wieviel Ausleuchtung darfs denn sein?

  • Hallo liebe Mitinteressenten!


    Ich plane weiterhin an einer neuen Optik. Jetzt verfolge ich die Idee ein 10.6" f/5 Teleskop zu bauen, das Vorrichtungen enthält, so dass es für beide Zwecke, fotografisch und visuell, einigermaßen optimiert funktioniert.


    Also bei ca. 270mm HS und einer Brennweite von 1350mm würde ein 80mm FS eine passabel gute Ausleuchtung meiner EOS 1000D ergeben---25mm 100% durch FS und 20mm durch OAZ vignetiert --- Flatts sollten hier helfen. Hier ist das Kriterium der Auslegung ja recht klar - Diagonale des APS-C-Chip (27mm). Lohnt sich in diesem Zusammenhang nach einem 2,5" OAZ zu schauen?


    Meine Unsicherheit liegt bei der Auslegung der visuellen Optik.
    Ich werde den 2" oder 2,4" OAZ so aufbauen, dass man durch Versetzen der FS-Spinne und Umbau der OAZ-Position einen kleineren FS verwenden kann.
    Meine Frage ist aber...
    wieviel ausgeleuchtetes Feld sollte ein visuell optimiertes scope bieten?
    Beobachtungsziele visuell sind PN, Planeten, Mond und GX (nicht so sehr wide-field-Objekte).
    Gleich daran anschließend stellt sich die Frage, welche Okulare im Moment für f/5 Newton zu empfehlen sind?
    Ach ja, wegen der fotografischen Seite des Teleskop könnt Ihr davon Ausgehen, dass ein Komakorrektor (z.B. MPCC III) vorhanden sein wird.


    Danke für alle Anregungen, Tipps und Hinweise


    Gruß
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    die Kriterien für die visuelle Auslegung der Fangspiegelgröße habe ich kürzlich hier zusammengetragen:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=191441


    Das ist nicht in Stein gemeißelt - je nach Vorlieben und verfügbaren Fangspiegelgrößen kann man etwas variieren.


    Für deine fotografische Auslegung erscheinen mir die 25 mm 100% Feld zu groß, der 80 mm Fangspiegel deutlich zu groß. Wie hoch soll der OAZ bauen?, Wie groß ist dein seitlicher Abstand zur Brennebene?


    Muss man fotografisch das volle APS-C Feld zu 100% ausleuchten? Ich glaube kaum. Wie viel Randabfall tolerabel ist, weiß ich aber nicht. Können die Fotospezels was sagen?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich werde den 2" oder 2,4" OAZ so aufbauen, dass man durch Versetzen der FS-Spinne und Umbau der OAZ-Position einen kleineren FS verwenden kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Willst du wirklich einen so großen Aufwand betreiben, nur um einen winzigen Kontrastgewinn visuell zu erhalten? Das vermischen beider Anforderungen halte ich fast immer für eine schlechte Idee.

  • Hallo Winfried, hallo Stathis.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Muss man fotografisch das volle APS-C Feld zu 100% ausleuchten? Ich glaube kaum. Wie viel Randabfall tolerabel ist, weiß ich aber nicht. Können die Fotospezels was sagen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im sehr lesenswerten Buch "Telescopes, Eyepieces, Astrographs" (Verlag Willmann-Bell) gibt Richard Berry eine Art Empfehlung für fotografisch genutzte Teleskope.


    Auf Seite 430 steht sinngemäß zu lesen, dass trotz der Möglichkeit, die Vignette durch Flats zu vermindern, die Vignettierung so gut wie möglich behoben werden sollte. Mit Flats könne man ohne weiteres 10% Lichtverlust in der Brennebene kompensieren, aber nur selten annehmbare Resultate erzielen, wenn die Vignettierung 50% erreicht.


    Also: Für erstklassige Ergebnisse maximal 10% Vignette als Design-Ziel.


    Nun ist so ein Wert nicht in Stein gemeißelt, und wahrscheinlich werden die Meinungen bei diesem Thema ziemlich auseinandergehen.
    Einen brauchbarer Richtwert dürften die 10% aber darstellen.


    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo Stathis!
    Hallo Guntram!


    Danke für das Kopf zurecht rucken. Jetzt bin ich wieder beim einfachen Design, dass zunächst für die Fotografie mit
    der EOS 1000D ausgelegt ist.
    Bei Verwendung eines Moonlite OAZ (47mm Bauhöhe), meinem geplanten Sanwichtubus mit Spannten (4mm Spannt + 5mm Sandwichwand = 9mm Wandstärke),
    einem Tubusinnendurchmesser von 296mm und einer Backfocuslage von 56mm + 7mm Fokusreserve (266mm von OA bis Fokus) erechnet mir myNewton für den
    HS mit 268mm optischem Durchmesser (270mm Rohling) und einer Blendenzahl 5 unter Verwendung eines 70mm FS für
    21mm Feld 100% Ausleuchtung und in den Ecken des Chips (27mm) immer noch 95% Ausleuchtung.
    Für die visuelle Beobachtung muss ich nur eine OAZ-2" Verlängerung finden, so dass ich dann auch noch den Fokus erreiche.
    Immerhin hat ein solches Gerät dann bezogen auf den Flächenverlust durch den FS immer noch eine wirksame "Restöffnung" von immer noch 258mm als Lichsammeldurchmesser.
    Das ist ein ordentlicher Sprung gegenüber meiner jetztigen Röhre, die einen 6" HS bei f/5 mit einem 50mm FS kombiniert. Die beiden sollen meine Fotogeräte werden.


    Immer wieder klasse, wie ich bei der Abwägung des Für und Wider bei der Blendenzahl 5 lande.
    Folgende Parameter bringen mich immer wieder zu diesem Kompromiss:


    - Anspruch an die verwendbaren Okulare
    - Erreichen der notwendigen Backfokuslage
    - Parabolisierungsaufwand (Ungeschick bbzw. Ungeduld meinerseits)
    - Kollimationstoleranzen
    - Hebel an der Montierung
    - Gesamtgewicht der Optik


    Tja...so isset halt.


    Gruß
    Winfried

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