Saturn und Mars in kleinen Teleskopen 2016

  • Hallo Micha, ist doch ein sehr gutes Ergebnis mit Saturn und Mars, ich hatte gestern noch was versucht, aber keine Chance, ich war wieder zu spät dran und dann geht alles in der Luftunruhe und aufsteigendem Dunst unter. - Ja die Saturn und Mars Saison dürfte so ziemlich vorbei sein für dieses Jahr, schade eigentlich, hätte mich gern noch ein bisschen gesteigert.


    Gruß,
    Joachim

  • Hallo Uwe,
    Du kannst mir gern Dein Summenbild schicken. Dann probiere ich mein Glück.


    Hallo Joachim,
    danke für die E-Mail mit Deinem schönen Saturnbild. Bei mir schaut es in der E-Mail genauso aus wie hie auf der Seite.


    Die letzten beiden Wochen hab ich 2 Versuche unternommen Saturn zu filmen. Einmal von meinem Küchenfenster aus (natürlich suboptimal). Hinzu kam, dass sie Durchsicht schleht war (diesig).


    Gestern bin ich dann einen besseren Ort gefahren. Natürlich gab es Wolken und natürlich war Saturn verdeckt und hat gelegentlich schwach durch dünnere Wolken durchgeleuchtet. => Ich habs bleiben lassen und mich auf den Mond gestürzt.


    Anschließend kam noch M13 als Abschluss dran.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Joachim,


    ich fange zur Zeit in der hellen Dämmerung an. Mit Hilfe der Einstellkreise an der Montierung sind die Planeten auffindbar und dann beobachte ich zunächst visuell. Meine letzten Videos sind am 9.9. entstanden. Allerdings war keine Steigerung zum letzten, hier gezeigten Video möglich. Eher war ich erstaust, dass trotz des Gewabers noch etwas rüberkam. War bei Saturn noch die Cassiniteilung visuell zu erkennen, ging bei Mars nichts mehr.


    Hallo Roland,


    aus deinem Küchenfenster sind ja manchmal sehr schöne Aufnahmen entstanden... Aber jetzt ist die Sichtbarkeit von Mars am Ende und Saturn gibt auch nichts mehr her.
    Bin mal gespannt, was dir an M13 gelungen ist. Hatte in den letzten Tagen auch zwei Versuche unternommen, die jetzt gerade durch DSS laufen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,
    danke, ja durch das Küchenfenster sind tatsächlich schöne Aufnahmen entstanden. Allerdings hab ich heuer zu wenig Zeit gehabt. Bei den wenigen Versuchen kam auch noch etwas Pech dazu...
    Apropos, Dein Saturn und Mars schauen für die momentanen Bedingungen gut aus.
    Ich hab gesehen, dass Du eine schöne M13 Aufnahme gemacht hast. Respekt!
    Ich hab nur visuell geschaut. Durch die schlechte Durchsicht war die Milchstraße mit blosem Auge nicht zu sehen. Schön war, dass der 4" dennoch eine Menge kleiner Sternlein in M13 gezeigt hat.
    Eine Zeichnung oder Aufnahme ist leider nicht entstanden.
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    zum Abschluss des Jahres noch einen kleinen Mars - im wahrsten Sinne des Wortes [:D] . Der derzeitige Marsdurchmesser von 5,7" war für das verwendete Instrument schon grenzwertig. Die Phasengestalt fiel mit aber sofort ins Auge. Gut zu sehen war ebenfalls, dass der Terminator einen weichen Übergang zwischen Licht und Schatten bildet. Die restlichen Details konnten aber nur mit großer Unsicherheit im Bezug auf Form und Position aufs Papier gebracht werden. Die großflächige Albedostruktur sollte das Mare Sirenium sein.



    LG Michael

  • Hallo ihr Lieben,


    da bin ich also nicht der Einzige, der noch "Märse" am Jahresende zeichnet. Glückwunsch zum Ergebnis, Michael.


    Am Vortag hatte ich einen frühen Besucher an der Sternwarte, der bei seinem ersten Blick auf Mars überhaupt noch was Helles im Bereich der südl. Polkappe, darunter etwas Dunkeles und gegen Norden (unten) das übliche Marsrot ausmachen konnte. Das war so gegen 18:00 Ihr MEZ am 29.12. und seinen Eindruck gibt deine Zeichnung ziemlich wieder.


    Ich habe mir trotz Besuchs auch etwas Zeit zum Zeichnen gelassen und nach Kartenabgleich gestern ließ sich noch was identifizieren:



    Guten Rutsch und ein schönes Neues Beobachtungsjahr,


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    da durftest du aber mit einem tollen Teleskop beobachten und hast einige Details "erhascht". Mein großer Refraktor ist zur Zeit gerade nicht einsatzbereit - bei der aktuellen Marsgröße hätte ich mir auch eine Vergrößerung von 460x gewünscht.
    Du hast ja bei dieser Zeichnung einen Korrektor gegen sphärische Aberration eingesetzt. Brachte der eine sichtbare Besserung?


    Am 31.12. konnte ich dann noch die Annäherung von Mars und Neptun beobachten und zeichnen. Die beiden Planeten hatten da zwar nicht den geringsten Abstand, aber es waren trotzdem nur mehr 26´.



    LG Michael

  • Hallo,
    am 29.12.2016 um 17.25 MEZ habe ich mit der ASI120MC den Mars unter leidlich brauchbaren Bedingungen aufnehmen können. Fringekiller, 1300 von 10000 Frames mit Sharp Cap aufgenommen und AS gestackt und mit Registax und Fitswork weiterverarbeitet, 3x drizzle, dabei habe ich den Blaukanal weggelassen und durch Grün ersetzt, also ein RGG quasi und dann die Farben per Hand leicht korrigiert, also wie bei Venus vom selben Abend.
    Ein Vergleich mit Hubertus' und Michaels tollen Zeichnungen war für mich interessant, auch wenn bei mir bei einem Marsscheibchen von 5,76" und maximaler (theoretischer) Auflösung von 0,8" nicht viel an Detail zu sehen ist, zumal Mars ja auch noch für uns Nordlicher so tief steht. Immerhin ist die Polkappe und die Phase sicher zu erkennen und man kann die helle Albedozone im N, wo die Vulkane sind, erahnen.



    Viele Grüße und CS


    Martin

  • Hallo Michael,


    praktisch beobachte ich Planeten überhaupt nicht mehr ohne den von dir angefragten Korrektor. Um dir eine Vorstellung von der damit erzielten Wirkung zu machen, füge ich dir den Abschnitt aus meinem Beobachtungsbericht über die gleiche Nacht ein, als ich den letzten Mars des Jahres 2016 zeichnete, und welchen ich in einem kleinen Nachbarforum einstellte. Er schildert die Beobachtung des in der zweiten Nachthälfte aufgehenden Jupiters:


    Zitat: "<i>Als Jupiter eine halbe Handbreite überm Horizont stand, richtete ich am Ende des Abends den Lulatsch mit dem Korrektor gegen die sphärische Aberation wieder auf einen Planeten: Der schwabbelte in der Atmosphäre ziemlich rum, so dass an Details wenig zu sehen war, doch demonstrierte der Korrektor was er konnte, denn das Geschwabbel war absolut farbrein. Daraufhin hielt Carsten sein systembedingt farbreines 8"-RC-Teleskop gleichfalls auf Jupiter, natürlich ohne Korrektor. Was ich da sah, hatte wiederum ich noch nie gesehen, denn der Jupiter war durch die Erdatmosphäre senkrecht zu einem langen Spektrum verschmiert. Früher, ehe ich selber meinen Korrektor einsetzen konnte, hatte ich es selbstverständlich erst gar nie versucht, einen Planeten am Horizont bei über 300-facher Vergrößerung aufs Korn zu nehmen, sondern stets zu gewartet, bis ein Planet eine erklägliche Höhe erklommen hatte. Immerhin konnte ich Carsten darauf hinweisen, dass es solche Korrektoren mittlerweile auch schon für schnellere Systeme gibt, denn für mein frühes Exemplar empfahlen die Hersteller sogar ein Öffnungsverhältnis zwischen f: 20-30, obwohl er an f:15,3 auch gut arbeitet.</i>"


    In der Praxis merke ich eine Verbesserung der Abbildung durch den Korrektor noch bis zu einer Höhe von ca. 50° überm Horizont. Daher nehme ich ihn für Planeten immer. Man muss durch das Verdrehen der beiden flachen Prismen gegeneinander die brechende Wirkung des Korrektors der jeweiligen Beobachtungshöhe überm Horizont von Zeit zu Zeit anpassen.
    Übrigens finde ich die Zeichenmasken und deine farbig ausgeführten Zeichnungen sehr reizvoll. Nicht das ich zeichnerisch unbedarft wäre (male selbst altmeisterlich auch Decken aus), aber vor Ort zieht man dann in der Sternwarte schnell mal ´nen Bleistift hervor, zieht mit der Teetasse ´nen Kreis auf ein Papier und dann wird schnell losgekritzelt (zumal, wenn gerade Besucher anwesend sind, deren Geduld man nicht zu sehr bemühen will). Erzähl doch bitte mal, wie du zeichnerisch vorgehst!


    zu Martin:


    Glaube nicht, dass ich immer ein wesentlich besseres Bild vor Augen habe, als auf deinem Foto, aber ein gewisses "Stacken" spielt sich dabei bei mir im Gehirn ab, wenn noch solche Zeichnungen heraus kommen. Ich bin jedesmal selber gespannt, was die Marsansichten von "Stellarium" zeigen, um zu wissen, welche Seite uns zugewandt war, und dann besonders die Marskarten, die mehr Genauigkeit auf die Wiedergabe der Albebo-Gebiete legen, als auf für uns unbeobachtbare Krater und Gebirge. Ich beobachte konsequent immer völlig unvorbereitet und bin anschließend vor der Auswertung mit dem Kartenmaterial immer gespannt wie ein Flitzebogen, was wohl stimmte.
    Bei Beobachtung von der Stadt aus (Herne/Ruhrgebiet) mit leistungsschwächeren Geräten abseits der Oppositionszeiten kam auch schon einiger hilfloser Murx raus, der dem tatsächlich Beobachtbaren überhaupt nicht entsprechen wollte, doch mit dem langen "Lulatsch", den ich in Medebach habe, klappt das mit mittlerweile geübter Verlässlichkeit.


    Da ich dort eine gute Horizontsicht ringsumher habe und Merkur mir nicht entgehen kann, welcher unter guten Bedingungen schließlich auch mehr als 5,7" Durchmesser zeigen kann, nehme ich mir für die nähere Zukunft vor, dem auch mal mit dem horizontnah korrigierten "Lulatsch" einige Details zu entlocken. Bisher las ich nur gelegentlich davon, dass dies geübten Beobachtern gelungen ist. Leider wohne ich dort nicht. Daher habe ich gestern schon die 4m-Kuppel (Außenmaß) der Volkssterwarte in Herne ausgemessen, ob ich während wochenlanger Abwesenheit von Medebach den Lulatsch nicht dort mal aufsatteln könnte. Die Jungs da wären auch gespannt drauf, doch Einiges der Einrichtung muss aus dem Weg geräumt werden und dann wäre da noch ein Treppengeländer, gegen das die schnelle Goto-Monti den OAZ. des Refraktors schwenken würde. Letztlich fehlt für Merkur dort auch die gute Horizontsicht. Es sieht also bisher recht umständlich für den Plan aus.


    CS.


    Hubertus

  • Hallo Hubertus,


    danke für deine ausführliche Antwort und den Beobachtungsbericht! Hört sich ja sehr gut an und ich "fürchte", dass ich so ein Teil auch brauche ;) .
    Zu meiner Zeichentechnik: Habe vor einigen Jahren online Schablonen/Beobachtungsformulare für Mars, Jupiter und Saturn gefunden - leider weiß ich nicht mehr wo genau. Auf jeden Fall wird bei den Jupiterschablonen bereits die Abflachung berücksichtigt. Um mir die "Arbeit" am Teleskop zu erleichtern, zeichne ich im Vorfeld ganz leicht die Lage der Bänder mit Hilfe eines Lineals ein. Am Okular zeichne ich dann alle sichtbaren Details zunächst grob ein und mache mir dazu entsprechende Notizen. In der warmen Stube kommt dann der Feinschliff, wobei ich für die dunklen Flächen den Bleistift einfach mit der Fingerspitze oder aber einem Papierwischer verreibe. Wenn ich soweit zufrieden bin, scanne ich die Zeichnung ein und koloriere sie in einem Bildbearbeitungsprogramm. Dort füge ich dann ebenfalls den schwarzen Hintergrund und die dementsprechenden Daten (Datum, Beobachtungszeit, ...) hinzu.
    Weil du Merkur erwähnt hast: Den konnte ich im letzten Frühling beobachten und zwar zur Mittagszeit. Gefunden habe ich ihn mit Hilfe von Goto. Freilich ist zu dieser Zeit durch das helle Sonnenlicht der Kontrast zu schwach um irgendwelche dezenten Helligkeitsunterschiede auf dem Planetenscheibchen ausmachen zu können. Aber zumindest die Phasengestalt konnte ich damals sehr gut sehen.


    LG Michael

  • Hallo Michael,


    das hört sich ja bei dir fast schon so arbeitsintensiv an, wie wenn ein digitaler Astrofotograf seine Bilder am PC-bearbeitet.
    Könnte man deine Masken, sofern du gewillt bist, auch per Email zukommen lassen? Man kann sich ja hier per PN die Adressen dezent zukommen lassen oder selbstverständlich könnte man die Masken auch hier "uploaden", so dass sie Vielen zugänglich wären.
    Ich wäre sehr interessiert und würde mir mal ´nen paar davon ausgedruckt in die Sternwarte legen, dass sie bei nächster Gelegenheit greifbar wären.


    CS.


    Hubertus

  • Servus,


    ja - bis die Zeichnung dann fertig ist vergeht schon ein bissl Zeit. Aber mittlerweile sitzen die nötigen Handgriffe schon recht gut und der "Workflow" (wie die Astrofotografen sagen würden) geht recht flott von der Hand.
    Betreffend deiner Anfrage habe ich dir eine Email geschickt.


    LG Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Runo</i>
    <br />Hallo zusammen,


    vielen Dank für die positive Rückmeldung und ich bin ebenfalls immer wieder begeistert, was aus 4" rauszuholen sind und hier von allen im Forum gezeigt wird. Der Tak 102 FS ist aber sicherlich kein "Standard" 4" Gerät.


    Ich glaube das noch mehr drin ist, denn ich hatte schonmal Nächte wo es deutlich besser war vom Seeing und in meinen Augen auch bessere Ergebnisse.


    (==&gt;)Micha: Das sieht doch ganz gut aus. Deine Seeingbeschreibung ähnelt der die ich auch hatte. Die Saturn-8 war bei mir auch desöfteren sichtbar [:D]


    (==&gt;)Joachim:


    Anbei ein Rohbild:



    Im Prinzip stelle ich bei SharpCap den Weißabgleich manuell auf Sicht über Okular ein, so wie Roland das hier auch schon beschrieben hat. Von Der Helligkeit versuche ich ans untere limit zu gehen (tendenziell etwas dunkler), um Gain und Belichtung tief zu halten. Anschließend reduziere ich die Größe der Auflösung so gut wie es geht, damit ich mehr Frames generieren kann. 640x480 ist sicherlich noch schlagbar:


    Pan=224
    Tilt=210
    Output Format=AVI files (*.avi)
    Binning=1
    Capture Area=640x480
    ColourSpace=RGB24
    Sensor Temp=29
    Discard Split Frames=Off
    High Speed Mode=On
    Turbo USB=76(Auto)
    Flip Image=None
    Frame Rate Limit=Maximum
    Gain=80
    Exposure (ms)=0,022242
    Timestamp Frames=Off
    White Bal (B)=100
    White Bal (R)=47
    Brightness=0
    Gamma=50
    AutoExpMaxGain=50
    AutoExpMaxExp=30
    AutoExpMaxBrightness=100
    Subtract Dark=None
    Display Brightness=1
    Display Contrast=1
    Display Gamma=1



    Ich hoffe es hilft [:)]


    Beste Grüße


    Stefan


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

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