Star Adventurer DEC Einheit gibt nach

  • Hallo,



    ich war neulich mal wieder mit meiner Star Adventurer draussen um mein neues Tamron 17-50 2.8 am Himmel zu testen.


    Dabei ist mir leider folgendes aufgefallen:


    Wenn ich die Kamera mit dem Objektiv (ca. 500 Gramm) auf die DEC Einheit setze (mit dem 1/4" Gewinde der Kamera) rutscht DEC immer durch. Da ich vorher immer ein 28mm 2.8 Nikkor drauf hatte (ca. 120 Gramm) war mir das bisher nicht passiert. Aber ist das denn bei allen so, dass schon 500 Gramm außermittig ausreichen dass die Rutschkupplung durchrutscht?


    Ich habe mir dann mit einem Kugelkopf ausgeholfen, aber das ist doch immer wieder recht frickelig..



    Ich wäre für Erfahrungen recht dankbar ;)


    Gruß,


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    die Klemme (der Ring unter der Befestigungsschraube) wird mal gerne vergessen anzuziehen. Normalerweise sollte nichts rutschen. Ich belade regelmässig mit mehr als dem doppelten Gewicht und das hält.


  • Hallo Sebastian,


    ich hab schon eine D700 mit 2,8/300 Nikkor-Objektiv auf der Star -Adventurer gehabt, mit 2x Telekonverter (über 3,5 kg), für Sonnenfinsternisbilder: ging problemlos, allerdings mit Gegengewicht in RA.


    Grüsse
    micha

  • Ich habe ein 200mm Canon f2,8 (~800g) Objektiv + Kamera dran und da rutscht auch ohne Gegengewicht gar nichts.
    Mit Gegengewicht habens die Motoren natürlich leichter und auch die Batterien halten länger.

  • Danke schon mal für eure Antworten. Ich habe auch ein extrem schweres Sigma 400mm 5.6er Apo. Das ist kein Problem, da es im ungeqfähren Schwerpunkt eine Stativschelle hat. Wenn ich es recht in Erinnerung habe ist das ja auch bei dem 300er Nikkor und dem 200er Canon so.


    Am Gegengewicht kann es ja auch nicht liegen, da es zum einem vorhanden ist und zum anderen keine Verbindung zur Dec"achse" hat.



    (==>)Thomas:


    Genau die Schraube bzw Mutter habe ich auch schon, aus Frustration, so angeochst dass ich sie kaum wieder los bekommen habe..

  • Ich würde mich mal an den Händler wenden. Der SA ist ja noch nicht so lange auf dem Markt, sollte wohl noch Gewährleistung drauf sein. Bei mir ist es nur ca. 1/4 Drehung an der Klemmschraube ohne viel Kraft und da rutwcht nichts.

  • Hallo Sebastian,


    ich habe auch schon festgestellt, dass die DEC-Einheit nur bei ganz genauer Austarierung korrekt funktioniert.
    Dabei ist es komischerweise praktisch unerheblich, ob ich die DEC-Klemmung 'normal' anziehe oder 'sehr fest'.
    Auch habe ich keine 'Hysterese' festgestellt, also einen nennenswerten Mindestwert der Fehltarierung, wo keine Drift auftritt.
    Da sind wohl die falschen Materielien in der Rutschkupplung eingesetzt.


    Ich mache gerade Messungen mit genau austariertem Refraktor (Gewicht 2kg mit der Lodestar, bei f=400mm etwa 4,2"/Pixel) und einem zusätzlichen 500g Laufgewicht.
    Auch bei SEHR FEST angezogener Klemmung driftet DEC beim Verschieben des 500g-Laufgewichts um +/-10 cm schon merklich weg (mehr als +/-10 Pixel/Minute, also absolut unakzeptabel).
    Dabei entspricht das einer Fehltarierung des Gesamtsystems von wenigen cm, kaum zu bemerken bei gelöster Klemmung.


    Bei +/-20cm Verschiebung (also etwa +/- 1Nm Fehltarierung) wird die Drift richtig rasant, da sind's dann etwa 80Pixel/Minute.


    Komisch, dass ausser uns keiner diese Probleme mit dem Teil zu haben scheint.


    Vielleicht kann der eine oder andere das mal nachmessen (wäre was für verregnete Abende):
    Das geht ganz einfach im Wohnzimmer, z.B. mit einer kleinen Stahlkugel und dem Reflex einer Deckenbeleuchung darin als Guidestern.
    Mit PHD2 lässt sich dann z.B. einfach die auftretende Drift messen.


    Da bei der gut laufenden RA-Nachführung des Star Adventurers selbst ohne Guiding minutenlange Belichtungen möglich sind (bei moderaten Brennweiten), ist diese DEC-Drift sehr ärgerlich.
    Scheinern sollte man z.B. erst, wenn wirklich genau austariert wurde, sonst korrigiert man den falschen Fehler. Das passt dann nur für die aktuelle Region, macht also keinen Sinn.


    ps:
    Die Zahlenwerte sind mit Vorsicht zu geniessen, ich muss die Messungen erst auswerten.


    Gruss
    Günter

  • Hallo,


    jetzt habe ich erste Ergebnisse. Es scheint alles halb so schlimm zu sein.


    Die Drift entpuppt sich als (heftige) asymptotische Bewegung zu einer neuen stabilen Position (überraschend weit entfernt von der ursprünglichen Position).
    Bei Verschieben des 0,5kg-Laufgewichts um 20cm (= +/- 1 Nm) stellt sich z.B. eine neue Position nach einer schönen e-Funktion etwa 200 Pixel weiter oben/unten mit ca. 2 Minuten Zeitkonstante (=63% vom Endwert) ein. Das heisst, nach ca. 10 Minuten ist (praktisch) eine neue stabile Position erreicht.
    Bei kleineren Lastsprüngen fällt der Hub entsprechend kleiner aus (bei vergleichbarer Zeitkonstante).


    Für genauere Analysen hatte ich keine Zeit, das muss ich mal nachholen.


    Gruss
    Günter

  • Danke erstmal für die Infos.. Ich habe jetzt allerdings den Fehler gefunden. Es wäre auch das letzte gewesen worauf ich bei Nacht geachtet hätte:


    Die 1/4" Schraube der DEC Einheit ist für meinen Batteriegriff (Noname Produkt da für die Nikon D5100 kein Nikon Batteriegriff angeboten wird) ca eine drittel Umdrehung zu lang.. Wenn das Objektiv leicht ist oder mit einer Schelle gut austariert ist, klappt das auch. Wenn die Kamera objektivseitig zu schwer ist, rächt sich die zu lange Schraube und das System kippt weg. Lösung ist also die Kamera wieder ohne Batteriegriff zu verwenden.

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