Einstieg in die Astrofotographie ja/nein/wie?!

  • Hallo,


    ich spiele mit dem Gedanken, in die Astrofotographie einzusteigen.


    Visuell bin ich bereits bestens ausgestattet skywatcher flextube 12er Newton, Dobson.


    Das Teleskop sollte nicht nur für Fotos zu gebrauchen sein, sondern auch visuell einsetzbar sein (Urlaub, Ausglüge etc.)


    Eine Kamera ist vorhanden: Panasonic Lumix DMC-G5. Ist diese Kamera für Astrofotographie geeignet? Welchen Adapter benötige ich, um diese Kamera an mein bestehendes Dobson Teleskop anzuschließen? (Fotos vom Mond)


    Jetzt kommt die Frage nach dem Teleskop: habe ein Angebot für ein Skywatcher Newton Explorer PDS 150/750 auf EQ5 skyscan. Taugt das was?


    Möchte nicht nur Planeten fotografieren,sondern auch deepsky Objekte.


    Was bräuchte ich sonst noch?

  • Hi,


    Wichtig ist, das montierung und teleskop , vom Gewicht her , zusammenpassen. Ich würde da mal von der angegebenen Belastung der montierung, so 2 kg abziehen und mal schauen.
    Für die kamera ist es wichtig , einen entsprechenden bajonettadapter zu besitzen, denn du schließt diese ja ohne objektiv an. Desweiteren ist ein komakorrektor sinnvoll, welcher in den okularauszug gesteckt wird und für Schöne sternenabbildungen bis zum Rand sorgt. Nicht zuletzt sollte man sich über das guiding Gedanken machen, denn 750 mm brennweite ohne , ist schwierig. Da gibt es grundsätzlich 2 Möglichkeiten, einmal mit leitrohr oder mit off axis guider. Der Vorteil des oag liegt darin, daß er in deine aufnahme Optik schaut, also in das Teleskop. Mögliche spiegelbewegungen bekommt er also mit und kann korrigieren. Wenn man sich die Mühsal ersparen will, den Leitstern mit den augen zu verfolgen, benötigt man noch eine guiding Kamera und einen Laptop oder man besorgt sich einen stand alone autoguider , wobei hier der mgen von lacerta erste Wahl ist.
    Nun ja es kommt einiges zusammen aber man kann auch langsam anfangen, wie zum beispiel , mit der Kamera direkt auf der montierung , also ohne teleskop und mit objektiven bis 100 mm brennweite. Da geht das auch noch ohne guiding , also so 3 min. und macht auch spass .


    Deine Frage , also das Thema, würde ich auf jedenfall mit ja beantworten. Es macht ein Heidenspaß, man lernt immer dazu und freut sich über jeden Fortschritt .


    In diesem sinne viele grüße

  • Hallo rene,


    Du musst sehen, dass du deine Kamera ans teleskop anschließen kannst. Es gibt da bajonettadapter und Übergänge auf 1,25 oder 2 zoll zum stecken in den okularauszug.
    Du belichtest ja kurz. Im allgemeinen werden für mond und Planeten kurze Videos gedreht und die einzelnen Bilder mit der entsprechenden Software sortiert , gute Bilder bis schlechte bilder. Man legt dann mit dieser Software fest , wieviel Prozent brauchbar sind und diese werden gestapelt. ( kostenloses progranm registax) Somit umgeht man die luftunruhe (seing)., denn bei beispielsweise 1000 Bildern sind 100 kurz belichtete dabei, wo die Luft weniger wabbert.
    Dein dobson geht für den Mond aber wenn du länger belichten willst , brauchst du, wegen der bildfelddrehung , eine parallaktische montierung.

  • Hallo Rene,


    Die Panasonic ist eine Micro-Four-Thirds-Kamera. Du brauchst also einen Adapter MFT-Bajonett auf T2. Da musst Du selbst mal nachforschen. Mit diesem Adapter kannst Du die Kamera dann an Deinen Auszug anschließen, entweder über ein eventuell vorhandenes T2-Gewinde oder über einen T2-2"-Adapter. Dann bekommst Du als Brennweite die Deines Teleskops. Das ist für den Anfang und für Einzelaufnahmen schon mal nicht schlecht. Für mehr Vergrößerung müsste dann ein Adapter für Okularprojektion oder eine Barlowlinse zwischen Kamera und OAZ.


    Wenn Du Videoaufnahmen stacken willst, ist es wichtig dass die Kamera unkomprimierte AVI-Clips aufnehmen kann. Komprimierte MPG-Videos sind für die Weiterverarbeitung nicht zu gebrauchen.
    Für Deepskyaufnahmen ist der Dobson nicht geeignet. Eine passende parallaktische Montierung für einen 12"er bekommst Du nicht unter 4000,-€ und ist auch eher etwas für Fortgeschrittene. Da ist es sinnvoller und günstiger ein zweites komplettes Setup extra für Fotografie anzuschaffen. Zum Beispiel einen kleinen Refraktor oder kleinen Newton auf einer Montierung der EQ-5-Klasse. So ein Setup lässt sich unter 1000,-€ realisieren. Oder Du verwendest die Panasonic mit einem 200er Tele auf einer StarAdventurer Reisemontierung. Und beobachtest mit dem Dobson visuell während die Kamera nebenan vor sich hin fotografiert.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    zum Fotografieren dachte ich auch an ein zweites, gebrauchtes, wesentlich kleineres Teleskop.


    Adapter für Okularprojektion? Was müsste ich da beachten? Brauche ich dann immer noch den Kamera Adapter?


    Danke für eure Hilfe!

  • Hallo Rene,


    Was meinst Du mit vergrößern? Der Skywatcher hat 1500mm Brennweite. Das ist für den Anfang schon mal ganz ordentlich, sieh erst mal zu dass Du damit klar kommst. Und wie man die Vergrößerung erhöhen kann, habe ich doch geschrieben. Entweder mit Okularprojektion oder einer Barlowlinse. Google ist Dein Freund.


    Mach Dich auch noch mal mit den Grundlagen der Fotografie vertraut. Den Zusammenhang zwischen Brennweite, Sensorgröße, Abbildungsmaßstab und Vergrößerung solltest Du für die Astrofotografie kennen. Und es gibt de facto keinen Zoom in der Astrofotografie durch Teleskope, nur Festbrennweiten.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi rene,


    Ich schreib es mal weniger harsch, als mein Vorredner, denn als Einsteiger in die astrophotograpie gibt es viele fragen und sind die beantwortet, kommen neue. Da kommt der erhobene Zeigefinger des geschätzten Vorredners schon wieder etwas komisch rüber.
    Für okularprojektion gibt's adapter. Schau dir diesen mal an.


    http://www.teleskop-express.de…fie---1-25--Anschlu-.html


    Der ist zweigeteilt, wobei der dickere teil ein ausengewinde hat, was an deinen bajonettadapter dran kommt. Baust du die zwei Teile des adapter zusammen, so kannst du in diesen ein okular versenken. Alles zusammen wird in den okularauszug gesteckt. Mit der barlow ist es ähnlich. Du nimmst den kleineren teil des Adapters , schraubst ihn an deinen bajonettadapter und steckst diesen in die barlowlinse. Alles zusammen kommt in den okularauszug.


    Ich bin natürlich auch der meinung, dass die bessere Variante, das fotografieren nur mit der Kamera ist. Dein teleskop fungiert da als teleobjektiv. Dein teleskop hat einen Brennpunkt, in welchen ein Zwischenbild entsteht. Platziert man den chip der Kamera in diesen Brennpunkt, nimmt man dieses auf. Alles zusammen wird dann im Endeffekt auf Bildschirmgröße auseinander gezogen und man hat aus einem flächiges kleinen Chip ein vergrößertes Bild gemacht. Mit 500 bis 1000 mm brennweite ist man gut bedient, da es immer schwieriger wird,umso grösser diese, Sprichwort stabile montierung und guiding,ist.
    Will man also deep sky aufnehmen braucht man eine gute parallaktische montierung , einen Off axis guider oder leitrohr zum Guiden, dazu ein fadenkreuzokular oder guiding Kamera oder wenn man den PC nicht benutzen möchte, einen stand alone autoguider. Den adapter für die kamera braucht man natürlich auch.


    Also nicht unterkriegen lassen
    Viele grüsse und viel erfolg

  • Guten morgen zusammen,


    naja, das "Problem" bei der Astrofotografie ist, dass sie mit der normalen Fotografie recht wenig gemein hat und selbst diese den ein oder anderen schon an den Rand des Wahnsins treibt, wenn es um Zeit, Blende, Schärfentiefe, Brennweite und Abbildungsmaßstab geht...


    Ich kann dir (Rene) nur empfehlen diese Buch http://www.oculum.de/oculum/ti…ID=1904201608564305&Nr=31 mal während der vielen Nächte mit Wolken zu "lesen". Eines aber direkt vorweg, Okularprojektion solltest du erst einmal getrost vergessen! Auch das Fotografieren mit dem Dobson halte ich für wenig sinnvoll, denn du hast 1.500mm Brennweite und keine Nachführung. Selbst beim Mond musst du schon sehr sehr kurz belichten, um die Bewegung des Mondes nicht in Form von Unschärfe auf den Sensor zu bekommen.


    Mit einer EQ5 anfangen klingt schon mal nicht schlecht, allerdings würde ich da keinen 150er Newton drauf packen, der wird dich in Sachen Nachführung vor arge Probleme stellen...


    Hier: http://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide?showall=1 habe ich mal was zu Thema Einstieg, Wahl der Montierung und des Teleskops zusammengeschrieben.

  • Vielen Dank für die Erklärungen! Werde mich die Tage mal einlesen und mein weiteres Vorgehen überlegen! Den Adapter für meine Kamera habe ich bestellt; müsste morgen ankommen. Dann folgen erste Tests mit Videos vom Mond und deren Bearbeitung.

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