Langer FH-Refraktor - Versuchsaufbau

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wo ich gerne mal durchsehen würde, wäre aber dieses Objektiv hier -&gt; http://lnx.costruzioniottichez…w=section&id=35&Itemid=28<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">da würde ich mal noch die hier in den Ring werfen:


    https://www.astro-theke.de/astro-optik-manufaktur/produkte/
    http://www.aokswiss.ch/d/tel/r…n/aok/uebersicht_aok.html


    Denn das Gute liegt so nah :)


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo


    (==&gt;)Roland: Der 130/1950 wäre auch nicht arg viel länger als mein 150/1800, außerdem an der Front leichter weil weniger Glas. Damit sollte also meine AZ-EQ6 zurecht kommen. Die Schwierigkeit ist eher diese Linse aufzutreiben ;) . Aja, mein AS 80/1200 steckt in einem Tubus von Zeiss der scheinbar "bulletproof" gebaut worden ist und dadurch auch gefühlte 10kg hat :-D.
    Nein, der Farbfehler ist nicht das Problem - damit komme ich zurecht. Das R35 bedeutet, dass die Linse durch eine Linsenmaterialkombination so einen Farbfehler zeigen soll, als ob die Brennweite 35% länger wäre. Theoretisch hätte das Objektiv also ein Öffnungsverhältnis von f16,2. Obs stimmt, kann ich mangels Vergleich nicht sagen. Farbfehler ist auf jeden Fall zu sehen, aber ist das nicht das wirkliche Problem.
    Wenn ich einen Farbfilter einsetze, z.B. einen roten, sehe ich ein feines definiertes Sternscheibchen. Aber ohne Farbfilter sind helle Sterne mehr oder weniger undefinierte Klekse mit einem stark ausgefransten Rand.


    (==&gt;)Holger: Naja, für mich als Kärntner ist Italien näher ;) . Aber ernsthaft: Der Lichtenknecker von AOK wäre schon eine sehr feine Sache, aber die 2250mm schafft meine Montierung nicht mehr. Und die AOM-Refraktoren sind auch spitzen Geräte. Wären die früher raus gekommen, hätte ich wohl schon einen 130/1200. Aber sind auf jeden Fall auch beides Teleskope, mit denen ich gerne beobachten würde. Wenn ich meinen Tubus ein bisschen kürze, sollte der 160/1600 Platz haben - aber da muss ich zunächst noch viel sparen.


    LG Michael

  • Hallo Michael,
    ja, der 130/1950 sollte mit der AZ-EQ6 noch gehen. Da ich selber kein Haus habe, wo ich so ein Fernrohr lagern und benutzen könnte, kann ich weder ein 150/1800 noch ein 130/1950 nutzen. An der Schulwarte in Germering ist aber ein 127/1800 FH. Es ist meines Erachtens ein sehr guter Refraktor der M13 in tausende feine Sternchen auflöst und auch feine Planetendetails zeigt. Die Sternabbildung dort ist auch sehr gut. Klar, helle Objekte zeigen etwas Blausaum, war aber für mich nicht störend.
    Hm, die von Dir beschriebene Sternabbildung ist komisch. Ich gehe mal davon aus, dass es kein Seeingeffekt ist, da Du das ja vermutlich unabhängig vom Seeing gehabt hast. Das hab ich bei den von mir benutzten FHs nie gehabt. Hast Du das Objektiv z.B. mal von Wellenform (Herrn Kneip) vermessen lassen und wenn ja, von was kommt der gesehene Effekt? Sterne als kleine ausgefransten "Klekse" wäre für mich ein Grund so ein Objektiv zurückzugeben oder zumindest wenn möglich "reparieren/optimieren" zu lassen.
    Könnte es starke Ober- oder Unterkorrektur sein? Wie auch immer. Ich würde der Sache nachgehen und gegebenfalls das Objektiv, wenn es noch Garantie hat, zurückschicken oder verbessern lassen.
    Da würde ich sogar lieber a bisserl mehr Farbfehler in Kauf nehmen (also ein klassischen FH Objektiv ohne R35) und dafür eine schönere und gute Sternabbildung bevorzugen.
    Es erinnert mich an die Erfahrungen vom Andreas IV. Der hat sich bei Istar ein 4" f/12 Objektiv gekauft (ich glaube ohne R35). Der Vergleich mit seinem Tal 100 (4" f/10) hat merklich weniger Farbfehler gezeigt. Dafür war die Abbildung (Detailreichtum und Schärfe) seiner Einschatzung nach im Tal 100 trotz mehr Farbfehler merklich besser. Leider weiß ich nicht, was da genau die Gründe waren. ((vielleicht liest der Andreas mit und schreibt noch etwas ergänzend oder korrigierend) Ich erinnere mich nur, dass die Istar Linsen schlecht gefasst waren. Der Abstand der Linsen zueinander hat glaub ich nicht gepasst. Der verbesserte Abstand hat das Bild verbessert, hat aber nicht gereicht eine ähnlich gute Abbildung am Mond und Planeten zu zeigen wie der Tal 100.
    Das ist sicher bei Dir etwas anderes. Dennoch wäre mein Tipp das Objektiv mal zum Testen z.B. bei Herrn Kneip zu geben und herausfinden zu lassen, an was das Problem liegen könnte und ob man da etwas verbessern kann. Möglicherweise lässt sich der Effekt reduzieren, so dass er nicht mehr stört.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und die AOM-Refraktoren sind auch spitzen Geräte [...] - aber da muss ich zunächst noch viel sparen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, das ist schon Liebhaberei, oder? Wenn man schaut, was man fürs gleiche Geld an Spiegel bekommt... Aber ich kanns absolut nachvollziehen.


    Ich bin ja im Moment eher in Richtung DeepSky unterwegs und ansonsten mit dem Vixen 80L für schnelles Garten-/Planetenspechteln zufrieden, aber die Montierung würde auch einen 130/1200 packen und mich sehr an meine Anfangszeit mit dem 127/1200 Achromaten erinnern - nur mit weniger Farbfehler :-). Ich hatte ja mal einen dieser chinesischen 127/<s>925</s>952 Triplet Apos da, seither weiß ich, dass ich visuell einen gut gemachten langen ED absolut bevorzuge. Das war bezüglich Justagezustand und Auskühlverhalten (inkl. Tubusseeing) echt kein Spaß.


    Viele Grüße


    Holger


    P.S: saubere Arbeit mit den Blenden, sieht gut aus! Und gute Besserung noch...

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    (==&gt;)Roland: Das Objektiv habe ich ja schon vom Tommy Nawratil (teleskop-austria) vermessen lassen. Dort hat sich gezeigt, dass die Linse in einem Quadranten einen leichten Astigmatismus hat, der den Strehl auf 0,84 drückt. Ist somit unschön, aber noch beugungsbegrenzt. Habe mit ihm auch schon über eine Optimierung geredet, und er meinte, dass man probieren könnte die Frontlinse in kleinen Schritten zu verdrehen. Sollte der Asti nämlich in beiden Linsen stecken kann es sein, dass es eine Position gibt, in welcher sich der Asti verringert. Seiner Meinung nach bringt das Abblenden nix, aber ich probiere es trotzdem mal, weil das Kartonscheibchen ist in einer Minute hergestellt und wenns nix für die Sternabbildung bringt, dann ists vielleicht interessant zu schauen, wie weit sich der Farbfehler verringert. Interessanterweise bin ich ja ansonsten mit der Linse zufrieden. Konnte damit meine bisher detailliertesten Jupiterbeobachtungen machen (bei 245x) und auch an Sonne und Mond bekomme ich ein scharfes Bild.


    (==&gt;)Holger: Liebhaberei triffts sehr gut. Wobei ich schon viele Teleskopsysteme durchprobiert habe bzw. besitze (Skywatcher 180/2700 Maksutov, Skywatcher 100/900 ED, Takahashi Mewlon 210, AOK Kutter 150/3000), aber das Bild durch meine langbrennweitigen Refraktoren ist mir trotzdem meistens am liebsten. Gut, am Mond wird der große FH vom Mewlon ohne Probleme abgeledert aber z.B. am Jupiter zeigt der Mewlon zwar die besseren Farben aber nicht mehr Details. Und vor allem ist das Bild im Refraktor größtenteils deutlich ruhiger - Lokales Seeing kennt die hoch liegende Linse nicht wirklich und die höhere Fokustoleranz der längeren Brennweite merke ich da auch. Deswegen ist z.B. für mich ein kurzer Apo mit drei Linsen nicht ganz oben auf der Linse. Freilich - wenn mir jemand einen TOA 150 schenkt sag ich nicht nein ;) .


    LG Michael

  • Hallo Michael,
    an Astigmatismus hätt ich am Anfang nicht gedacht, da der ja auch mit Grünfilter sichtbar sein müsste. Allerdings versteh ich dass beim FH der Astigmatismus bei Sternen mit einem großen Wellenlängenspektrum auffälliger ist wie quasi monochromatischen Licht.
    Ich würd vermutlich versuchen durch Drehen der Linsen zueinander den Astigmatismus zu reduzieren. Manchmal kann "Asti" auch durch Verspannen der Linsenfassung entstehen z.B. wenn der Spannring zu fest angezogen ist ...
    Bevor ich am Objektiv selber herumbastel tät, würde ich die Probleme Istar melden und fragen, was Du tun kannst. Klar 0,84 Strehl ist schon amal besser wie beugungsbegrenzt aber Du kannst beschreiben, was Dich von der Bildästhetik bei Sternen stört. Eventuell bietet Istar an, dass sie das Objektiv korrigieren oder austauschen oder sie geben einen Tipp wie z.B. den Spannring etwas zu lockern.
    Schön ist, dass bei der Planetenbeobachtung das Bild trotzdem relativ gut ist.
    Normal würden viele erwarten, dass bei einem Strehl von 0.84 (Messung für grünes Licht) die Gesamtleistung des Systems beim Planetenbeobachten eher mäßig ist, da der Farbfehler die Kontrastleistung und Schärfe weiter reduziert.
    Mit Farbfilter für rot, grün und blau kann man den Farbfehler und damit verbundenen Kontrastverlust aber vermutlich fast vernachlässigen. Weiters wird der Astigmatismus mit Filtern vermutlich auch weniger zuschlagen als wie ohne Filter.


    Im Bereich &gt;4" hab ich selber nur Newtons, zwei mit gutem bis sehr guten Haupt- und Fangspiegeln. Die Obstruktion kann man bei f/8 auch niedrig halten z.B. 27 mm oder 33 mm. Die Sternabbildung ist bei gutem Seeing auch gut. Das ganze ändert sich bei Tubusseeing und lokalem Seeing. Da bricht die Leistung dann ein und dann kann z.B. der 4" f/9 APO im Extremfall zeitgleich sogar mehr Details zeigen wie der 6" f/8 Newton (ketzerisch würd ich sagen, dass dann auch der 80/1200 FH mehr Details zeigen kann). Die Refraktoren verhalten sich bei mir deutlich gutmütiger wie die Newtons. Die Newtons brauchen bei mir mehrer Streicheln wie meine Refraktoren um einigermaßen gute Leistung zu bringen.
    Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass es mit Deinem schönen FH gut weitergeht und Du nach Deinen Tubusverbesserungen noch mehr Kontrastleistung hast.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Michael,


    nette Sammlung von Teleskopen! Dass auch ein Kutter dabei ist (war?), freut mich besonders. Die große Version mit der Keillinse sollte bezüglich Abbildungsqualität ja auch absolut ebenbürtig bzw. überlegen sein - außer vielleicht beim bodennahen Seeing und beim Auskühlen? Wie sind Deine Erfahrungen damti? Ansonsten fehlt nur noch einen langsamer Mak-Newton mit geringer Obstruktion :)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    (==&gt;)Roland: Naja, die Leute von Istar wissen von diesem Test, aber laut dem Importeur in England akzeptieren sie es nicht weils nicht selber gemacht wurde und blablabla. Habe ehrlich gesagt keine Lust mich mit diesen Blödmännern rumzuärgern, Linse retour, dann bekomme ich es vielleicht besser zurück oder auch nicht - da ist mir meine Zeit zu schade [;)] . Außerdem wird die Linse mit diesen Spezifikationen nicht mehr angeboten. Somit wird's darauf hinauslaufen, dass ich selber Hand anlegen werde. Ist ja auch spannend, dann lerne ich da etwas dazu.
    Verspannung der Linsenfassung wäre auch eine Möglichkeit. Man sieht nämlich, dass die Abstandsplättchen und die "Füßchen" vom Klemmring nicht übereinanderliegen sondern versetzt sind. Vielleicht nützt es schon etwas, wenn ich den Klemmring anders orientiere.
    Bei der Planetenbeobachtung arbeite ich auch oft mit Farbfiltern. Meistens habe ich am Jupiter beim FH einen hellgelben drinnen und oft verwende ich den roten Filter. Durch den Farbfehler sind nämlich die blauen Details auf Jupiter im Kontrast deutlich schwächer. Mit dem Rotfilter kann man sie ab und zu ein wenig rauskitzeln.
    Ein für die Planetenbeobachtung optimierter Newton fehlt mir noch. Das ist ein System, welches ich noch nicht ausprobiert habe und mich freilich auch interessiert. Aber zunächst will ich die bereits vorhandenen Teleskope optimieren.


    (==&gt;)Holger: Lustig, dass du den MAK-Newton erwähnst, denn der stand vor fünf Jahren (als ich mich dann schlussendlich für den Kutter entschieden habe) ebenfalls auf der Liste. Und zwar der Intes Micro Alter MN68. Im nachhinein besehen hätte ich mich damals besser dafür entschieden [:(!] .
    Der Schiefspiegler ist ein tolles Teleskop - wenn er gut gebaut ist. Leider ist das bei meinem AOK-Kutter nicht der Fall. Ich sage es ehrlich: Wenn ich damals beim Kauf das gewusst hätte, was ich heute über Teleskope allgemein und über dieses Teleskopdesign im speziellen weiß, hätte ich es dem Herrn Kohler zurück geworfen.
    Zunächst war es nur eine außerordentlich schwierige Justage, die mich genervt hat (habs aber mit viel Zeitaufwand trotzdem geschafft). War dann recht zufrieden aber irgendwie auch nicht, weil der Kutter im Vergleich zu meinem ED 100/900 nicht so viel mehr gezeigt hat. Richtig stutzig wurde ich aber, als der 150er-Refraktor auf Jupiter trotz des Farbfehlers mehr Details gezeigt hat. Und dann habe ich mich mal richtig mit dem Schiefspiegler befasst und dabei z.B. folgendes gefunden:



    Kein Wunder also, dass die Justage ein einziger Krampf ist.


    Außerdem habe ich bei einem Stern- bzw. einem Ronchitest am echten Stern herausgefunden, dass einer der Spiegel einen Zonenfehler hat:




    Ich weiß, dass bei den Sternfotos die Justage noch nicht 100% ist, aber dieser Zonenfehler zeigt sich auch bei perfekter Justage. Nachdem das fokussierte Sternscheibchen zwar gut aussieht, aber einen recht kräftigen Beugungsring hat vermute ich mal, dass der Zonenfehler zu einer Schwächung des Kontrastes führt. Auch nicht kontrastfördernd ist die Tatsache, dass der Erbauer die Innenschwärzung mit verbauten Spiegeln und Linse durchgeführt hat und diese nun von einigen schwarzen Lackspritzern "verziert" sind. Bei der anschließenden Reinigungsaktion, ebenfalls durch den Erbauer, hat der Sekundärspiegel viele Kratzer davongetragen. Nun hat dieser Lackspritzer und Kratzer - juhu [xx(] !
    Mittlerweile habe ich den Tubus komplett zerlegt, die Innenschwärzung verbessert, den OAZ ausgerichtet (der hat ebenfalls mächtig geschielt) und die Justageschrauben des Hauptspiegels in die Meridonalebene gedreht. Dachte zunächst, dass das reicht aber ich werde es beim Sekundärspiegel auch noch machen müssen. Wenn das erledigt ist, werde ich wieder mit dem FH vergleichen und vielleicht treffen sich die beiden dann auf Augenhöhe.
    Aja, zu deinen Fragen noch: Beim Auskühlen sehe ich keines der beiden Geräte im Vorteil. Im Bezug auf das bodennahe Seeing ist der Refraktor auf jeden Fall im Vorteil. Das zeigt sich besonders bei der Sonnenbeobachtung.


    LG Michael

  • Servus Michael,
    in dem Fall würd ich tatsächlich selber Hand anlegen. Vielleicht kannst Du es dokumentieren und es gibt hier im Forum bestimmt ein paar Leut, die Dir da noch Tipps geben können und es ist auf jeden Fall für zukünftige Refraktoroptimierer interessant.
    Zu den Farbfiltern. Ich hab am 4" f/11 ein Gelbfilter oder Fringekiller eingesetzt. Damit konnt ich den Fokus schneller treffen. Also hat der Filter schon eine Verbesserung gebracht.
    Am 80/1200 hat der Filter im Punkto Kontrast nichts gebracht und die Abbildung war ohne Gelbfilter ästhtetisch schöner. Im 80/1200 schau ich daher bisher ohne Filter.
    Zum Intes MN68: Da hab ich auch schon überlegt. Der soll auf der Achse eine Abbildung haben, die an einen 6" APO herankommt. Das wär natürlich was. Allerdings ist der kein Leichtgewicht (9,9 kg) und ein Weitwinkelgerät ist es sicher auch nicht. Schön ist, dass man beim Mak Newton keine Spikes oder anderweitige Aufhellung um helle Objekte hat. Weiters ist die Koma auch geringer wie beim normalen 6" f/8 Newton. Das ist schon sehr gut. Hätt mich schon in die Finger gejuckt so einen Mak Newton zu kaufen, aber da ich schon einen 6" f/8 Newton mit guter Optik hatte, hab ich mich für eine Optimierung meiner Newtons entschieden. Leider weiß ich nicht genau, wie man den Strehl eines Refraktors mit dem Strehl eines Newtons vergleichen kann. Ich hab nur folgendes gefunden:
    http://www.telescope-optics.ne…e_central_obstruction.htm
    Ich weiß nicht, ob ich es richtig verstehe. Bei 19% Obstruktion verliert man offenbar in etwa 5% Strehl. Bei einem Spiegel mit 0,96 Strehl und 19% Obstruktion hätte man eine theoretische Leistung wie ein Refraktor mit 0,91 Strehl? Es wird wahrscheinlich noch etwas Leistung durch die Beugung an der Fangspiegelspinne verlorengehen, aber die vergleichbare Leistung eines solchen Newtons wär dennoch recht hoch, wenn ich das richtig verstehe... 6" oder 8" Spiegel mit 0,96 Strehl sind für gute Spiegelschleifer durchaus noch herstellbar.
    Die Leistung bricht aber bei Tubusseeing leider schnell ein. Enge Tuben leiden offenbar eher an Tubusseeing... Die kommerziellen Tubusrohre z.B. von Orion UK sind sehr eng. Enden Tuben schauen schön aus, machen das Gerät leichter, sind aber wegen Tubusseeing nicht so ideal... Wenn Du mal einen Newton kaufen oder bauen möchtest, dann sag bescheid, dann kann nicht nur ich Dir Tipps geben auf was Du achten kannst...
    Das mit dem Schiefspiegler ist auch interessant. Kennst Du den Gundram hier im Forum? Der hat sich auch ein paar Schiefspiegler gebaut und kann Dir sicher Tipps geben, wie Du Deinen Schiefspiegler gut hinbekommst. Höchst erstaunlich ist, dass der Schiefspiegler keine höhere Leistung wie der FH hat, zumal der FH ja noch etwas durch Astigmatismus gebremst ist.
    Wenn der erste Beugungsring im Schiefspiegler relativ kräftig ist, dann deutet das auf ein Problem in der Optik des Schiefspieglers hin. Dazu würd ich einen anderen Thread aufmachen. Vielleicht kann Dir da jemand helfen.
    Ein mögliches weiteres Problem könnte aber auch das Seeing sein. Wenn z.B. warme Atemluft in den Strahlengang geraten würde, dann kann das, wenn es ansonst kalt ist, zu schlechtem lokalen Seeing führen.
    Zurück zum FH. Hast Du einen künstlichen Stern, an dem Du Tests durchführen kannst ohne auf klaren Himmel warten zu müssen? Verspannungsastigmatismus ist nicht so selten. Das wär vermutlich noch am einfachsten zu beheben. Leider gibt es auch schlecht geschliffene Linsen mit Astigmatismus.
    Gerade les ich auf
    http://www.istar-optical.com/objective-lenses-i.html
    dass es 150 f/12 Objektive zum Kaufen gibt. Es ist aber kein R35 Anastigmatic. Es steht dabei Minimum PV /4. Bei den R35 mit anderem Öffnungsverhältnis steht anastigmatic und minimum surface quality PV/4. Die Bezeichnungen sind da nicht genau erklärt, aber normalerweise sollte so ein Objektiv keine Astigmatismus haben, zumindest nicht auf der Achse. 1/4 PtV ist vermutlich auch nicht erreicht, oder?
    Einerseits find ich es bärig, dass es einen Anbieter für solche Objektive gibt, andererseits ist es ärgerlich, dass dieser Anbieter (noch) relativ große Qualitätsprobleme hat. Hat Dir Istar wenigstens das Angebot gemacht, dass Du das Objektiv einschicken kannst?
    Persönlich würd ich es einschicken, aber ich kann Dich trotzdem gut verstehen, dass Du das Objektiv nicht einschickst. Immerhin zeigt es ja trotzdem gute Planetenbilder. :)
    Ich bin jedenfalls schon gespannt, wie es mit dem FH weitergeht und was Du als nächstes schönes beobachtest :)
    Servus,
    Roland


    Nachtrag zum Schiefspiegler:
    Was soll die rote Linie zwischen Zug- und Druckschrauben darstellen? Normale Zug- und Druckschrauben müssen nicht in Linie zum OAZ angeordnet sein, oder?
    Mit den 3 Zug- und Druckschrauben kann man den Hauptspiegel doch in jede beliebige Richtung kippen, oder? Mein Tipp wäre einen Schiefspiegeloptimierthread aufzumachen.

  • Hallo Roland (und Michael),


    ein Schiefspiegler lässt sich schon schöner justieren, wenn die Justierschrauben in der Symmetrieebene liegen, weil dann die Freiheitsgrade besser entkoppelt sind - das ist hier etwas anders als beim Newton, wo jede Schraube prinzipiell das Gleiche macht und die Reihenfolge egal ist. Eigentlich sollte der AOK-Kutter auch so gebaut sein, zumindest scheint das bei Gerd Kohlers Exemplar so zu sein http://www.corcaroli.de/Info/Ssp/Info_Ssp.html.


    Michael, Du scheinst ja wirklich ein Montagsexemplar sowohl bei der Optik als auch beim Zusammenbau erwischt zu haben - schade! Ich war mit Beat Kohlers Arbeiten immer sehr zufrieden - die AYO-Montierungen sind einfach klasse. Das ist aber auch Maschinenbau, keine empfindliche Optik, vielleicht liegt es da dran... Auch sonst gab es da nie was zu meckern, ich hab z.B. auch mal eine Ersatzmontierung gestellt bekommen, bis die in der bestellten Farbe lieferbar war.


    Schade jedenfalls, aber Du bist ja schon dabei, das zu verbessern, was leicht zu ändern ist - bin mal gespannt, wie der Kutter sich danach macht. Kannst Du irgendwie quantitativ feststellen, wie die Abbildungsqualität ist? Taugt der Ronchitest dafür?


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Michael.


    Es ist natürlich ärgerlich, dass dein Instrument solche groben Schnitzer in der Ausführung zeigt. Ich kenne einen Sternfreund, der in unserem Verein ist, der einen mechanisch ordentlich konstruierten anastigmatischen 110mm Schiefspiegler von Kohler besitzt. Dessen Optik war jedoch nicht in Ordung.
    Leider ziehen sich unbefriedigende Optiken und, meist aus Unwissenheit, völlig falsch konstruierte Instrumente, von Anfang an durch die Geschichte der Schiefspiegelei.


    Diese Unzulänglichkeiten und auch eklatante Fehler werden dann dem Instrumententyp selbst angelastet.
    Natürlich kann man einen Schiefspiegler auch justieren, wenn die Schrauben irgendwie angeordnet sind. Aber für einen Anfänger wird die Justage dann schnell zu einer frustrierenden Erfahrung.


    Ein weiteres Problem stellen thermisch schlecht entworfene Geräte dar. Ungenügende Belüftung, und zu enge Gehäuse führen zu Tubusseeing.


    Cleo: Der Ronchitest ist, in Verbindung mit dem Sterntest, für die Abschätzung der Abbildungsqualität bei diesen Öffnungsverhälnissen gut geeignet. Er ersetzt natürlich keine aufwändige quantitative interferometrische Analyse.




    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo,


    (==&gt;)Roland: Zwecks der Linse bin ich aktuell mit dem Tommy im Kontakt. Ob ich das dokumentieren werde wird sich erst zeigen. Zunächst mal muss ich mich rübertrauen [;)] .
    Habe einen künstlichen Stern, mit dem ich probieren werde, ob das Verdrehen des Klemmringes etwas gegen den Asti ausrichtet. Falls nicht, geht's ans Verdrehen der Linse und da denke ich eher es am Sternhimmel zu machen. Dadurch wäre das Objektiv nach oben gerichtet und es kann zu keiner Verkippung der Linsen kommen. Zumindest stelle ich mir das so vor, aber endgültig ist mein Plan noch nicht.
    An meinem 80/1200 verwende ich auch keine Filter, weil das Teil äußerst farbrein abbbildet. Wurde von Zeiss ja auch als Halbapochromat bezeichnet.
    Zum Strehlvergleich zwischen Newton und Refraktor kann ich nicht viel beitragen. Vom Hörensagen weiß ich, dass eine Obstruktion von 20% optisch keinen Einfluss mehr aufs Bild hat. Und beim Refraktor gibt es halt andere Dinge, die den Strehlwert absenken können - unter anderem eben den Farbfehler. Wobei ein perfekt farbreiner Apo noch kein exzellentes Teleskop macht. Mein oben erwähnter Zeiss AS zeigt eben noch einen Hauch Farbfehler, ist aber ansonsten perfekt korrigiert und zeigt von allen meinen Teleskopen das beste Bild. "Leider" sind es nur 80mm und somit zeigen die größeren Teleskope mehr Details [:D] .
    Danke für den Tipp mit Guntram. Der hat aber scheinbar einen sechsten Sinn dafür, wenn im Forum von einem schlecht gebauten Schiefspiegler berichtet wird. Er hat sich selber bei mir gemeldet und bereit erklärt mir zu helfen [:)] .


    (==&gt;)Holger: Das mit dem Montagsexemplar sehe ich auch so, denn wie man sieht, gibt es von AOK auch Kutter die ordentlich gebaut wurden. Ich bin mir auch sicher, dass der Herr Kohler ansonsten durchwegs ordentliche Arbeit abliefert aber bei meinem Teleskop hatte er scheinbar einen ganz schlechten Tag. Das ist blöd für mich und schade für den schönen Schiefspiegler, der dadurch in einem falschen Licht dasteht.
    Ja, bin auch schon gespannt ob es gelingt den Kutter dahin zu bringen wo er eigentlich hingehört.


    (==&gt;)Guntram: Noch einmal danke für deine Hilfe! Habe ein gutes Gefühl und denke, dass wir das Teleskop mit deinem Knowhow optimiert bekommen[:)].
    Vor einiger Zeit habe ich mich auch für den Schiefspiegler von Lutz Liebers interessiert. Der hat mir von der Mechanik her sehr vernünftig ausgesehen und ich hätte sehr gerne mal mit einem beobachtet. Leider hat er ja dieses Projekt aufgegeben.


    LG Michael

  • Hallo Michael,
    ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass das lockern des Klemmrings etwas bringt. Zum Verdrehen der Linse würd ich auch den künstlichen Stern verwenden.Du musst die beiden Linsen ja eh beim liebenden Objektiv einsetzen, den Klemmring wieder schließen und dann musst das Objektiv auf den Tubus geschraubt werden. Ab dem Zeitpunkt ab dem Du das Objektiv auf den Tubus schraubt, können die Linsen nicht mehr verkippen. Weiters ist es auch schwierig das ganze draußen durchzuführen. Ich hab es selber noch nicht gemacht, kann mir aber den Ablauf und die verbundenen Vor- und Nachteile gut vorstellen. Da dürfte das Testen in einer geschlossenen Räumlichkeit in der Du auch bequem die Linsen herausnehmen und wieder einsetzen kann große Vorteile bringen.
    Es gibt auch Leute wie der John23, die ihr Refraktorobjektiv zerlegt und wieder zusammengesetzt haben. Der Thread könnte vielleicht hilfreich sein:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=171656
    Da würd ich auch einen neuen Objektvoptimierthread (vielleicht im Refraktorforum) starten.
    Das freut mich, dass der Guntram mit Dir in Kontakt ist. Auch da würde ich aber einen Thread dazu öffnen. Das hilft spätere "Leidensgenossen" vielleicht auch weiter.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    ich werde auf jeden Fall berichten, ob die Optimierung des Refraktorobjektivs etwas gebracht hat. Ob und wie ich es selber machen werde, muss ich noch entscheiden. Ich habe nämlich einen künstlichen Stern, jedoch im Haus auf keinen Fall genug Platz um ihn weit genug entfernt aufzustellen.


    LG Michael

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