Dejavu - Welches Objektiv für Deepsky

  • Hallo zusammen, auch wenn schon sicher X-mal behandelt, möchte ich die Frage nochmal stellen.


    Frage:
    Welches objektiv für Deep-Sky?


    Im Speziellen:
    Welche Brennweite würdet ihr empfehlen?


    Und noch spezieller:
    Kostenbudget max. 200 €



    Background:
    Habe eine CANON EOS 700S unmodifiziert.
    Habe auch einen Refraktor mit Nachführung, der als Objektiv herhalten könnte, dieser kommt aber nur in der Gartensternwarte zum Einsatz.
    Bei diesem Thread geht es mir um die mobile Variante mit Skywatcher Star Adventurer.


    Ziele:
    Ich betrachte mich immer noch als Einsteiger.
    Möchte erste Erfahrungen sammeln und weiter vertiefen.
    Budget ist begrenzt.
    Möchte mich vor allem an M42 und M31 probieren und dann schauen, was noch alles drin ist.
    Habe die ersten erfolgreichen Versuche mit einer Panasonic FZ200 gemacht.
    Diese hat ein 600 mm Objektiv mit einer Lichtstärke von 2.8.
    So, jetzt suche ich das passende Objektiv für die CANON und das noch mit begrenztem Budget.
    Sicher nicht ganz einfach!


    Habe mich schon etwas umgesehen und hier meine Auswahl:
    - Canon EF 75-300mm/ 4,0-5,6/ III
    - Canon Tele-Zoomobjektiv EF-S 55-250mm 1:4-5,6 IS STM
    - Tamron AF 70-300mm 4-5,6 Di LD Macro 1:2


    Hat jemand Erfahrungen mit diesen Optiken?
    Gibt es bessere im besagten Budgetbereich?
    Was ist Eure Meinung, was würdet ihr empfehlen?


    Danke




    So, jetzt Scuhe ich das passende objektiv

  • Hallo Stefan,


    Bist du schon im Besitz der star adventurer? Wenn nicht würde diese ja schon dein budget sprengen. Ansonsten würde ich mit dieser so Brennweiten bis 100 mm benutzen. 3 bis 5 min. belichtung sind da machbar.
    Wichtig ist , also meiner meinung nach, die blendenzahl , denn man muss auch ans abblenden denken. Ich hab mir mal ne kleine festbrennweite von 50 mm blende 1,8 bei ebay für unter 100 Euro gegönnt.


    Viele grüsse

  • Hallo Stefan,
    ich habe zwar nicht das Canon 70-300mm Tele, aber das von Sigma.
    Damit bin ich sehr zufrieden und das Objektiv macht sehr gute Bilder. Am Rand hast zwar mit Coma zu kämpfen, aber den schneide ich etwas in Photoshop weg und gut ist´s.
    Im übrigen bist du mit dem Objektiv noch innerhalb deines Budgets.
    Großflächige Objekte kannst du damit gut ablichten, für Galaxien (abgesehen von M31) ist die Brennweite aber generell zu kurz! Da geht es ab 800mm erst los...

  • Nachtrag:
    Hab gerade mal deine Panasonic FZ200 gegoogelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei max. Brennweite damit gute Bilder (sprich punktförmige Sterne) machbar sind...?
    Wie schau es denn da aus, hast du schon Fotos mit der Brennweite gemacht?

  • Nochmal Nachtrag:
    habe zu dem Thema digitaler Zoom das hier unter
    http://www.t-online.de/ratgebe…egt-der-unterschied-.html
    gefunden:


    Digitaler Zoom


    Mit digitalen Zooms werden Motive für Fotoaufnahmen stark vergrößert. Dies geschieht, indem der in der Kamera eingebaute Prozessor die vorhandenen Bildinformationen sozusagen "hochrechnet". Diese Technik geht immer zu Lasten der Bildauflösung und kann nur in eng begrenztem Rahmen befriedigende Ergebnisse liefern. Letztendlich ist der Vorgang vergleichbar mit dem der Ausschnittsvergrößerung bei der Bildbearbeitung am Computer. (Pixelfehler beheben: So reaktivieren Sie die Bildpunkte)


    Bis zu welcher Vergrößerung, der digitale Zoom Ihrer Kamera noch Bilder von akzeptabler Qualität macht, müssen Sie individuell ausprobieren. In jedem Fall sollte die Grundregel beachtet werden, dass mit dem optischen Zoom die besseren Aufnahmen gelingen. Nur in den Fällen, in denen er nicht ausreicht, kann versucht werden, durch den Einsatz des digitalen Zooms stärkere Vergrößerungen zu erzielen oder Bilder aus ungewöhnlichen Perspektiven zu machen.

  • Hallo, mich würde auf mal interessieren ob mit der 600er Einstellung an der Fz200 die Sterne noch punktförmig blieben bzw. bis zu welcher Belichtungszeit das mit der Skywatcher Star Adventurer möglich war.


    Hans Werner, wenn ich das richtig interpretiere hat die FZ200 einen optischen Zoom bis 600mm, der Digitalzoom käme da noch oben drauf.
    Ich habe die FZ1000 und die hat optischen Zoom bis "nur" 400mm, weil sie einen größeren Sensor (1 Zoll) nutzt.
    Trotzdem wird es mit einer Barndoor auch mit korrekten Ausrichten über 1min schon schwierig.
    Wobei die 600mm bzw. 400mm natürlich nicht die tatsächlichen Brennweiten sind, sondern die Brennweite entsprechend equivalent 35mm Vollformat.


    Bei den aufgeführten Canon Objektiven ist es aber die tatsächliche Brennweite des Objektivs die angegeben ist.
    Wie die Wirkung bei der Aufnahme ist, ist von der Sensorgröße der verwendeten Kamera abhängig, Stichwort Crop Faktor.
    Falls die EOS 700 einen APSC Sensor hat (davon gehe ich jetzt mal aus) dann müsste man die Objektivbrennweite noch mal 1,5 nehmen.
    Aus einem 300er Tele würde dann also ein 450er, wieder equivalent Vollformat.



    Grüße


    Bernd

  • Hallo Stefan,


    Wenn Du noch keine Erfahrung in der Astrofotografie hast, solltest Du die ersten Schritte mit einer kurzen Brennweite machen. Und dazu Festbrennweiten benutzen, die haben in der Regel eine deutlich bessere Abbildung.
    Wenn es Canon EF sein soll, habe ich schon viel gutes vom 50mm f/1,8 gehört. Das ist eine schöne Brennweite für Übersichtsaufnahmen und stellt noch keine großen Anforderungen an die Nachführung. Danach würde ich etwas im Bereich um die 135mm anpeilen.


    Die günstigen Super-Zoomobjektive (dazu gehören alle von Dir verlinkten) sind nette Objektive für den Alltag wenn man keine zu großen Anforderungen an die Bildqualität stellt. Man bezeichnet sie nicht umsonst als Reisezooms. Aber für Astrofotografie müssen sie in der Regel so weit abgebledet werden, dass man sich einen Wolf belichtet. Du musst davon ausgehen, dass Du sie um 2-3 Stufen abblenden musst, um halbwegs scharfe Sterne am Rand zu bekommen. Und dann landest Du ganz schnell bei f/8 oder noch langsamer... [xx(]


    Wenn Gebrauchtkauf in Frage kommt, sind alte Festbrennweiten aus der analogen Zeit immer eine gute Idee für den Einstieg. Alte Zeiss- oder Olympusobjektive haben eine ansprechende Bildqualität und sind verglichen mit aktuellen guten Festbrennweiten in der Regel deutlich günstiger zu haben. Passende Adapter von M42 auf EF oder Olympus auf EF gibt es für kurzes Geld in der Bucht. Ich hatte mir mal ein 30 Jahre altes Zeiss 135mm Zebra ausgeliehen und ich war überrascht wie gut es mit meiner 1000Da funktioniert hat. Und angenehm leicht war es obendrein.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Bernd,
    ja das sind keine echten 600mm Brennweite. Die Kamera hat 25mm Brennweite mit 24- fachen Zoom, so entstehen die angegebenen 600mm Brennweite. Das kann m.M. nach nur digital geschehen, vor allen Dingen wenn Du bedenkst dass bei allen Brennweiten dasselbe Öffnungsverhältnis eingehalten wird. Der Linsendurchmesser kann sich aber bei steigender Brennweite nicht vergrößern um das zu erreichen. Das geht nur über technische Finessen.
    Aber interessant wäre es schon ein Bild zu sehen das mit dieser Kamera und voller Brennweite gemacht wurde.

  • Hallo Marcus,
    habe gerade versucht ein Foto mit meinem Sigma 70-300mm Tele hochzuladen. Leider kann ich das Foto nicht so komprimieren dass die Qualität stark darunter leidet. So kann ich dir nur sagen, dass die Bildqualität dieses Teles außerordentlich gut ist!
    Bei Interesse schicke mir deine E-Mail Adresse an meine PM, dann schicke ich dir das besagte Bild[;)]

  • Hallo zusammen,
    zuerst vielen Dank für die rege Diskussion.
    Hanswerner hat natürlich recht, das sind kein echten 600mm sondern umgerechnet 108mm
    wenn ich mich nicht irre.
    Das mit dem Abblenden bei den Tele´s ist ein Punkt, den ich so nicht verinnerlicht hatte.
    Danke für den Tipp.
    Denke mittlerweile auch über eine kleinere Brennweite und höhere Lichtstärke nach, aber da wird's mit dem
    Budget schon knapp.
    Das mit den M42 Objektiven habe ich auch schon gelesen, evtl. eine Alternative.
    Bild folgt noch heute!

  • Hallo Hanswerner
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ja das sind keine echten 600mm Brennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es sind an meiner Kamera auch keine "echten" 400mm Brennweite. Das ist aber ganz normal weil die optische Wirkung der eines 600er bzw. 400er entspricht.
    Bei Digicams (ohne Wechseloptik) hat sich schon lange durchgesetzt das der Aufdruck der Brennweite dem entspricht was man bei 35mm Vollformat optisch erzielen würde.
    Das stimmt zwar auch nicht wirklich, denn z.B. die Tiefenschärfe ist eine andere, auch wenn die reine Vergrösserungswirkung der der angegeben Equivalentbrennweite entspricht.
    Ohne diese auf 35mm Vollformatsensoren bezogene Angabe wären sämtliche Brennweitenangaben auf solchen Kameras nicht miteinander vergleichbar.


    Meine FZ1000 hat real z.B. 10 - 156mm Brennweite die aber durch die Sensorgröße einem 25-400mm Objektiv an Kleinbild entsprechen.


    Digitalzoom ist wieder etwas anderes und tatsächlich mit Qualitätseinbußen verbunden. Den haben beide Kameras, die FZ200 als auch die FZ1000 noch zusätzlich. Den normalen Bereich deckt aber ein herkömlicher optischer Zoom ab. Im Falle der FZ200 auch mit durchgehend gleicher Blende, das ist richtig und kein digitaler Trick sondern normale gute Zoom Optik.



    Grüße


    Bernd

  • Hallo Stefan, ich finde die Details innerhalb des nebels schon sehr gut.
    Sicher sind die Kontraste bei der Bildbearbeitung zu stark betont worden aber die Detailauflösung der nebelstrukturen finde ich echt gut.
    Da kann meine FZ1000 nichts besser in Punkto Detailschärfe und Auflösung.



    Grüße


    Bernd

  • Danke für die Bewertung.
    Astrobildbearbeitung gehört auch noch zu meinen Lernfeldern. - gelobe Besserung


    Zurück zum Thema.
    Mich würden dennoch die Erfahrungen bzw. auch Bilder mit den günstigen Teleojektiven für die CANON interessieren!
    Sind die wirklich so problematisch?
    Hanswerner scheint ja hier entsprechend Erfolg gehabt zu haben.


    Gibt es Vorschläge / Erfahrungen für andere Teleojektive evtl. mit kleinerer Brennweite in diesem Preissegment?

  • Hallo Stefan,


    hier mal ein Bild zum EF-S 55-250 ISII. Wenn Du möchtest, kann ich Dir auch ein unbearbeitetes RAW aus der Serie schicken. Dein Postfach sollte dann aber Dateianhänge von ca. 14MB zulassen.



    Mein 1. Foto mit diesem Objektiv, die 2. Verwendung vom Star Adventurer.


    Verarbeitung der RAW mit Fitswork, PaintShopPro und AfterShot. Keine Darks, keine Flats, noch nicht perfekt eingenordet. Zu kurze Gesamtbelichtung, die Wolkenlücke hat sich aber zugezogen.


    Dieses Objektiv zeigt den Fehler der hier diskutiert wurde bei einer umgebauten Kamera nicht. http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=186569&whichpage=1

  • Hallo Stefan,


    ich habe ganz gute Erfahrungen mit dem Carl Zeiss Jena MC Sonnar 135 mm f/3,5 an der modifizierten Canon 1100D gemacht. Das Objektiv gab es praktisch neuwertig mit Köcher und originaler Garantieurkunde für rd. 100 Euro in der Bucht. Es ist sehr solide gefertigt, die mechanischen Teile sind aus Metall, es zeigt keine Fokusdrift und verfügt über eine ausziehbare Streulichtblende.
    Der Unendlichkeitspunkt liegt deutlich vor dem Endanschlag. Das M 42 Gewinde kann man über einen Adapterring an das Canon-Gehäuse anschließen.


    Das Objektiv verfügt über eine sehr gute Schärfeleistung, wenn man etwas abblendet. Zum Bildrand hin gibt es leichte Farbsäume, die mich nicht stören, man muss hier das Preisleistungsverhältnis berücksichtigen. Die Spikes an sehr hellen Sternen sind ziemlich ausgeprägt.


    Hier mal zwei Aufnahmen als Beispiel, Nachführung erfolgte an der NEQ-3 mit Motorantrieb in RA, manuelles Guiding:


    1. Sadr-Region, Blende 5,6, 1x17 min, 800 ISO
    http://www.astrobin.com/full/209777/0/


    2. NGC 7000, Blende 5,6, 1x18 min, 800 ISO
    http://www.astrobin.com/full/217739/B/


    Viel Erfolg.


    Gruß Harald

  • Hallo Stefan,
    hm 200 Euro sind knapp.
    Wenn du nur mal so testen willst, da sind die üblichen verdächtigen. Sonar , Takumars usw. nicht schlecht.
    Ansonsten :
    Canon 55-250 haben Bekannte von mir. Soll top sein(Schärfe). (aber halt etwas Lichtschwach)
    EF 50mm 1,8 hm. Hab ich , bin ich jetzt nicht der Fan von.(Wegen der CA von "meinem")


    Was ich ständig an der Kamera habe(bzw. hatte komm leider im Moment nicht zu viel):
    Tamron 17-50 f 2,8 (Bitte das ohne Bildstabi circa 280,-)
    70-200 F4L (circa 580 € neu !)
    Die sind wirklich jeden Euro wert. Und evtl. über Ebay etwas günstiger zu bekommen.(und sind auch für die sonstige Fotografie mit der Kamera super zu gebrauchen.(Was die Sonars und Takumars nicht sind)

    Hier auf der Seite sind ein paar "Uralte" Bilder mit den Takumars drauf. (Sonar hatte ich selber keine)
    http://lapotnikoff.de/Widefield.htm (Bitte schauen was links von den Bilder steht bzgl. Objektiv. Rechts daneben steht leider oft was falsches. :( )


    (==&gt;)Thomas. Hallo Nachbar ! :) Schönes Bild. glaube aber hast ein bissl Staub auf dem Chip.


    VG Ulf

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