Anfängerbild mit Bitte um Kritik

  • Hallo zusammen,


    letzten Freitag konnte ich zum ersten Mal mein neues Skywatcher Explorer 130PDS testen. Der Himmel war recht klar, nur der Mond war wohl nicht so optimal. Als erstes Ziel hatte ich mir den Orionnebel ausgesucht. Jetzt stellt sich natürlich die obligatorische Frage nach der ersten Nacht: wie war ich?[8D]


    Leider habe ich noch keinen Koma Korrektor und das Einnorden habe ich an dem Abend auch zum ersten Mal versucht. Entstanden sind 30 Lights mit größtenteils 30s Belichtung und versuchsweise geänderten ISOs. Auch jeweils ein Bild mit 90s, 120s und 150s wurden im DSS mit verarbeitet. Bei längerer Belichtung hatte ich dann schon deutliche Striche. Außerdem habe ich ca. 5 Darks gemacht.


    Die Bildbearbeitung habe ich mit Fitswork gemacht. Dabei hauptsächlich im Histogramm gespielt, den Schwarzwert und Weißwert gesetzt und die Funktion "Hintergrund ebnen Nebel" mehrmals eingesetzt.


    Das Ergebnis sieht aus wie folgt:


    Das Bild habe ich mit Absicht noch nicht an den Rändern beschnitten, weil ich natürlich gerne so viel wie möglich retten möchte.


    Was mich ganz konkret beschäftigt ist:
    -Warum sieht man so relativ wenige Sterne? Auf Bildern anderer ist da ja deutlich mehr zu sehen. Wobei schon klar ist, dass ich bei 130mm Öffnung nicht viel erwarten kann.


    -Würde mir ein Koma Korrektor viel helfen? Denn wenn ich am Rand jeweils ~10% wegnehme, fällt ja schon fast nix mehr auf von Verzerrungen.


    -Wieviel könnte man mit einer aufwendigeren Bildbearbeitung noch in etwa rausholen?


    -Wo genau sieht man Auswirkungen vom doch sehr hellen Mond, der noch dazu relativ nah am Orion stand?


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein bisschen (konstruktive [B)]) Kritik äußern könntet und eventuell noch den einen oder anderen Tipp für mich habt.


    Vielen Dank schon mal [:)]


    LG Christoph


    PS: Achso die Ausrüstung waren:
    Astro5 auf dem Stativ einer CG4 mit DK-3 Nachführung
    Fotografiert mit einer Canon EOS 1100D

  • Hallo


    wären die Sterne nicht durch defokus schlechte Nachführung so aufgeblasen würde man die Koma schon auch näher der Mitte sehen.


    maximale Grenzgröße am Stern hast du wenn du dessen Licht in 2x2 Pixel rein zirkelst, ist vielleicht wegen Luftunruhe schon kaum zu schaffen, aber da bist du noch meilenweit von entfernt.


    links ist dann wohl der Klappspiegel der Eos, dein Hintergrund geglätte hat unter anderem dafür gesorgt das die hellen Sterne auf schwarzen Linien sitzen, die ganz schwchwn Ausläufer kann man wenn man weiß welche Form sie haben noch ganz schwach erahnen,teils Mond teils Bildverarbeitung.


    um so mehr Unterlassungen um so schlechter das Ergebniss, also alles ganz normal.


    Gruß Frank

  • Also Koma ist zu sehen ist aber nicht dein grösstes Problem.
    Fokus ist nicht 100% getroffen und das hat mehrere Effekte zur Folge unter anderem
    1. Sichtbare Sterne sind größer
    2. Schwächere Sterne sind nicht sichtbar


    Darks sollten es schon ein paar mehr sein um eine wirklich gute Korrektur zu bekommen (20 oder mehr sind wünschenswert)
    Flats würden helfen den Hintergrund besser hinzubekommen


    Spiegel und Verschlussöffnung machen die Zacken an den Sternen.
    Ich weiss nicht genau ob die EOS1000D Lieveview hat, falls ja direkt von Liveview auslösen. Eins super Programm zum Steuern der EOS ist BackyardEOS, Kostet zwar ein paar Euros ist aber erschwinglich.
    Dort kann man dann auch sehr gut fokussieren und ohne zappeln des Telekops auslösen.


    Die Nachführung scheint auch ein Problem zu sein also am besten noch mal die Polausrichtung verbessern.

  • Also erstmal danke euch beiden fürs Antworten. Ein wenig geknickt war ich vorhin schon, weil ich zuvor eigentlich noch ganz stolz drauf war [:D] Aber ich hatte es ja genau so gewollt [;)]


    Zum Fokus:
    Da habe ich tatsächlich offenbar zu wenig Zeit dafür verwendet. Kann ich also nur beim nächsten Mal besser machen. Ist es dabei ein Problem, wenn ich als Kurzsichtiger durch den Kamerasucher fokussiere ohne Brille? Das ist mir noch nicht ganz klar, ob ich so überhaupt die Möglichkeit habe, exakt zu arbeiten. Für meine bisherigen Ansprüche war das ausreichend, aber soll natürlich nicht zum Dauerfehler werden.


    Darks:
    Okay, ist notiert. Hatte ich einfach vergessen gehabt. Habe am Anfang ein paar gemacht und dann nach etwa der halben Zeit nochmal. Am Schluss dann vergessen. Stefan Seip schreibt in seinem Buch, mehr als 10 Darks würden keinen Unterschied mehr machen? Aber klar, die 5 Minuten mehr kann man locker investieren.. Was genau wäre an meinem Bild mit mehr Darks besser geworden? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass damit eigentlich nur das Hintergrundrauschen bekämpft wird?
    Flats sind noch nicht geplant bisher. Hatte gehofft da komme ich drum herum.. Sind sie denn bei Deep Sky wirklich hilfreich? Ich meine, auch hier etwas anderes gelesen zu haben.


    1100D:
    Ja eine Spiegelvorauslöung wäre mal ganz hilfreich. Die Idee mit dem Liveview ist super, das werde ich versuchen!


    Nachführung/Einnorden:
    Ja das werde ich wohl einfach noch ein paar Mal üben müssen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">maximale Grenzgröße am Stern hast du wenn du dessen Licht in 2x2 Pixel rein zirkelst, ist vielleicht wegen Luftunruhe schon kaum zu schaffen, aber da bist du noch meilenweit von entfernt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie genau meinst du das? Fokus nicht getroffen ist klar. Nachführung zu ungenau auch klar. Aber inwiefern meilenweit entfernt? Beziehst du dich damit nur auf die beiden genannten Probleme oder vermutest du da noch mehr Bockmist in meinem Vorgehen?


    Bildbearbeitung:
    Ja auch damit werde ich mich noch viel beschäftigen müssen. Wobei ich mittlerweile mal durch die Galerie geblättert habe und mein Bild mit anderen verglichen habe (sehr unangenehme Idee [B)]). Dabei ist mir aufgefallen, dass ich doch anscheinend viel zu wenig Belichtungszeit gesammelt habe. Leider sind aber Wolken aufgezogen und ich hatte mich zwischendurch zu lange mit Beobachten aufgehalten.



    Naja ich hoffe einfach auf besseres Wetter in naher Zukunft und versuche so lange das Einnorden zu üben [:D] Alles in allem bin ich echt froh, nicht mehr Brennweite gekauft zu haben. Da würde ich jetzt wohl heulen [;)]


    Btw: Was wäre denn eine sinnvolle Barlowlinse für meine Ausrüstung? Ich habe noch eine ältere mit 1,25", damit ist aber das Bild in der Kamera viel zu dunkel. Ich hatte vor, mal bei nicht ganz so tollem Wetter ein bisschen auf Planetenjagd und Sonnenbeobachtung zu gehen mit der EOS.


    Vielen Dank nochmal!
    LG Christoph

  • Hallo Christoph,
    --&gt; zu Live View kann ich dir nur raten die Sterne darüber zu fokussieren! Ich habe die EOS600d und da geht es gegenüber früheren
    Kameras weit einfacher, noch dazu kann ich den Live View bis zu 10-fach vergrößern. Das ist enorm hilfreich!
    Wenn das alles nicht reicht, nimm zusaätlich eine Bathinov-Maske oder bastele dir eine einfache 2-Loch-Maske.

  • Hallo Christoph,


    also erst mal Gratulation zum Einstieg in die Astrofotografie! Dein Bild sieht gar nicht schlecht aus für den Einstieg, wenn ich da an meine ersten Versuche denke...
    Was kannst Du nun aber besser machen?
    Dein Bild ist zwar nicht in voller Größe dargestellt, aber ich habe den Eindruck, dass die Schärfe in der Mitte gar nicht mal so übel ist. Nach außen hin zeigt sich aber, dass Du ohne Korrektor gearbeitet hast.
    Folgende Tipps von mir:
    1. Fokus
    Den Fokus richtig zu treffen ist knifflig, aber sehr wichtig. Es gibt verschiedene Hilfsmittel dafür: Bathinov-Masken, Lifeview, Testbilder,... Du musst selbst feststellen, wie Du es am besten hinbekommst, aber wenn Du gute Fotos willst, dann musst Du da sorgfältig sein.
    2. Nachführung
    Du brauchst, auch bei 650mm Brennweite, eine Korrektur der Nachführung. Im besten Fall Autoguiding. Unkorrigierte Nachführung geht nur bei ziemlich kurzen Beichtungszeiten oder mit sündhaft teuren, perfekt eingenordeten Montierungen.
    3. Korrektor
    Wenn Du mehr als 30% Deines Bildfeldes nutzen willst, dann muss ein Korrektor her. Ein einfacher Komakorrektor ist allerdings schon ziemlich gut.


    Viele Grüße,


    Carsten

  • Hi Christoph,


    Mit dem darks, wird die korrektur des thermischen Signals erreicht.
    Mit den 2 mal 2 Pixeln pro Stern ist gemeint, dass das für die Darstellung die beste Auflösung ist. Liegt ein Stern auf einem Pixel, ist er viereckig , liegt er auf vielen, wirkt er schwach und aufgeblasen. Das ist ein focus Problem und zu guter Letzt auch abhängig von der pixelgrösse der Kamera und der dazugehörigen aufnahmebrennweite.


    Viele grüsse

  • Hallo


    von Schönheitsaspekten bin ich bei den 2x2 nicht ausgegangen, ich glaube in 1 Pixel wird das Beugungsscheibchen nicht reinpassen, dann müsste sich das Licht auf 4 Pixel verteilen, das ist die höchste erzielbare Energiedichte ... wegen Grenzgröße.
    wenn du den Stern auf mehr Pixel verschmierst merken die das Licht immer weniger.


    Gehen wir mal davon aus das Beugungsscheibchen ist tatsächlich zwei Pixel breit, wenn du mit der Scheibchenmitte eine Pixelmitte triffst ginge jeweils ein geringer Teil in das linke, rechte, obere und untere Pixel und die 4 Diagonalen auch noch, da ginge fast die halbe Energie im Rauschen unter da diese Bruchteile für die umliegenden Pixel nicht genug Signal liefern.


    Das man es so nicht trifft, schon gar nicht mehrmals macht es erträglich


    Gruß Frank

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