Kommentar zum Test APM ED152 NR.143

  • Hallo Tassilo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> man misst ja vor dem letzten Span immer noch mal nach, wenn man es genau haben will - Maschinenwiederholgenauigkeit hin oder her. Nur so kriegt man die Parameter für Werkzeugabnutzung, Fehler durch interne Spannungen im Material, Temperatureffekte und Werkstückverformung durch Kräfte während der Bearbeitung in den Griff. Genauso wie eben auch in der Optikfertigung am Schluß gemessen wird.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja eben, man kann nicht alle Unwägbarkeiten vorherbestimmen und von vorneherein berücksichtigen um so jegliche Fehler ausschließen.
    Man muss schon auch mal messen und genau das sollte man nicht nur bei CNC genau wie bei Konventionell sondern eben auch bei der Fertigung einer Optik tun und hier idealerweise nicht nur bei Grün.


    Grüße Gerd

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist es unter diesen Voraussetzungen möglich, dass der Polystrehl nennenswert vom ursprünglichen Design-Polystrehl abweicht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja eben das ist die große Frage.
    Theoretisch sollte der Polystrehl des konkreten Exemplars dann ganz gut vorherzubestimmen sein.
    Das sollte uns aber nicht daran hindern das auch mal in der Praxis zu überprüfen.


    Die nicht exakt bekannten Krümmungsradien sind natürlich noch so eine Sache.
    Die auffällige Tendenz der ED152 zum Korrekturzustand von Nr. 143 lässt mich vermuten das hier auch die Krümmungsradien ihren Anteil daran haben und nicht nur die Schmelzen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Joachim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Reicht die
    Messung der Fokuslage für die messtechnisch bevorzugten Wellenlägen
    nicht aus um dieses Objektiv qualitativ einzuordnen ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn man das Design hat und dieses an die gemessenen Fokuslagen bei F und C anpasst so wie ich es bei Nr. 143 getan habe reicht es die Schnittweitendifferenzen beider Wellenlängen zu e zu kennen um Polystrehl und Strehlkurve für das Testexemplar zu generieren.
    Vorausgesetzt die Brechzahlen der beim Testexemplar verwendeten Schmelzen weichen nicht zu sehr von den Katalogwerten ab.


    Ohne Design bzw. ohne Kenntnis beider Gläser ist eine Vermessung von mindestens 5 Wellenlängen erforderlich um Polystrehl und Strehlkurve zu generieren.
    Zur Beurteilung der visuell wahrgenommenen Farbkorrektur ist der Polystrehl zwingend erforderlich!


    <font color="orange">Der RC Wert ist hier nicht ausreihend!
    Nur über den Polystrehl lässt sich überhaupt ein Unterschied von Nr.143 zum Design darstellen.
    Die RC Werte von Nr. 143 und des Designs sind nahezu identisch.
    </font id="orange">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist die Design-Polystrehl (M)Kurve wie eine "Best Fit" Visuell Kurve
    zu verstehen da die Fokuslage ja wohl zwischen Grün und Blau/Rot
    gewählt wird ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der polychromatische Fokus ist der Punkt mit dem geringsten Wellenfrontfehler also mit der besten Abbildung, so wie man in der Praxis am realen Teleskop auch fokussieren würde.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Herkömmliche Messungen zeigen doch dass der RC Wert
    bei Nachtgewichtung der Referenzwellenlängen die APO Qualität
    unterstützt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist völliger Unfug!
    Es gibt keine Gewichtung beim RC Wert und es gibt auch keinen RC Wert für das Nachtsehen!!
    Vergiss das ganz schnell, diese unprofessionelle Darstellung dient lediglich dazu den Fertigungsfehler schönzureden.
    Hier wird ganz dreist das betrachtete Spektrum stark beschnitten, nach der Methode kriegt man auch jeden FH zum APO man muss nur das Spektrum eng genug halten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann als Laie nur vermuten dass die Fertigung weiter
    streut als erwartet
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein ganz im Gegenteil!
    Die Korrekturverschiebung von Nr.143 wird offenbar mit erstaunlicher Präzision über die gesamte Serie gehalten.
    Alle 3 mir bekannten Test Exemplare weisen eine ähnliche Korrektur auf.


    Nr.3
    F….0,037mm
    C…0,287mm


    Nr.24 (Andreas sein Exemplar)
    F… 0,0mm
    C…0,357mm


    Nr.143
    F…0,0mm
    C…0,349mm


    Insbesondere Nr. 24 und Nr. 143 zeigen eine nahezu perfekte Übereinstimmung des Korrekturzustandes und des sekundären Spektrums der Glaspaarung so das ich vermutet hatte das hier die gleichen Schmelzen zum Einsatz gekommen sind.
    Dem widersprechen allerdings die Exemplar Nummern.
    Der ED wird 50 Stück weise gefertigt so das Nr. 24 nicht in der gleichen Charge wie Nr.143 liegen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich würde dieses OTA nur mit dem dazu passenden
    Messprotokoll, das die Einhaltung der Spezifikation bestätigt, kaufen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein Messprotokoll mit der Lage der Schnittweiten gibt es offiziell zu keinem Teleskop, weder zu Edelmarken noch zu Produkten Chinesischer Hersteller.
    Das macht keiner, siehe Diskussion mit Tassilo.


    Anhand der 3 von mir genannten Exemplare kannst du aber offenbar mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen das der Korrekturzustand der ganzen Serie ähnlich ausfällt wie bei den 3 genannten Exemplaren.
    Für Foto macht das keinerlei Unterschied zum Design.
    Visuell lässt sich der Korrekturzustand des Designs jederzeit mit Hilfe eines passenden Glasweges wieder herstellen.
    Wenn du also mit Glasweg leben kannst ist das absolut kein Problem und du kannst bedenkenlos so einen ED kaufen.


    Grüße Gerd.

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <b>Ist es unter diesen Voraussetzungen möglich, dass der Polystrehl nennenswert vom ursprünglichen Design-Polystrehl abweicht?</b>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke nicht, dass ich mein Optikwissen verstecken muß - aber ich kenne auch seine Grenzen. Die sind hier erreicht - ich könnte aus dem Bauch heraus etwas schreiben, aber ohne praktische Erfahrung. Die Frage ist wohl eher was für Harrie....
    Ich passe...


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Tassilo,


    ich denke Kais Frage lässt sich schlussendlich nur im Praxistest beantworten.
    Wir können da noch so viel theoretisieren und im Optikdesign simulieren, eine endgültige Klärung geht letztlich doch nur im Praxistest.
    Daher würde ich es ja sehr begrüßen wenn hier ein Hersteller sich einmal zu selbigen durchringen könnte.
    Vielleicht denkst du ja doch mal darüber nach den Praxistest so anhand von 2 bis 3 Exemplaren durchzuziehen um einigermaßen belastbare Ergebnisse zu haben.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    kleine Korrektur. Mein vermessener ED ist die Nr. 98, die Nummer 24 dagegen ist nur auf Grün vermessen. Allerdings würde ich sagen, daß beide denselben Farbfehler haben.
    Auch wenn der Nacht-RC-Wert vielleicht nicht korrekt ausgedrückt ist, so kann ich dennoch bestätigen, daß der ED nachts durchaus "farblos" abbildet. Anders ausgedrückt, man sieht, mit Ausnahme vom Mond, keinen "Rotsaum".
    Der "Fehler" in der Fertigung scheint folgender zu sein:
    ZITAT: "Die Chinesen haben glaube ich dickere Abstandsplättchen eingebaut als bei der Rechnung. Wahrscheinlich um die sphärische Korrektur für Grün zu optimieren. Dadurch wird aber dann der Farblängsfehler etwas anders als gerechnet. Bei Ihrem Objektiv liegt dadurch die Schnittweite für Blau ganz nah bei Grün aber Gelb etwas weiter weg. Ursprünglich war das Design wahrscheinlich so, dass Blau und Gelb etwa gleichweit von Grün entfernt liegen sollten, sodass Gelb im Fokus noch beugungsbegrenzt abgebildet wird."
    Nichts desto trotz werde ich den Test demnächst machen.
    Noch etwas, das ist mir wichtig. Ich persönlich finde den ED150 richtig gut konzipiert und ich zolle dir Respekt dafür.


    (==&gt;)Roland
    Das wird müssig. Am Mondrand ist ein Farbfehler sichtbar, auf der Mondoberfläche dagegen nicht. Wenn ich ehrlich bin, ist's mir eigentlich egal, denn die Abbildung finde ich sehr gut. Mich selbst hat der Farbfehler am Refraktor nie tangiert, da mich beim Beobachten andere Dinge interessieren. Selbst mein TAK FC125 hat einen nicht geringen "Blaufehler", wenngleich der im Fokus nicht sichtbar ist.
    Allerdings hat jeder eine andere Priorität und vor allem Augen! Ich kann mir gut vorstellen, daß andere der Farbfehler stören bzw. ihn sehen würden. Für mich gab es bei Nr. 24 die Entscheidung, 8"-MAK-Newton oder 6"-ED. Meine Entscheidung habe ich mit Nr.24 gefällt und später die Nr.98 dazu gekauft, bereut habe ich es nicht. Die Vergleiche mit anderen Geräten am Mond habe ich weiter oben schon ausgeführt, bedenken sollte man allerdings, daß Eindrücke recht individuell und damit schlecht vergleichbar sind. Man sollte m.M.n. vor dem Kauf erst einen Praxistest in Erwägung ziehen.
    Für manchen sind 2000€ für ein Objektiv richtig viel Geld. Verständlich, daß dann dafür das Optimum erwartet wird.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Roland,
    ich kann das was der Andreas über den visuellen Eindruck bei der
    Mondbeobachtung schreibt bestätigen - wenn man die farblose Abbildung
    eines Spiegels gewöhnt ist erscheint die Mondfläche eher gelblich, was
    möglicherweise durch eine Verschiebung des Abbildungsspektrums verursacht wird - der rote Farbsaum am Mondrand ist nicht ausgeprägt aber bei höherer Vergrößerung gut wahrnehmbar. Die Auflösung (Details auf der Mondoberfläche) wird nicht beeinflusst.
    Gerd,
    meinem Verständnis nach hat die Strehlkurve über die Wellenlänge
    keine Beziehung zum Focus der einzelnen Wellenlänge - der RC Wert setzt aber wohl voraus dass die Definitionshelligkeit (Strehl) bei den Prüfwellenlängen zur Messung der Farblängsabweichung über 80% liegt, d.h. das das Objektiv da beugungsbegrenzt abbildet. Wenn das
    nicht der Fall ist hat der RC Wert wohl weniger Aussagekraft.
    Over and Out, Joachim

  • Servus Andreas,
    der ED hat ja einen geringeren RC Wert wie der Vixen 80L und der Hauptfarbfehler liegt im Roten. Ein roter Farbfehler ist vermutlich weniger leicht zu sehen wie ein Farbfehler im Blauen. Da die meisten Objekte nachts relativ dunkel sind ist der Rotsaum auch sehr dunkel und damit bei den meisten Objekten unsichtbar. Vielleicht kann man so den "Nacht RC Wert" erklären.
    Apropos Mondrand, wenn der Mond nicht so hoch steht, hab ich auch im Newton einen Farbsaum am Mond. Der ist dann zweigeteilt. Selbiges gilt für den Vixen FL102s.


    2000 Euro für ein 6" Refraktorobjektv mit wenig Farbfehler und guter Verarbeitung sind meiner Ansicht nach günstig. Da kann man keinen Voll APO erwarten. Ein guter Zweilinser APO mit 130/1200 kostet dann rund 3000 Euro. Beides sind Optiken, die viele alten Volks- und Schusternwartengeräte übertreffen. In meinem alten Gymnasium war in den frühen 80ger Jahren der FH 127/1800 das stärkste Gerät. Klar, im dem alten langen f/14 FH sind die Sterne übers ganze Feld im Ortho punktförmig. Dennoch hat man 1 Zoll weniger Öffnung wie im 6" ED....


    Solche riesige Refraktoren waren für Privatmenschen praktisch unerschwinglich. Daher war ein 3" FH Refraktor mein Traum. Es gab aber dann etwas später in der Bücherei auch schon Bücher, wie man sich eine Hochleistungsmaschine (Dobson [;)]) mit 6" selber bauen kann.... Erfurchtsvoll hab ich Bilder und Baupläne studiert.
    Ich hab mir die Bauanleitung mit Spiegelschleifen angeschaut und von dem "Monsterprojekt" Abstand genommem. [;)]


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Andreas,


    ach so für NR. 98 waren die Schnittweiten, ich dachte weil bei Nr. 24 in Klammern davor stand „ von Herrn Rohr vermessen“ das sich die Schnittweiten auf dieses Exemplar beziehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch wenn der Nacht-RC-Wert vielleicht nicht korrekt ausgedrückt ist, so kann ich dennoch bestätigen, daß der ED nachts durchaus "farblos" abbildet. Anders ausgedrückt, man sieht, mit Ausnahme vom Mond, keinen "Rotsaum".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie schon mehrfach erwähnt hängt die Wahrnehmung von Farbfehlern nicht von der Tageszeit ab.
    Es klingt daher ziemlich merkwürdig wenn da steht er zeigt nachts keinen Farbfehler.
    Der Begriff Nachtsehen ist irreführend weil er eben einen solchen Zusammenhang suggeriert.


    Entscheidend ist aber nicht die Tageszeit sondern ob wir etwas mit den Zapfen oder Stäbchen wahrnehmen und das hängt von der Helligkeit des Objektes ab aber nicht von der Tageszeit.
    Alles was wir farbig sehen wird mit den Zapfen wahrgenommen, auch nachts, also Mond Planeten aber auch Sterne die wir farbig sehen.
    Bei Nachtsehen also mit den Stäbchen kann man nicht farbig sehen!
    Nachtsehen ist daher schwarz/weiß sehen!


    Ungeachtet dessen, wer wirklich sowas wie einen RC Wert für Nachtsehen haben möchte der sich also an der skotopischen Helligkeitsempfindlichkeit orientiert darf nicht einfach nur gelb / rot unter den Teppich fallen lassen und so das Spektrum drastisch beschneiden sondern der muss auf der anderen Seite Violett hinzunehmen.
    Wenn man photopisch F also 486nm als untere Grenze des Spektrums betrachtet so hat man hier eine Helligkeitsempfindlichkeit von knapp 0,2
    Skotopisch müsste man für eine vergleichbare Helligkeitsempfindlichkeit auf 430nm gehen!
    Fokussieren müsste man dann aber auch auf 510nm und nicht auf 546nm
    Der RC Wert für Nr. 143 für das Nachtsehen ( 430nm /510nm / 586nm) beträgt


    Nr. 143 Schnittweiten bei Fokus auf 510nm
    430nm….0,47mm
    586nm….0,12mm
    Durchschnitt 0,295mm
    Wellenoptische Schärfentiefe f/8 bei 510nm
    T08 = 2*0,00051mm*(8^2)
    T08= 0,065mm
    RC Nachtsehen = 0,295mm/ 0,065mm
    RC Nachtsehen = 4,52!


    Bei Nachtsehen also skotopisch bricht der Visus aber dramatisch ein!
    Der Mensch kann hier auch bei AP 0,5 das Auflösungsvermögen der Optik bei weitem nicht nutzen.
    Daher ist der RC Wert für Nachsehen hier also RC 4,52 auch nicht Praxisrelevant und kann nicht einem RC Wert der sich photopisch orientiert gleichgestellt werden.
    Ein RC Wert für Nachtsehen ist schlicht und ergreifen völliger Blödsinn!
    Ich hab den nur mal gebildet um zu zeigen das ihr auf die Schönfärberei in den Tests nichts geben dürft.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd hallo Andreas,
    mich stört der Ausdruck "farblos". Jupiter sehe ich Gott sei Dank nicht farblos. Persönlich halte ich nicht viel vom Nacht RC Wert. Ich hab allerdings eine Vermutung wie er zustande kommt. Saturn ist z.B. relatv dunkel. Da sehe ich Farben, aber im 80/1200 sehe ich in den Orthos keinen Blausaum. Der ist wohl vorhanden aber schwach und dunkel, so dass er nicht auffällt oder nicht zu sehen ist. Das gilt für eine Vielzahl von Sternen. Bei großer Helligkeit fallen Farbfehler und Farbsäume stärker auf.
    Was mir am Nacht RC nicht gefällt, dass man dann eigentlich einen RC Wert für alle möglichen Objekt bräuchte. Der Mars RC, der Jupiter RC ... der M13 RC ... Daher lieber nur einen RC Wert [;)]
    Servus,
    Roland

  • Hallo Joachim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">meinem Verständnis nach hat die Strehlkurve über die Wellenlänge
    keine Beziehung zum Focus der einzelnen Wellenlänge
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wie meinst du das?
    Der Farblägsfehler in meiner M Kurve (grüne Kurve) ist berücksichtigt, das bedeutet die Fokuslage der einzelnen Wellenlängen fließt hier mit ein.
    Nur bei der roten Kurve im 1. Diagramm bleibt der Farblängsfehler außen vor.
    Man kann also beides machen, wichtig ist dann natürlich hier nichts durcheinander zu bringen.
    Daher schreibe ich immer dazu wenn nur der Gaußfehler berücksichtigt wurde.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der RC Wert setzt aber wohl voraus dass die Definitionshelligkeit (Strehl) bei den Prüfwellenlängen zur Messung der Farblängsabweichung über 80% liegt, d.h. das das Objektiv da beugungsbegrenzt abbildet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der richtige RC Wert ja aber er setzt auch eine FCe Korrektur zwingend voraus!
    (F und C haben exakt den gleichen Fokus)
    Der Rohr RC Wert ist aber nur der Durchschnitt.
    Bei Nr.143 hat F praktisch den gleichen Fokus wie e also praktisch keinen Farblängsfehler und das würde wenn man nur den Farblängsfehler betrachtet Strehl 1,0 bedeuten.
    Dafür ist C umso weiter weg, ein Farblängsfehler von 0,349mm bei f/8 bedeutet einen Wellenfrontfehler wegen Defokus bei 656nm von RMS 0,3 was Strehl 0,03 entspricht.


    Gleiche Situation bei kleinerem sekundärem Spektrum
    RC1
    F…0
    C = 2* T08 = 0,14mm
    Wellenfrontfehler wegen Defokus bei 656nm von RMS 0,121 was Strehl 0,539 entspricht.
    Hier haben wir also rein den Farblängsfehler betrachtet bei
    F… Strehl 1,0
    C… Strehl 0,539
    Der Rohr RC Wert ist 1,0


    Das andere Extrem e und C haben den gleichen Fokus dann ist es natürlich umgekehrt und C hat dann Strehl 1,0 und F ist im Keller.
    Der Rohr RC Wert bleibt natürlich 1,0
    Nur bei exakter FCe Korrektur also bei f/8.
    F….0,07mm
    C …0,07mm
    Gilt deine oben zitierte Annahme.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn das
    nicht der Fall ist hat der RC Wert wohl weniger Aussagekraft.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Richtig beim Rohr RC Wert ist das nicht der Fall und darum hat der auch keine große Aussagekraft.


    Grüße Gerd

  • Hallo Tassilo und Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ich denke Kais Frage lässt sich schlussendlich nur im Praxistest beantworten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke für Eure Einschätzungen.
    Vielleicht habe ich das Problem unterschätzt[}:)]


    Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Fraunhofer - und ein ED-Zweilinser ist auch nur ein FH mit "Sondergläsern - eine überschaubare Anzahl von Parametern hat.


    In dem Punkt "Praxistest" muss ich Gerd zustimmen:
    Wenn die Schmelzdaten dem Kunden nicht bekannt sind, was der Regelfall ist, dann gibt es keine Chance die Messungen wesentlich zu vereinfachen.
    Dann ist es einfacher ein paar Wellenlängen zu messen als sich lange den Kopf zu zerbrechen[;)]


    Im übrigen braucht sich kein Hersteller besondere Sorgen zu machen, die Kunden können Qualität nach wie vor nur am Himmel beurteilen. Der einzige, der zu einer aussagekräftigen Messung in der Lage ist, heisst Kurt und hat gerade voll mit anderen Dingen zu tun und baut Vakuum-Anlagen[:)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    da steckt der Teufel im Detail. So eine Toleranzenrechnung verschlingt ein erhebliches Mehrfaches an Zeit als nur die einfache Entwicklung eines Designs, das auf dem Papier funktioniert.
    Nur ein paar Faktoren:
    - ED-Gläser haben erheblich größere Schmelzunterschiede als reguläres Glas
    - eine Schmelzenoptimierung muß ja auf die vorhandenen Tools angepasst werden, da kommt dann je nach Fabrik für die gleiche Schmelze ein anderes optimales Design raus. Man lädt die Liste mit den vorhandenen Werkzeugen in das Zemax, und aufgrund der Liste wird dann optimiert. Mein Zemax spinnt aber, den Status von Gerd kenne ich natürlich nicht. Mit dem Oslo Edu geht das nicht, hier braucht es die Kaufversion


    Fazit: Geht schon - ist aber wirklich auch mit den ganzen Daten nicht unter 10 Arbeitsstunden zu machen. Und wenn man es macht, wird es eben nur die theoretische Wahrheit sein, da hat Gerd schon recht. The proof of the pudding is in the eating....


    Clear skies
    Tassilo

  • Hallo Kai, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Der einzige, der zu einer aussagekräftigen Messung in der Lage ist, heisst Kurt und hat gerade voll mit anderen Dingen zu tun und baut Vakuum-Anlagen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    also, das mit der Vakuumanlage ist mittlerweile so weit fortgeschritten dass ich euch jede Linse super verspiegeln könnte, sogar mit Schutzschicht. Dann wäre endlich Ruhe mit der Diskussion um Farbfehler bei Refraktoren[:o)]


    Mal etwas ernsthafter folgendes. Ich nehme doch stark an dass außer mir auch noch andere Interferometriker in der Lage wären mittels Bath-Interferometer und einem Satz von mind. 5 Farbfiltern Refraktoren zu vermessen und aus den Einzelmessungen in guter Näherung den Polystrehl zu berechnen. Als ich seinerzeit damit beschäftigt war hatte ich auch Kontakt zu einem sehr sachkundigen Händler. Der war ebenfalls der Meinung dass man mit 5 Wellenlängen auskommen würde. Es wäre noch diskussionswürdig bei welcher oberer/unterer Wellenlänge man sinnvollerweise messen sollte. Heute würde ich mich auf diesen gegenüber meinen früheren Messungen deutlich reduzierten Messaufwand beschränken.


    Wie ich hier der Diskussion entnehmen kann scheint es gerade bei hochwertigen Refraktoren nicht so ganz easy zu sein diese auch designgerecht produzieren zu können. Deshalb wäre gerade hier der erhöhte Messaufwand zur Ermittlung des Polystrehl gerechtfertigt. Wie man dabei mit meiner Meinung nach völlig antiquierten RC- Werten zurechtkommen will kann ich nicht nachvollziehen. Meines Wissens stammt die RC- Philosophie aus einer Zeit als noch niemand an moderne ED- Sondergläser und den damit verbundenen Möglichkeiten gedacht hat.


    Noch etwas zu dem hier diskutierten APM ED 152. Wäre ich nicht Besitzer eines APO Typ LZOS- 130 f/9 würde ich ernsthaft an die Anschaffung des etwas größeren DE denken. Nach meinen praktischen Erfahrungen mit einen 130 f/ ED würde mich der deutlich höhere Restfarbfehler gegenüber dem APO nicht stören. Den 130 mm ED hab ich auch nur deshalb verschenkt weil dessen Fassung keine beständige Kollimation der Linsen zuließ.


    Jetzt muss ich aber ganz schnell wieder ins Vakuum einsteigen. Es sind nämlich neuer Teile zur Erweiterung der Anlage angekommen...


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    welche Glassorten werden denn beim RC berücksichtigt ? Lagen
    die Lichtenkneckers und wie sie alle hiessen damals völlig falsch?
    In der Berechnung des RC kann ich keine Komponente hinsichtlich
    Glassorte finden.
    Die Prüfung bei 5 Wellenlängen (statt 4) ist ja keine Hürde für den
    der das nötige Equipment hat - wenn ich das richtig verstehe soll für
    jede Wellenlänge die Definitionshelligkeit (Strehl) bestimmt werden,
    was ja auch interferometrisch mit dem Bath machbar ist. Wenn diese
    Prüfung für die 5 Wellenlängen jeweils einen Strehl besser als
    0,8 bzw. 80% Deh ergibt gilt doch das Objektiv zumindest bei der
    diskreten Wellenlänge als beugungsbegrenzt - dann kommt es doch nur noch darauf an wo der Fokus der einzelnen Farben liegt - fallen
    alle zusammen auf einen Punkt wäre das doch m.E.der Idealfall.
    Leider gibt es ja da noch diverse andere Fehler die das verhindern -
    die Farblängsabweichung ist da wohl der auffälligste. Diesen Fehler
    kann man z.B einfach messen wenn man die entsprechenden I-Filter hat. Was braucht man noch um die Qualittät eines Objektivs zu beurteilen ?
    Wenn durch heute machbare Glassorten und den daraus resultierenden
    hochpreisigen Objektiven der Farblängsfehler keine Bedeutung mehr hat
    (weil kaum noch vorhanden) ist es sicher nicht falsch sich auf die
    Strehls (und wenn auch die Einzelstrehlwerte immer perfekt sind nur
    noch auf einen Polystrehl) zu konzentrieren - dann sollte allerdings die Fertigung solcher Objektive auch keinen Anlass mehr für solche
    FH - Diskussionen geben.
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo Kurt,
    welche Glassorten werden denn beim RC berücksichtigt ? Lagen
    die Lichtenkneckers und wie sie alle hiessen damals völlig falsch?
    In der Berechnung des RC kann ich keine Komponente hinsichtlich
    Glassorte finden.
    Die Prüfung bei 5 Wellenlängen (statt 4) ist ja keine Hürde für den
    der das nötige Equipment hat - wenn ich das richtig verstehe soll für
    jede Wellenlänge die Definitionshelligkeit (Strehl) bestimmt werden,
    was ja auch interferometrisch mit dem Bath machbar ist. Wenn diese
    Prüfung für die 5 Wellenlängen jeweils einen Strehl besser als
    0,8 bzw. 80% Deh ergibt gilt doch das Objektiv zumindest bei der
    diskreten Wellenlänge als beugungsbegrenzt - dann kommt es doch nur noch darauf an wo der Fokus der einzelnen Farben liegt - fallen
    alle zusammen auf einen Punkt wäre das doch m.E.der Idealfall.
    Leider gibt es ja da noch diverse andere Fehler die das verhindern -
    die Farblängsabweichung ist da wohl der auffälligste. Diesen Fehler
    kann man z.B einfach messen wenn man die entsprechenden I-Filter hat. Was braucht man noch um die Qualittät eines Objektivs zu beurteilen ?
    Wenn durch heute machbare Glassorten und den daraus resultierenden
    hochpreisigen Objektiven der Farblängsfehler keine Bedeutung mehr hat
    (weil kaum noch vorhanden) ist es sicher nicht falsch sich auf die
    Strehls (und wenn auch die Einzelstrehlwerte immer perfekt sind nur
    noch auf einen Polystrehl) zu konzentrieren - dann sollte allerdings die Fertigung solcher Objektive auch keinen Anlass mehr für solche
    FH - Diskussionen geben.
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo Joachim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">welche Glassorten werden denn beim RC berücksichtigt ? Lagen
    die Lichtenkneckers und wie sie alle hiessen damals völlig falsch?
    In der Berechnung des RC kann ich keine Komponente hinsichtlich
    Glassorte finden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    der RC Wert basiert auf dem sekundären Spektrum der Glaspaarung und der wellenoptischen Schärfentiefe.
    Selbstverständlich fließen hier also die Gläser mit ein!
    Es heißt ja nicht umsonst sekundäres Spektrum der Glaspaarung.


    Dieses ist das Verhältnis der Differenz der relativen Teildispersionen der beiden Gläser zur Abbe-Zahl Differenz beider Gläser.


    http://www.telescope-optics.ne…trum_spherochromatism.htm


    Formel 46


    http://www.telescope-optics.net/images/eq63n.PNG


    Sie gibt die Schnittweitendifferenz Delta f in Abhängigkeit von der Brennweite f an.
    Bei Achromaten kann man hier für die Wellenlängen F/C zu e von einem Wert f/1800 ausgehen.
    Das bedeutet wenn wir einen Achromaten mit meinetwegen 1000mm Brennweite haben dann beträgt die Schnittweitendifferenz von F und C zu e 1000mm/1800 = 0,56mm
    Also sowohl F als auch C liegen hier 0,56mm hinter e
    Es ist zwingend das beide Wellenlängen in einem Fokus vereinigt sind!
    Das ist das was Rohr auch messen will nur hat er das Problem das in der Praxis beide Wellenlängen so gut wie nie exakt den gleichen Fokus haben.
    Damit ist eine Grundvoraussetzung für den RC Wert nicht mehr gegeben.
    Der echte RC Wert wie wir ihn von Lichtenknecker kennen lässt sich darum auch gar nicht messen sondern es ist ein rein theoretischer Wert weil in der Praxis eine Grundvoraussetzung fehlt.


    Rohr behilft sich hier mit dem Durchschnitt der beiden Schnittweitendifferenzen von F, C und bildet damit einen pseudo RC Wert.
    Das war ihm anfangs durchaus auch bewusst weshalb er ihn anfangs auch nicht RC sondern W Wert genannt hatte.


    Da beim Rohrschen pseudo RC Wert aber F und C ganz unterschiedliche Fokuslagen haben können sind diese Werte nicht miteinander vergleichbar.
    Ein Teleskop bei dem F viel kürzer fällt als C weist eine andere Farbkorrektur auf als ein Teleskop bei dem F viel länger fällt als C auch wenn der Rohrsche pseudo RC Wert bei beiden Teleskopen identisch ist.
    Das ist der Unterschied zum echten RC Wert wie wir ihn von Lichtenknecker kennen.
    Die echten RC Werte sind miteinander vergleichbar weil sie voraussetzen das F und C immer einen gemeinsamen Fokus haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn diese
    Prüfung für die 5 Wellenlängen jeweils einen Strehl besser als
    0,8 bzw. 80% Deh ergibt gilt doch das Objektiv zumindest bei der
    diskreten Wellenlänge als beugungsbegrenzt - dann kommt es doch nur noch darauf an wo der Fokus der einzelnen Farben liegt -
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie nun schon mehrfach erwähnt lässt sich der Farblängsfehler in den Strehl integrieren.
    Das APO Kriterium bezieht sich ist daher auch auf den Strehl inklusive Farblängsfehler.
    Es spielt dabei keine Rolle welchen Anteil nun welcher Fehler hat.
    Was zählt ist der Gesamtfehler.
    Also ob ich nun Strehl 0,8 wegen Defokus (Farblängsfehler) und sphärische Korrektur Strehl 1,0 oder Strehl 0,8 wegen der sphärischen Korrektur und keinen Farblängsfehler also Defokus Strehl 1,0 habe oder ob es was ja der Normalfall ist es eine Mischung aus beidem ist spielt keine Rolle.


    Grüße Gerd

  • Hallo Leute


    ist ja schön zu sehen wie hier theoretisch diskutiert wird, aber warum kuckt Ihr nicht einfach mal durch, dann werdest Ihr bei genauer Betrachtung folgendes sehen:


    Intra- und Extrafokal sind deutliche Farbfehler zu sehen, die im Fokus jedoch komplett Verschwinden. Nicht mal Venus zeigt dann einen Farbfehler.


    Auch Mond zeigt im Fokus keinen Farbfehler weder auf der Oberfläche noch am Rand. Das was hier in der Diskussion beschrieben wird, ist leider nicht richtig beschrieben.
    Zum einen wird nicht erwähnt das es in der horizont Nähe Atmosphärische Refraktion gibt ( Rot und Blau, nehmt dort einen ADC und ihr könnt auch dort Mond auf Farblos stellen ) und zum anderen die Farbfehler die am Mondrand zu sehen sind weil der Mondrand nicht im Mitte des Gesichtsfeldes steht sondern am Rand und dadurch die Okular Queraberationen sichtbar werden, sprich die Farbfehler die vom Okularrand erzeugt werden und nicht etwa wie vermutet von der Linse


    Sphärisch optimieren wir alle im Grünen, das ist richtig

  • Hallo zusammen,


    heute Morgen konnte ich nun den Test mit dem ED an Jupiter versuchen.
    Ich beobachtete monokular mit Zenitspiegel und 2"-Baader-Zenitprisma, sowie binokular ohne und mit GWK (Baader 1,25).
    Mein, wohlgemerkt subjektiver, Eindruck ist folgender: Mit Glasweg kommt ein deutlicher Farbfehler ins Spiel, beim Großfeld-Bino ohne GWK noch stärker. Dieser äußert sich darin, daß die Bänder violett sind und ein Gelbsaum um Jupiter sichtbar ist. Der stört mehr als ein Blausaum. Das Fokussieren wird jedoch ungleich schwerer; gefühlt ist das "Fokus-Spiel" eine halbe Umdrehung an der Untersetzung.
    Mit Zenitspiegel bzw. Bino mit GWK dagegen sind die Bänder braun und es gibt keinen Farbsaum, abgesehen von der atmosphärischen Dispersion. Der Fokus liegt klar an einer Stelle.


    Was den Detailgewinn angeht, bin ich unentschieden. Das Seeing war gut, Details gut sichtbar. Mir kamen die Details mit Glasweg zwar besser sichtbar vor, allerdings kann das auch am dunkleren Bild gelegen haben. Als Vergleichstest nahm ich einen variablen Polfilter am Zenitspiegel, welcher jedoch das Bild noch dunkler machte. Allerdings bringt das dunklere Bild tatsächlich manches Detail besser zum Vorschein.
    Ich persönlich werde auf den Glasweg verzichten, da mir der Gelbsaum sauer aufgestossen ist und der Fokus schlecht zu finden ist. Die Aussage von apmtelescopes kann ich bestätigen, auch die Venus hat keinen "Farbstich", dennoch ist am Mond ein kleiner "Farbrand" sichtbar. Es ist und bleibt ein ED, das wird offensichtlich gern "vergessen".
    Mein Fazit: Offenbar gibt es, wieder einmal, eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Ich für mich bin sehr zufrieden, da der 6"-ED (aufgepaßt!) sehr wohl an den 5"-Fluorit-TAK heran reicht bzw. einen Ticken besser ist.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    sehr interessanter Bericht - vielen Dank!


    Allerdings bin ich nicht ganz schlüssig wie ich Dein Fazit mit dem Vergleich zum FC-125 interpretieren soll - das der 6" ED einen Ticken besser ist als der 5" Fluorit. Meinst Du hier den Gesamteindruck bzgl. erkennbarer Details oder die Farbreinheit im Speziellen? vermute mal ersteres ;)


    Gruss
    Christoph

  • Hallo Andreas,
    danke für Deinen interessanten Beobachtungstest. Das ist jetzt etwas unerwartet aber gut, dass Du nun keinen zusätzlichen Glasweg brauchst. [:)]


    Es ist auch schön, dass der 6" ED mehr zeigt wie der 5" Tak. Das war allerdings auch zu erwarten. Das etwas mehr an Farbfehler wird durch die 27 mm mehr Öffnung mehr wie ausgeglichen.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit Glasweg kommt ein deutlicher Farbfehler ins Spiel, beim Großfeld-Bino ohne GWK noch stärker. Dieser äußert sich darin, daß die Bänder violett sind und ein Gelbsaum um Jupiter sichtbar ist. Der stört mehr als ein Blausaum.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich persönlich werde auf den Glasweg verzichten, da mir der Gelbsaum sauer aufgestossen ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dein Beobachtungsergebnis ist schon recht merkwürdig.
    Ein gelber Farbsaum?


    Berechnen wir mal die Verschiebung die 50mm Glasweg für Gelb (589nm) gegenüber Grün (546nm) bewirkt
    s=t*(n-1)/n
    s…….Schnittweite
    t……..Länge des Glasweges
    n…….Brechzahl für die jeweilige Wellenlänge


    siehe zb. Telescope Optics s.18 Formel 3.4.1


    50mm BK7
    ne…1,51872
    se = 50mm *(1,51872-1) /1, 51872 = 17,0775mm
    nd…1,51680
    sd = 50mm * (1,5168-1)/1,5168 = 17,0359mm


    e fällt jetzt wegen des Glasweges also 17,0775mm länger und d 17,0359mm.
    Damit fällt d jetzt also 17,0775mm - 17,0359mm = 0,042mm kürzer wie e


    Wenn nun dein Exemplar bei d eine Schnittweitendifferenz zu e von + 0,115mm haben soll und 50mm Glaweg diese um 0,042mm verkürzen also auf 0,073mm verwundert es doch sehr wenn nun bei einer SWD von 0,073mm ein Gelbsaum zu sehen ist der bei einer SWD von 0,115mm nicht zu sehen war.
    Auch wenn man bedenkt das der polychromatische Fokus nicht genau auf e liegt.


    Hier wäre es mal interessant das Ganze nochmals nachzumessen, mit und ohne Glasweg.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    mit der Theorie kenne ich mich leider gar nicht aus. Ich erkläre es mir (einfachheitshalber) so: Vielleicht ist gelb ohne Glasweg so schwach, daß es als nicht sichtbar erscheint? Möglicherweise kann es auch am falschen Fokus gelegen haben, denn der war schwer zu treffen? Inwiefern da das Auge eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Immerhin bin ich Brillenträger und beobachte ohne Brille. Merkwürdig ist es auf jeden Fall, denn so etwas habe ich noch nicht gesehen. Einen Fehler im Prisma möchte ich eigentlich ausschließen, da es im Bino denselben Effekt gab, welches wiederum ein gutes Bild liefert.
    Da die Teleskope in RU sind, wird wohl ein Vermessen nicht zustande kommen. Vielleicht kann ja APM mal eine Vermessung mit Glasweg beauftragen.


    (==&gt;)Christoph
    Ich beziehe mich bei diesem (gewagten) Vergleich auf den Gesamteindruck. Der ED sammelt eindeutig mehr Licht ein, allerdings (gefühlsmäßig) nicht ebenbürtig die 25mm mehr. Die Erkennbarkeit von Details ist im ED ebenfalls besser. Die "Schärfe" habe ich nur am Mond verglichen, da kam mir der TAK eine Nuance besser vor. Den Farbfehler schätze ich beim ED besser ein, da an Venus kein Saum sichtbar ist, währenddessen am TAK ein kleiner Blausaum erkennbar ist.
    Wo ist aber der Vorteil vom TAK? Das Gewicht! Denn 4kg versus 9kg sprechen eine deutliche Sprache. Diesen Vorteil gewichte ich persönlich nicht so stark. Der zweite Vorteil ist für mich umso wichtiger: Der TAK benötigt fast keine Auskühlzeit, der ED etwa 15 Minuten. Fairerweise muß ich erwähnen, daß der Tubus nicht vom Standard-ED ist, sondern von einem fotografischen LZOS.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,
    wenn beim Tak an Venus ein Blausaum sichtbar ist, dann vermute ich, dass etwas nicht stimmt (verkippung, falscher Linsenabstand ...). Der 125/1000 sollte Bauartbedingt einen erheblich geringeren Farbfehler haben.
    Ich hab nur den Vixen Fl102s und nach der Zentrierung der Linsen hab ich bisher nirgends einen Farbsaum im Fokus oder etwas neben dem Fokus gesehen. Ich vergleiche den Fl102s mit dem 150/1170 Newton und auch die Farbnuancen an Jupiter sind fast identisch.


    Ich hab nur Bilder, so dass man das nicht ganz vergleichen kann, aber visuell ist es recht ähnlich von den Farbunterschieden.
    Hier im Vixen Fl102s (102/920):
    http://www.astrobin.com/246008/F/


    und hier im 150/1170 Newton:
    http://www.astrobin.com/244953/B/


    Der Newton zeigt etwas mehr gelblicheren Ton und das Braun der Bänder ist auch einen Tick anders.


    Was ich sagen will ist, dass der 4" f/9 Fluorite in meinen Augen schon ein Vollapo ist der bisher an keinem Objekt Farbsäume gezeigt hat (die nicht auch im Newton sichtbar waren).


    Der Tak sollte von der Farbkorrektur dem Fl102s ähnlich sein. Kann sein, dass ich mich da täusch. Auf jeden Fall sollte er über alle Wellenlängen hinweg mit dem ED mithalten können und bei manchen Wellenlängen sogar besser sein. Der Blausaum an der Venus beim Tak ist für mich daher etwas merkwürdig.
    Wenn der Tak einen Blausaum zeigt, dann müsste der ED an Venus einen Rot- oder Gelbsaum zeigen (wenn ich davon ausgehe, dass der ED auf Blau optimiert ist).
    Leider kann ich zu Venus wenig sagen, da sie von meinem Balkon aus nicht bzw. selten zu sehen ist. Am Mond hab ich dafür schon oft geschaut und da war das Bild farblich wie im Newton. Da hab ich farblich keinerlei Unterschied gesehen.
    Servus,
    Roland

  • Hi Andreas,


    will das Thema Tak hier auch nicht zu sehr strapazieren, geht ja schließlich um den APM ED aber Deine Einschätzung bzgl. Farbkorrektur hätte ich so auch nicht erwartet...


    Beide habe f/8 und der Farbfehler wird bekanntlich bei steigender Öffnung immer auffälliger... da hätte ich nun erwartet, dass ein 5" Tak mit Fluorit Optik besser abschneidet als ein 6" ED aber gut ist natürlich auch alles subjektiv "gesehen".


    Bei meinen Vergleichen zwischen einem FS-128 und meinem Mündlein 5" Apo konnte ich an der Mondkante im Fokus keine Unterschiede ausmachen... Muss ich bei Gelegenheit wohl auch mal die Venus ins Visier nehmen... ;)


    Gruss
    Christoph

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