Farbfilter und Jupiter

  • Im Zusammenhang mit der aktuellen Jupiter-Opposition habe ich mich gefragt welcher meiner Wratten Filter der optimale für die visuelle Beobachtung ist. In einem ersten Schritt habe ich mich dem Thema theoretisch genähert in dem ich den Kontrast zwischen NEB und NTrZ für die mir zur Verfügung stehenden Filter berechnet habe.



    Michelson Kontrast zwischen NEB und NTrZ für den Meade 4000 Filtersatz bei skotopischem und photopischem Sehen.


    Das Ergebnis dafür ist (von mehr zu weniger Kontrast): #47, #38A, #58, #56, #80A, #82A, Ohne, #11, #8, #21, #23A, #25A. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings noch, dass bei den Filter #47 und #38A recht wenig Licht am Auge ankommt.


    Wer genau wissen möchte wie ich das alles berechnet habe kann dies gerne nachlesen: http://adastra.site/?p=160&lang=de


    In einem nächsten Schritt würde ich gerne das theoretische Ergebnis praktisch verifizieren. Die aktuelle Idee ist: Mit optimaler Vergrößerung (1 mm Austrittspupille) mit der Hilfe eines Filterndes schnell zwischen einzelnen Filtern hin und her zu wechseln und eine qualitative Reihenfolge zu ermitteln.


    Korrekturen und Anmerkungen sind willkommen!<b></b><b></b><b></b>

  • Hallo Ralph!


    Hmm, ein interessanter theoretischer Ansatz. Für Jupiterbeobachtungen benutze ich meist keinen Farbfilter. Obwohl ich einige ausprobiert habe, empfinde ich die starke Einfärbung des Bildes nicht schön. Bei einer generell guten kontrastreichen Abbildung des Teleskops finde ich eine weitere Kontraststeigerung durch einen Farbfilter nur minimal. Von den Farbfiltern gefiel mir dabei der Blau 80A beobachtungsmäßig noch am besten, der seltsamerweise in deinen Berechnungen gegenüber "None" theoretisch nicht viel bringen sollte. Wenn ich heute bei Jupiter einen Filter verwende, ist es der Baader Neodymium, der zusammen mit einem 7mm Nagler am 12,5-Zöller (V=220x, AP 1,5mm) eine beeindruckende Leistung zeigt. Die Einfärbung des Bildes ist dabei noch akzeptabel. Am liebsten beobachte ich Jupiter jedoch ganz ohne Filter in seinen natürlichen ästhetischen Farbtönen.


    Vielleicht können die Planetenexperten hierzu ja noch eingehendere Erfahrungen liefern.


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Wenn man die Erfahrungen eines Schwarzweiß-Webkämmers (der nie das Okular benutzt) beisteuern darf: Im Blauen ist der Kontrast der Bänder und des GRF maximal. Im Grünen (was der Empfindlichkeitskurve des Auges nahekommt) sieht man aber mehr Detail in den Streifen. Viel viel mehr Feindetail sieht man im Orangen und Roten, wobei allerdings der Kontrast der Bänder gegenüber der Scheibe stark abnimmt. Ich kann mir vorstellen, dass ein Gelb- oder Orangefilter sich ganz gut eignen könnte zum visuellen Gucken.


    Hartwig

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