Sommerurlaub mit Teleskop

  • Hallo,


    ich plane mit meiner Freundin einen Roadtrip durch Europa. Das ganze soll im Juli geschehen. Wir sind beide 21 Jahre alt und wollen ganz unbeschwert mit einem kleinen VW Bus von Hannover aus Richtung Süden fahren. Geplant ist Richtung Österreich, über die Schweiz nach Frankreich, durch Südfrankreich und dann nach Spanien. Je nach Zeit noch nach Portugal. Abgesehen vom üblichen Gepäck wird mich mein Fernglas (Nikon Aculon 8x42), meine Kamera (Sony a58) und mein Richfield Refraktor (Skywatcher 80/400 auf der AZ3) begleiten. Astronomie ist nicht der Hauptbestandteil dieser Reise, jedoch werde ich je nach Lust und Laune die ein oder andere Nacht damit verbringen. Wie sieht es mit Veränderungen der Sternbilder in Richtung Süden aus? Gibt es Highlights zu dieser Zeit die man in Deutschland nicht hat und gibt es Orte die man als Mensch mit Interesse an Astronomie auf dieser groben Route gesehen haben sollte? Vielleicht ja eine besondere Sternwarte oder ähnliches. Die Reise wird je Nach Wetter und Stimmung zwischen 2 und 4 Wochen dauern. Für Tipps wäre ich sehr dankbar. :)


    Liebe Grüße,
    Davin

  • Hi Davin,


    oi, damals als ich jung war...
    ..hab ich auch einen ähnlichen Roadtrip mit 2 Kumpels unternommen. Ab Basel nur noch Landstraßen, über Genf nach Frankreich und dort weiter Landstraßen Richtung Süden nach ca. Toulon/Marseille. Das hat 3 Tage gedauert von Basel bis ans Mittelmeer - wunderbar. Die Voralpen sind toll zum zirkeln, das Essen in den Kleinstädten ist preiswert, ursprünglich und gut. An der Küste sah es dann anders aus :-(. Wenn Du so einen Bogen machen willst, der Grand Canyon du Verdon war tierisch beeindruckend, ist aber nicht ganz Deine Richtung?


    Astronomisch ist das Massif Central stockfinster, wenn Du eine Nacht dort mittendrin verbringen kannst.
    Und für Spanien haben mir meine spanischen Kollegen immer versucht die Nordküste ab San Sebastian schmackhaft zu machen. Ich bin nur noch nicht so weit soo lange Touren mit PKW zu unternehmen. Oben in den Pyrenäen muss auch irgendeine (ausgediente?) ESO Teleskopanlage stehen.


    EDIT: nee das sind die Franzosen
    https://de.wikipedia.org/wiki/…_de_Bigorre#Observatorium


    Schöne Grüße,
    Walter

  • Hallo,


    tatsächlich liegt der Grand Canyon du Verdon auf meinem Weg. Habe auch gehört es soll dort unglaublich beindruckend sein. Das Massif Central wird leider eher nichts wenn ich mir anschaue wo es liegt. Das Observatorium sieht auch sehr interessant aus. Vielleicht kann man es ja besichtigen. Vielen Dank für den Tipp.


    Liebe Grüße,
    Davin

  • Hallo Davin,


    das Observatorium 'Pic du Midi de Bigorre' wurde schon genannt und verlinkt.
    Dort werden auch Fuehrungen angeboten. Allerdings duerfte die Fahrt mit der Seilbahn teuer sein.


    Es gibt noch das 'Observatoire de Haute Provence' (43°55'54" N, 05°42'44" E). Ob Fuehrungen fuer
    Privatpersonen angeboten werden konnte ich nicht herausfinden.
    Es gibt einen Beitrag(von 2012)hier im Astrotreff: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=136472
    Die Anlage ist nicht allzu weit entfernt von diesem Canyon...


    Was ich auf alle Faelle empfehle ist der 'Sonnenofen' bei Font-Romeu-Odeillo-Via, ca.(42°30'N, 02°02'E).
    Eine beeinduckende Anlage (weltweit groesste dieser Art) mit Besucherecke.
    Auf dem Weg bietet sich ein Besuch in Carcassonne an. Obwohl touristisch stark frequentiert, lohnt
    sich ein Abstecher. Google mal...


    Die Frage des Sternenhimmels ueber Suedeuropa und was zu sehen ist kann man leicht mit einem
    Planetariumsprogramm simulieren indem einen dortigen Beobachtungsort, bzw. dessen Koordinaten
    (z.B. aus Google Earth) eingibt.
    Um z.B. das Sternbild Skorpion komplett zu sehen muesstest Du also bis auf ca. 38.5°N (etwa Alicante)
    fahren was schon eine ziemliche Tour ist. Die Sommermilchstrasse steht in Suedfrankreich allerdings
    schon besser =hoeher als z.B. in Hannover.


    schoenen Urlaub und immer CS,
    Steve

  • Moin,


    ach richtig, der Sternenhimmel. Du hast sicher einen Atlas wie den Karkoschka. Die Rechnung geht so: Tiefste Deklination = geogr. Breite minus 90.


    Wenn die Spechtelzeit knapp ist, würde ich mich auch nicht so auf Objekte konzentrieren, die hier unter dem Horizont stehen, sondern auf hier bekannte horizontnahe Objekte die immer zu tief im Dunst stehen. In Spanien stehen sie deutlich höher und müssten endlich knackig zu sehen sein, wie halt die Schützen- oder Skorpion-Objekte. Außerdem ist es in diesen Breiten auch im Juni/Juli richtig dunkel in der Nacht!


    EDIT: Hier noch ein Link zu (französischen!) Lichtverschmutzungskarten..
    http://www.avex-asso.org/dossiers/wordpress/?page_id=2754


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Davin,


    Ich beneide Euch um diese Unbeschwertheit. Ich wünsche Euch schon jetzt eine gute Zeit und macht weiter so!


    Leider habt ihr Euch für astronomische Beobachtung den schlechtesten Monat des Jahres ausgesucht. Auf Grund der Sommersonnenwende Ende Juni sind die wirklich dunklen Nächte in Europa sehr kurz bis gar nicht vorhanden. Hinzu kommt noch die Sommeruhrzeit, so das es erst nach(!) Mitternacht für 0,5 - 2 Stunden dunkel genug ist. Trotzdem ist es immer eine tolle Idee öfters den Blick in den Himmel zu richten!


    CS
    Dirk

  • Hallo,


    vielen Dank für die weiteren Vorschläge. Carcassonne könnten wir in unsere Route gut einbauen. Ich weiss noch nicht wie begeistert meine Freundin von dem Sonnenofen ist, würde aber auch auf dem Weg liegen. Zumindest grob. Die Zeit ist zum spechteln tatsächlich ungünstig aber das ist ja nur eine Nebentätigkeit die ich mache wenn meine Freundin abends früh schläft und ich noch 2-3 Stunden Zeit dafür finde. Bin gespannt ob noch weitere Geheimtipps folgen.


    Liebe Grüße,
    Davin

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