung deutlich schwieriger macht. Außerdem mache ich mir Sorgen um den Sensor: Hält der das aus? Geht der durch die dauerhafte Bestrahlung kaputt? Filtert die Folie eigentlich IR/UV oder braucht man noch einen extra Filter?
    Mit meiner ALCCD5L-IIc sieht es ähnlich aus. Ich muss auf fast die kleinste Belichtungszeit stellen. Zum Glück macht da kein Shutter Probleme.. Ich hätte noch einen 1,25" Kontrastfilter, den ich dazwischenhauen könnte, aber ich weiß nicht, ob dann mein APS-C Sensor vignettiert.
    Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps für meinen Einstieg geben. [:)]



    Das hier ist übrigens mein Setup: http://www.astrobin.com/247220/
    Und mein erstes Resultat von gestern: http://www.astrobin.com/247163/E/

  • Hi!


    Die Fotofolie ist für <i>hohe</i> Vergrößerungen gedacht, nicht für Übersichtsfotos – da langt die visuelle Folie, auch bei f/13. Zitat von Astrosolar.com:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">AstroSolar Foto Folie dient dazu, mit astronomischen Teleskopen – und nur in Verbindung mit schnellen digitalen Videokameras – feinste Details der Sonnenoberfläche trotz höchsten fotografischen Vergrößerungen dank ultrakurzer Belichtungszeiten regelrecht einfrieren zu können. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <i>Höchste Vergrößerung</i> und <i>schnelle digitale Kameras</i> sind die Zauberworte.


    Die Fotofolie ist auch nicht auf UV/IR-Sperrung optimiert und darf daher auch nicht nur mit Graufiltern kombiniert werden, um was visuelles draus zu machen. Wie gut sie UV/IR sperrt, weiß ich nicht – eine Standard-DSLR hat ja UV/IR-Filter eingebaut.


    Also entweder deutlich höher vergrößern, weitere Graufilter einsetzen (1,25" vignettiert bei APS-C deutlich, also 2" verwenden) oder schnell noch einen visuelle Astrosolar-Filter bestellen...


    Beste Grüße,
    Alex

  • Okay.. Finde ich trotzdem sehr schwammig formuliert. Die 1300mm finde ich schon hochvergrößernd und mit der CCD wird es das ja tatsächlich. Da hätte ich mir in der Artikelbeschreibung gerne ein paar konkrete Beispiele gewünscht. Bei dem "Astro Product of the Century" kann man sowas doch erwarten.. [;)]
    Naja, jetzt wird halt das beste draus gemacht. Auf die Schnelle einen neuen Filter bauen, möchte ich eher nicht. Wegen der 2" Filter: Mein Teleskop hat ja nur einen 1,25" Anschluss, damit bekomme ich Mond und Sonne noch störungsfrei auf den APS-C Sensor. Ich baue einfach mal einen Filter in meinen Okularprojektionsadapter und teste das ganze. Vielleicht würde dann ein Solar-Kontinuumsfilter schon reichen, der dunkelt ja ziemlich ab.
    Mir ist halt wichtig, dass ich mit den Spielereien nicht den Sensor gefährde.

  • Hi!


    Du vergrößerst <i>nicht</i> hoch, nur weil du einen kleinen Sensor verwendest. Das ist dieser bescheuerte Cropfaktor, der da immer wieder für Verwirrung sorgt. Das Sonnenscheibchen bleibt rund 13mm groß, egal was du für einen Sensor dahinter schraubst. Auch mit einem 2x2-Pixel-Sensor holst du nicht mehr Vergrößerung aus dem Sonnenscheibchen raus, nur der Bildausschnitt wird kleiner. (Immer bei gleicher Pixelgröße und identischer 100%-Darstellung auf Monitor oder Ausdruck. Wen auf selber Fläche kleinere Pixel untergebracht sind, vergrößert das Teleskop auch weiterhin identisch – du hast nur mehr Auflösung, sodass das <i>Bild des Teleskops</i> dann <i>auf dem Monitor</i> größer wiedergegeben wird.)


    Ansonsten hätte dein Händler bestimmt auch was zum Filter gesagt, wenn man ihn fragt:-) Dafür gibt's ja (noch) Fachhändler.


    Wahrscheinlich vignettiert bei dir eben gerade wegen der recht geringen Brennweite und Vergrößerung (besser: Abbildungsmaßstab) nichts, da passt das Sonnenscheibchen noch durch den Okularstutzen. Dann geht natürlich auch ein 1,25"-Filter, wenn der Bildrand eh schwarz ist. Bei Deep-Sky-Fotografie würdest du die Vignettierung sofort sehen. Also: Filter reinschrauben sollte helfen.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hi Björn,


    Ich bin sozusagen ein Bruder im geiste[:)], also neuling auf dem gebiet.Hab mir für den 9. Mai auch einen filter bestellt. Heute hab ich ihn probiert. Es ging leichter als gedacht. Für meinen sucher hab ich ein Stück folie zurechtgeschnitten und ihn mit tesa befestigt. Ich hatte deinen Post gelesen und am liveview 1/3200 sek. eingestellt. Das hat bei mir nicht gelangt. Bei iso 100 bin ich dann bei 1/800 sekunde gelandet. Das ging prima. Verwendet hab ich mein SC 8 zoll . Nun hab ich noch einen Brennweitenreduzierer auf 63 Prozent. Nun weiß ich nicht, ob das Sinn macht. Zumindest würde die sonne eventuell als ganzes draufgehen. Bei mir sieht man ja auch gut, dass der seitliche Sonnenfleck nicht im focus ist , der obere dem aber schon nahe kommt.
    Nun ja , ich denke der merkurdurchgang kann kommen.
    Helfen konnte ich dir bestimmt nicht aber ich kann dir viel Glück für dein Vorhaben wünschen.


    Viele grüsse



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